Eines Samstagsmorgens nahm eines unserer Post-Release-Monitoring-Teams (kurz: PRM) seine gewohnte Routine auf und begann, die Wege der Orang-Utans abzugehen. Bei der Auswilderung wird jeder Orang-Utan mit einem Chip versehen, der ein Radiosignal aussendet und dem PRM-Team dabei hilft, die Tiere wiederzufinden und zu erkennen, ob sie mit ihrer Situation zurechtkommen oder nicht. Frisch aufgefundenen Spuren folgend, konnte das Team schließlich die Orang-Utan Dame Teresa und ihr Kind Berani auffinden und ihr Verhalten beobachten.
Als Teresa unser Team bemerkte, reagierte sie rasch sehr abweisend. Sie bewahrte aktiv Distanz zu den Menschen unter ihr und brach Äste ab, um ihren Unmut mitzuteilen.
Viele Monitoring-Berichte aus den letzten Jahren ergaben, dass ein solch beschützendes Verhalten bei Orang-Utan Müttern mit kleinen Babys völlig normal ist. Daher lag es am PRM-Team, von sich aus einen ausreichenden Abstand zu halten, um das Duo weiterhin gut observieren zu können. Schon kurz danach sollte sich zeigen, dass sich der Aufwand gelohnt hatte.
Denn zu beobachten war Berani, der völlig unabhängig von seiner Mutter die nähere Umgebung erforschte. Er fand essbare Blätter und Früchte, turnte in den Bäumen herum und nutzte kurze Lianen zur Fortbewegung, während seine Mutter ihn aufmerksam im Auge behielt. Im Gegensatz zu seiner Mutter wirkte Berani über die anwesenden Menschen eher unbekümmert. Unser Team berichtete später, wie überrascht es war, dass sich das Orang-Utan-Junge so schnell entwickelt hatte. Dies ist ein gutes Zeichen. Denn so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich in den nächsten Jahrzehnten eine große, selbstständige Population in den Regenwäldern Borneos ausbreiten und neuen Generationen der rothaarigen Menschenaffen den Weg bereiten wird.
Werden auch Sie zum Orang-Utan-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
Eine neue Tradition soll dieses Jahr am Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober, ins Leben gerufen werden. Eine Tradition, die wir von BOS Deutschland nur freudig begrüßen können: Das #Einheitsbuddeln.
In Frankreich erinnert am 14. Juli eine Militärparade an den Sturm auf die Bastille. Der Unabhängigkeitserklärung gedenken die USA am 4. Juli mit Feuerwerk und Picknick. Und am 17. März, dem St. Patrick’s Day, ist ganz Irland grün zu Ehren des heiligen Patrick.
Und in Deutschland? Da feiern wir am 3. Oktober den Tag der Deutschen Einheit – noch ganz ohne Tradition. Das soll sich jetzt ändern. Schleswig-Holstein, die in diesem Jahr für die Feierlichkeiten zuständig sind, möchte ein Zeichen setzen und hat mit der Aktion „Einheitsbuddeln“ eine riesige Baumpflanzaktion ins Leben gerufen. „Stell dir vor, am 3. Oktober würde jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen. 83 Millionen. Jedes Jahr. Ein neuer Wald. Für das Klima. Und für dich und deine Familie. Für unsere Zukunft“, lautet das Motto der Aktion. Finden wir super!
Einer, der uns dabei tatkräftig unterstützt, ist Rahmadi, der seit 2004 für die BOS Foundation arbeitet, inzwischen als Technischer Koordinator für Aufforstung und Gemeindeentwicklung.
Bevor Rahmadi bei BOS anfing war er illegaler Holzfäller. Er stand also auf der anderen Seite…
Doch gerade durch seine illegale Vergangenheit kennt er das weitläufige Gebiet bis in die entlegensten Ecken wie seine Westentasche. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Nach mehreren Jahren als Klotokfahrer bei BOS, zuständig für Monitoring und Logistik in vielen Projekten, stieg er zum Piloten auf und leistete mit seinem fast gewichtslosen Flugzeug wertvolle Monitoring-Arbeit.
