Expe­di­tion Arktis

Es ist die größte Arktis-Expe­di­tion aller Zeiten: Im September 2019 macht sich der deut­sche Eisbre­cher „Polar­stern“ auf den Weg zum Nordpol. An Bord: die besten Geo-Wissen­schaftler ihrer Gene­ra­tion. Ihre Aufgabe: Daten sammeln über den Ozean, das Eis, die Atmo­sphäre und das Leben. Die Mission: den Klima­wandel verstehen. Denn die Ände­rungen in der Arktis haben Auswir­kungen weit über die Region hinaus.

Hannes Jaenicke im Einsatz für den Wolf

Natur­schützer Hannes Jaenicke widmet sich in dieser Folge seiner viel­fach prämierten Doku­reihe den Tieren, die seit 20 Jahren in Deutsch­land wieder heimisch sind: den Wölfen. 128 Rudel, 36 Paare und neun sess­hafte Einzel­gänger leben hier­zu­lande, so schätzen Tier­ex­perten und rechnen damit, dass der Wolfs­be­stand pro Jahr um etwa 30 Prozent wächst.

Ein groß­ar­tiger Erfolg für den Arten­schutz und gleich­zeitig ein Problem für Land­wirte, die mehr Angriffe auf ihre Weide­tiere befürchten. Jaenicke versucht, Sach­lich­keit in eine emotional aufge­la­dene Debatte zu bringen und zwischen den konträren Posi­tionen zu vermitteln.

Der wilde Norden Sumatras

Sumatra, eine indo­ne­si­sche Haupt­insel, ist die sechst­größte Insel der Welt. Sie erstreckt sich über 1700 Kilo­meter von Nord­west nach Südost und ist bis zu 370 Kilo­meter breit.Der Äquator über­quert die Mitte der Insel. Sumatra ist größ­ten­teils von tropi­schem Regen­wald bedeckt, der 2004 in die Liste des UNESCO-Welt­na­tur­erbes aufge­nommen wurde.

Entspre­chend viel gibt es zu entde­cken. Der Film lädt zu einer Reise durch den Norden ein.In den Wäldern lebt eine große Viel­falt von Tieren und Pflanzen. 3500 Pflan­zen­arten wurden im Park gezählt, darunter viele ende­mi­sche Orchi­deen und Farne. Hier ist auch der durch Jagd, Abhol­zung und Tier­handel vom Aussterben bedrohte Sumatra-Orang-Utan zu Hause. Bukit Lawang, ein kleiner Ort am Rande des Natio­nal­parks, ist bekannt für seine Projekte zum Schutz der Affen. Das machte den Ort zur belieb­testen Touris­ten­at­trak­tion in Sumatra. Von dort starten Dschungel-Touren, bei denen man die Orang-Utans, die soge­nannten Wald­men­schen, hautnah erleben kann.Sehenswert ist auch der Tobasee, einer der größten und tiefsten Berg­seen der Welt. Der größte See in Südost­asien liegt in 900 Meter Höhe und ist mehr als doppelt so groß wie der Bodensee. Vor etwa 75 000 Jahren ist er durch einen gewal­tigen Vulkan­aus­bruch entstanden. Der See inmitten einer bein­dru­ckenden tropi­schen Vege­ta­tion ist ein beliebtes Urlaubs­ziel für Ausländer und Indo­ne­sier. Die Insel Samosir, mitten im Tobasee, ist das kultu­relle Zentrum der Toba-Bataker. Ihre Schiffs­häuser sind aus Holz und auf Stelzen gebaut und mit weit ausla­denden, geschwun­genen Dächern pracht­voll verziert. Die Tochter des Königs ist Frem­den­füh­rerin und zeigt gerne ihr Haus.Die Film­reise durch den Norden Suma­tras führt weiter zur südli­chen Insel Beli­tung. Dort gibt es angeb­lich die schönsten Strände im ganzen Insel­reich. Bei einem Insel­hop­ping auf die kleinen vorge­la­gerten Inseln kann man die beein­dru­ckenden Fels­for­ma­tionen aus Granit bestaunen. Sie sehen aus wie Tiere: über­di­men­sio­nale Vögel, Schild­kröten, Tiger, dazwi­schen strah­lend weiße Sand­bänke. Das kris­tall­klare Meer lädt zum Schnor­cheln ein. Zu sehen sind zahl­reiche Koral­len­bänke und bunte Fischschwärme.

