Tiere aus Kali­mantan: Das Sunda-Pangolin

Tiere aus Kali­mantan: Das Sunda-Pangolin

Kali­mantan ist der indo­ne­si­sche Name für die Insel Borneo, der dritt­größten der Welt nach Grön­land und Neuguinea. Kali­mantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich mit unzäh­ligen anderen Tier­arten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaa­rigen Vettern. Wir stellen hier in loser Reihen­folge immer wieder einige dieser faszi­nie­renden Geschöpfe vor. 

Das Sunda-Pangolin (Manis java­nica

Pango­line oder Schup­pen­tiere erin­nern irgendwie an wandelnde Tannen­zapfen und gehören vom äußeren Erschei­nungs­bild her wohl zu den selt­samsten Säuge­tieren. In acht Arten bilden sie in Afrika und Asien einen Bestand­teil der einhei­mi­schen Fauna, wo sie je nach Spezies in Steppen, Savannen und Wäldern leben. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie sich nahezu ausschließ­lich von Termiten und Ameisen ernähren und an diese Lebens­weise hoch­gradig ange­passt sind. Und natür­lich tragen sie alle das namens­ge­bende Schup­pen­kleid, dass sie so auffällig unter den Säugern macht. 

Ihre Schuppen sind nicht etwa Über­bleibsel der repti­li­schen Vergan­gen­heit aller Säuge­tiere, sondern eine evolu­tio­näre Neuerschei­nung. Sie haben sich aus — sozu­sagen — zusam­men­ge­klebten Haaren entwi­ckelt und bilden zusammen mit der Fähig­keit der Pango­line, sich bei Bedro­hung eng zusam­men­zu­rollen, einen wirk­samen Schutz gegen Präda­toren (Fress­feinde). Selbst Groß­katzen finden keine rechte Möglich­keit eine solche Kugel aufzu­bre­chen, zumal sie sich an den scharfen Schup­pen­kanten verletzen können. 

Nachtaktives Säugetier - das Pangolin
Nacht­ak­tives Säuge­tier — das Pangolin

Parallel-Evolu­tion 

Pango­line haben auffal­lende Ähnlich­keiten mit den südame­ri­ka­ni­schen Amei­sen­bären und dem afri­ka­ni­schen Erdferkel. Erstere Tier­gruppen besitzen keine Zähne mehr (die Erdferkel nur noch rudi­mentär), aber dafür extrem lange, kleb­rige Zungen, mit denen sie engste Gänge errei­chen und ihre Insek­ten­nah­rung aufnehmen können. Alle tragen an den Vorder­füßen große, kräf­tige Krallen, mit denen sie auch harte Termi­ten­nester aufbre­chen. Bis in die 80er Jahre fasste man sie zu den soge­nannten Zahn­armen zusammen, bis sich durch mole­ku­lar­ge­ne­ti­sche Unter­su­chungen diese ange­nom­mene Verwandt­schaft als irrig erwies. Alle drei Gruppen gehören ganz verschie­denen Säuge­tier­ord­nungen an; ihre gemein­samen Merk­male haben sich jeweils unab­hängig entwi­ckelt. Ähnliche Lebens­be­din­gungen bringen bei Tieren und Pflanzen oft sehr ähnliche Anpas­sungen und Lebens­weisen hervor, auch wenn die jewei­ligen Spezies nicht weiter mitein­ander verwandt sind. Man nennt dies konver­gente oder auch Parallel-Evolution. 

Heim­liche Lebensweise 

Das 75 bis 120 cm große (wobei etwa die Hälfte auf den Schwanz entfällt) und bis zu 10 kg schwere Sunda-Pangolin gehört zu den vier asia­ti­schen Vertre­tern der Pango­line und bewohnt außer Borneo und den anderen Großen Sunda­in­seln auch noch die Malai­ische Halb­insel und benach­barte Fest­land­ge­biete. Sein eigent­li­ches Habitat sind primäre Regen­wälder, es kommt aber auch in Sekundär- und degra­dierten Wäldern, Gärten und sogar Plan­tagen vor. Viel­leicht mit bedingt durch seine nächt­liche Lebens­weise ist über sein Verhalten im Einzelnen jedoch nur sehr wenig bekannt. Den Tag verbringt es in vorge­fun­denen oder selbst gegra­benen Höhlen, während die Nacht der Suche nach Ameisen- und Termi­ten­bauten gewidmet ist. Dabei bewegt es sich nicht nur am Boden, sondern auch geschickt in den Bäumen, wobei ihm sein langer Greif­schwanz gute Dienste leistet. Sein hervor­ra­gender Geruchs­sinn ist bei der Nahrungs­suche das wich­tigste Sinnesorgan. 

