Mit dem Zug durch Sabah auf Borneo

Borneo verheißt Dschun­gel­aben­teuer, Begeg­nung mit wilden Tieren, exoti­sche Pflanzen und weiße Sand­strände. Nur wenige wissen, dass es auf der dritt­größten Insel der Welt auch eine Eisen­bahn gibt. Gebaut wurde sie Ende des vorletzten Jahr­hun­derts von der Handels­ge­sell­schaft British North Borneo Company, um Boden­schätze und Tabak aus Nord­borneo zu den Häfen zu transportieren.

Wie vor über hundert Jahren verläuft die meter­spu­rige Eisen­bahn­linie auch heute noch entlang der Ostküste des malay­si­schen Bundes­staates Sabah. Im Süden schlän­gelt sie sich aben­teu­er­lich durch das Flusstal des Padas ins Landesinnere.

Das Insekten-Myste­rium

Wie hängen das Arten­sterben und die plage­ar­tige Verbrei­tung einzelner Insekten zusammen? Warum sterben unzäh­lige Insek­ten­arten, während sich zugleich Borken­käfer durch die Wälder fressen und die Brenn­haare Tausender Eichen­pro­zes­si­ons­spinner für Gefahr sorgen? Die Doku­men­ta­tion geht diesen Fragen nach.

Die Eingriffe des Menschen in die Natur gelten als Gründe für das Arten­sterben auch bei den Insekten. Infolge des Insek­ten­ster­bens verschwinden die natür­li­chen Feinde von Borken­kä­fern oder Eichen­pro­zes­si­ons­spin­nern, weshalb diese sich immer weiter ausbreiten können. Das Problem ist bekannt, die Lösung schwierig: Mona­te­lang rang die Bundes­re­gie­rung um ein soge­nanntes Insektenschutzgesetz.

Klima­wandel — Die Macht der Lobbyisten

Klima­wandel, Treib­haus­ef­fekt, Erder­wär­mung — drei Schlag­worte, die erst im Laufe der 80er Jahre aufkamen und seitdem viel­dis­ku­tiert sind. Jeden­falls steht kaum ein anderes Thema dauer­haft derart im Fokus wie die Ursa­chen und lang­fris­tigen Folgen des Klima­wan­dels und die Frage, was jetzt zu tun ist.

Während die alar­mie­renden Erkennt­nisse der Klima­wis­sen­schaft immer wieder unter­mauert wurden und sich die Mehr­heit der Indus­trie­länder 1997 im Kyoto-Proto­koll zur Minde­rung ihrer Treib­hausgas-Emis­sionen verpflich­tete, betrieben einige große Erdöl­kon­zerne und Inter­es­sen­ver­bände offenbar gezielt Lobby­ar­beit, um die öffent­liche Meinung zu manipulieren.

Bereits 1988 ließ sich der Klima­wandel mit 99-prozen­tiger Sicher­heit voraus­sagen. Der Treib­haus­ef­fekt stand außer Frage und es war klar, dass keine Zeit mehr verloren werden durfte. In einer gemein­samen Erklä­rung verpflich­teten sich damals Wissen­schaft und Politik, die Emis­sionen bis 2005 um 20 Prozent zu senken. Der Welt­kli­marat wurde aus der Taufe gehoben, um einen globalen Klima­ver­trag auszu­ar­beiten. Doch bis heute ist frag­lich, ob und wann defi­nierte Klima­ziele welt­weit über­haupt noch erreichbar sein werden. Denn die Menge an Kohlen­di­oxid in der Atmo­sphäre hat sich seit Ende der 80er Jahre noch einmal verdoppelt.Große Ölkon­zerne bemerkten die Klima­er­wär­mung anschei­nend schon sehr früh — doch anstatt dagegen anzu­gehen, leiteten sie eine gigan­ti­sche Kampagne in die Wege, um den Kampf gegen den Klima­wandel zu torpe­dieren: Sie entließen ihre eigenen Forscher, die Alarm geschlagen hatten, stellten die glei­chen Personen ein, die der Tabak­in­dus­trie schon erfolg­reich dabei geholfen hatten, die wissen­schaft­lich nach­ge­wie­senen Gefahren des Rauchens herun­ter­zu­spielen und finan­zierten insge­heim vermeint­liche „Experten“, die sich dazu hergaben, die Exis­tenz des Klima­wan­dels medial anzufechten.Heute stellen sich Konzerne gerne als Öko-Pioniere dar, obwohl sie genau das Gegen­teil tun: Bis zu 95 Prozent der Inves­ti­tionen in neue Ener­gien fließen in die Förde­rung fossiler Brenn­stoffe, die die Erder­wär­mung weiter voran­treiben. Die Doku­men­ta­tion zeigt, mit welchen Stra­te­gien die öffent­liche Meinung in Sachen Klima­wandel beein­flusst wurde — und mit welchem Erfolg.

Biodi­ver­sität in Gefahr — Was tun?

Immer mehr Menschen in der Schweiz enga­gieren sich in ihrer nächsten Umge­bung für mehr Arten­viel­falt. Sie brechen Beton auf, gärt­nern ohne Gift oder begrünen fach­kundig Flachdächer.Die Projekte sind inno­vativ, mit Herz­blut entwi­ckelt und zeigen, dass sich auch im Kleinen viel errei­chen lässt.