Auf Grund fehlender Anschlussfinanzierung musste das Flug-Monitoring-Programm leider beendet werden. Von 2009 bis 2013 war Rahmadi im Feuerschutz der BOS Foundation aktiv, baute Hydranten und bildete Feuerwehrleute aus. Seit 2016 ist der dreifache Vater außerdem Mitarbeiter in der Aufforstung und unterstützt die Dorfgemeinschaften bei der Wiederaufforstung, den Baumschulen und dem Schließen der Kanäle, die dem Torfmoorboden von Mawas noch immer das Wasser entziehen.
Von der Brachfläche zum Regenwald
Rahmadis Karriere bei BOS ist exemplarisch für die vieler anderer. Nach dem Megareisprojekt der neunziger Jahre, blieben viele Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung der Region unerfüllt, die vom Suharto-Regime geschürt wurden.
Flächen, die für die Infrastruktur der lokalen Dörfer am wichtigsten waren, mussten dem Reisprojekt weichen. Zurück blieben – als das Projekt Ende der neunziger Jahre hastig abgebrochen wurde – nur von Kanälen zerfressene Brachflächen und tausende abgeholzte aber ungenutzte Baumstämme. Ein zerstörtes Ökosystem!
Die für das Reisprojekt angelegten Kanäle machten den Zugang zum noch bestehenden Regenwald und den Abtransport der gerodeten Stämme überhaupt erst möglich. Und die große finanzielle Not zwang viele Menschen aus dem Mawasgebiet, zunächst das herumliegende Holz zu Geld zu machen — und schließlich auch zur illegalen Holzfällerei. Denn wie Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation, ganz richtig sagt: „Never talk about conservation with hungry people!” Doch kaum jemand kennt das Gebiet so gut, wie die ehemaligen Holzfäller, die sich teils über Jahre möglichst ungesehen auf geheimen Wegen in Mawas bewegen mussten.
Und kaum einer versteht die Situation der illegalen Holzfäller so gut, wie Rahmadi. Deswegen ist er nicht nur ein Vorbild, sondern begegnet ihnen auch auf Augenhöhe. Denn er kennt ihre Sorgen und Nöte aus eigener Erfahrung.
Jetzt hilft Rahmadi uns, aus Mawas wieder einen neuen Regenwald zu erschaffen.
In dieser Trockenzeit waren Samboja Lestari und das Gebiet rund um unser Rettungszentrum in Ost-Kalimantan von Bränden und illegalen Rodungen weitgehend verschont geblieben. Doch jetzt gab es gleich zwei Vorfälle, bei denen das schnelle Eingreifen unserer Mitarbeiter Schlimmeres verhindern konnte.
Bei einer Patrouille rund um unser Rettungszentrum Samboja Lestari sind unsere Mitarbeiter vergangene Woche auf ein etwa 5.000 Quadratmeter großes Stück frisch gerodetes Land gestoßen. Ordentlich gestapelt lagen die bereits zu Brettern gesägten Baumstämme bereit zum Abtransport.
Als unsere Sicherheitsleute während ihrer Morgenpatrouille das kreischende Geräusch von Kettensägen vernahmen, machten sie sich eilends auf die Suche. Sie entdeckten vier Männer, die gerade dabei waren, frisch gefällte Bäume zu Brettern zu zersägen, um sie für den Abtransport vorzubereiten. Unser Team informierte umgehend die örtlichen Behörden, die die Männer festnahmen. Erste Ermittlungen ergaben, dass die vier Holzfäller Bauern aus der Umgebung waren. Sie sollen auch für die illegalen Ananas- und Ölpalmenplantagen verantwortlich sein, die Anfang des Jahres an anderer Stelle von Samboja Lestari gefunden worden waren.
Damit nicht genug: Am nächsten Tag brach ein Feuer rund zwei Kilometer vom Ort der Rodung entfernt aus. Sofort rannten unsere Mitarbeiter zur Brandstelle. Nach fast vier Stunden harter Arbeit konnte das Feuer glücklicherweise vollständig gelöscht werden. Doch eine Fläche von 0,59 Hektar mit rund 210 Bäumen, die wir seit Anfang der 2000er Jahre gepflanzt hatten, wurde vollständig niedergebrannt.
