Malai­enbär Asri: Klet­ter­ta­lent trotz schwerer Verletzung

Malai­enbär Asri: Klet­ter­ta­lent trotz schwerer Verletzung

Seit drei Jahren lebt Asri nun in unserem Schutz­zen­trum für Malai­en­bären in Samboja Lestari. Wie geht es ihr heute? Wir haben die kleine Bärin besucht.

Es sah gar nicht gut aus für Asri, als sie gefunden wurde: Die kleine Bärin war mit ihrem rechten Hinter­bein in eine Falle geraten und hing so fest, dass sie schwere Verlet­zungen davon­trug. Glück­li­cher­weise konnten wir Asri befreien. Doch für ihr Bein kam die Rettung zu spät. Unseren Ärzten blieb nichts anderes übrig als zu amputieren.

Asri verbrachte einige Zeit in unserem Rettungs­zen­trum für Orang-Utans in Nyaru Menteng, bis sie sich von der schweren Opera­tion erholt hatte. Dann zog sie, gemeinsam mit anderen Malai­en­bären, nach Samboja Lestari um, wo wir ein Gehege ange­legt haben, das speziell auf die Bedürf­nisse dieser Bärenart zuge­schnitten ist.

Malai­en­bären, wegen ihrer charak­te­ris­ti­schen Fell­zeich­nung auch Sonnen­bären genannt, teilen in vielerlei Hinsicht das Schicksal von Orang-Utans: Ihr Bestand wird durch Wild­tier­handel und Vernich­tung ihres Lebens­raumes immer weiter dezi­miert, sodass sie inzwi­schen vom Aussterben bedroht sind. Im Gegen­satz zu Orang-Utans sind Malai­en­bären jedoch nicht mehr auswil­derbar, sobald sie Umgang mit Menschen hatten.

Die inzwi­schen sechs­jäh­rige Asri hat sich prächtig in ihrem neuen Zuhause in Samboja Lestari einge­lebt. Und sie kommt bestens zurecht, obwohl ihr ein Bein fehlt! Tatsäch­lich klet­tert sie sogar genauso gut wie die anderen Malai­en­bären in unserem Rettungs­zen­trum, mit denen sie sehr gerne Zeit verbringt. Am liebsten spielt und klet­tert Asri mit India, Deni, Malinau, Barbie und Tapir.

Wir sind glück­lich, dass sich Asri trotz ihrer trau­ma­ti­schen Erfah­rung so gut erholt und entwi­ckelt hat. Unter diesen Bedin­gungen stehten ihre Chancen auf ein langes und gesundes Leben sehr gut. Malai­en­bären können in Gefan­gen­schaft bis zu 30 Jahre alt werden!

Und Sie können uns dabei unter­stützen, Asri und anderen Malai­en­bären zu helfen: Jede Spende ist uns willkommen!

Der Wild­tier­kor­ridor in Sabah wächst und gedeiht!

Der Wild­tier­kor­ridor in Sabah wächst und gedeiht!

Es war ein visio­näres Projekt, das wir 2019 gemeinsam mit dem Rhino and Forest Fund e. V. gestartet haben. Eines mit erheb­li­cher Bedeu­tung für den Arten­schutz auf Borneo, für das wir jedoch einen langen Atem brau­chen würden. Umso mehr freuen wir uns, dass schon jetzt die ersten Erfolge zu sehen sind!

Im Jahr 2019 haben wir uns mit dem Rhino and Forest Fund (RFF) zusam­men­getan und gemeinsam die einma­lige Chance ergriffen, eine still­ge­legte Ölpal­men­plan­tage in Regen­wald zurück­zu­ver­wan­deln und dadurch eine Wild­tie­r­oase zu schaffen. Genauer gesagt: einen Wild­tier­kor­ridor, der zunächst zwei Natur­schutz­ge­biete mitein­ander verbindet und dann weiter­wächst, bis er ins Herz von Borneo führt.
Und wir nehmen die gute Nach­richt gleich vorweg: Schon jetzt sind die ersten Erfolge zu sehen! Nicht einmal fünf Jahre nach Projekt­be­ginn ist die Rena­tu­rie­rung in Tabin weit fort­ge­schritten und wir konnten bereits neue Gebiete in Sila­bukan Ost und Bukit Piton erschließen! Was wir im Einzelnen erreicht haben, erzählen wir Ihnen hier.

Karte mit Projekte von RFF in Sabah
Karte mit allen Projekten von RFF

Auffors­tung und Biodi­ver­sität auf der Palmölplantage


Unser Partner vor Ort, der RFF, (Link) hat im Jahr 2020 damit begonnen, 50 Hektar erwor­bene Ölpal­men­plan­ta­gen­fläche im Gebiet Tabin zu rena­tu­rieren. Bisher wurden 8.250 Baum­setz­linge von 47 verschie­denen Arten gepflanzt. Dabei nutzt man die Baum­kronen der noch auf dem Areal wach­senden Ölpalmen als Schutz für die zarten Pflänz­chen. Dazwi­schen haben sich zehn­tau­sende wilde Bäum­chen ausgesät, welche wir teil­weise in die Pflege mit einbeziehen.