Bedro­hung 

Im Jahr 2014 setzte die IUCN das Sunda-Pangolin auf die höchste Bedro­hungs­stufe, das heißt, es ist unmit­telbar vom Aussterben bedroht! Den übrigen sieben Pango­lin­arten geht es entweder nicht besser, oder sie sind zumin­dest eben­falls bedroht. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: 

Da ist zum einen, wie so oft, der Verlust an Lebens­raum durch Wald­ver­nich­tung. Zwar lebt das Sunda-Pangolin auch in vom Menschen beein­flussten Habi­taten, aber um sich hinrei­chend fort­zu­pflanzen, braucht es dann doch ursprüng­li­chere Wald­ge­biete, die genü­gend Versteck- und Nahrungs­mög­lich­keiten bieten. Zum anderen aber ist das Sunda-Pangolin wie kaum ein anderes Tier durch fort­ge­setzte Wilderei bedroht. 

Die Schuppen bildeten sich aus verklebtem Haar
Die Schuppen bildeten sich aus verklebtem Haar

Ein ille­gales Wirtschaftsgut 

Seit dem Jahr 2000 ist durch das Washing­toner Arten­ab­kommen (CITES) der Handel mit lebenden Pango­linen sowie ihren Körper­teilen verboten. Dennoch sinkt seitdem der Bestand stetig und drama­tisch, so dass Sunda-Pango­line in weiten Teilen ihres eigent­li­chen Verbrei­tungs­ge­bietes ausge­rottet sind. Sie werden als Haus­tiere gehalten, als Deli­ka­tesse verzehrt und ihre Schuppen gelten in der soge­nannten tradi­tio­nellen chine­si­schen Medizin als Heil­mittel für alles Mögliche von Potenz­schwie­rig­keiten bis Geld­sorgen. Ein Kilo Schuppen soll auf dem Schwarz­markt mehrere tausend Dollar wert sein. Pango­lin­schuppen bestehen wie die eben­falls hoch gehan­delten Nashorn-Hörner aus Keratin. Ihr Konsum, in welcher Form auch immer, ist somit so wenig heil­kräftig wie das Kauen von Finger­nä­geln. Trotzdem floriert dieser ille­gale Handel global, und Pango­line werden bejagt wie heut­zu­tage wahr­schein­lich keine zweite Tierart. 

Corona und das Sunda-Pangolin 

Aller­dings hat das Angebot an Pango­lin­schuppen und ‑fleisch offenbar auch für den Menschen harte Konse­quenzen. Einschlä­gige Studien lassen es immer wahr­schein­li­cher werden, dass gerade das Sunda-Pangolin ein entschei­dender Zwischen­wirt für einen Virus war, das heute als SARS-CoV‑2 die Welt beschäf­tigt. Covid-19 ist eine Zoonose, eine ursprüng­lich durch Tiere auf Menschen über­tra­gene Krank­heit. Aufgrund mole­ku­lar­ge­ne­ti­scher Analysen geht man mitt­ler­weile davon aus, dass das Virus bezie­hungs­weise eine Vorform von ihm über Feder­mäuse auf Sunda-Pango­line über­tragen wurde und von dort aus auf Menschen über­ging. Die Pango­line mögen zum Beispiel bei der Nahrungs­suche unbe­ab­sich­tigt Fleder­mauskot aufge­nommen haben. Viel­leicht war es sogar nur ein einziges unse­liges Tier, das dann mit seinem unsicht­baren Gast lebend auf einem der wet markets, der Tier­märkte in der Stadt Wuhan landete. Den genauen Verlauf wird man vermut­lich nie rekon­stru­ieren können, aber dass die rück­sichts­lose Ausbeu­tung der Tier­welt die ganze Mensch­heit beein­träch­tigt, ist mitt­ler­weile hoffent­lich unstrittig. In Erwei­te­rung des bekannten BOS-Mottos kann man sagen: Nicht nur Orang-Utan‑, auch Pangolin-Schutz ist Menschenschutz.

Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Orang-Utans weiter unter Beobachtung

Orang-Utans weiter unter Beobachtung

Drei Wochen ist es mitt­ler­weile her, seit die BOS Foun­da­tion sämt­liche Einrich­tungen für die Öffent­lich­keit geschlossen hat. Nur die engsten und wirk­lich absolut notwen­digen Mitar­beiter dürfen noch in die Nähe unserer Orang-Utans kommen. Wie beispiels­weise unsere Post-Release-Monitoring-Teams.

Sie patrouil­lieren regel­mäßig in unseren Schutz­ge­bieten und erfüllen damit gleich zwei wich­tige Aufgaben: Sie behalten das Wohl­ergehen der rothaa­rigen Menschen­affen im Auge und stellen gleich­zeitig sicher, dass in diesen Krisen­zeiten keine Unbe­fugten das Gelände betreten. 

Unsere Auswil­de­rungs- und Schutz­ge­biete sind größ­ten­teils von den Bevöl­ke­rungs­zen­tren abge­schnitten, in denen sich COVID-19 derzeit ausbreitet. Dennoch haben wir die Stand­orte weiter isoliert, indem nur noch solche Akti­vi­täten statt­finden, die über­le­bens­wichtig sind, z.B. der Trans­port von Lebens­mit­teln, Vorräten und Gehäl­tern. Es finden also nur noch Fahrten ausge­wählter Mitar­beiter statt, wenn dies unbe­dingt erfor­der­lich ist.