Schwer­punkt: Welt­kli­ma­kon­fe­renz — Die große Herausforderung

Nach drei Jahren extremer Trocken­heit kämpft Europa diesen Sommer mit Stark­regen und Wald­bränden. Spielt das Klima verrückt? Der Klima­gipfel in Glasgow steht unter Erfolgs­druck: Wird es gelingen, die selbst­ge­steckten Ziele zeitnah einzu­lösen? ARTE sendet einen Schwer­punkt mit zwei Themen­abenden: Wir schauen zurück auf 30 Jahre Welt­kli­ma­kon­fe­renz und ziehen Bilanz.

Außerdem suchen wir Antworten auf die drän­genden Fragen: Wie werden wir in Zukunft mit Extrem­wetter wie Dürre und Stark­regen umgehen? Wozu führt es, wenn wir unser Grund­wasser großen Konzernen über­lassen? Wie sieht der Kampf junger Menschen für das Klima aus? Und was bringt eigent­lich die Redu­zie­rung des CO2-Verbrauchs im privaten Bereich?

Nach drei Jahren extremer Trocken­heit kämpft Europa diesen Sommer mit Stark­regen und Wald­bränden. Spielt das Klima verrückt? Wird das Wetter immer extremer? Der Klima­gipfel in Glasgow steht unter Erfolgs­druck: Wird es gelingen, die selbst­ge­steckten Ziele zeitnah einzu­lösen? ARTE widmet dem Ereignis einen Schwer­punkt mit zwei Themen­abenden. Wie werden wir in Zukunft mit Extrem­wetter und Dürre umgehen? Und wozu führt es, wenn wir unser Grund­wasser großen Konzernen über­lassen? Die Doku­men­ta­tionen „Dürre in Europa“, „Auf dem Trockenen“ und „Up to the last drop“ liefern über­ra­schende Antworten. Der Klima­wandel beschleu­nigt auch die Land­flucht und das Wachsen der Städte. „Urban Genesis“ stellt eine moderne nach­hal­tige Modell­stadt in Äthio­pien vor, die diesen Trend stoppen will. Zur Entste­hung der aktu­ellen Klima­ka­ta­strophe zeigen wir die Doku­men­ta­tion „Die Erdzer­störer“ mit Archiv­auf­nahmen aus aller Welt. Die Geschichte der letzten beiden Jahr­hun­derte, von der Kohle-Ära bis in die Zeit von Big Data. Ein zweiter Themen­abend schaut mit „Aufge­heizt — Der Kampf ums Klima“ zum einen zurück auf 30 Jahre Welt­kli­ma­kon­fe­renzen und zeigt darüber hinaus in einem sehr persön­li­chen Versuch, welche Bemü­hungen unseren CO‑2 Verbrauch tatsäch­lich redu­zieren. Und ARTE stellt vier Mädchen in unter­schied­li­chen Konti­nenten mit ernster Mission vor: „Kinder der Klima­krise“. Während die Erkennt­nisse der Klima­wis­sen­schaft immer alar­mie­render wurden und sich die meisten Indus­trie­länder im Kyoto-Proto­koll 1997 zur Redu­zie­rung der Emis­sionen verpflich­teten, betrieben einige große Erdöl­kon­zerne und Inter­es­sen­ver­bände offenbar gezielt Lobby­ar­beit, um die öffent­liche Meinung zu mani­pu­lieren. Mehr dazu in: „Die Macht der Lobbyisten“.

Karibik — Koral­len­ret­tung und Klimawandel

Die Karibik-Staaten leiden am meisten unter dem Klima­wandel, obwohl sie zur Erder­wär­mung so gut wie nichts beigetragen haben. Die Karibik mit ihren unzäh­ligen Inseln gehört aber zu den Regionen, die am stärksten darunter leiden. Der Klima­wandel erwärmt die Meere, der Meeres­spiegel steigt, die Unwetter werden stärker.