Baumschule in Tabin, Sabah
Die Setz­linge für die Auffors­tung werden in lokalen Baum­schulen vorbereitet

Nicht alle Setz­linge über­leben die erste Zeit außer­halb der Baum­schule. Wir freuen uns, dass die Morta­lität zwischen den einzelnen Pfle­ge­runden im Jahr 2023 auf 32 Prozent zurück­ge­gangen ist. Um die Auffors­tung weiter voran­zu­bringen, ersetzen wir punk­tuell Pflanzen, die sich an ihrem Standort nicht etablieren konnten, durch andere Arten. So erhöhen wir die Über­le­bens­quote der Bäum­chen und zugleich die Arten­viel­falt auf der Fläche.

Zu Beginn des Projektes haben wir es uns zum Ziel gesetzt, den Bestand der Ölpalmen auf dem Areal zunächst als Schutz für die Setz­linge zu nutzen und sie nach fünf Jahren zu fällen. Und tatsäch­lich sind unsere Setz­linge sowie auch die wilden Bäum­chen an einigen Stellen bereits hoch genug gewachsen. So können unsere Teams im Jahr 2024 mit der Fällung der Ölpalmen beginnen.

Der neu ange­legte See wird zur Wildtieroase


Im Jahr 2022 haben wir auf einer 3,5 Hektar großen Fläche inner­halb der von uns erwor­benen Plan­tage einen künst­li­chen See mitsamt Weide­flä­chen ange­legt. Das Areal war ursprüng­lich komplett mit der inva­siven Pflan­zenart Mucuna brac­teata bedeckt. Seitdem wurden auf der offenen Fläche außerdem rund 500 Bäume gepflanzt.

Teich in einem Gebiet in Tabin, Sabah
Eine Wild­tier-Oase ensteht

Schon jetzt beob­achtet unser Team vor Ort, dass der See und die neu entstan­denen Weide­flä­chen von den Wild­tieren gut ange­nommen werden. Bereits während der Bagger­ar­beiten wurde der See von mehreren Fisch‑, Amphi­bien- und Repti­li­en­arten besie­delt, darunter die gefähr­dete Amboina-Schar­nier­schild­kröte, und die Wasser­fläche wird von etli­chen Vogel­arten genutzt, darunter die gefähr­deten Arten Höcker­storch, Sunda­ma­rabu und Orient-Schlangenhalsvogel.

Unsere Auffors­tungs­teams haben rund um den See auch Elefanten beob­achtet, die ausgiebig auf der neuen Weide­fläche gefressen haben.

Die wilden Tiere kehren zurück


Unser Partner RFF ist seit 2012 konti­nu­ier­lich in dem Auffors­tungs­ge­biet am Ufer des Tabin­flusses aktiv und hatte in dieser Zeit spora­disch Kame­ra­fallen im Einsatz, sowohl entlang des Ufers als auch in der angren­zenden Plan­tage. Außerdem sind Mitar­beiter des RFF häufig im Gebiet unter­wegs. Dadurch haben wir eine recht gute Vorstel­lung davon, welche Arten in diesem Gebiet vor Beginn des Projektes heimisch waren und welche sich im Zuge der Rena­tu­rie­rung neu ange­sie­delt haben. Auch wenn es sich hier um keine syste­ma­ti­sche Studie handelt, so greifen die Teams bei ihren beglei­tenden Beob­ach­tungen der Wild­kor­ri­do­r­er­wei­te­rung doch auf andere wissen­schaft­lich fundierte Erkennt­nisse zurück .

Mit zuneh­mender Breite des Wild­tier­kor­ri­dors wächst die Artenvielfalt

Mitt­ler­weile ist es durch die Still­le­gung der erwor­benen Plan­ta­gen­flä­chen und deren Rena­tu­rie­rung gelungen, den Ufer­streifen von rund 20 Metern rechts und links des Tabin-Flusses auf rund 800 Meter zu verbrei­tern. Und der neue Lebens­raum zieht neue Arten an! Während von 2012 bis 2020 nur wenige größere Säuge­tier­arten in der Korri­dorfläche am Fluss beob­achtet werden konnten – vor allem Bart­schweine, Makaken, Sund­a­katzen und Elefanten – kam in den vergan­genen drei Jahren eine Viel­zahl von Arten neu hinzu. So konnte das Team des RFF Malai­en­bären, Marmor­katzen, Maro­nen­lan­guren, Nasen­affen, Nebel­parder, Plum­ploris und Orang-Utans beob­achten. Zudem wird der beson­ders seltene Höcker­storch seit 2022 regel­mäßig auf der Auffors­tungs­fläche nachgewiesen.

Effi­zient gegen Wilderer und ille­gale Baum­fäl­lungen vorgehen


Ein schwer zu quan­ti­fi­zie­render, aber deut­lich sicht­barer Erfolg des Projekts ist es außerdem, die stetige Entwal­dung sowie die Wilderei im Osten Sila­bu­kans redu­ziert zu haben.

Aufforstung in Ost-Silabukan
Auffors­tung in Ost-Silabukan

Noch zu Beginn des Projektes wurden weiterhin neue Ölpalmen an der Entwal­dungs­grenze inner­halb des Schutz­ge­bietes gepflanzt. In einem ille­galen Ressort auf dem Gebiet wurde außerdem kommer­zi­eller Jagd­tou­rismus betrieben. Beides wurde von den RFF-Mitar­bei­tern vor Ort entdeckt und umge­hend den Behörden gemeldet. Die Forst­be­hörden reagierten prompt: Sie zerstörten alle neuen Ölpalmen und legten das ille­gale Jagdres­sort still.