Zwei traurige Vorfälle, die in ihren Ausmaßen jedoch weit von den katastrophalen Feuern entfernt sind, die in diesem Jahr rund um unser Rettungszentrum Nyaru Menteng in Zentral-Kalimantan gewütet haben. Wir sind sehr stolz auf das schnelle und entschlossene Eingreifen unserer Mitarbeiter, die so Schlimmeres verhindern konnten.
Damit unsere Mitarbeiter auch für künftige Löscheinsätze gewappnet sind, arbeiten wir das ganze Jahr an Brandschutzmaßnahmen, der Ausbildung im Feuerschutz, dem Bau neuer Brunnen und Löschwasserspeicher und einem ausreichenden Bestand an Ausrüstung.
Vor Kurzem sind Orang-Utan Mann Misri (17) und das Weibchen Febri (15) in unseren Auswilderungswald Kehje Sewen in Ost-Kalimantan gezogen. Wie üblich wurden auch sie in den ersten Tagen intensiv von unseren Mitarbeitern im Regenwald beobachtet, um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich gut alleine in der Wildnis zurechtkommen.
Misri legte gleich voller Energie und Tatendrang los und eroberte sein neues Zuhause entschlossen und selbstbewusst. Kaum hatte sich die Klappe der Transportbox geöffnet, griff er gleich nach einer Liane und kletterte bis zum Baumkronendach empor. Dann hielt er für einen Moment inne, warf einen letzten Blick und einige Äste auf unsere Beobachter und verschwand in der Tiefe des Waldes.
Misri erkundet sein neues Zuhause
Unser Team kam dem wild entschlossenen Misri kaum hinterher. Doch schließlich entdeckten ihn unsere geschulten Kollegen wieder. Er saß mit Riki (26) und deren Tochter Rini (4), die am selben Tag ausgewildert worden waren, gemeinsam auf einem Baum. Doch nur kurz. Es schien, als ob er an seinem ersten Tag in der langersehnten Freiheit mehr erleben wollte. Er machte sich wieder auf den Weg, um die neue Umgebung zu erkunden, wobei er unterwegs noch eine ordentliche Portion Blätter und Termiten fraß. Mit vollem Bauch lehnte er sich gegen einen Baumstamm und genoss die wohlverdiente Pause.
Als es plötzlich anfing zu regnen, raffte er gemächlich und mit halb geschlossenen Augen das umliegende Geäst zusammen und baute sich daraus ein Blätterdach, das ihn vor der Nässe schützte. Super! Auf diese Weise bestand er gleich den ersten Test in der echten Wildnis.
Weil der Regen immer stärker wurde und sich ein großes Gewitter anbahnte, musste unser Team aus Sicherheitsgründen schnell zurück zum Camp und die Beobachtung abbrechen. Obwohl uns der Regen einen Strich durch die Rechnung machte, waren wir am Ende des Tages guter Dinge. Misri hatte uns schon in den ersten Stunden seines neuen Lebens gezeigt, wie schnell er mit den Gegebenheiten in freier Wildbahn zurechtkommt.
Und wie geht es Febri?
Febri, die am selben Tag wie Misri in den Regenwald einzog, begann ihr neues Leben ganz anders. Die Orang-Utan Dame stürmte nicht sofort nach der Öffnung des Käfigs zum Erkunden in die Weiten des Waldes. Sie erkletterte zunächst den nächst gelegenen Baum, um nicht weit vom Auswilderungsteam entfernt zu sein, und verbrachte dort die restliche Zeit des Tages. Sichtlich damit beschäftigt, sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Am ersten Tag fraß sie auch noch nicht sonderlich viel, baute sich aber ein Nest für die kommende Nacht.
Am nächsten Tag kehrte das Team um sechs Uhr in der Früh zu Febris Schlafnest zurück und bemerkte gleich einen deutlichen Stimmungswandel. Zwar blieb sie noch immer in der Nähe des Auswilderungspunktes, hatte aber erkennbar großen Appetit. Sie bediente sich am großen Angebot von Waldfrüchten und Blättern, legte sich sogar einen kleinen Vorrat in ihrem Nest an, in das sie sich für ein Mittagsschläfchen zurückzog. Und am späten Nachmittag baute sie sich dann ihr neues Schlafnest.
