Herz­li­chen Glück­wunsch zum Bambi, Willie Smits!

Herz­li­chen Glück­wunsch zum Bambi, Willie Smits!

Welch eine groß­ar­tige Würdi­gung seiner Leis­tungen! Dr. Willie Smits erhielt am Donners­tag­abend den Bambi in der Kate­gorie “Unsere Erde”. Wir gratu­lieren dem Mitbe­gründer von BOS Foun­da­tion und BOS Deutsch­land und danken ihm für seinen uner­müd­li­chen Einsatz.

Gemeinsam für die Orang-Utans! Gemeinsam für den Regenwald!

Hier ein Gruß­wort von Willie Smits an alle Freunde der Orang-Utans, das er uns im Sommer aus Indo­ne­sien geschickt hat.

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Mehr Infor­ma­tionen
Die 100 geknackt im Schutz­wald von Kehje Sewen

Die 100 geknackt im Schutz­wald von Kehje Sewen

Sechs neue Wilde wandern durch unseren Schutz­wald Kehje Sewen. Das Weib­chen Petak (22) und die Männ­chen Komo (21), Gino (14) und Zakir (15) genießen seit Ende Juni ihre Frei­heit im Regen­wald, das Weib­chen Laila (23) und Männ­chen Lito (26) seit Mitte Juli.

Damit leben mitt­ler­weile 103 ausge­wil­derte Orang-Utans in Kehje Sewen (Ostka­li­mantan), was bedeutet, die Aufnah­me­ka­pa­zität des Schutz­waldes von 150 Tieren ist bald erreicht. Doch ange­sichts von etwa 140 weiteren Orang-Utans, die aktuell in Samboja Lestari auf ihre Auswil­de­rung vorbreitet werden, benö­tigt BOS sehr drin­gend zusätz­liche Schutz­ge­biete in Ostka­li­mantan. Ein Ziel, an dessen Verwirk­li­chung wir mit aller Kraft arbeiten. „Unsere Verpflich­tung, wilde Orang-Utans zu schützen und neue lebens­fä­hige Popu­la­tionen zu schaffen, erlischt nie. Wir werden weiterhin Orang-Utan-Waisen mit dem Ziel reha­bi­li­tieren, sie schließ­lich in geeig­nete Wälder auszu­wil­dern“, verspricht Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion. „Im Moment verhan­deln wir über eine weitere Ecosystem Resto­ra­tion Conces­sion (Konzes­sion für ein Schutz­ge­biet), um das Gebiet von Kehje Sewen zu erwei­tern. Wir hoffen sehr, dass das Forst­mi­nis­te­rium und die Provinz­re­gie­rung von Ostka­li­mantan uns bald die notwen­digen Geneh­mi­gungen erteilen werden.“

Stra­pa­ziöse Anreise

Keine unserer Auswil­de­rung ist ein Spazier­gang. Schließ­lich müssen wir die Tiere in die entle­gensten Regen­wälder trans­por­tieren, wo sie unge­stört und sicher leben können. 

Auf schlammigen Dschungelpisten dem Ziel entgegen
Auf schlam­migen Dschun­gel­pisten dem Ziel entgegen

Kehje Sewen stellt für unsere erfah­renen Auswil­de­rungs­experten bei BOS Foun­da­tion aber noch eine beson­dere Heraus­for­de­rung dar, da das Terri­to­rium des Schutz­waldes aus Extremen besteht: Steile Hänge, reißende Flüsse, dichte Wälder. Aus diesem Grund fanden die meisten Auswil­de­rungen nach Kehje Sewen mit Hubschrau­ber­un­ter­stüt­zung statt. Doch das ist aktuell nicht möglich – es sind zurzeit einfach keine Hubschrauber in der Region verfügbar. Also blieb nur der beschwer­liche Land- und Wasserweg. 

Auch das müssen die Trucks aushalten
Auch das müssen die Trucks aushalten

Zunächst fuhren die Trucks über dicht bewal­dete Hügel und durch reißende Flüsse. Obwohl genau dafür präpa­riert, schafften es die Trans­port­wagen kaum über den Schlamm der Wald­pfade und die Untiefen der zu über­que­renden Fluss­läufe. Mehr als einmal mussten die Fahr­zeuge mühselig von Hand wieder flott gemacht werden. Eines brach endgültig beim Versuch, einen Fluss zu über­queren. Schließ­lich ging die Reise mit Lang­booten auf dem wilden Fluss Telen weiter zum Camp Lesik im Norden von Kehje Sewen. 

Auf dem reißenden Telen-Fluß
Auf dem reißenden Telen-Fluß
Ein echter Knochenjob für das Auswilderungsteam
Ein echter Knochenjob für das Auswilderungsteam

Doch Ende gut, alles gut. Nach drei Tagen anstren­gender Auswil­de­rungs­expe­di­tion konnten die ersten vier Menschen­affen endlich in die Frei­heit entlassen werden. Das Weib­chen Petak wurde als erstes aus dem Käfig gelassen, gefolgt von Komo, Gino und Zakir. Jedes der vier Tiere nahm sich gebüh­rend Zeit, sich erst umzu­schauen, sich dann in den Schatten zu begeben und schließ­lich in den Baum­kronen zu verschwinden. 

