Expe­di­tion Amazonas

Ein Raub­tier regiert den Amazonas-Regen­wald wie kein anderes: der Jaguar. Riesen­otter, Anakondas und selbst Kaimane fallen dem geschickten Jäger zum Opfer. Doch auch wer dem Jaguar, den Gift­schlangen und den lauernden Taran­teln entkommt, ist noch nicht sicher, denn auch aus der Luft lauern Gefahren. Die Raub­vögel warten schon auf ihr nächstes Mahl.

Tropi­sche Inseln unserer Erde

Im Herzen Südost­asiens liegt die Tropen­insel Borneo. Sie ist mehr als doppelt so groß wie die Bundes­re­pu­blik und beher­bergt die größte Arten­viel­falt aller Inseln welt­weit — von Flug­echsen über Malai­en­bären bis zu Orang-Utans. Dank einer Viel­zahl unter­schied­li­cher Lebens­räume wie Koral­len­riffen, Urwäl­dern und Hoch­ge­birge leben auf Borneo mehr als 60.000 Tier- und Pflan­zen­arten, von denen viele nur dort vorkommen.

Borneos Küste ist von einem einzig­ar­tigen Lebens­raum gesäumt: ein weit­läu­figer Über­schwem­mungs­wald, durch­zogen von einem Netz­werk von Wasser­läufen. In diesem wasser­durch­tränkten Dschungel hat sich ein außer­ge­wöhn­li­ches Geschöpf entwi­ckelt: der Nasen­affe. Die Urwälder im Insel­in­neren sind Heimat der Flügel­frucht­ge­wächse. Sie sind die größten Regen­wald­bäume der Welt. Ein einziges Exem­plar bietet Lebens­raum für bis zu 1.000 Tier- und Pflan­zen­arten. Vergli­chen mit dem Nahrungs­an­gebot in den Baum­kronen ist der Boden des Regen­walds eher karg. Da es hier nur wenig Nahrung gibt, sind die Land­säu­ge­tiere auf Borneo deut­lich kleiner als auf dem Fest­land. Das gilt auch für den außer­or­dent­lich seltenen Malai­en­bären. Mit knapp über einem Meter Länge ist er der kleinste Bär der Welt. Tief im Herzen Borneos, hoch über dem Regen­wald, liegt ein weiterer wich­tiger Lebens­raum der Insel: das Hoch­ge­birge. Um hier über­leben zu können, haben sich einige Pflanzen zu Fleisch­fres­sern entwi­ckelt. Die heftigen Nieder­schläge auf Borneo haben umfang­reiche Höhlen­sys­teme in den Boden der Insel gewa­schen. Die Deer Cave ist so groß, dass ein Passa­gier­flug­zeug hindurch­fliegen könnte. Hier leben Millionen von Fleder­mäusen, die ein ganzes Ökosystem im Gleich­ge­wicht halten. Mehr als 10.000 Jahre lang war diese Arten­viel­falt durch die isolierte Lage der Insel geschützt, doch der indus­tri­elle Holz­ein­schlag hat alles verän­dert. Wie lange können die hier heimi­schen Orang-Utans bei fort­schrei­tender Zerstö­rung ihres Lebens­raums noch überleben?

Mada­gaskar, Borneo und Hawaii — drei der exotischsten, geheim­nis­vollsten und entle­gensten Inseln unseres Planeten. Sie alle haben in ihrer Abge­schie­den­heit eine beein­dru­ckende Arten­viel­falt hervor­ge­bracht, die sonst nirgendwo zu finden ist. In der Erdge­schichte hat sich Mada­gaskar als erstes vom Fest­land gelöst und besitzt von allen Inseln den größten Reichtum an ende­mi­schen Tier­arten — darunter auch die berühmten Lemuren. Borneo verfügt dagegen über die größte Biodi­ver­sität aller Inseln welt­weit. Hier trifft man unter anderem auf Orang-Utans und Flug­schlangen. Hawaii ist die abge­le­genste Insel­gruppe über­haupt und Lebens­raum für Wale, Vögel und Schild­kröten. In einer sich rasch verän­dernden Welt geben diese fragilen Ökosys­teme über­le­bens­wich­tige Hinweise auf den Zustand unseres Planeten.Synchronfassung, Online verfügbar von 24/01 bis 07/02

Planet B

War Donald Trump doch ein Klima­retter? In seiner Amts­zeit sind die CO2-Emis­sionen der USA nämlich gesunken! Schadet Netflix gucken wirk­lich dem Klima? Und: Warum versu­chen wir die Klima­er­wär­mung auf genau 1,5 Grad zu beschränken? Können alle Flüge inner­halb deutsch­lands durch die Bahn ersetzt werden?