Lager regelmäßig desinfizieren
Lager regel­mäßig desinfizieren

Für die Trans­porte versu­chen wir, wann immer möglich, auf private Fahr­zeuge zurück­zu­greifen, um den Kontakt mit der Öffent­lich­keit zu vermeiden. Ist dies nicht umsetzbar, werden die Mitar­beiter nach Errei­chen unserer Stand­orte für zwei Wochen unter Quaran­täne gestellt. Wir sind uns jedoch bewusst, dass diese Maßnahmen nicht ausfall­si­cher sind. Daher wird die Tempe­ratur der Mitar­beiter in den Lagern jeden Morgen über­prüft. Sie werden isoliert, wenn sie krank werden sollten. Außerdem werden die Lager regel­mäßig desin­fi­ziert und mindes­tens zehn Meter Abstand zu allen Orang-Utans gehalten.

Durch diese Vorsichts­maß­nahmen können unsere PRM-Teams ihre wich­tige Arbeit fort­setzen. Jeden Morgen verlassen die Team­mit­glieder früh­zeitig das Lager und wandern entlang der Gebiete, wo sie zuvor frei­ge­las­sene Orang-Utans antreffen können. Diese Akti­vität dauert bis zum späten Nach­mittag, wenn das Team wieder ins Camp zurück­kehren muss. Die Daten zu Orang-Utan-Akti­vi­täten und ‑Verhalten, die im Laufe des Tages gesam­melt wurden, werden dann während eines nächt­li­chen Meetings unter den Team­mit­glie­dern besprochen.

PRM-Teams sammeln Daten
PRM-Teams sammeln Daten

Das PRM-Team führt außerdem regel­mäßig phäno­lo­gi­sche Unter­su­chungen durch, um Daten zur im Wald gedei­henden Flora zu sammeln. Phäno­lo­gi­sche Daten zeigen die Stand­orte und saiso­nalen Frucht­zy­klen der Pflanzen an, von denen sich Orang-Utans ernähren. Mit diesem Wissen kann unser Team den besten Standort für zukünf­tige Auswil­de­rungen bestimmen, da neu frei­ge­las­sene Menschen­affen sofort Futter suchen müssen, um im Wald zu überleben.

Hygiene ist oberstes Gebot
Hygiene ist oberstes Gebot

Team­mit­glieder, die nicht an der Durch­füh­rung der beiden oben beschrie­benen Akti­vi­täten betei­ligt sind, haben in der Regel die Aufgabe, über­wach­sene Gebiete in Stand zu halten, Nieder­schlags- und Feuch­tig­keits­ni­veaus zu über­prüfen, Biodi­ver­si­täts­er­he­bungen durch­zu­führen oder den Frei­set­zungs­be­reich zu über­wa­chen. Obwohl wir weit entfernt vom nächsten Dorf und von mensch­li­chen Sied­lungen arbeiten, setzen wir uns dafür ein, dass der Wald frei von mensch­li­chen Eingriffen bleibt.

Camp regelmäßig reinigen
Camp regel­mäßig reinigen

Die ganze BOS Foun­da­tion dankt Ihnen, dass Sie in dieser schweren Zeit um soziale Distanz bemüht sind. Aber bitte denken Sie auch weiterhin an unsere außer­ge­wöhn­li­chen, vom Aussterben bedrohten Tiere. Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Wie sich der Arten­er­halt im Regen­wald und Palmöl-Plan­tagen vereinen lassen

Wie sich der Arten­er­halt im Regen­wald und Palmöl-Plan­tagen vereinen lassen

Laut eines neuen Reports müssen stren­gere Maßnahmen getroffen werden, damit Primär-Regen­wälder / quali­tativ hoch­wer­tige Wälder intakt bleiben können.
 

- Damit keine weitere Arten­iso­la­tion statt­findet, ist es essen­ziell, bestimmte Regen­wald­ge­biete verbunden zu halten und bedrohten Arten Über­le­bens­chancen zu bieten.

- Um das Problem zu lösen, müsste nach Meinung der Forscher auch die milli­ar­den­schwere Palm­öl­in­dus­trie invol­viert werden, gerade in den palm­öl­ex­por­tie­renden und regen­wald­rei­chen Ländern wie Indonesien.

Forscher in Groß­bri­tan­nien verlangen nach härteren wirt­schaft­lich-poli­ti­schen Maßnahmen, um das Über­leben bestimmter Wälder mit einer hohen Biodi­ver­sität zu sichern. Vor allem, wenn in diesen Palm­öl­plan­tagen liegen.

Die Bedeu­tung der Waldkorridore

Die Lösung sei, eine geogra­fi­sche Verbun­den­heit der Wälder zu erhalten und somit keine evolu­tio­näre Isola­tion zu fördern, was bereits bedrohte Arten noch ernst­hafter gefährden würde.