Komos erste Schritte in Freiheit
Komos erste Schritte in Freiheit

Und gleich nochmal 

Zwei Wochen später war es für zwei weitere Orang-Utans soweit: Lito und Laila wurden in derselben Gegend wie die anderen vier ausge­wil­dert. Auch diese Reise in die Frei­heit gestal­tete sich genauso mühsam und lang­wierig. Aber Mitte Juli begann schließ­lich auch für diese beiden Menschen­affen das Aben­teuer in der Frei­heit von Kehje Sewen. 

Lailas Käfig geht auf
Lailas Käfig geht auf

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Dodo geht zur Uni

Dodo geht zur Uni

Dodo ist bei vielen Unter­stüt­zern von BOS Deutsch­land ein kleiner Star. Seit 2008 hat er als unser Paten­tier die Herzen der Orang-Utan-Freunde im Sturm erobert. Berühmt­heit erlangte er nicht zuletzt durch seinen Namens­vetter, den Buch-, TV- und Kino­helden “Kleiner Dodo”. Aus dem kleinen Dodo von damals hat sich inzwi­schen ein statt­li­cher Orang-Utan-Mann entwi­ckelt, der jetzt die letzte Etappe seiner Ausbil­dung bei BOS beginnen darf.

Auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Juq Kehje Swen besucht er jetzt die Wald­uni­ver­sität um zu beweisen, dass er fit ist für ein selbst­stän­diges Leben in Freiheit.

 

Zur Erin­ne­rung und als kleines Geschenk an alle Dodo-Fans, blicken wir hier auf seine Jahre im BOS-Schutz­zen­trum zurück. Viel Spaß beim nosta­li­gi­schen Blät­tern in Dodos Fotoalbum:

 

2007 Am 8. August wurde Dodo unserem Schutz­zen­trum Samboja Lestari im Alter von sechs Monaten von der Natur­schutz­be­hörde BKSDA über­geben. Leider wissen wir nicht, was Dodo vor seiner Ankunft wider­fahren ist, wie er seine Mutter verloren hat. In der Baby­gruppe spielte er anfangs noch oft allein oder kuschelte sich an die Baby­sit­te­rinnen, denn damals war er mit zwei Kilo­gramm Gewicht der kleinste Orang-Utan der Gruppe und konnte noch nicht mit den Klet­ter­künsten der anderen mithalten. Doch das holte er schnell auf. Seine erste Spiel­ka­me­radin wurde die etwas ältere Ajeng, von der er sich viel abschaute.

 

2008 Mit gut einem Jahr konnte Dodo bereits auf sechs Meter hohe Bäume klet­tern. Außerdem schaffte er es, inner­halb weniger Minuten, zehn Bananen zu verputzen. Beim Laufen hielt er sich mit seinen Füßen gern an nahe gele­genen Objekten, wie z.B. Sesseln, Decken, oder trockenen Ästen fest. Diese Ange­wohn­heit stammte vermut­lich aus der Zeit, in der er noch bei seiner Mutter war. Für gewöhn­lich lässt ein Orang-Utan-Baby seine Mutter niemals los und hält sich mit seinen Füßen immer am Körper der Mutter fest. 

 

2009 Aus dem Baby­zimmer zog Dodo mit seinen Freunden Ajeng, Merlin Long und Bungan in einen Grup­pen­käfig um, aus dem er jeden Morgen zum Kinder­garten abge­holt wurde. Als in der Nähe des Kinder­gar­tens Bauar­beiten für eine neue Insel statt­fanden, wurde Dodo plötz­lich sehr ängst­lich und anhäng­lich und weinte viel. Die fremden Arbeiter und lauten Geräu­sche weckten vermut­lich schlimme Erin­ne­rungen in dem trau­ma­ti­sierten Orang-Utan-Kind. Mit viel Liebe und Zuwen­dung der Baby­sit­te­rinnen konnte Dodo beru­higt werden.
Beim Klet­tern gehörte damals nicht zu den Besten, da er noch Schwie­rig­keiten mit dem Gleich­ge­wicht und der Fein­mo­torik hatte.

 

2010 Mit drei Jahren wog Dodo elf Kilo­gramm und tollte gern mit seinen Freunden auf dem Wald­boden herum. In die Wald­schule ließ er sich nun nicht mehr wie ein Baby tragen, sondern lief lieber alleine. In der Schule hatte Dodo damals einen kleinen Unfall. Als er sich von Baum zu Baum hangelte zog ein anderer Orang-Utan-Junge so heftig an den Ästen, dass Dodo auf den Boden fiel. Vermut­lich biss er sich dabei auf die Zunge. Aller­dings blutete er so heftig aus dem Mund, dass er in die Notauf­nahme der Klinik gebracht wurde, wo er fast eine Woche verbringen musste, ehe er in die Schule zurück­kehren konnte. Klet­tern war noch immer nicht Dodos Stärke. Im Gegen­satz zur Nahrungssuche.