Auf die aller­meisten Fragen zum Klima­wandel gibt es konkrete Antworten. Nur sind die oft nicht ganz einfach. Im BR-Format „Planet B“ klärt Wissen­schafts­jour­na­listin Ilka Knigge Fragen rund um den Klimawandel.

Der Mensch, die Natur, das Abenteuer

Im König­reich Bhutan müssen buch­stäb­lich Berge versetzt werden, um ange­sichts der drohenden Klima­ka­ta­strophe durch Glet­scher­schmelzen im Hima­laya Zeit zu gewinnen. Wälder spielen als CO2-Spei­cher eine wich­tige Rolle.

Durch Auffors­tungen ließen sich große Mengen Treib­hausgas binden. Dieses Poten­zial wird in umfang­rei­chen Forschungs­pro­jekten karto­gra­phiert, um Instru­mente für die Zukunft zu entwi­ckeln. Doch die Forschung zeigt auch, dass das Vorgehen wohl­über­legt sein will: Damit Wälder ihre Funk­tion erfüllen und künf­tigem Wandel stand­halten können, müssen sie an geeig­neten Stand­orten gepflanzt werden und vor allem biolo­gisch viel­fältig sein. Die Viel­falt unter­schied­li­cher Arten ist der eigent­liche Schlüssel zu einer gesunden Natur. Zum einen muss die Biodi­ver­sität an vielen Orten der Erde wieder­her­ge­stellt werden, zum anderen kommt es darauf an, die noch intakten Gebiete zu schützen, wie etwa den Bialowieza-Urwald in Polen. Heute ist bekannt, dass neben Wäldern auch andere Ökosys­teme wie Torf­moore oder Seegras­wiesen riesige CO2-Spei­cher sind. Da ihre Zerstö­rung direkt zur Erder­wär­mung beiträgt, muss es höchste Prio­rität haben, diese Lebens­räume zu bewahren. Auch hier gilt es, die biolo­gi­sche Viel­falt zu erhalten, damit ihr fragiles Gleich­ge­wicht gewahrt bleibt. In Austra­lien hat man es geschafft, durch das Wieder­an­sie­deln von Haien die Schild­krö­ten­po­pu­la­tion zu regu­lieren. Dort können nun die Seegras­wiesen wieder gut gedeihen. Die Mensch­heit hängt von der Natur und ihren Ökosys­temen ab — und die Natur von uns. Es bleibt noch sehr viel zu tun, um sie zu schützen. In der Antarktis wurde ein beispiel­hafter Beschluss gefasst: Das Ross­meer, dessen Phyto­plankton eben­falls eine wich­tige Rolle als Kohlen­stoff­senke spielt, wurde zum Meeres­schutz­ge­biet erklärt. Damit ist gewähr­leistet, dass das marine Ökosystem dort auch in Zukunft intakt bleibt.

Klima­wandel — Die Fakten mit Harald Lesch

Rekord­hitze, Über­flu­tungen, Dürre: normale Wetter­phä­no­mene oder bereits die Folgen des Klima­wan­dels? Die Doku­men­ta­tion mit Harald Lesch fasst den Stand der welt­weiten Klima­for­schung zusammen.