Die Befunde der Forscher wurden in einer Studie der Univer­sity of York in Groß­bri­tan­nien vom August 2019 zusam­men­ge­fasst und im Journal of Applied Ecology veröffentlicht.
Nach­hal­ti­gere Wege für die Indus­trie wären demnach möglich, wenn die Konzerne die geogra­fi­schen Berüh­rungs­punkte wert­voller Wald­ge­biete nicht zerstören würden.

Die Palm­öl­in­dus­trie konnte beson­ders durch ihre Arbeit in Ländern wie Malaysia und Indo­ne­sien zu einer milli­ar­den­schweren Branche heranwachsen.
Das wirt­schaft­liche Wachstum führt aller­dings gleich­zeitig auch zu kata­stro­phalen Folgen für den Regen­wald und seine Arten­viel­falt und somit letzt­end­lich zum Kollaps des ohnehin verwund­baren Ökosystems.
Daher fordern vor allem Akti­visten den Boykott bzw. das Verbot indo­ne­si­schen Palmöls.

Durch Luft­auf­nahmen und die Kartie­rung des indo­ne­si­schen Regen­waldes konnte sehr gut erkannt werden, dass bestimmte Regen­wald­stücke nicht verbunden sind, was im Endef­fekt logi­scher­weise zu einer Arten­iso­la­tion führt.

Orang-Utans und andere Tiere verlieren ihren Lebensraum
Orang-Utans und andere Tiere verlieren ihren Lebensraum

Mangel­hafter Stan­dard seitens RSPO

Die Orga­ni­sa­tion „Round­table on Sustainable Palm Oil“, kurz: RSPO, setzt sich beson­ders dafür ein, dass der inter­na­tio­nale Palm­öl­handel an Nach­hal­tig­keit gewinnt.
Aller­dings ist die Gestal­tung der Wald­kor­ri­dore und ihre Erhal­tung ein sehr wich­tiger Punkt im Aspekt der Ökologie.
So hat RSPO auch die Aufgabe, das Krite­rium zur Verbun­den­heit der Wald­flä­chen in seine Stan­dards aufzunehmen.

Laut einer weiteren Studie der Univer­sity of York sind diverse Arten heut­zu­tage durch die anstei­gende Abhol­zung des Regen­waldes und somit durch ihren schrump­fenden Lebens­raum sowie den fehlenden Erhalt der natur­be­las­senen Lebens­räume beson­ders bedroht.
Dass diese Arten die Korri­dore zwischen den Regen­wald­arealen brau­chen, um aus eigener Initia­tive umziehen zu können und um alter­na­tive Lebens­räume zu finden, liegt mitt­ler­weile klar auf der Hand.

Sarah Scriven ist eine der Co-Autorinnen der Studie, und auch sie betont, dass die Palmöl-Plan­tagen so auszu­richten wären, dass sie nicht die freie Bewe­gung der in den Regen­wäl­dern lebenden Tieren blockieren.
Denn wenn solche „Regen­wald-Inseln“ geschaffen werden, isoliere das auto­ma­tisch viele Arten, was zu einem einsei­tigem Vermi­schen des Genpools und somit zum letzt­end­li­chen Aussterben bestimmter Arten führe.

Weiterhin hofft Scriven, dass die Verschär­fung der RSPO-Krite­rien vom November 2018 eine Richt­line für die Schaf­fung von Korri­doren und der besseren Verbun­den­heit des Waldes bieten wird.

Sehr wichtig wäre laut Scriven aller­dings der Dialog mit den Konzernen und beson­ders mit der RSPO, um die Ideen und Lösungs­an­sätze umzusetzen.
Denn schluss­end­lich ist das Ökosystem auf den Arten­er­halt ange­wiesen, und beson­ders Regen­wald­be­wohner in unmit­tel­barer Nähe von Palm­öl­plan­tagen wie Orang-Utans, Vögel, Insekten und Fleder­mäuse haben schon längst einen kriti­schen Bestand erreicht.

Monotone Ölpalmenplantage wird zur Wildtieroase
Mono­tone Ölpal­men­plan­tage wird zur Wildtieroase

Ein Pilot­pro­jekt in Malaysia vom Rhino und Forest Fund könnte schon eine erste Erfolgs­ge­schichte bieten. Wissen­schaftler aus dem Leib­nitz-IZW wollen gemeinsam mit Borneos Forst­be­hörden in der Provinz von Sabah Ölpal­men­plan­tagen in Regen­wald umwan­deln. Aus 33,5 Hektar Mono­kultur soll dort zeitnah ein leben­diger Regen­wald entstehen. Dadurch sollen das Tabin-Wild­tier­re­servat mit etwa 123 000 Hektar Fläche und das Kulamba-Wild­tier­re­servat, der Teil eines anderen, knapp 80 000 Hektar großen Natur­schutz­ge­biets, verbunden werden. 