Die Botschaft ist ange­kommen: Erneute Inves­ti­tionen in ille­gale Akti­vi­täten sind sinnlos! Seit 2022 wurden keine ille­galen Holz­fäl­lungen im Südosten Sila­bu­kans mehr verzeichnet und die Wilderei ist zumin­dest deut­lich rückläufig.


Heraus­for­de­rungen und Lösungen


Während unser Projekt in einigen Gebieten erfreu­liche Fort­schritte gemacht hat, haben wir in anderen mit Heraus­for­de­rungen zu kämpfen. So befinden sich im Südwesten von Sila­bukan eine Viel­zahl ille­galer Plan­ta­gen­flä­chen. Hier plant der RFF, in Koope­ra­tion mit den lokalen Forst­be­hörden, zunächst rund 26 Hektar entwal­deter Fläche wieder aufzu­forsten. Die Auffors­tungs­fläche soll dann schritt­weise ausge­weitet werden, bis alle illegal gero­deten Gebiete rena­tu­riert sind.


Leider stecken diese Arbeiten noch immer in der Vorbe­rei­tungs­phase, da die von uns beauf­tragte Firma aufgrund von Perso­nal­pro­blemen den Auftrag zurück­geben musste. Wir sind nun dabei, die Arbeiten gemeinsam mit dem Team des RFF zu orga­ni­sieren und dabei auch Menschen aus den umlie­genden Commu­ni­ties einzubeziehen.


Wir sind zuver­sicht­lich, durch einen Endspurt zum Jahres­ende 2023 die zeit­liche Verzö­ge­rung im Projekt zumin­dest teil­weise wieder aufholen zu können. Im Gebiet Bukit Piton laufen die Arbeiten jetzt auf Hoch­touren und wir freuen uns darauf, Ihnen schon bald von der weiteren Entwick­lung berichten zu dürfen.

Werden auch Sie zum Regen­wald-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, weitere Flächen zu sichern und diese in Regen­wald umzu­wan­deln. Für die Orang-Utans, die Arten­viel­falt und das Klima. Jeder Beitrag hilft.

Wenn der Körper vor lauter Erschöp­fung schlapp macht…

Wenn der Körper vor lauter Erschöp­fung schlapp macht…

Über Wochen waren die BOS-Mitar­beiter in unserem Rena­tu­rie­rungs- und Auffors­tungs­ge­biet Mawas im Dauer­ein­satz. Sie kämpften jeden Tag 24 Stunden gegen die tücki­schen Brände im zerstörten und trocken­ge­legten Torf­moor­ge­biet. Wir haben mit Rudi Hartono, dem Lebens­wald-Feld­ko­or­di­nator gespro­chen, der die Akti­vi­täten zum Feuer­schutz leitet.

Gerade kam heraus: Das Jahr 2023 ist sehr wahr­schein­lich das wärmste Jahr seit 125.000 Jahren. Die Kombi­na­tion aus fort­schrei­tendem Klima­wandel, extremer Trocken­zeit und dem El-Niño-Phänomen führten auf Borneo in diesem Jahr zu heftigen Wald­bränden. Über Wochen waren unsere Mitar­beiter in Mawas im Dauer­ein­satz. Zu Hilfe kamen ihnen dabei die bereits durch Stau­dämme geblockten Kanäle. Denn sie sorgten für einen höheren Wasser­pegel. So hatten die Feuer­lösch­teams einen leich­teren Zugang zum Wasser und vernäss­tere Auffors­tungs­flä­chen.
Einer, der täglich an vorderster Front gegen die Flammen und für den Schutz unserer Auffors­tungs­flä­chen kämpft, ist Rudi Hartono.

Drei Männer vom Lebenswald
Rudi Hartono und zwei seiner Kollegen 

Pak Hartono, was genau waren Ihre Aufgaben beim Kampf gegen die Brände in Mawas?

Vor allem koor­di­nierte ich die Einsätze unserer Teams. Das heißt, ich sorgte dafür, dass die Brand­schutz­aus­rüs­tung, also Pumpen, Schläuche und mobile Wasser­tanks einsatz­be­reit waren und dass Boote und Ausrüs­tung im Notfall repa­riert wurden. Ich kümmerte mich um die Logistik und das alle immer gut infor­miert waren. Dazu gehörte auch die Orga­ni­sa­tion von regel­mä­ßigen Einsatz­be­spre­chungen. Bei Strom­aus­fällen sorgte ich für Abhilfe. Außerdem sammelte ich alle Daten vor Ort. Und, ganz wichtig, ich sorgte dafür, dass immer ein kleines medi­zi­ni­sches Team vor Ort ist.

Mit wie vielen Mitar­bei­tern haben Sie sich den Feuern gestellt?

Unser BOS-Feuer­wehr­team besteht aus allen Lebens­wald-Mitar­bei­tern im Gebiet D1, das zusätz­lich von Personal aus den anderen Mawas-Projekten unter­stützt wurde. Insge­samt sind wir 17 Kollegen.