In den folgenden Tagen konnten unsere Mitarbeiter feststellen, dass sich Febri immer sicherer in ihrer neuen Heimat bewegte und sich sichtlich wohler fühlte. Sie bewegte sich immer weiter vom Auswilderungspunkt weg, erkundete immer mutiger ihre Umgebung, entdeckte einen Wasserfall, von dem sie ausgiebig trank und baute sich jeden Abend ein neues Schlafnest.
Febri wird wohl etwas mehr Zeit benötigen, als andere Orang-Utans, die sich schneller an das Leben in der Wildnis gewöhnen als sie. Doch wir sind zuversichtlich, dass sie weiterhin gute Fortschritte macht und das Überleben in der Wildnis auch für sie kein Problem darstellen wird!
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Borneo brennt. Giftiger Rauch, der sogenannte „Haze“ hängt als undurchdringlicher graugelber Schleier über dem Land. Und unsere Orang-Utans leiden. Die Tierärzte in unserer Rehabilitationsstation Nyaru Menteng müssen immer mehr Atemwegsinfekte bei unseren Schützlingen behandeln. Und auch unsere Mitarbeiter haben mit den Auswirkungen der Brände zu kämpfen.
Im Gegensatz zu vielen Bewohnern der Region rund um Palangka Raya, die ihr Zuhause bereits verlassen haben, harren sie aus. Denn unsere Arbeit für die Orang-Utans und ihre Heimat geht natürlich trotz der anhaltenden Brände weiter. Nach wie vor sind viele unserer Kollegen dabei, unsere Projektgebiete auf Borneo vor den immer wieder ausbrechenden Feuern zu schützen und die Flammen zumindest in Schach zu halten.
Eine gute Nachricht vorweg: Bisher mussten wir zumindest noch nicht zu Rettungseinsätzen ausrücken, um von Waldbränden bedrohte wilde Orang-Utans zu retten oder umzusiedeln.
„Die Situation auf Borneo ist dramatisch in diesem Jahr. Eine lange Trockenzeit in Verbindung mit krimineller Brandrodung lassen die Lage derzeit eskalieren“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland. „Wir hoffen täglich darauf, dass der Regen einsetzt. Erst dann können wir aufatmen.“ Wann das allerdings sein wird, ist nicht absehbar.
Hier ein Überblick, wie es aktuell um unsere Projektgebiete auf Borneo bestellt ist:
Im August war Nyaru Menteng direkt von Bränden bedroht gewesen, die unsere Mitarbeiter unter größtem Einsatz glücklicherweise 300 Metern vor der Station löschen konnten. Seite an Seite mit der örtlichen Feuerwehr patrouillieren unsere Kollegen weiterhin Tag und Nacht, um ausbrechende Brände schnell zu löschen und weitere Brandstiftung zu verhindern.
Gerade die Stadt Palangka Raya und ihre Umgebung ist in diesem Jahr massiv von illegalen Brandrodungen betroffen. Dichter Rauch liegt daher über der Stadt und über den umliegenden Gebieten, zu denen auch unser Rettungszentrum Nyaru Menteng gehört. Seit einigen Tagen wird der Index der Luftschadstoff-Emissionen in Palangka Raya als gefährlich für die Gesundheit eingestuft.
Der giftige Rauch gefährdet natürlich nicht nur die Gesundheit unserer Mitarbeiter in Nyaru Menteng, sondern natürlich auch die der 355 Orang-Utans, die wir derzeit im Rehabilitationszentrum und auf den umliegenden Inseln versorgen. Aktuell sind bereits 41 junge Orang-Utans an einer Infektion der Atemwege erkrankt. Die Tierärzte von Nyaru Menteng behandeln die betroffenen Orang-Utans mit Inhalationen, Vitaminkuren und wenn nötig auch mit Antibiotika.
Mawas, Zentral-Kalimantan
Das 309.000 Hektar große Torfmoorwaldgebiet ist von Wald- und Buschbränden betroffen. Das liegt daran, dass Torfmoorbrände gerade in der aktuell vorherrschenden Trockenheit extrem schwierig zu löschen sind. Die Kanäle, die unter Suharto in großen Teilen von Mawas angelegt wurden, um das Moor trockenzulegen, führen in der Trockenzeit kaum noch Wasser. Das macht es für unsere Mitarbeiter noch schwieriger, die Brände zu löschen.