 

Werden auch Sie zum Regen­wald-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, weitere Flächen zu sichern und diese in Regen­wald umzu­wan­deln. Für die Orang-Utans, die Arten­viel­falt und das Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

New at our side

New at our side

We are very pleased and thank­full to intro­duce to you the new ambassador of BOS Germany. Jaya­pra­kash Bojan won the National Geogra­phic Nature Photo­grapher of the Year in 2017 with the picture of a male oran­gutan stan­ding in a river. His pictures are well known to oran­gutan-friends all around the world.
In the inter­view, he talks about his passion, what impresses him and how his haun­ting oran­gutan pictures were created.

Welcome in the family of BOS. Thank you for your commit­ment for the oran­gutans. With your pictures you touch many people and make them aware of the situa­tion of the criti­cally endan­gered primates. Now you are an ambassador for BOS Germany. What does that mean to you? 

I AM very EXCITED AND HUMBLED at the same time to be asked to repre­sent BOS Germany as an ambassador. It’s an honor! Over the last few years, I have been trying to influence and educate people with my photo stories on the oran­gutans, their disap­pearing rain­fo­rests and their chal­lenges. I think with this part­ner­ship with BOS, which is the largest and most impactful oran­gutan conser­va­tion orga­niza­tion, I can now make a bigger impact with my pictures and stories and take it to a larger audi­ence across the world.

 

In 2017 National Geogra­phic awarded you for the picture of a domi­nant male oran­gutan with the prize Photo­grapher of the year. What is the story behind this picture? 

I fell in love with primates, speci­ally the oran­gutan, when I first saw them in a zoo in Singa­pore. That was the trigger for me to travel to Borneo to see them initi­ally. In late 2016 I was in Kali­mantan sear­ching for oran­gutans from a boat on the river. One morning I met one of the local rangers who told me he had seen a male often ventu­ring into deep waters, which was very unusual for oran­gutans since they are prima­rily arbo­real. With their help I spent days sear­ching and waiting to see the oran­gutan in the river and one fine morning it all happened. And the rest was history. Both National geogra­phic and BBC published my series. If you have seen the pictures you would know what I am talking about.

 

You are travel­ling around the world, shoo­ting very inten­sive photos of wild­life and animals in remote places. But you have a special link to oran­gutans. Why? What is the special bond between you and the red primates? Why are they fasci­na­ting you? 

In general, I love primates and my love affair with the red apes happened when I was in a river neck deep in water with my camera and a male oran­gutan walking with his hand up in the air in the croco­dile infested waters. While I tried my best to compose some pictures that could trans­late my feelings at that moment in the river with that oran­gutan, I don’t think I have the words to express how I felt. It was a godly expe­ri­ence! They are so much like us in their beha­vior if you have watched them and they are extre­mely sensi­tive and intel­li­gent. Some­times when I am taking pictures, I talk to them like I am spea­king to another human. I know it sounds silly but that‘s just me. 

 

What must be done to help the orangutans? 

Over the years we have lost about 100.000 or may be more oran­gutans to habitat loss and illegal wild­life trade. I have seen Borneo before and after big forest fires and it hurts to see their homes destroyed. For me it’s criti­cally important to save the lowland rain­fo­rests from being destroyed, in order to save the oran­gutans and the thou­sands of other species of flora and fauna that can only be found in Borneo. Conser­va­tion is not possible without the local govern­ment support and more importantly without the invol­vement of local villages and commu­ni­ties. The last aspect is funds. That’s key in today’s situa­tion. It’s impos­sible to do large scale conser­va­tion without money and I want to take this oppor­tu­nity to thank people across the world who have always gene­rously supported conser­va­tion over the years.

So that people can get to know you better: How did you become a photographer? 

I grew up in the hills in Nilgiris, Tamil­nadu, India surrounded by a lot of wild­life. I started photo­graphy as a hobby a decade ago and one day a few years ago decided to quit my 18-year corpo­rate journey to pursue my passion for nature, wild­life and photo­graphy. I am now a full­time photo­grapher and spend most of my time in shoo­ting conser­va­tion and envi­ron­ment related photo stories. I also teach photo­graphy and speak at schools and insti­tu­tions to encou­rage people to fall in love with wild­life and care for them. 

 

Why did you decide to dedi­cate yourself to nature photography? 

When I started my journey it was all about taking beau­tiful pictures of ever­y­thing I saw but over a period of time as I travelled more, I felt more at home with nature and just being out there in the wild made me happy and content. Now I am more focused on story telling that can make a posi­tive impact to nature and wild­life and it’s no longer about just taking beau­tiful pictures. 

What is your favo­rite moment as a photographer? 

One of my favo­rite moments has been watching and photo­gra­phing an Oran­gutan mother and her newborn baby and their rela­ti­onship. It’s a divine and unfor­gettable experience. 

What is your biggest inspiration? 