Was waren die größten Heraus­for­de­rungen bei der Brand­be­kämp­fung in den zurück­lie­genden Wochen?

Die größte Heraus­for­de­rung bestand darin, das Auffors­tungs­ge­biet über den langen Zeit­raum vor der Ausbrei­tung der Flammen zu schützen und meine Kollegen zu moti­vieren, die jeden Tag mit großem Einsatz im Feld stehen und Brände löschen.

Karte von Mawas mit Brandgebieten
Die Karte zeigt einen Teil unserer Auffors­tungs­flä­chen in Mawas. Lebens­wald befindet sich in D1. Rot sind die Gebiete markiert, in denen es in den vergan­genen Wochen zu Bränden kam

Was sind aus Ihrer Sicht die Ursa­chen für die Waldbrände?

Vor allem liegt es an der Trocken­zeit und der außer­ge­wöhn­li­chen Hitze in diesem Jahr, die durch El Niño verstärkt wurde. Dazu kommen in der Regel unbe­ab­sich­tigte Akti­vi­täten der Menschen, wie das Roden land­wirt­schaft­li­cher Flächen, die Herstel­lung von Holz­kohle oder das Trocknen von Fisch. Manchmal reicht ein Funke, um einen Brand auszu­lösen, manchmal geraten gelegte Brände – etwa bei Brand­ro­dungen in der Land­wirt­schaft – außer Kontrolle.

Wie waren die Arbeits­schichten orga­ni­siert bzw. wie viele Stunden war ein Team im Einsatz?

Die Feuer­wehr­leute arbeiten im Durch­schnitt in jeder dritten Schicht des Tages. Am Nach­mittag kümmerten wir uns um die Logistik und das Mate­rial und ein Küchen­team versorgte uns mit Essen. Während der Nacht wech­selten sich die Schichten je nach körper­li­cher Verfas­sung ab.

Vom verbrannten Torfmoor steigt Rauch auf
Nach ersten Regen­schauern entspannte sich die Situa­tion auf den Brand­flä­chen. Doch noch lange stieg Rauch aus den Moor­böden auf

Wie viele Stunden haben Sie in den letzten Wochen geschlafen?

Pro Tag bekam ich viel­leicht ein bis drei Stunden Schlaf, oft auch über den Tag verteilt, z. B. eine Stunde morgens, eine am Nach­mittag und eine in der Nacht. Ich war eigent­lich ständig auf der Hut. Und selbst wenn ich schlafen konnte, hielten mich oftmals die Sorge um meine Kollegen im Feld und die Gedanken an das Feuer wach.

Sicher auch die Sorge um Ihre Familie?

Natür­lich auch. Neben der Verant­wor­tung für meine Arbeit und dieses Projekt, sorgte sich mein Herz auch um meine Familie. Wir alle leiden unter dem Rauch und den Bränden. Und wir alle sind traurig, weil das Feuer und der Rauch eine große Gefahr für die Gesund­heit darstellen.

Lebenswald Mitarbeiter Rudi Hartono vor der Aufforstungsfläche in Mawas
Rudi Hartono auf der Lebenswald-Aufforstungsfläche

Hatten Sie bei den Lösch­ar­beiten auch rich­tige Angstmomente?

Oh ja! Auch wenn wir inzwi­schen viel besser auf die Feuer reagieren können, weil wir besser ausge­rüstet und ausge­bildet sind, viele Hydranten im Feld gebaut haben, die Kanäle dank der Stau­dämme mehr Wasser führen, das Moor dank der Dämme stel­len­weise vernässt wurde – trotz der harten Arbeit in den zurück­lie­genden Jahren – kommt es immer wieder zu kriti­schen Situa­tionen. Und dann steht man eben vor den Flammen, aber es gibt gerade keine Wasser­quelle. Oder die Ausrüs­tung geht im falschen Moment kaputt, was bei den extremen Bedin­gungen ja kein Wunder ist. Und wenn der Körper plötz­lich schlapp macht und einem vor lauter Erschöp­fung übel wird, dann bekommt man auch einen ziem­li­chen Schrecken.

Und was waren Ihre alltäg­li­chen Herausforderungen?

Jedem im Team die passende Aufgabe anzu­ver­trauen. Wir sind ja keine haupt­be­ruf­li­chen Feuer­wehr­leute. Unser Alltag besteht norma­ler­weise aus Auffors­tungs- und Baum­pfle­ge­ar­beiten. So hat jeder Mitar­beiter unter­schied­liche Erfah­rungen und Fähig­keiten. Jetzt müssen sie Brände löschen, Essen zube­reiten und die Ausrüs­tung in Schuss halten.
Dazu kommen die extremen Arbeits­be­din­gungen. Unre­gel­mä­ßiges Essen und unre­gel­mä­ßiger Schlaf bringen auch unsere Verdauung durch­ein­ander. Und nach einer harten Schicht zwischen Feuer und Rauch erwar­tete uns auch keine entspan­nende Dusche. Denn das Wasser wurde zum Löschen benötigt.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich hoffe auf eine noch inten­si­vere Koor­di­na­tion in der Trocken­zeit, um noch effek­tiver gegen künf­tige Wald­brände vorgehen zu können und den Lebens­wald zu schützen.

