GEO-Repor­tage

Die zier­liche Indah und der statt­liche Azy sind die Stars des „Think Tank“, der Sprach­schule für Orang-Utans im Zoo von Washington. Menschen­affen können zwar aufgrund ihrer Anatomie nicht wirk­lich spre­chen, aber immer mehr Forscher wollen trotzdem mit den Tieren kommu­ni­zieren, um deren komplexe Denk­struk­turen zu verstehen.

 

Indo­ne­sien — ungezähmt

In Indo­ne­sien haben sich einige Tiere aufgrund ihres isolierten Insel­da­seins manchmal kleiner, manchmal auch größer als ihre Artge­nossen auf dem Fest­land entwi­ckelt. Der Drei­horn­käfer etwa ist mit seinen zehn Zenti­me­tern ein wahres Riesen­in­sekt. Und er ist einer der stärksten Krea­turen der Erde — gemessen an seinem Körpergewicht.

Mit ihren beein­dru­ckenden Hörnern fechten die Männ­chen Rang­kämpfe aus, ein Kampf der Giganten. Palmen­diebe sind mit 40 Zenti­me­tern Körper­länge die größten an Land lebenden Krebs­tiere. Für ihre Lieb­lings­nah­rung klet­tern sie geschickt auf Palmen, die „geern­teten“ Kokos­nüsse knacken sie mit ihren starken Scheren. Indo­ne­sien ist der größte Insel­staat der Welt. Die über 17 000 Inseln liegen in einem weiten Bogen zwischen Pazifik und Indi­schem Ozean entlang des Äqua­tors. In seinen tropi­schen Gewäs­sern und unbe­rührten Regen­wäl­dern haben sich faszi­nie­rende Lebens­ge­mein­schaften gebildet. Tiere und Pflanzen sind teils mit asia­ti­schen, teils mit austra­li­schen Arten verwandt, da noch vor 10 000 Jahren aufgrund eines nied­ri­geren Wasser­spie­gels die Inseln zum Fest­land gehörten.

Unco­vered: Ille­galer Handel — Das lukra­tive Geschäft mit exoti­schen Tieren

Der Handel mit vom Aussterben bedrohten Tier­arten soll eines der größten ille­galen Geschäfte welt­weit sein. Nicht nur beim erbit­terten Kampf um das Horn von Nashör­nern leiden die Tiere. Auch süße Tier­vi­deos im Netz unter­stützen Tier­quä­lerei. Wie genau tragen Inter­net­user zur Ausbeu­tung der Tiere bei? Thilo Mischke reist nach Südafrika und Indo­ne­sien, um sich das Geschäft mit einigen der bedrohten Tier­arten selbst anzu­schauen. Wer profi­tiert? Wer kämpft dagegen?

 

 

 

 

Oeco­nomia

Unser Wirt­schafts­system hat sich für die Augen des Normal­bür­gers zuneh­mend unsichtbar gemacht und entzieht sich in großen Teilen dem Verstehen. Erkennbar ist derzeit nurmehr eine Art Null­sum­men­spiel, das uns in die Logik einer sich stets fort­set­zenden Kapi­tal­ver­meh­rung einzu­spannen scheint — ein Spiel, das bis zur totalen Erschöp­fung gespielt wird und viel­leicht kurz vor seinem Ende steht.

Jenseits der distan­zierten Formeln der Finanz­be­richt­erstat­tung, die den Fokus nicht auf ein Verstehen des großen Ganzen setzen, macht sich Doku­men­tar­fil­merin Carmen Losmann mit so viel Scharf- wie Eigen­sinn daran, den Kapi­ta­lismus der Gegen­wart in seiner Struktur zu durchleuchten.

Mit “Oeco­nomia” unter­nimmt Carmen Losmann eine Reise in das stra­te­gi­sche Zentrum neoli­be­raler Politik. Ein ehrgei­ziges und schwie­riges Unter­fangen, denn viele Insider des Banken- und Finanz­sek­tors reden lieber nicht vor einer Kamera — und denen, die sich darauf einlassen, fehlen mehr als einmal die Worte. So trans­pa­rent die Archi­tektur von Banken und Geld­in­sti­tuten sich gibt, so schnell verschließen sich die Türen für die recher­chie­rende Regis­seurin. Sie macht aus der Not eine Tugend, indem sie unter anderem Tele­fon­pro­to­kolle und compu­ter­ge­nerierte Bilder einsetzt, damit das Abstrakte und schwer Verständ­liche anschau­li­cher wird.