As a photo­grapher I get a lot of visi­bi­lity because people across the world get to see my photo stories through social media, exhi­bi­tions and other chan­nels. But the true heroes are those in the front line who are out there day in and day out slog­ging it out to save the forest and the species. There are so many people and inspi­ring stories from people I have met in the field who are my inspi­ra­tions. For example, I met this guy in Borneo who has knife slashes all over his body because he was fighting the logging mafia from destroying the forests. There are many unsung heroes the world has not seen or heard off. 

 

As a nature photo­grapher you have traveled all over the world and have faced lots of envi­ron­mental issues. What makes you sad and what gives you hope? 

It makes me sad to see forests, rivers and oceans being destroyed across the world but I am opti­mi­stic that we can still save what’s left of this beau­tiful world. Along my journey I meet so many wonderful people who still care for the earth and so many unsung heroes who are fighting to save our forest, animals, rivers and oceans. That makes me hopeful. 

What is your next project? 

South east Asia has some of the most endan­gered primates in the world. While I continue to focus on oran­gutans and envi­ron­ment stories, I am also working on a book on primates of south east Asia. So many more primates to find and photo­graph before I can publish.

Neu an unserer Seite

Neu an unserer Seite

Wir freuen uns, Ihnen heute den neuen Botschafter von BOS Deutsch­land vorstellen zu dürfen. Der Natur­fo­to­graf Jaya­pra­kash Bojan wurde 2017 von National Geogra­phic mit dem Foto eines Orang-Utans zum Nature Photo­grapher of the Year. Seine Bilder sind Orang-Utan-Freunden wohl­be­kannt aus vielen natio­nalen und inter­na­tio­nalen Medien.
Im Inter­view spricht er über seine Leiden­schaft, was ihn beein­druckt und wie seine eindring­li­chen Orang-Utan-Bilder entstanden sind. 

Herz­lich will­kommen in der BOS-Familie und vielen Dank für Ihren Einsatz für die Orang-Utans. Mit Ihren Bildern berühren Sie viele Menschen und machen sie auf die Situa­tion der vom Aussterben bedrohten Primaten aufmerksam. Jetzt sind Sie Botschafter für BOS Deutsch­land. Was bedeutet das für Sie?

Ich bin sehr aufge­regt und auch über­wäl­tigt, BOS Deutsch­land als Botschafter vertreten zu dürfen. Es ist eine Ehre! Ich habe in den letzten Jahren versucht, Menschen mit meinen Foto­storys über Orang-Utans, die verschwun­denen Regen­wälder und die sich daraus erge­benden Heraus­for­de­rungen aufzu­klären und zu berühren. Ich denke, durch die Part­ner­schaft mit BOS – der größten und wirkungs­vollsten Orang-Utan-Schutz­or­ga­ni­sa­tion – kann ich  mit meinen Bildern und Geschichten eine noch größere Wirkung erzielen und sie einem breiten Publikum auf der ganzen Welt zugäng­lich machen.

Primat blickt auf Primat
Primat blickt auf Primat

2017 wurden Sie von National Geogra­phic für Ihr Bild eines domi­nanten männ­li­chen Orang-Utans mit dem Preis „Natur­fo­to­graf des Jahres“ ausge­zeichnet. Was ist die Geschichte hinter diesem Foto?

Meine Liebe zu Menschen­affen, vor allem zu Orang-Utans, begann, als ich sie zum ersten Mal in einem Zoo in Singapur sah. Das war der Auslöser, der mich schließ­lich dazu brachte nach Borneo zu reisen, um die Tiere dort zu erleben. Ende 2016 war ich in Kali­mantan und hielt von einem Boot auf einem Fluss aus Ausschau nach Orang-Utans. Eines Morgens traf ich einen Ranger, der mir erzählte, er habe einen männ­li­chen Orang-Utan gesehen, der sich oft in tiefe Gewässer wagte. Sehr unge­wöhn­lich für Orang-Utans, die haupt­säch­lich in den Bäumen leben. Mit Hilfe des Rangers machte ich mich auf die Suche. Tage­lang hoffte ich darauf, den Orang-Utan im Fluss zu sehen. Und eines schönen Morgens passierte es endlich. Der Rest ist Geschichte. Sowohl National Geogra­phic als auch die BBC haben meine Foto­serie veröf­fent­licht. Ich denke, wenn man sich die Bilder anschaut erzählen sie ihre Geschichte von ganz allein.

Mit seinen Bildern erzählt Jayaprakash Bojan Geschichten
Mit seinen Bildern erzählt Jaya­pra­kash Bojan Geschichten

Sie reisen um die ganze Welt, machen an den abge­le­gensten Orten eindrucks­volle Fotos von Wild­tieren. Aber zu Orang-Utans scheinen Sie eine ganz beson­dere Verbin­dung zu haben. Woran liegt das? Was ist das beson­dere Band zwischen Ihnen und den roten Primaten?