Betroffen sind Menschen und das gesamte Ökosystem der Meere. In Panama fürchtet das indi­gene Volk der Kuna den Unter­gang seiner kleinen Insel, immer öfter schwappt das Meer in die Häuser. Die Kuna werden ihre Heimat wohl verlassen müssen, ihr Kampf ist so gut wie verloren. In Belize haben sie aber noch eine Chance: Das Team von „Frag­ments of Hope“ arbeitet daran, das zweit­größte Koral­len­riff der Welt wieder aufzu­forsten — mit Erfolg. Die Koral­len­frag­mente, die sie „pflanzen“, wachsen, das einst blei­chende Riff erblüht in neuen Farben, Fische kommen zurück. Es sei ein Pflaster, sagen die Riff­retter. Menschen, die Hoff­nung machen. Der Kampf gegen den Klima­wandel ist ein Kampf gegen einen riesigen Gegner und den kann niemand in der Karibik mehr igno­rieren. Auch Curacao kämpft mit den Folgen der Meeres­er­wär­mung: Riesige Algen­tep­piche schwämmt das Meer jedes Jahr an die Stände. Meeres­schild­kröten verhed­dern sich darin und verenden in den dichten, stin­kenden Algen. Das Turtle-Rescue Team rückt aus, kämpft sich durch den Morast und starke Wellen, um die Schild­kröten zu retten und gesund zu pflegen. Aufpäp­peln ist der Job von Odette Doest. Die Tier­ärztin rettet nicht nur Wild­vögel und Schild­kröten, sie kämpft auch für Aufklä­rung und nutzt dafür ihren tieri­schen Kollegen: Flamingo-Bob. Der Flamingo kann wegen einer Verlet­zung nicht mehr zurück in die Natur, darum zieht er jetzt mit Odette als „Botschafter der Wild­tiere“ von Schule zu Schule. Flamingo Bob wirkt, die Kinder sind vernarrt in den pink­far­benen Vogel. Und wer verliebt ist, der will, dass es den Tieren gut geht, sagt Odette

Faszi­na­tion Erde — mit Dirk Steffens

Die Insel­welt Südost­asiens ist ein Eldo­rado für Natur­for­scher. Schon vor Charles Darwin brachte der Reichtum des Malai­ischen Archi­pels einen anderen Mann auf die Spur der Evolu­tion. Schon bevor Charles Darwin seine Gedanken zur Entste­hung der Arten veröf­fent­lichte, führte die über­wäl­ti­gende und viel­fäl­tige Natur des Archi­pels einst einen gewissen Alfred Russel Wallace zur Antwort auf die Frage: Woher kommt die Fülle der Arten? Und daraus entwi­ckelte sich schließ­lich zwangs­läufig die Frage aller Fragen: Woher kommen wir selbst? Auf den über 17 000 Inseln des Malai­ischen Archi­pels scheint die Schöp­fung verrückt­zu­spielen und das Leben gera­dezu zu explodieren.

Was für Charles Darwin seine Reise zu den Gala­pa­gos­in­seln war, waren für Alfred Russel Wallace seine Expe­di­tionen durch die südost­asia­ti­sche Insel­welt. Noch heute ein Aben­teuer, waren die Reisen zu Zeiten von Wallace lebens­ge­fähr­lich. Die unbe­kannte Tier­welt und Infek­ti­ons­krank­heiten hielten ihn nicht auf. Das Studium unge­wöhn­li­cher Insekten, die sich zum Teil sehr ähnlich sind, ließ in ihm die Über­zeu­gung reifen: Da muss es Über­gänge geben, irgend­etwas, das eine Entwick­lung von einer zur anderen Insek­tenart trig­gert. Und der Blick in die Gesichter der „Wald­men­schen“, der Orang-Utans, ließ ihn womög­lich ahnen: Auch der Mensch gehört in eine solche Entwick­lungs­reihe. Anders als der Gelehrte Darwin war Wallace ein Schul­ab­bre­cher, Auto­di­dakt und Aben­teurer. Dennoch leis­tete er einen entschei­denden Beitrag zur Erkenntnis: Unter­schied­liche Arten sind das Ergebnis der Evolu­tion. Wie konnte ein Mann wie er vor 150 Jahren diese entschei­denden Einblicke gewinnen, das Welt­bild seiner Zeit infrage stellen und dennoch in den Annalen der Geschichte verloren gehen? Immerhin erin­nern Namen wie „Wallace-Frosch“ oder „Wallace-Linie“ an den begna­deten Beob­achter, durch den sich Charles Darwin erst veran­lasst sah, seine Erkennt­nisse zur Entste­hung der Arten zu publi­zieren. Dirk Stef­fens folgt den Spuren von Wallace durch die sagen­hafte Insel­welt Indo­ne­siens und Malay­sias. Er begegnet „Wald­men­schen“, erklimmt Urwald­riesen und harrt für seine Beob­ach­tungen aus auf einer wack­ligen Platt­form inmitten einer riesigen Höhle. Er erkundet Orte, die wirken, als seien sie Spiel­plätze der Evolu­tion: mit flie­genden Fröschen, riesigen Echsen und Kängurus in Bäumen. Alfred Russel Wallace halfen die Inseln mit ihren unge­wöhn­li­chen Bewoh­nern zu Einsichten, die die Welt verän­derten. Und bis heute geht von dieser Welt eine beson­dere Faszi­na­tion aus.