Wir danken Rudi Hartono und dem Lebens­wald-Team für ihren uner­müd­li­chen Einsatz, ihr Enga­ge­ment und ihre Opfer­be­reit­schaft, um Mawas vor den verhee­renden Wald­bränden zu schützen. Unsere Gedanken sind bei Euch!

Gemeinsam haben wir schon viel errei­chen können. Und mit Ihrer Unter­stüt­zung stellen wir uns allen Heraus­for­de­rungen, die noch auf uns warten. Vielen Dank dafür.

Wann und warum sind wilde Orang-Utans neugierig — und was haben sie davon?

Wann und warum sind wilde Orang-Utans neugierig — und was haben sie davon?

Unsere Baby­sit­te­rinnen und Tier­pfleger kennen dies nur allzu gut: Neugie­rige Orang-Utans, die ihre Nasen überall rein­ste­cken müssen, auf der Suche nach Lecke­reien oder neuem, inter­es­santem Spiel­zeug. Eine Gruppe von Wissen­schaft­le­rinnen und Wissen­schaft­lern hat kürz­lich in einer Feld­studie auf Sumatra die Neugier wild­le­bender Orang-Utans unter­sucht. Und ist dabei zu einigen span­nenden Ergeb­nissen gekommen.

Neue Objekte und Situa­tionen kommen in unbe­rührten, natür­li­chen Lebens­räumen in der Regel selten vor. Doch bieten sie, wenn sie sich ergeben sollten, ausge­zeich­nete Möglich­keiten, etwas Neues zu lernen. Denn genau in solch einem Umfeld werden Indi­vi­duen oft inno­vativ, um aus der unbe­kannten, mögli­cher­weise bedroh­li­chen Situa­tion herauszukommen.

Inno­va­ti­ons­for­schung beim Menschen

Indi­vi­duen, die aktiver mit neuen Stimuli umgehen und offen sind diese zu erkunden, nutzen auch aktiver neue Lern­mög­lich­keiten aus. Solche Menschen entwi­ckeln schneller adap­tive Fähig­keiten und Wissen als zöger­liche Individuen.

Wie sieht es bei den Tieren aus?

Die Prima­to­login Dr. Caro­line Schuppi hat sich mit einer Gruppe von Forsche­rinnen und Forschern auf die Suche nach Faktoren gemacht, die die Neugier bei Orang-Utans beein­flussen können. Die Studie „Ecolo­gical, social, and intrinsic factors affec­ting wild oran­gutans’ curio­sity, assessed using a field expe­ri­ment“ unter­sucht, wie Orang-Utans auf Neues reagieren, aber auch, wie offen sie sind, Neues zu erkunden. Im Gegen­satz zu klas­si­schen Studien zu Reak­tionen auf Neuheiten, haben die Wissen­schaft­le­rinnen und Wissen­schaftler hier auf ein Expe­ri­ment­de­sign mit natür­li­chen Mate­ria­lien gesetzt.
Die Hypo­these der Forschungs­gruppe lautete, dass drei Faktoren das Orang-Utan-Verhalten beein­flussen: Das Alter der Tiere, die Anwe­sen­heit einer Gruppe von Artge­nossen, die sich auch für die neuen Objekte inter­es­siert und die Verfüg­bar­keit von Nahrung. Je nach Ausgangs­lage zeigen die Orang-Utans Inter­esse oder komplettes Desin­ter­esse für die neuen Stimuli.

Big Male Orang-Utans Patek und Komo

Inno­va­tionen aus Notwen­dig­keit oder Gelegenheit?

In der Inno­va­ti­ons­for­schung gibt es eine fort­lau­fende Debatte darüber, ob Notwen­dig­keit oder Gele­gen­heit zu Erfin­dungen führt, d.h., ob Indi­vi­duen eher dazu neigen inno­vativ zu sein, wenn sie ökolo­gi­schen Druck verspüren (z. B. bei Nahrungs­mit­tel­knapp­heit oder in Zeiten erhöhten Ener­gie­auf­wands) oder wenn sie geeig­nete ökolo­gi­sche Bedin­gungen und Reize vorfinden (z. B. die Ressourcen und Mate­ria­lien, die für Inno­va­tionen benö­tigt werden) und über erhöhte Mengen an Energie und Zeit verfügen. In der Natur ist eine Sache klar: Neuar­tige Objekte und Situa­tionen stellen poten­zi­elle Gefahren für Wild­tiere dar, beispiels­weise in Form von Verlet­zungen, Vergif­tungen oder der Bedro­hung durch Feinde. Aus evolu­tio­närer Sicht sind Umwelt­ri­siken für lang­le­bige Arten bedeut­samer, so dass bei Arten wie Orang-Utans ein höheres Maß an Desin­ter­esse für neue Objekte zu vermuten wäre.

Was verraten die Studienergebnisse?

Die Studie fand nun heraus, dass wilde, junge Orang-Utans ein viel größeres Inter­esse an neuen Dingen zeigten. Außerdem erkunden sie länger visuell neuar­tige Reize als ihre erwach­senen Artge­nossen.
So ein Verhalten beob­achten auch unsere Post-Release-Moni­to­ring-Teams. Orang-Utan-Junge Bungaran, der 2016 als Baby mit seiner Mutter Signe in Kehje Sewen ausge­wil­dert wurde, ist ein gutes Beispiel dafür. Neugierig klet­tert er von Ast zu Ast auf der Suche nach Nahrung und probiert Neues aus.