 

2011 Noch immer zog Dodo den Wald­boden oder kleine Bäum­chen den hohen Bäumen vor. Lieber tollte er mit seinen Kumpels Raymond und Robert über den Wald­boden. Das brachte dem Trüpp­chen den Spitz­namen “Boden­ruppe” ein. Alle Auffor­de­rungen der Baby­sit­te­rinnen igno­rierte er — ein typi­scher Teen­ager eben (was Dodo mit seinen vier Jahren nun war). Auch Nestbau gehörte nicht zu seinen Stärken. Aller­dings entwi­ckelte er seinen Mitschü­lern gegen­über trotzdem ein gehö­riges Selbst­be­wusst­sein. Sobald ihm etwas nicht passte, kniff und biss er seine Kollegen. Ein erstes Zeichen, dass sich aus dem kleinen Orang-Utan-Jungen einmal ein domi­nates Männ­chen entwi­ckeln kann. Außerdem war er damals der einzige in seiner Wald­schul­klasse, der alleine den Weg zurück zur Station fand. Er besaß also schon früh einen guten Orientierungssinn.

 

2012 Dodo entwi­ckelte ein zuneh­mendes Inter­esse an seinen Mitschü­le­rinnen. Tree war seine erste Teen­ager­liebe und beste Freundin. Dann machte er Nicole Avancen. Je weniger Inter­esse sie an ihm zeigte, umso hart­nä­ckiger wurde er. In der Wald­schule zeigte er großen Eigen­sinn. Gerade Regeln und Zeit­pläne stießen bei ihm auf Wider­willen. Da er mitt­ler­weile 26 Kilo­gramm wog und einige Kräfte entwi­ckelt hatte, war es für die Baby­sit­te­rinnen nicht mehr so einfach, mit ihm umzu­gehen. Ältere und größere Orang-Utans schüch­terten ihn aber schnell ein.

 

2013 Allmäh­lich klet­terte Dodo auch auf hohe Bäume und verbrachte immer mehr Zeit in den Wipfeln. Außerdem übte er sich nun immer mehr im Nestbau. Auch wenn diese noch nicht perfekt waren, so hielten sie doch zumin­dest für einen Mittags­schlaf. Und er übte mit gewach­senem Ehrgeiz. Auf dem Boden fühlte sich der Sieben­jäh­rige aber immer noch sehr wohl. Seine große Neugierde verlei­tete ihn oftmals zu manchem Schabernack.

 

2014 Noch immer zeich­nete Dodo eine große Neugierde aus. Immer wenn er auf einem Baum saß, beob­ach­tete er seine Umge­bung und wartete darauf, dass irgend­etwas passiert. Wenn er dann etwas Span­nendes entdeckte, machte er sich sofort auf den Weg dorthin. Egal, ob es ein wilder Affe, ein großes Insekt oder ein mensch­li­cher Besu­cher war. Dodo war kein aggres­sives Orang-Utan-Männ­chen, aber manchmal lieferte er sich kleine Range­leien mit seinen Freunden. Wenn er von einem anderen gebissen wurde, wehrte er sich. Er selbst fing aber selten Streit an.

 

2015 Mit acht Jahren war Dodo ein echter Halb­starker. Eigen­sinnig und stur, aber aller­letzten Kuschel­ein­heiten mit seiner Lieb­lings­ba­by­sit­terin nicht abge­neigt. Die größte Sorge war nach wie vor Dodos Abnei­gung, sich länger oben in den Bäumen aufzu­halten. Die Suche nach Nahrung beherrschte er inzwi­schen hervor­ra­gend. Doch grund­sätz­lich hing Dodo in seiner Entwick­lung gleich­alt­rigen Orang-Utans hinterher. In freier Wild­bahn hätte er sich jetzt von seiner Mutter gelöst. Aber für ein selbst­stän­diges Leben war Dodo noch nicht bereit. Ein Spät­ent­wickler eben.

 

2016 Aufgrund von Bauar­beiten in der Wald­schule, musste Dodo eine Weile auf eine der Inseln bei Samboja Lestari umziehen. Auf der Insel passte er sich recht schnell an das neue Leben an. Er verbrachte viel Zeit mit der Futter­suche, war aller­dings auch immer der Erste an der Fütte­rungs­platt­form. Den anderen Orang-Utans gegen­über verhielt er sich freund­lich. Bei seiner Rück­kehr in die Wald­schule zeigte er sich gegen­über den Baby­sit­tern und Pfle­gern immer aggres­siver. Ein gutes Zeichen der Reha­bi­li­ta­tion, deren Ziel es ist, die Tiere nicht an den Menschen zu gewöhnen.

 

2017 Dodo war der Wald­schule entwachsen und musste in einen Käfig umziehen. Die Muskel­kraft des Zehn­jäh­rigen war um ein viel­fa­ches stärker, als die eines Menschen. Und die demons­trierte er auch, wann immer es ging. Auch im Käfig ging seine Ausbil­dung weiter. An spezi­ellen Lern­spiel­zeugen trai­nierte er begeis­tert seine Fähig­keiten. Beson­ders genoss es Dodo aller­dings, wenn ein Mitar­beiter mit dem Wasser­schlauch zu seinem Gehege kam. Dann stellte er sich gern in die erste Reihe.