“Oeco­nomia” hatte auf der Berli­nale 2020 in der Kate­gorie Forum seine Premiere. In der Media­thek von 3Sat bis zum 7.2.2022.

 

Kielings wilde Welt

Andreas Kieling besucht span­nende Forschungs­pro­jekte in gefähr­deten Wild­nis­ge­bieten und befragt Experten nach ihren Ergeb­nissen: Gelingt die Auswil­de­rung verwaister Orang-Utans und lassen sich die gefähr­deten Tief­land­re­gen­wälder auf Sumatra schützen?

Warum geht es ausge­rechnet dem bestens ange­passten Papa­gei­tau­cher auf Island so schlecht? Warum folgt bei den Mantas auf den Male­diven nach jahre­langem Gebur­ten­stopp ein Baby­boom und umge­kehrt? Wie viel Wildnis wollen und können sich die Deut­schen im Baye­ri­schen Wald leisten? Wieso sind die Lebens­be­din­gungen auf Mada­gaskar insbe­son­dere für ganz große und ganz kleine Arten kritisch? Diesen Fragen geht Andreas Kieling auf den Grund. Dank hoch­wer­tiger High­speed-Aufnahmen und atem­be­rau­bender Zeit­raffer erhält der Zuschauer einen Einblick in die faszi­nie­renden Welten der bedrohten Arten. Visuell unter­stützt werden die verblüf­fenden Forschungs­er­geb­nisse zudem mit Hilfe detail­lierter Computergrafiken.

Seit dem Verschwinden der Dino­sau­rier war das Arten­sterben auf der Erde noch niemals so groß wie heute. Etwa 26.000 von 76.000 bekannten Arten sind akut bedroht. In seiner neuen drei­tei­ligen Expe­di­tion besucht Andreas Kieling „Uralte Para­diese“, „Wildnis in Gefahr“ und „Geschützte Welten“. Überall auf der Welt trifft der Tier­filmer enga­gierte Wissen­schaftler und gewinnt Einblicke in verblüf­fende Natur­phä­no­mene. Nach aktu­ellen Schät­zungen gibt es auf der Erde rund 8,7 Millionen verschie­dene Lebens­formen. Nur 76.000 — ein kleiner Bruch­teil davon — sind bislang wissen­schaft­lich erfasst. Doch die Forschung ist sich einig: Seit dem Verschwinden der Dino­sau­rier war das Arten­sterben niemals so groß wie heute. 26.000 bekannte Arten sind akut bedroht. Evolu­tion findet im Zeit­raffer statt. Denn überall auf der Welt beschneidet der Mensch den Lebens­raum von Insekten, Pflanzen und Tieren. Zusätz­lich erwärmt sich das Klima rasant. Seit Jahren kümmern sich enga­gierte Wissen­schaftler um die gefähr­deten Tiere und unter­nehmen große Anstren­gungen, um ganze Lebens­räume zu schützen.Online verfügbar von 30/11 bis 31/12

Daten, die das Klima retten? — Unter­wegs im Dienst der Wissenschaft

Sie arbeiten unter Extrem­be­din­gungen, auf den Alpen­glet­schern, im kargen Norden der Arktis oder in den feucht­heißen Tropen. Drei Forsche­rinnen und Forscher geben Einblick, wie und wo Klima­daten gesam­melt werden. Glet­schereis, Perma­f­rost­böden und tropi­sche Regen­wälder zählen zu den Zeugen der Erdge­schichte, die uns die Schön­heit und Viel­falt unseres Planeten vor Augen führen.

Sie sind aber auch unver­zicht­bare Bestand­teile, wenn es um das Gleich­ge­wicht des Klima­sys­tems unseres Planeten geht.