Am 3. September brach das erste Feuer in der Nähe des Tuanan-Forschungszentrums am Rand des noch bestehenden Regenwaldgebietes aus. Obwohl es unseren Mitarbeitern gelungen ist, die offen lodernden Flammen schnell zu bekämpfen, ist ein vollständiges Löschen kaum möglich: Denn Torfmoor brennt auch unterirdisch weiter. Außerdem ist der von Farnen bewachsene Waldboden allzu leicht entflammbar. Acht Brunnen hat unser Team inzwischen im 20 Hektar großen Brandgebiet gebohrt und fünf Pumpen eingerichtet.
In unserem Aufforstungsgebiet rund um die Gemeinde Mantangai breiten sich die Brände auf einer Fläche von 60 Hektar aus. 26 Brunnen sorgen hier dafür, dass unsere Mitarbeiter Löschwasser zur Verfügung haben. Doch gerade hier, im trockengelegten Torfmoor, ist Wasser inzwischen knapp. Erst Regen, auf den wir täglich hoffen, kann die Situation wirklich entspannen.
Auch unser Rettungszentrum Samboja Lestari in Ost-Kalimantan spürt erste Auswirkungen der Brände. Leichter Rauch zieht seit einigen Tagen durch unsere Station. Die Tierärzte betreiben hier in erster Linie Vorsorge: die 130 Orang-Utans erhalten täglich eine Ration Milch und werden mit Vitaminen versorgt, um ihr Immunsystem zu stärken. Außerdem dürfen die Waldschüler nur für wenige Stunden täglich in den Regenwald. Bisher waren unsere Bemühungen von Erfolg gekrönt, es sind also noch keine Tiere an Atemwegsinfekten erkrankt.
Während der September hierzulande langsam den Herbst einleitet, eröffnet er für unsere Orang-Utan-Dame Tarwan den Frühling des Lebens. Denn sie war eines der vielen Opfer der thailändischen Tourismusindustrie, in der zahlreiche unserer nächsten Verwandten unter unwürdigen Lebensverhältnissen grausam ausgebeutet und gequält werden. Jetzt darf sie endlich in der Freiheit des Regenwaldes leben.
Glücklicherweise konnte Tarwan im November 2006 im Alter von fünf Jahren mit 47 anderen Orang-Utans aus Thailand zurück nach Borneo gebracht werden. Doch unzählige weitere Waldmenschen, wie sie auf Malaiisch zutreffend genannt werden, fristen ihr Dasein weiterhin völlig perspektivlos in zubetonierten Zoos oder müssen geschminkt und verkleidet in Shows auftreten. Sie werden sexualisiert, müssen sich zur Bespaßung der Zuschauer lächerlich machen oder sogar gegeneinander im Boxring antreten. Eines haben sie alle gemeinsam: Fernab ihrer wahren Heimat Indonesien, werden sie gefangen gehalten und eines Lebens in Freiheit beraubt.
Tarwan und ihre 47 anderen Leidensgenossen hatten großes Glück, denn häufig kann bei den Menschenaffen nicht nachgewiesen werden, dass sie illegal aus Indonesien geschmuggelt worden sind. So bleiben sie ihrem traurigen Schicksal in fremden Ländern ausweglos überlassen.
Unsere Orang-Utan-Dame Tarwan konnte nun endlich im Alter von 18 Jahren, nach langjähriger sorgfältiger und liebevoller Rehabilitation, zusammen mit sieben weiteren unserer Schützlinge, in den Nationalpark Bukit Baka Bukti Raya entlassen werden. So können neben Tarwan nun auch die drei Orang-Utan-Männer Tom (16), Toby (10) und Salu (17), sowie die Weibchen Elly (16), Dini (13), Randang (14) und Bungsu (17) ein neues Leben fernab von Gittern in Freiheit genießen.
Ab in den Dschungel
Wie immer machte unser geschultes medizinisches Team die letzten gesundheitlichen Check-ups und sedierte unsere felligen Verwandten, um sie für die anstehende Reise, hoffentlich zum letzten Mal, in Transportkäfige einsperren zu können.
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