 

2018 Das was ihm in der Wald­schule immer schwer gefallen war, gehörte nun zu seinen Lieb­lings­be­schäf­ti­gungen: Das Klet­tern. Leider nicht auf einer Voraus­wil­de­rungs­insel, denn die Warte­liste für die Wald­uni­ver­sität ist lang. Dodo lebte allein in einem Käfig, da er nicht mit anderen Orang-Utans auskam. 

 

2019 Endlich hat Dodo es geschafft. Im Juli durfte der Zwölf­jäh­rige raus aus dem Käfig und sich seither auf der neuen Voraus­wil­de­rungs­insel Juq Kehje Swen unter fast natür­li­chen Bedin­gungen beweisen. Aus dem eins­tigen Frech­dachs hat sich ein gemüt­li­cher Orang-Utan-Mann mit ausge­prägten Backen­wülsten entwi­ckelt. Wir sind gespannt, wie er mit dem Insel­leben zurecht­kommen wird.

 
Urlaub bei den Orang-Utans

Urlaub bei den Orang-Utans

Birgit Werner ist eine Pionierin. Denn die Tier­ärztin aus Bayern ist die erste Deut­sche, die am Volon­tär­pro­gramm unseres Koope­ra­ti­ons­part­ners „The Great Projects“ in Nyaru Menteng teil­ge­nommen hat, das erst seit kurzer Zeit im Angebot ist. Auch in unserem Rettungs­zen­trum in Samboja Lestari kann man als Volontär mitarbeiten.


Wir wollten wissen, wie ihr die Reise nach Borneo im März 2019 gefallen hat und welche Erfah­rungen sie bei der BOS Foun­da­tion sammeln konnte.

Frau Werner, Ende März haben Sie zwei Wochen Ihres Urlaubs auf Borneo verbracht und bei der BOS Foun­da­tion als Frei­wil­lige gear­beitet. Warum?
Als Pfer­d­e­tier­ärztin habe ich grund­sätz­lich ein großes Inter­esse an Tieren. Und Orang-Utans liegen mir ganz beson­ders am Herzen. Darum bin ich auch seit einigen Jahren BOS-Unter­stüt­zerin. Natür­lich weiß ich von den großen Problemen vor Ort, von der Lebens­raum­zer­stö­rung durch Ölpalm­plan­tagen und davon, dass viele Orang-Utans in Auffang­sta­tionen leben müssen. Die Situa­tion ist kritisch. Und ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Außerdem bin ich im Urlaub gerne aktiv. Als ich bei meinen Recher­chen auf „The Great Projects“ gestoßen bin und die Verbin­dung zu BOS entdeckte, dachte ich: perfekt, so kann ich BOS sogar doppelt und direkt unter­stützen: durch meine Arbeit und weil ein Teil des Reise­preises an BOS geht.

Haben Sie sich auf diese Reise beson­ders vorbereitet?
Nicht wirk­lich. Natür­lich habe ich alle vorge­schrie­benen Gesund­heits­tests und Impfungen erle­digt. Aber auf das anstren­gendste, nämlich das schwül-heiße Klima, kann man sich ohnehin nicht vorbereiten.

Bäume pflanzen
Bäume pflanzen

Wie kamen Sie mit den anderen Teil­neh­me­rinnen und Teil­neh­mern Ihrer Reise­gruppe aus?
Sehr gut. Wir waren eine kleine Gruppe von sieben Leuten, die aus der ganzen Welt nach Borneo gereist waren, um die Arbeit mit den Orang-Utans hautnah erleben zu dürfen. Die Jüngste war Ende 20, die Älteste Mitte 50. Unter­halten haben wir uns auf Englisch, auch mit den Mitar­bei­tern der BOS Foun­da­tion. Alle waren sehr offen, inter­es­siert und hatten Lust, gemeinsam zu arbeiten und neue Erfah­rungen zu sammeln. 

Das Team bei der Arbeit
Das Team bei der Arbeit

Sie durften die Mitar­beiter der BOS Foun­da­tion bei der Arbeit unter­stützen. Was genau waren Ihre Aufgaben?
Es war sehr abwechs­lungs­reich. Wir haben Bäume gepflanzt, die Käfige der Malai­en­bären gesäu­bert, das Futter für die Orang-Utans vorbe­reitet und Beschäf­ti­gungs- und Lern­ma­te­rial (soge­nanntes Enrich­ment) für die Orang-Utans herge­stellt. Die Arbeit ging uns meis­tens leicht von der Hand und war sehr unter­haltsam. Wir haben im Team gear­beitet, gemeinsam mit unserer Betreuerin von “The Great Projects” und den Mitar­bei­tern der BOS Foundation. 

Futter verstecken
Futter verstecken

Es war schön zu erleben, dass unsere Hilfe sehr will­kommen war. Auch auf jede Frage haben die Mitar­beiter immer bemüht und hilfs­be­reit reagiert. Es war alles super orga­ni­siert und ich habe sehr viel gelernt. Auch, dass für die BOS Foun­da­tion vieles nicht so einfach ist, wie wir es uns von daheim aus viel­leicht vorstellen. Orang-Utan-Schutz hängt von sehr vielen Faktoren und Akteuren ab.