Orang-Utan Bungaran auf Entdeckungsreise
Orang-Utan Bungaran auf Entdeckungsreise

Insge­samt waren die Orang-Utans in der Studie jedoch zurück­hal­tend, wenn es darum ging, direkt mit dem Objekt des Expe­ri­ments zu inter­agieren. Diese Kombi­na­tion aus Inter­esse und Scheu schützt die Tieren vermut­lich vor zu gefähr­li­chen Objekten, die für sie z. B. giftig sein könnten, erlaubt ihnen aber gleich­zeitig Neues zu erlernen.
Neben dem Alter ermu­tigt auch die Gegen­wart von Artge­nossen die Orang-Utans mit neuen, unbe­kannten Objekten zu inter­agieren. So erfor­schen wilde Orang-Utans am ehesten neue Gegen­stände (Stimuli) oder nutzen Lern­mög­lich­keiten, wenn sich in ihrer Nähe weitere Wald­men­schen befinden, die eben­falls eine posi­tive Reak­tion auf die Reize zeigen.
Hinsicht­lich der Umwelt­ein­flüsse haben die Forsche­rinnen und Forscher fest­ge­stellt, dass eine hohe Nahrungs­ver­füg­bar­keit (und somit wahr­schein­lich ein hohes Ener­gie­ni­veau) mit einer gestei­gerten visu­ellen Erkun­dung des Versuchs­ap­pa­rats korre­liert. Aller­dings gab es während des Expe­ri­m­ent­zeit­raums keine Fälle von Nahrungs­knapp­heit. Daher ist es schwer zu sagen, wie die Orang-Utans in solch einer Situa­tion reagieren würden.

Je jünger und satter, umso neugie­riger und lernfähiger

Orang-Utan Valentino in der Dschungelschule
Die Anwe­sen­heit von Artge­nossen hat starken Einfluß auf die Neugier 

Die Studie zeigt, dass wilde, junge Orang-Utans neugie­riger sind und neue Reize länger erkunden als erwach­sene Orang-Utans. Gleich­zeitig sind sie aber vorsich­tiger, was ihnen hilft, sicherer Neues über ihre Umwelt zu lernen. Über­ra­schen­der­weise fördert die Anwe­sen­heit von Artge­nossen die Neugier und Erkun­dungs­lust bei den norma­ler­weise solitär lebenden Orang-Utans.
Ein hohes Ener­gie­ni­veau führt zu verstärktem Inter­esse an neuen Reizen, aber es scheint, dass Orang-Utans in Phasen geringer Energie tatsäch­lich näher an diese heran­gehen, was in einer weiteren Studie detail­liert unter­sucht werden soll.
Fest­ge­stellt wurde, dass Alters­un­ter­schiede einen stär­keren Einfluss auf die Neugier haben als die Anwe­sen­heit von Artge­nossen oder die Verfüg­bar­keit von Nahrung. Diese Erkennt­nisse legen nahe, dass junge Orang-Utans am besten geeignet sind, Lern­mög­lich­keiten durch neue Reize auszu­nutzen, wobei die Unter­stüt­zung durch Artge­nossen und güns­tige Umwelt­be­din­gungen ihre Neugier weiter fördern können.

Quellen:

Ecolo­gical, social, and intrinsic factors affec­ting wild oran­gutans’ curio­sity, assessed using a field expe­ri­ment | Scien­tific Reports (nature.com)

Green­berg, R. S. The role of neophobia and neophilia in the deve­lo­p­ment of inno­va­tive beha­viour of birds. In Animal inno­va­tion (eds Reader, S. & Laland, K. N.) 175–196 (Oxford Univer­sity, 2003).

Manches ändert sich nie – Big Boy Beni auf der Walduni

Manches ändert sich nie – Big Boy Beni auf der Walduni

Aus Big Boy Beni ist inzwi­schen, zumin­dest rein äußer­lich, ein junger Orang-Utan-Mann geworden. Seit 2021 besucht er die Wald­uni­ver­sität auf einer Voraus­wil­de­rungs­insel im Salat Island Cluster. Hier hat er auch schon einige – manchmal auch unschöne – Erfah­rungen sammeln können. Doch gewisse Dinge ändern sich bei Beni vermut­lich nie…

Es ist ein sonnig-heißer Morgen auf der Voraus­wil­de­rungs­insel. Der neun­jäh­rige Beni hängt am Ufer ab, mampft ein biss­chen frisches Gras und wirft immer wieder sehn­süch­tige Blicke in Rich­tung des Kanals. Denn er wartet auf die Ankunft des Bootes – eines Bootes voller Leckereien.

Eine Liebe fürs Leben

Auf der Voraus­wil­de­rungs­insel sind die Orang-Utans eigent­lich sich selbst über­lassen und führen ein Leben fast wie im Regen­wald: Sie hangeln durchs Geäst der Bäume, streifen über die Insel auf der Suche nach Nahrung, bauen Schlaf­nester und üben das wilde Leben. Doch da die Inseln nicht immer ausrei­chend natür­liche Nahrung für alle Wald­stu­denten bieten, liefern wir jeden Tag Obst und Gemüse an die Fütterungsplattformen.