Autorin Michèle Sauvain stellt Schweizer Biodi­ver­si­täts­pro­jekte vor und zeigt, was sich im Mini­malen und mit wenig Ressourcen errei­chen lässt.Katrin Morina ist Natur­gar­ten­fach­frau und wohnt in einer Groß-WG in einem fünf­stö­ckigen Haus mit etwas Umschwung — dazu­ge­hö­rigem Grund und Boden — in Bern.
Zusammen mit ihren 20 Mitbe­woh­ne­rinnen und Mitbe­woh­nern hat sie einen Wett­be­werb der Stadt Bern gewonnen und befreit nun den Außen­be­reich ihres Hauses von Teer.Marianne Küffner und ihre Tochter wohnen in einer Über­bauung in Meis­ter­schwanden. Sie sehen täglich auf das Flach­dach des gegen­über­lie­genden Gebäudes und fragen sich, ob man dieses nicht arten­rei­cher begrünen könnte. Wird sich die Gemeinde über­zeugen lassen?Edwin Bigger ist Natur­gärtner im Sargan­ser­land und versucht schon lange, seine Kundinnen und Kunden zu über­zeugen, ihre Gärten ein biss­chen wilder, biodi­verser und vor allem gift­frei zu gestalten. Nun sind seine Vorschläge salon­fähig, und er berät sogar die Stadt Sargans, die sich zum Ziel gesetzt hat, die biodi­ver­seste Stadt der Schweiz zu werden.Aber nicht nur in den Sied­lungs­ge­bieten ist Biodi­ver­sität wichtig. Die Arten­viel­falt ist auch auf dem Land gefährdet. Der WWF prämiert darum beson­ders gute Mager­wiesen. Mit der Kartie­rung solcher Wiesen will man Samen­spen­der­flä­chen für Neuan­saaten in der Region finden. Denn jahre­lang wurde mit indus­tri­ellem Saatgut überall gleich begrünt, was dazu führte, dass heute viele Wiesen in der Schweiz gleich aussehen. Nur wenn sich auch das ändert, glauben Natur­schüt­ze­rinnen und Natur­schützer, lässt sich der Arten­rück­gang in der Schweiz aufhalten.

Mythos Kongo — Im Reich der Menschenaffen

Der Fluss Kongo ist mächtig und tief wie kein anderer Strom. Und er bietet einigen der wunder­samsten Krea­turen unserer Erde Rück­zugs­raum und Heimat. Tief im Inneren der dichten Urwälder leben auch die nächsten Verwandten der Menschen: Drei der vier Menschen­affen-Arten beher­bergt das Kongobecken.

Lautes Trom­meln hallt durch das Unter­holz. Aus den Tiefen des Dschun­gels am Fluss Kongo stürzt ein Silber­rü­cken, Anführer einer Sippe von Flach­land­go­rillas. Doch das massige Tier wird seinem Ruf als Macho nicht gerecht: Liebe­voll kümmert es sich um seine Familie. Zwei weitere nahe Verwandte des Menschen leben im Kongo­be­cken. Und der Kongo hat ihre Evolu­tion entschei­dend geprägt: Während die Schim­pansen nörd­lich des Flusses leben, gibt es Bonobos ausschließ­lich auf der Südseite. Einge­schlossen von den Wasser­massen des Kongo, entwi­ckelten Bonobos ihre eigene Gesell­schafts­form, die sich sehr von der der Schim­pansen unter­scheidet. Während Schim­pansen gewalt­tätig werden können, um Konflikte zu lösen, nutzen Bonobos statt­dessen Sex. Erst­mals vergleicht die Doku­men­ta­tion das Sozi­al­ver­halten der drei großen Primaten der Kongo-Region – mit über­ra­schenden Ergeb­nissen. Über Jahr­mil­lionen hat der Kongo tiefe unter­ir­di­sche Schluchten ins Fluss­bett gewa­schen – an manchen Stellen ist er über 200 Meter tief, tiefer als jeder andere Fluss der Erde. Selbst hier unten gibt es noch Leben: Der blinde, fast durch­sich­tige Stachelaal hat sich perfekt an das Leben in der Dunkel­heit ange­passt. Nach fast 5.000 Kilo­me­tern erreicht der Kongo den Atlantik. An den fried­li­chen Stränden des Pongara-Natio­nal­parks nimmt er Tausende kleiner Wesen mit auf seine Reise ins Meer. Es sind Leder­schild­kröten, die gerade erst geschlüpft sind. Die Winz­linge hasten in Rich­tung Wasser, der Strand birgt lauter Hinder­nisse und Gefahren. Sobald die Bran­dung sie erfasst, haben sie ihr erstes Aben­teuer über­standen, und es zieht sie, wie den Kongo, hinein in die Weiten des Ozeans.

Wildes Indo­china: Malaysia — Garten Eden aus der Balance

Die Natur Malay­sias verzau­bert mit impo­santen Berg­ketten, atem­be­rau­benden Wäldern und uner­mess­li­chem Arten­reichtum. In jedem Winkel behauptet sich das Leben in wunder­baren, manchmal bizarren Formen. Die Doku­men­ta­tion blickt hinter das Geheimnis dieser unglaub­li­chen Vielfalt.

Sie zeigt, wie sich in dem feucht­heißen Klima extrem unter­schied­liche Lebens­räume entfalten, und bietet groß­ar­tige Bilder von den seltenen Tieren, die dort leben. Der Film spart aber auch den tägli­chen uner­bitt­li­chen Kampf ums Dasein nicht aus.