Begegnungen mit Orang-Utans
Begeg­nungen mit Orang-Utans
Den Spielplatz vorbereiten
Den Spiel­platz vorbereiten

Die zwei Wochen bestanden aber nicht nur aus Arbeit. Wir haben auch einen Boots­aus­flug zu den Voraus­wil­de­rungs­in­seln gemacht, durften den Babys und Wald­schü­lern beim Toben auf dem Spiel­platz zuschauen, waren wandern und auf einem Markt bummeln.

Ausflug zu den Vorauswilderungsinseln
Ausflug zu den Vorauswilderungsinseln
Auf dem Wasserweg
Auf dem Wasserweg
Kuscheln verboten
Kuscheln verboten
Ausflug auf den Markt
Ausflug auf den Markt

Viele träumen davon, einmal mit einem Orang-Utan zu kuscheln oder zu spielen. Ging dieser Traum in Erfüllung?
Das war uns von vorn­herein klar, dass es dazu nicht kommen wird. Denn der direkte Kontakt zu den Tieren ist ausschließ­lich den Pfle­ge­rinnen und Pfle­gern gestattet. Zum Einen um die Tiere vor der Über­tra­gung von Krank­heiten zu schützen, zum Anderen sollen die Jung­tiere den Menschen nicht als Freund und Spiel­ge­fährten kennen­lernen. Das wäre zu gefähr­lich – für die Tiere und für uns. Zehn bis 15 Meter war der Mindest­ab­stand zu den Babys, den wir einhalten mussten.
Den erwach­senen Orang-Utans in den Käfigen dagegen, durften wir die Enrich­ments aushän­digen, was eine beein­dru­ckende Erfah­rung war. Aller­dings immer mit genü­gend Abstand um nicht in den Bereich ihrer langen, kräf­tigen Arme zu gelangen.

Genügend Abstand halten
Genü­gend Abstand halten

Was war Ihr persön­li­ches Highlight?
Da gab es mehr als eines! Der Nied­lich­keits­faktor der Babys ist schon extrem hoch. Es war span­nend zu erleben, wie sie von den Baby­sit­tern, die ja ihre Mütter ersetzen, erzogen werden. Denn die Kleinen sind sehr neugierig und frech und versu­chen immer wieder auszu­testen, wie weit sie gehen dürfen. Einige, die in der Wald­schule über die Stränge geschlagen haben, mussten dann z. B. direkt ins Bett, statt noch eine Runde mit den anderen spielen zu dürfen. Sehr beein­druckt haben mich auch die großen, ausge­wach­senen Orang-Utans, die teil­weise schon sehr lange in den Käfigen auf ihre Frei­heit warten. Trotzdem haben sie sich in all den Jahren ihren Charakter bewahrt und sind nicht abge­stumpft. Gerade die domi­nanten Männ­chen, die soge­nannten Big Males, sind sehr stolze Tiere, die man erst erobern muss. Bei ihnen haben wir den Sinn unserer Arbeit sehr intensiv erlebt, welchen Gewinn sie durch das Enrich­ment haben. Einmal z. B. haben wir die Males mit dem Wasser­schlauch erfrischt. Manche sind sehr wasser­scheu und ziehen sich dann zurück. Andere blühen rich­tig­ge­hend auf. Für einen war es eine rich­tige Well­ness­an­wen­dung, die er sicht­lich genoss, sich in den Wasser­strahl lehnte, das Maul ganz weit aufriss und wirk­lich Freude hatte. Und es war unglaub­lich zu erleben, mit wieviel Fein­ge­fühl ein vor Kraft strot­zendes Männ­chen Marme­lade von einem Farn­blatt lecken kann, ohne dass auch nur ein Blätt­chen kaputt gegangen wäre. Und dabei pure Glück­se­lig­keit ausstrahlt. Mir ist es kaum gelungen, die Marme­lade auf die Blätter zu strei­chen, ohne dass diese zerrissen… Da wurde mir wieder einmal klar, wieviel wir von diesen Tieren lernen können.

Orang-Utan bei der BOS Foundation
Schwierig, an den süßen Honig kommen

Wie waren Sie untergebracht?
Sehr einfach, aber es hat absolut gereicht. Wir haben uns zu zweit ein Zimmer und Bad geteilt. Früh­stück haben wir uns selbst gemacht, mittags gab es das Essen aus der Kantine der BOS Foun­da­tion und abends hat Mama Mona, eine Einhei­mi­sche für uns gekocht. Wer so eine Reise unter­nimmt, muss in allen Berei­chen offen sein und darf keinen Luxus erwarten. 

Arbeiten im Team
Teamwork

Würden Sie diese Reise mit „The Great Projects“ zur BOS Foun­da­tion denn weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Sicher­lich kann man für weniger Geld nach Indo­ne­sien reisen. Aber die Reise war sehr befrie­di­gend und hat mich sehr glück­lich gemacht. Trotz der Arbeit war es Urlaub. Ich habe viele neue Eindrücke sammeln können, habe hinter die Kulissen schauen dürfen. Und dabei auch noch BOS unterstützt.