Als in der Ferne das deut­liche Geräusch des heran­na­henden Bootes ertönt, wird Beni aktiv. Schleu­nigst begibt er sich auf die Platt­form, als würde er ahnen, dass heute auch seine geliebten Bananen auf dem Spei­se­plan stehen.

Erst Vitamine und Ballaststoffe

Doch zuerst gibt es vitamin- und ballast­stoff­reiche Mani­ok­blätter, die viel­leicht nicht ganz so beliebt, aber dafür sehr gesund sind.
Als dann aber die Bana­nen­stauden auf der Platt­form landen, ist Beni nicht mehr zu bremsen. Sofort lässt er das Grün­zeug fallen und stürzt sich auf seine geliebten süßen Früchte. An seiner Liebe zu Bananen hat sich bei Big Boy Beni einfach nichts geändert.

Ein biss­chen Wellness

Auch eine andere geliebte Ange­wohn­heit aus der Wald­schule hat Beni auf der Wald­uni­ver­sität beibe­halten: das Schlamm­baden! An heißen Tagen wie diesem – das Ther­mo­meter zeigt bereits 34 Grad – macht es sich Beni noch immer am liebsten in einem kühlenden Schlamm­tümpel gemüt­lich. So wie in der Wald­schule, als dieses Ritual zu seiner abso­luten Lieb­lings­be­schäf­ti­gung wurde.

Kaum sind die Bananen verputzt, macht es sich Beni genüss­lich in einem schlam­migen Tümpel bequem.

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Mehr Infor­ma­tionen

Das Baden in Wasser oder Schlamm hat für Orang-Utans viele Vorteile. Sie kühlen so nicht nur ihren Körper im tropisch-heißen Klima, sondern schöpfen auch das Wasser, um es zu trinken. Und manchmal lecken sie es von ihren Haaren ab. Egal wie, es hilft ihnen, sich ausrei­chend mit Flüs­sig­keit zu versorgen. Außerdem bede­cken die Schlamm­bäder ihre Haut mit Schlamm, der als natür­li­ches Insek­ten­schutz­mittel wirkt. Beni macht also alles richtig.

Orang-Utan Beni
Im kühlenden Nass fühlt Beni sich auch auf der Walduni wohl

Muster­stu­dent Beni

Auch sonst haben wir von Beni nur Gutes zu berichten. Auf der Insel hat er die für Orang-Utan-Männer typi­sche Wander­lust für sich entdeckt. Eifrig streift er über die mehr als 2.000 Hektar große Insel. So hat sich seine ehemals korpu­lente Gestalt inzwi­schen in einen wohl­pro­por­tio­nierten Körperbau verwan­delt. Auch unsere Tier­ärzte sind sehr zufrieden mit Beni. Und unsere Kollegen, die seine Entwick­lung auf der Insel immer scharf im Blick haben, halten ihn für einen der besten Wald­stu­denten. Selbst wenn es – typisch für Beni – immer mal zu Schwan­kungen kommt.

Orang-Utan Beni
Big Boy Beni badet – in der Wald­schule ein häufiger Anblick

Abwechs­lungs­rei­cher Speiseplan

Obwohl er immer noch von der Zusatz­nah­rung profi­tiert, ist Beni sowohl geschickt als auch fleißig bei der Suche nach seinem eigenen Futter. Er hat sich an die natür­li­chen Ressourcen der Insel gewöhnt und verspeist häufig Feigen und wilde Guaven, aber auch Gras, Holz­fa­sern und Termiten als alter­na­tive Prote­in­quellen. Dies zeigt die bemer­kens­werte Intel­li­genz und Anpas­sungs­fä­hig­keit von Beni, der sich in einem Lebens­raum zurecht­findet, der der Wildnis sehr ähnlich ist.

Helfen Sie uns, Beni und all die anderen Orang-Utans in unserer Obhut auf ihrem Weg in die Frei­heit zu unter­stützen. Ihr Beitrag kann den Unter­schied machen, wenn es darum geht, die Zukunft von Orang-Utans wie Beni zu sichern! Vielen Dank.

Wenn sich das Tor zur Frei­heit öffnet

Wenn sich das Tor zur Frei­heit öffnet

Jede Auswil­de­rung ist ein großes Aben­teuer. Und die mona­te­lange Vorbe­rei­tung zielt letzt­lich nur auf den einen großen Moment: Wenn das Gitter des Trans­port­kä­figs nach oben gezogen wird und der Orang-Utan seinen ersten Schritt in die Frei­heit unternimmt.

Zwölf Mal durften wir diesen wunder­baren Augen­blick gerade erleben. Acht Mal im Schutz­wald Bukit Batikap in Zentral-Kali­mantan und vier Mal in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen in Ost-Kali­mantan. Hier nehmen wir Sie mit in den Regen­wald, um diese Höhe­punkte gemeinsam mit uns zu erleben.