Meine Liebe gilt grund­sätz­lich allen Menschen­affen. Doch der Beginn meiner ganz beson­deren Liebe zu den roten Primaten war, als ich in einem von Kroko­dilen bevöl­kerten Fluss stand, das Wasser bis zum Hals, die Kamera in der Hand. Vor mir ein männ­li­cher Orang-Utan, der seine Arme in die Luft reckte und durch das Wasser watete. Ich habe mich bemüht, all meine Gefühle, die ich in diesem Moment hatte, in meine Bilder zu packen. Worte können das einfach nicht beschreiben. Es war eine gött­liche Erfah­rung! Sie sind uns in ihrem Verhalten so ähnlich, sie sind äußerst sensibel und intel­li­gent. Manchmal, wenn ich Fotos mache, spreche ich mit ihnen, als würde ich mit einem anderen Menschen spre­chen. Ich weiß, dass klingt albern, aber so bin ich halt.

Bilder die in den Bann ziehen
Bilder die in den Bann ziehen

Wie kann den Orang-Utans geholfen werden?

Im Laufe der Jahre haben wir mindes­tens 100.000 Orang-Utans durch die Zerstö­rung ihrer Lebens­räume und den ille­galen Wild­tier­handel verloren. Ich habe Borneo vor und nach großen Wald­bränden gesehen, und es tut weh zu sehen, wie ihre Heimat zerstört wird. Es ist absolut entschei­dend, die Tief­land­re­gen­wälder vor der endgül­tigen Zerstö­rung zu bewahren, um die Orang-Utans und tausende anderer Arten der Flora und Fauna zu retten, die es nur auf Borneo gibt. Natur­schutz ist nicht möglich ohne die Unter­stüt­zung der lokalen Regie­rung und vor allem nicht ohne die Einbe­zie­hung lokaler Dörfer und Gemeinden. Und dann braucht es natür­lich Geld. Ohne ausrei­chende finan­zi­elle Mittel ist es unmög­lich, groß ange­legte Natur­schutz­maß­nahmen durch­zu­führen. Ich möchte diese Gele­gen­heit auch nutzen, um mich bei all den Menschen welt­weit zu bedanken, die den Natur­schutz im Laufe der Jahre immer groß­zügig unter­stützt haben.

Damit wir Sie ein biss­chen besser kennen­lernen: Wie sind Sie eigent­lich Foto­graf geworden?

Ich bin inmitten der Natur in den Hügeln von Nilgiris im Bundes­staat Tamil Nadu im Süden von Indien aufge­wachsen. Vor rund zehn Jahren entdeckte ich die Foto­grafie zunächst als Hobby, bis ich vor einigen Jahren eines Tages beschloss, meinen Beruf in der Unter­neh­mens­welt nach 18 Jahren an den Nagel zu hängen, um mich voll und ganz meiner Leiden­schaft für die Natur, für Wild­tiere und für die Foto­grafie zu widmen. Jetzt bin ich haupt­be­ruf­lich Foto­graf. Die meisten meiner Foto­storys behan­deln Themen rund um den Natur­schutz und die Umwelt. Außerdem unter­richte ich Foto­grafie und halte Vorträge an Schulen und in anderen Einrich­tungen, um Menschen für die Natur und ihren Schutz zu begeistern.

Auch Unterhaltungsshows mit Orang-Utans prangert Bojan mit seinen Bildern an
Auch Unter­hal­tungs­shows mit Orang-Utans pran­gert Bojan mit seinen Bildern an

Warum haben Sie sich gerade für die Natur­fo­to­grafie entschieden?

Als ich mit der Foto­grafie begann, ging es erstmal nur darum, schöne Bilder von allem zu machen, was ich sah. Aber mit der Zeit fühlte ich mich in der Natur immer mehr zu Hause und es machte mich glück­lich und zufrieden, einfach draußen in der Wildnis zu sein. Inzwi­schen konzen­triere ich mich mehr darauf, Geschichten zu erzählen, die sich positiv auf die Natur und die Tier­welt auswirken können. Es geht mir nicht mehr nur darum, einfach schöne Bilder zu machen.

An welchen Moment erin­nern Sie sich in Ihrer Lauf­bahn als Foto­graf am liebsten?

Einer meiner Lieb­lings­mo­mente war, als ich eine Orang-Utan-Mutter mit ihrem neuge­bo­renen Baby beob­achten und foto­gra­fieren konnte. Das war eine gött­liche und unver­gess­liche Erfahrung.

Was inspi­riert Sie?

Als Foto­graf erhalte ich viel Aufmerk­sam­keit, weil Menschen auf der ganzen Welt meine Foto­storys über die sozialen Medien, in Ausstel­lungen oder über andere Kanäle sehen können. Die wahren Helden sind aber dieje­nigen, die Tag für Tag an vorderster Front schuften, um den Wald und seine Bewohner zu retten. Auf meinen Reisen habe ich viele enga­gierte Menschen getroffen und ihre Geschichten erfahren. Sie sind meine Inspi­ra­tion. Auf Borneo traf ich zum Beispiel diesen Kerl, dessen Körper über und über von Messer­wunden gezeichnet war. Er hatte gegen die Holz­fäller-Mafia gekämpft, die die Wälder zerstört hatte. Es gibt so viele dieser unsicht­baren Helden, von denen die Welt noch nie gehört hat.