Schon seit Langem beob­achten Forscher einen globalen Tempe­ra­tur­an­stieg. Glet­scher schmelzen, der Meeres­spiegel steigt, in Deutsch­land droht ein neues Wald­sterben. Steuert die Mensch­heit auf eine neue Heiß­zeit zu? Oder lässt sich die globale Erwär­mung noch begrenzen? Die Doku­men­ta­tion zieht mithilfe inter­na­tio­naler Experten Bilanz. Um die globale Erwär­mung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen, müssten die stetig stei­genden CO2-Emis­sionen in den nächsten zehn Jahren halbiert und bis 2050 komplett gestoppt werden. Notwendig wäre ein weit­ge­hender Verzicht auf fossile Brenn­stoffe wie Kohle oder Erdöl zur Ener­gie­ge­win­nung. Wenn das nicht gelingt, wird sich die Erde weiter erwärmen — darin ist sich die über­wie­gende Zahl der Wissen­schaftler einig. Auch, wenn einige den menschen­ge­machten Klima­wandel infrage stellen — welt­weit häufen sich die Wetter-Extreme. In Deutsch­land haben die zurück­lie­genden trockenen Sommer den Wald bereits massiv geschwächt — Borken­käfer haben leichtes Spiel und vernichten ganze Fich­ten­wälder. Hinzu kommt, dass Klima­sys­teme nicht immer linear reagieren. Sie können sich auch sprung­haft verän­dern, wenn ein bestimmtes Belas­tungs­ni­veau über­schritten ist. Wissen­schaftler spre­chen von soge­nannten Kipp­punkten. Momentan sind es unsere eigenen Emis­sionen, die den Klima­wandel befeuern. Kipp­punkte jedoch können Domi­no­ef­fekte auslösen, die den Klima­wandel drama­tisch beschleu­nigen. Eine tickende Zeit­bombe haben Forscher im Perma­frost der Arktis ausge­macht. Was können wir tun, um den Klima­wandel zu begrenzen? Anders Lever­mann vom Potsdam-Institut für Klima­fol­gen­for­schung sagt: „Natür­lich ist es toll, wenn jeder Einzelne weniger Auto fährt, weniger fliegt, weniger Fleisch konsu­miert. Aber entschei­dend ist, dass jeder Einzelne von der Politik über die nächsten 30 Jahre einfor­dert, dass dieses Problem global gelöst wird. Denn das ist es, was wir brauchen.“

Borneos geheime Wildnis

Der Kina­ba­tangan fließt mitten durch Borneo und dient den verschie­densten Spezies als unver­sieg­bare Lebens­ader. Fast so alt wie der Fluss selbst ist das Krokodil — ein Reptil, dessen Gestalt sich in über 100 Millionen Jahren kaum verän­dert hat. Während die Urzeit­echse in den Gewäs­sern des Kina­ba­tangan nach Beute jagt, streifen Nebel­parder durch das undurch­dring­liche Wald­reich. Die akro­ba­ti­schen Raub­katzen bewohnen vorwie­gend Bäume und sind stets auf der Suche nach Nahrung. Vögel, Hörn­chen und Nasen­affen zählen ebenso zu ihren Opfern wie junge Borneo-Orang-Utans.

Im Herzen von Sabah, dem malay­si­schen Bundes­staat auf der südost­asia­ti­schen Insel Borneo, entspringt ein wahrer Quell des Lebens: der Kina­ba­tangan. Über eine Strecke von rund 600 Kilo­me­tern schlän­gelt sich der Fluss aus dem Hoch­land bis zur Mündung in die Sulusee und bietet einer Arten­viel­falt ein Zuhause, wie sie auf der Erde kaum irgendwo sonst zu finden ist. Die einma­lige Tier- und Pflan­zen­welt des Kina­ba­tangan steht im Fokus der Serie „Borneo‘s Secret Kingdom“ — ange­fangen bei einer Urzeit­echse: Das Krokodil ist fast so alt wie der Fluss selbst und hat sich in den letzten 100 Millionen Jahren kaum verän­dert. Während das gefürch­tete Reptil an den Ufern und im Wasser seinen Opfern auflauert, durch­streifen Raub­katzen und Elefanten das Land rund um den magi­schen Strom. Die umlie­genden Regen­wälder sind außerdem Heimat eines der nächsten Verwandten des Menschen, des Oran-Utans. Hier, auf Borneo, befindet sich einer der letzten Rück­zugs­räume der akut vom Aussterben bedrohten Primaten. „Borneo‘s Secret Kingdom“ zeigt, wie sich die verschie­denen Tiere des Kina­ba­tangan tagtäg­lich aufs Neue dem Kampf ums Über­leben stellen — und dabei dem Natur­phä­nomen El Niño ebenso wie dem globalen Klima­wandel und der fort­schrei­tenden Urwald­ro­dung trotzen müssen. Jede einzelne Folge erzählt in bril­lanten Bildern eine neue Geschichte von einem der aufre­gendsten Natur­schau­plätze des Planeten.Deutsch/Englisch.