Vier geret­tete Babys in weniger als zwei Monaten

Vier geret­tete Babys in weniger als zwei Monaten

Es ist noch nicht die Jahres­zeit, in der Wald­brände Borneo heim­su­chen, aber schon haben wir alleine in den letzten zwei Monaten vier Orang-Utan-Waisen neu in unsere Rettungs­zen­tren aufge­nommen, die alle einen jahre­langen Prozess der Reha­bi­li­ta­tion durch­laufen werden. 

Drei weitere Babys in Nyaru Menteng 

Am 6. Mai dieses Jahres nahm das Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng ein 18 Monate altes Orang-Utan-Männ­chen auf, das gerade einmal zwei­ein­halb Kilo wog. Der Kleine wurde von einem in der Nähe lebenden Anwohner gebracht, der aussagte, er habe den jungen Orang-Utan von einem Verwandten, der ihn wiederum ohne seine Mutter gefunden haben soll. Der sehr schlechte Zustand des Kleinen, bedingt durch schwere Unter­ernäh­rung und Dehy­drie­rung, fiel sofort ins Auge. Seine Haut wies zahl­reiche Verlet­zungen auf und sein Fell war verklebt und schmutzig. Das Vete­ri­när­team nahm sich des Babys sofort an. Die Tage darauf verbrachte es den größten Teil des Tages schla­fend in seiner Hänge­matte und zeigte sich ansonsten völlig unin­ter­es­siert etwa zu spielen. 

Das Orang-Utan-Baby bei seiner Ankunft in Nyaru Menteng

Doch nach etwa einem Monat inten­siver Behand­lung hatte sich der Zustand des Jungen enorm verbes­sert. Er nahm ordent­lich zu, wurde deut­lich aktiver und war in der Lage, auf dem Spiel­platz hohe Bäume zu erklimmen. Auch begann er mit Blät­tern zu spielen und nahm Früchte an, die ihm seine mensch­li­chen Zieh­mütter anboten. 

Das Baby-Orang-Utan nach seiner Rettung_orangutan.de

Das Orang-Utan-Baby nach seiner Rettung

 

Sechs Wochen, nachdem der Kleine in Nyaru Menteng einge­lie­fert worden war, brachte die zustän­dige Natur­schutz­be­hörde ein weiteres Jung­tier in die Station: Ein schät­zungs­weise sechs Monate altes weib­li­ches Orang-Utan-Baby, etwas über zwei­ein­halb Kilo wiegend. Die Kleine wurde am 22. Juni der Behörde über­geben, nachdem man sie in einem Dorf aufge­funden hatte. Genau wie das männ­liche Baby vorher war es geschwächt und dehy­driert. Es erwies sich als übersät mit Schnitt­wunden und war klebrig von Baum­saft, was den starken Verdacht nährte, dass es erst kürz­lich gewaltsam von seiner Mutter getrennt wurde. 

Das sechs­mo­na­tige Orang-Utan-Baby bei der Rettung

Kaum eine Woche später erreichte wieder ein Baby, auch ein Männ­chen, die Station Nyaru Menteng. Die Natur­schutz­be­hörde konnte es aus einem Dorf befreien, wo es einige Tage lang als Haus­tier gefangen gehalten wurde. Bei der Ankunft in Nyaru Menteng war es in einem schlimmen Zustand, schwer dehy­driert und mit einem geschwol­lenen linken Zeh. 

Dank der Behand­lung und hinge­bungs­vollen Fürsorge durch unser Vete­ri­när­team befinden sich nun alle drei Babys auf dem Weg der Besse­rung. Zwar sind sie immer noch etwas schwach und verbringen die meiste Zeit in ihren Hänge­matten, aber ihr Appetit wächst und sie akzep­tieren bereit­willig die von ihren mensch­li­chen Ersatz­müt­tern ange­bo­tenen Früchte. Allmäh­lich gewöhnen sie sich auch an ihre neue Umge­bung, werden selbst­be­wusster und beginnen, Blätter zu pflü­cken und zu kosten. Langsam fangen sie auch an, zu klettern. 

Doch trotz ihrer guten Fort­schritte müssen diese drei Babys weiterhin im Quaran­tä­ne­be­reich des Baby­hauses unter­sucht und behan­delt werden. Erst wenn dies abge­schlossen ist, können sie zusammen mit den anderen jungen Orang-Utans in der Baby-Gruppe ihre Reha­bi­li­ta­tion fortsetzen.

Ein vierter Neuzu­gang in Samboja Lestari 

Vor wenigen Tagen bekam das Rettungs­zen­trum in Samboja Lestari gleich wieder eine neue Bewoh­nerin. Das drei­jäh­rige Orang-Utan-Mädchen wurde von der regio­nalen Umwelt­be­hörde gerettet und an BOS über­geben. Angeb­lich fand ein Anwohner des Dorfes Salo Cella in Ostka­li­mantan die Kleine auf seinem Feld. Anschlie­ßend hielt er sie für fast zwei Jahre als Haus­tier. Dabei kettete er den jungen Orang-Utan an einen Baum und fütterte ihn mit Reis und Kaffee. 

Das Orang-Utan-Mädchen vor ihrer Rettung

Trotz alledem ist das Mädchen in vergleichs­weiser guter gesund­heit­li­cher Verfas­sung. Sie zeigt auch durchaus wilde Verhal­tens­weisen wie Kuss­ge­räu­sche als Zeichen der Abnei­gung gegen­über Menschen. 