Diese Bilder klagen an
Diese Bilder klagen an

Als Natur­fo­to­graf sind Sie um die ganze Welt gereist und haben viele Umwelt­pro­bleme mit eigenen Augen gesehen. Was macht Sie traurig und was gibt Ihnen Hoffnung?

Es macht mich traurig zu sehen, wie Wälder, Flüsse und Ozeane auf der ganzen Welt zerstört werden. Aber ich bin opti­mis­tisch, dass wir immer noch retten können, was von dieser schönen Welt noch übrig­ge­blieben ist. Auf meinen Reisen treffe ich so viele wunder­volle Menschen, die sich um die Erde kümmern und so viele unbe­sun­gene Helden, die für unsere Wälder, unsere Tiere, Flüsse und Ozeane kämpfen. Das schenkt mir Hoffnung.

Mit welchem Projekt beschäf­tigen Sie sich aktuell?

In Südost­asien leben einige der am stärksten gefähr­deten Primaten der Welt. Während ich mich weiterhin auf Orang-Utans und Umwelt­ge­schichten konzen­triere, arbeite ich außerdem an einem Buch über die Primaten Südost­asiens. Und da gibt es noch einige Primaten zu entde­cken und zu foto­gra­fieren, bevor ich damit fertig bin.

 

Hier gibt es das Inter­view auch auf Englisch.

 

Endlich ein Freund für Long!

Endlich ein Freund für Long!

Es war schon lange her, dass wir Long zum letzten Mal gesehen hatten. Vor Kurzem hatten wir jedoch das Glück, die präch­tige Orang-Utan-Dame wieder einmal zu erbli­cken. Ihr Revier ist der südliche Teil des Kehje Sewen-Schutz­waldes in Ost-Kali­mantan, Einzugs­ge­biet unseres Beob­ach­tungs­teams aus dem Nles Mamse Camp.

Seit ihrer letzten Sich­tung hatte Long offen­kundig an Gewicht zuge­legt — ein gutes Zeichen dafür, dass sie sich im Regen­wald gut einge­lebt hatte. Und noch etwas anderes deutete darauf hin, dass sie sich in ihrer neuen Heimat wohl­fühlte: Die Orang-Utan-Dame war nicht allein unter­wegs! An ihrer Seite sich­teten wir ein statt­li­ches Männ­chen mit deut­lich ausge­prägten Backenwülsten.

Neue Romanze im Schutzwald?
Neue Romanze im Schutzwald?

Für den Herren an Longs Seite galt offen­sicht­lich das Motto: “Es kann nur einen geben!” Denn er äußerte sein Miss­fallen über unsere Anwe­sen­heit sehr deut­lich. Typi­sches Kuss-Schmatzen und das Werfen von Zweigen in unsere Rich­tung signa­li­sierten uns, dass wir besser auf Abstand gehen sollten. Das taten wir auch. Dennoch wollten wir wissen, wer der impo­sante Orang-Utan war, der so eindeutig Longs Zunei­gung suchte.

 

Norma­ler­weise helfen uns bei der Iden­ti­fi­ka­tion unserer ausge­wil­derten Menschen­affen die bei ihnen implan­tierten Chips mit Peil­sen­dern. Doch diese geben irgend­wann den Geist auf, wenn die Batte­rien leer sind. Dann können wir in der Regel immer noch auf Fotos aus unserer Daten­bank zurück­greifen, um unsere Schütz­linge zu iden­ti­fi­zieren. Doch auch das war uns diesmal nicht möglich.

Long ifühlt sich im Regenwald wohl
Long fühlt sich im Regen­wald wohl

Der Grund: Werden männ­liche Orang-Utans in jungen Jahren ausge­wil­dert, sind oftmals ihre Gesichts­züge noch nicht eindeutig ausge­prägt. Diese können sich im Alter zwischen 15 und 20 Jahren dras­tisch verän­dern — vor allem, wenn es sich um domi­nante Männ­chen handelt. Bei diesen prägen sich die Wangen­polster oder Wangen­wülste sehr aus. Dies wiederum verän­dert ihr komplettes Aussehen. In diesem Fall haben wir noch nicht heraus­ge­funden, wer Longs neuer Verehrer war.

Eines konnten wir jedoch beob­achten: Die zwei schienen sich prächtig zu verstehen. Denn Long folgte dem jungen Herren ziem­lich schnell tiefer in den Regen­wald hinein. Es war unüber­sehbar, dass das Pärchen allein gelassen werden und seine Privat­sphäre genießen wollte.

Wir sind auf jeden Fall gespannt auf Neuig­keiten von den beiden!

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