Die ersten Frei­heits­mo­mente in Bukit Batikap

Taco

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Taco wurde angeb­lich ohne Mutter aufge­funden und kam 2009 im Alter von zwei Jahren im Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum Nyaru Menteng an. 2020 begann er auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Badak Besar die Wald­uni­ver­sität. Mit 16 Jahren begann nun sein Leben im Schutz­wald Bukit Batikap

Carlos

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Carlos kam 2004 als zwölf Monate alte Waise nach Nyaru Menteng. 2018 begann auf Kaja Island die letzte Phase seiner Reha­bi­li­ta­tion: Die Voraus­wil­de­rung. Hier zeigte sich, dass Carlos sich vertei­digen kann, wenn es sich bedroht fühlt. Carlos ist jetzt 20 Jahre alt und nach einem 19-jährigen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess in Nyaru Menteng bereit, den Bukit Batikap-Schutz­wald als echter, wilder Orang-Utan zu erkunden

Melanie

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Melanie war bei ihrer Rettung 2013 drei­ein­halb Jahre alt. In Nyaru Menteng besuchte sie die Wald­schule und ab 2019 die Wald­uni­ver­sität auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Salat Island. Die neugie­rige Melanie ist jetzt 14 Jahre alt und bereit für neue Aben­teuer im Bukit Batikap Schutzwald

Cici

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
2013 wurde Cici von Samboja Lestari nach Nyaru Menteng verlegt. Sie war ursprüng­lich 2003, als sie etwa drei bis vier Jahre alt war in Samboja Lestari abge­geben worden. Als ihre Auswil­de­rung bevor­stand, ergab ein DNA-Test, dass Cici zu einer Subspe­zies gehört, die in Zentral-Kali­mantan heimisch ist (Pongo pygmaeus wurmbii). Daher musste sie nach Nyaru Menteng umziehen. 2018 zog sie dort auf die Voraus­wil­de­rungs­insel Kaja Island. Die recht domi­nante Cici beginnt nun endlich mit 24 Jahren ihr echtes Orang-Utan-Leben im Bukit Batikap-Schutzwald

Raja­wali

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Raja­wali wurde als einjäh­riger Waise 2011 aus ille­galer Haus­tier­hal­tung gerettet. 2019 wurde er auf der Insel Kaja Island voraus­ge­wil­dert. Nach seinem zwölf­jäh­rigen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess ist Raja­wali nun 13 Jahre alt und bereit, wild und frei im Bukit Batikap-Schutz­wald zu leben

Ochie

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Ochie wurde 2008 im Alter von zwei Jahren aus West-Kali­mantan gerettet. 2019 begann sie die Wald­uni­ver­sität auf der Voraus­wil­de­rungs­insel Bangamat. Jetzt ist Ochie 18 Jahre alt. Nach 15 Jahren Reha­bi­li­ta­ti­ons­zeit genießt sie jetzt im Bukit Batikap-Schutz­wald die wahre Freiheit

Juky

Wild und frei in Kehje Sewen

Eliona

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Eliona kam 2001 im Alter von 3,5 Jahren ins Rettungs­zen­trum Samboja Lestari. Ihre ersten Lebens­jahre verbrachte sie als illegal gehal­tenes Haus­tier. 2018 zog sie auf die Voraus­wil­de­rungs­insel Nr. 7, wo sie bis 2021 blieb. Nachdem unwet­ter­ar­tige Regen­güsse Insel Nr. 7 unbe­wohnbar gemacht hatten, musste Eliona in das Verge­sell­schaf­tungs­ge­hege zurück­ge­bracht werden. Die etwas launi­sche Eliona ist jetzt 26 Jahre alt und darf jetzt endlich in Kehje Sewen wild und frei leben

Dias

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Dias lebte mehr als drei Jahre als Haus­tier, ehe sie 2001 in Samboja Lestari abge­geben wurde. 2018 wurde sie auf die Voraus­wil­de­rungs­insel Nr. 7 gebracht. Aufgrund von Über­schwem­mungen und Zerstö­rungen nach einem Stark­regen auf der Insel 7 musste sie ins Verge­sell­schaf­tungs­ge­hege zurück­ge­bracht werden. Mit 26 Jahren beginnt die etwas mürri­sche Dias jetzt ihr freies Leben in Kehje Sewen

Ozi

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Ozi ist ein 30 Jahre alter Orang-Utan-Mann, der 2019 humpelnd in der Nähe eines Flusses in Ost-Kali­mantan gefunden wurde. Bei seiner Rettung war Ozi so schwach, dass er nur mit einem Netz und unter leichter Narkose einfangen werden konnte. Er war nicht in der Lage, Wider­stand zu leisten. Er war abge­ma­gert und litt an akuter Anämie sowie an mehreren Abszessen. Nach seiner Behand­lung wurde Ozi in einem Sozia­li­sie­rungs­ge­hege unter­ge­bracht. Nun war es endlich soweit, dass er in die Wildnis zurück­kehren konnte. Kehje Sewen erwartet ihn

Gami

Orang-Utan-Auswilderung von BOS Foundation
Gami wurde 2021 auf dem Gelände einer Kohle­mine gerettet. Berichten zufolge hatte er sich dort an den Umgang mit Menschen gewöhnt und wurde regel­mäßig von Mitar­bei­tern mit Futter versorgt. In Samboja Lestari wurde er in ein Sozia­li­sie­rungs­ge­hege gebracht, wo er wieder lernte, was und wie ein Orang-Utan frisst. Der fried­liche Gami ist 30 Jahre alt und darf nun in die Wildnis des Kehje Sewen Waldes einziehen