Die Geret­tete lebt zurzeit im Quaran­tä­ne­kom­plex, wo sie nach kurzer Einge­wöh­nungs­zeit schon Obst und Blätter zu sich nimmt. Jeden Tag fühlt sie sich sichtbar ein Stück­chen wohler. Sie zeigt sich verspielt und klet­tert lebhaft mit ihren Mitbe­woh­nern durch den Käfig. Wir warten nur noch auf den medi­zi­ni­schen Abschluss­be­richt und das OK, endlich mit ihr in das Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­gramm einzusteigen. 

Leider müssen wir immer wieder neue Waisen aufnehmen. Wir werden weiterhin dafür kämpfen, dass den Menschen bewusst wird, wie wichtig der Schutz der Orang-Utans ist. Zusammen tun wir unser Bestes, um das Über­leben unserer so nahen Verwandten auch in Zukunft zu gewährleisten. 

Bitte ebenen Sie diesen Babys den Weg in die Frei­heit! Werden Sie BOS-Pate!

Nur gemeinsam stark für die Orang-Utans

Nur gemeinsam stark für die Orang-Utans

15. Juni 2019: Die dies­jäh­rige Mitglie­der­ver­samm­lung von BOS Deutsch­land stand ganz im Zeichen der hervor­ra­genden Ergeb­nisse des Jahres 2018. Nicht nur finan­ziell konnte sich der Verein wieder­holt stei­gern, auch die starke Medi­en­prä­senz war außer­or­dent­lich und wurde von den anwe­senden Mitglie­dern mit Begeis­te­rung honoriert. 

Möglich war dies nur durch eine opti­mierte Zusam­men­ar­beit des Teams in der Geschäfts­stelle, des Vorstandes und unserer Part­nern in Indonesien. 

Jahresbericht/ Finanzen

Nach der wert­schät­zenden Begrü­ßung der Teil­nehmer durch den ersten Vorsit­zenden Leon­hard „Löwe“ Roth­kirch stellten er und der Geschäfts­führer Daniel Merdes die natio­nalen und inter­na­tio­nalen Höhe­punkte des vergan­genen Jahres vor. Es gab etliche inter­es­sierte Nach­fragen, insbe­son­dere zum Status unserer Auswil­de­rungs­ge­bieten in Zentral-Kali­mantan und Ost-Kalimantan.

Anschlie­ßend präsen­tierte Schatz­meister Chris­tian Lich­tenau die Zahlen des Wirt­schafts­jahres 2018. Zusam­men­ge­fasst: Auch wenn in 2018 keine öffent­liche Förde­rung oder Erbschaft den Verein erreichte gab es erneut ein Rekord­ergebnis an Spen­den­gel­dern. Wir können allen Orang-Utan-Freunden dafür nur immer wieder danken! Beson­ders auch die direkte Unter­stüt­zung der Projekte unserer indo­ne­si­schen Partner konnte 2018 ausge­weitet werden. Aus der Mitglie­der­schaft kam die Anre­gung, solche Erfolge im Finanz­be­richt noch klarer darzustellen. 

Der erste Vorsit­zende Leon­hard „Löwe“ Roth­kirch eröffnet die Versammlung

Die Kassen­prüfer Burk­hard Bröcker und Tanya Lenn beschei­nigten „tadel­lose Buch­füh­rung“ und empfahlen die Entlas­tung des Vorstands. Mit einer Enthal­tung und einer Gegen­stimme erfolgte diese dann auch. Burk­hard und Tanya wurden einstimmig als Kassen­prüfer wieder­ge­wählt; für ihr fort­ge­setztes, so verant­wor­tungs­volles wie sorg­sames Enga­ge­ment sei ihnen hier ausdrück­lich gedankt. 

Vision und Mission 

In zwei Wochen­end­se­mi­naren wurde 2018 als beacht­liche Gemein­schafts­leis­tung Team/Vorstand ein Mission/Vision Prozess gestartet. Dieser wurde von der zweiten Vorsit­zenden Fee Nanett vorge­stellt. Das Ergebnis spie­gelt die kämp­fe­ri­sche Dring­lich­keit unserer Arbeit.

Kein Orang-Utan-Schutz ohne ehren­amt­li­ches Engagement 

Jens Herrn­berger erzählt über die Arbeit der Regionalgruppen

Jens Herrn­berger aus der Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig schil­derte stell­ver­tre­tend für die anderen Regio­nal­gruppen seine Arbeit und die seiner Mitstreiter. Es wurde deut­lich, mit welchem Enga­ge­ment kleine Gruppen und Einzel­mit­glieder ihre Infor­ma­tions- und Aufklä­rungs­ar­beit für BOS Deutsch­land betreiben. An Info­ti­schen in Zoos und auf Sommer­festen, mit Vorträgen in Volks­hoch­schulen und Museen oder durch phan­ta­sie­volle Mitmach­ak­tionen bei öffent­li­chen Veran­stal­tungen machen diese „Orang-Utan-Warriors“ die Sache der rothaa­rigen Menschen­affen publik. 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 

Susanne Danke und unsere Beirätin Susann Ehmke berichten über die Medi­en­ar­beit im vergan­genen Jahr

Susanne Danke vom BOS-Team legte die Medi­en­ar­beit der vergan­genen einein­halb Jahre dar. Die stetigen Bemü­hungen um gute Kontakte zu Jour­na­listen und Medi­en­häu­sern trugen 2018 bezif­fer­bare Frucht: Mehr als 20 Millionen Menschen konnten im vergan­genen Jahr in Fern­sehen und Presse von BOS erfahren. Ein erstaun­li­ches Ergebnis welches zu großen Anteilen der Albi­no­dame Alba zu verdanken ist, aber auch einer zuneh­mend profes­sio­nellen Öffent­lich­keits­ar­beit des Vereins. 

Kontakte und Erfah­rungen vor Ort in Indonesien 

BOS-Mitar­beiter Daniel Erle­meier berich­tete über seinen acht­wö­chigen Aufent­halt in Indo­ne­sien im Januar und Februar 2018. Er hatte Gele­gen­heit, an einer Auswil­de­rung teil­zu­nehmen und am eigenen Leib zu erfahren, welche Mühen und Anstren­gungen – bei gleich­zeitig präziser Planung — die Kollegen der BOS Foun­da­tion auf sich nehmen, wenn sie reha­bi­li­tierten Orang-Utans die Frei­heit schenken. Doch sind sich die Betei­ligten jedes Mal darüber einig, dass es aller Stra­pazen wert ist… 

Daniel konnte auch das Mawas-Gebiet besu­chen. Die Mitglieder erhielten durch Karten­ma­te­rial, Bilder und Erläu­te­rungen eine sehr gelun­gene Darstel­lung von Mawas. BOS beginnt hier, alte Dräna­ge­ka­näle zu verschließen und zerstörten Wald wieder aufzu­forsten. Die Ausdauer und der lange Atem, den dieses Lang­zeit­pro­jekt erfor­dert, standen allen deut­lich vor Augen. Offen­kundig wurde auch noch einmal, wie wichtig gerade die Erhal­tung und Rena­tu­rie­rung tropi­scher Torf­wälder ist und welche globalen Dimen­sionen das Vorhaben unter den Vorzei­chen Arten­schutz und Welt­klima hat. 

Orang-Utan-Schutz nur mit den Menschen 

2017 wurde die Satzung aus gutem Grund um den Zweck der Entwick­lungs­zu­sam­men­ar­beit erwei­tert. BOS-Mitar­bei­terin Teresa Rojas erläu­terte die konkreten Ergeb­nisse für 2018, auch wenn der Förder­zeit­raum noch im Jahr 2017 lag. Über die mit dem Bundes­mi­nis­te­rium für wirt­schaft­liche Zusam­men­ar­beit verbun­dene Orga­ni­sa­tion Bengo und in enger Koope­ra­tion mit der BOS Foun­da­tion konnte BOS Deutsch­land im Mawas-Gebiet wich­tige Dorf-Entwick­lungs­im­pulse imple­men­tieren. Dabei ging es unter anderem um Land­ver­mes­sung, Wald­brand-Präven­tion und Einkom­mens­quellen wie Rattan-Verar­bei­tung und Fisch­zucht. Die Fort­füh­rung und Auswei­tung dieser Akti­vi­täten für 2019 und darüber hinaus ist auch bereits schon angelaufen. 

Palmöl

Nina Gaiser berichtet über den Ansatz von BOS DE im Bereich Palmöl

Wer Orang-Utans schützt, kommt am Thema Palmöl nicht vorbei. Die verhee­renden ökolo­gi­schen und sozialen Folgen einer unge­bremsten, haupt­säch­lich auf Raubbau an natür­li­chen Ressourcen basie­renden Palm­öl­pro­duk­tion sind mitt­ler­weile weithin bekannt. Dennoch ist eine schlichte Vernei­nung jegli­chen Palmöls global gesehen auch nicht ziel­füh­rend. Die Problem­lage ist unge­heuer komplex. Darauf wies BOS-Expertin Nina Gaiser in ihrem Vortrag über die Posi­tion von BOS Deutsch­land ausführ­lich hin. Sie legte auch dar, wie der Verein im „Forum für nach­hal­tiges Palmöl“ (FONAP) eine sowohl lernende als auch kriti­sche Rolle spielt. Das FONAP ist in erster Linie ein Zusam­men­schluss von Palmöl verar­bei­tenden Firmen, die sich um nach­hal­tige Palm­öl­pro­duk­tion bemühen. Die Mitglieder begrüßten dieses Enga­ge­ment von BOS Deutschland.

Schluss­ap­pell

Bezug­neh­mend auf die neue Vision/Mission von BOS Deutsch­land appel­lierte der erste Vorsit­zende zum Abschluss dring­lich an eine noch stär­kere Zusam­men­ar­beit aller Mitglieder und Unter­stützter. „Jeder hat in seinem Umfeld die Möglich­keiten für eine bessere Zukunft der Orang-Utans einzu­treten. Nur so haben wir über­haupt eine Chance. Wir alle können, wir alle müssen etwas tun!“ 

Mehr nach­lesen können Sie hier: 

Jahres­be­richt für 2018 

Finanz­be­richt für 2018