Der wilde Suluy sagt „Hallo“

Der wilde Suluy sagt „Hallo“

Eine Voraus­set­zung, um einen Regen­wald zu einem Auswil­de­rungs­wald für Orang-Utans zu machen ist, dass dort nicht bereits eine wilde Orang-Utan-Popu­la­tion lebt. Dennoch kann es immer mal vorkommen, dass wilde Wald­men­schen in unsere Auswil­de­rungs­wälder einwan­dern. Gerade Männ­chen, die große Reviere durch­streifen – so wie Suluy.

Der hübsche Orang-Utan-Mann ist uns in Kehje Sewen (Ost-Kali­mantan) bereits einige Male als Begleiter von Signe und ihrer Familie begegnet. Jetzt hatte unser Post-Release-Moni­to­ring-Team (PRM) die Chance, Suluy – wie sie ihn genannt haben – auf Solo­mis­sion unter Beob­ach­tung zu nehmen.

Wilder Orang-Utan Suluy
Der wilde Suluy durch­streift Kehje Sewen

Zwei Stunden war das Team bereits auf ihrer routi­ne­mä­ßige Patrouille im Wald unter­wegs. Zwar hatten sie Anzei­chen von Orang-Utans entde­cken können, aber mehr eben auch nicht. Doch dann endlich, nicht weit vom Pfad entfernt, erspähten sie den lang ersehnten Orang-Utan: Suluy.

Die Begeg­nung mit Suluy, dem wilden Orang-Utan

Er saß bequem in seinem Nest, etwa vier Meter über dem Boden. Unser PRM-Team doku­men­tierte jede Bewe­gung, Hand­lung und den Körper­kon­di­ti­ons­wert (BCS) von Suluy, der sich als drei heraus­stellte. Dieser Wert zeigt an, dass sein körper­li­cher Zustand gut und sein Gewicht ideal ist. Dann machte Suluy sich auf den Weg. Schnell schwang er sich von Baum zu Baum auf der Suche nach Nahrung.

Wilder Orang-Utan Suluy
Voller Elan schwingt der Orang-Utan-Mann von Ast zu Ast

Er genoss die Früchte eines Mahang-Baums (Maca­ranga sp.), knab­berte an den Spitzen von Fackel-Ingwer (Etlin­gera elatior) und schnappte sich junge Blätter von den Spitzen der Äste als Snack.

Wilder Orang-Utan Suluy
Auf Nahrungs­suche

Ein Abschied im schwin­denden Licht

Die Sonne sank, als das PRM-Team Suluy entlang des Haupt­tran­sekts folgte. Im schwin­denden Licht tauchte Suluy plötz­lich im Wald unter und ließ das PRM-Team allein mit den tausenden Insekten, die ihr Abend­kon­zert sangen. Mit müden Schritten kehrten die Beob­achter schließ­lich ins Camp Nles Mamse zurück und ruhte sich nach einem langen Tag aus. Lebe wohl im Wald, Suluy. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen!

Jede Spende hilft BOS beim Schutz der bedrohten Orang-Utans.

Nochmal gut gegangen — Rettung eines Orang-Utans

Nochmal gut gegangen — Rettung eines Orang-Utans

Vor einigen Wochen wurde die BOS Foun­da­tion zur Rettung eines Orang-Utans in ein Dorf nahe der Stadt Palangka Raya in Zentral-Kali­mantan gerufen. Das wilde Orang-Utan-Männ­chen hatte sich dem Dorf genä­hert und dort für einige Aufre­gung gesorgt. Glück­li­cher­weise hatten die Dorf­be­wohner in diesem Fall unsere Kollegen infor­miert und um Hilfe gebeten. Denn noch immer gehen solche Mensch-Wild­tier-Konflikte für Orang-Utans leider viel zu oft tödlich aus.

Die Bewohner des Dorfes Sei Gohong hatten alles versucht: Laut gerufen, geklatscht, gewunken, mit Töpfen geschlagen. Doch das wilde Orang-Utan-Männ­chen, dass sich ihrem Dorf genä­hert hatte, ließ sich einfach nicht verscheu­chen. Es blieb auf einem Baum in der Nähe eines Flusses sitzen und beob­ach­tete, was unter ihm vor sich ging. So als warte er nur auf den rich­tigen Moment, um sich das Dorf und die Möglich­keiten, die sich dort für ihn ergeben könnten, in aller Ruhe anzuschauen.

Rettung Orang-Utan Oyo
Ein wilder Orang-Utan hat sich einem Dorf genä­hert. Eine gefähr­liche Situa­tion — für Mensch und Tier

Glück­li­cher­weise entschieden die Dorf­be­wohner dann, die Natur­schutz­be­hörde von Zentral-Kali­mantan (BKSDA) und die BOS Foun­da­tion zu infor­mieren, die sich sogleich zu einer gemein­samen Rettungs­ak­tion auf den Weg machten. 

Mensch-Wild­tier-Konflikte gehen oftmals tödlich aus

Ein Orang-Utan, der in bewohntes Gebiet eindringt, ist immer ein Problem – sowohl für die Menschen als auch für den Orang-Utan. Und oft genug geht so ein Szenario für den Orang-Utan tödlich aus.

Bis das Rettungs­team der BOS Foun­da­tion und der BKSDA im Dorf eintraf, hatte sich bereits eine große Zahl von Schau­lus­tigen versam­melt, was die Rettung und Evaku­ie­rung des Orang-Utans erschwerte. Als die Tier­ärzte den Einsatz des Betäu­bungs­ge­wehrs vorbe­rei­teten, erkannte der schlaue Orang-Utan, dass eine Waffe auf ihn gerichtet werden sollte. Er erkannte, dass dies für ihn gefähr­lich werden könnte. Und ergriff die Flucht. Schnell bewegte er sich von Baum zu Baum, um nicht erwischt zu werden. Mit viel Geduld und dem rich­tigen Timing gelang es unserem Team aber schließ­lich doch, dem Orang-Utan einen Betäu­bungs­pfeil in den Rücken zu schießen.

Nachdem der Orang-Utan einge­schlafen war, wurde er vor Ort sofort unter­sucht. Weitere Unter­su­chungen wurden in der BKSDA-Zentrale durch­ge­führt, um den Gesund­heits­zu­stand des Orang-Utans zu bestä­tigen und zu doku­men­tieren. Anschlie­ßend wurde er in das BOS-Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum Nyaru Menteng gebracht, wo er den Namen „Oyo“ erhielt.

Nachdem Oyo all dies über­standen hatte, waren sich alle Experten einig, dass nichts dage­gen­sprach, Oyo auf schnellstem Weg wieder in die Frei­heit zu entlassen. Eine Umsied­lung in ein Gebiet fern von mensch­li­chen Sied­lungen wurde daher beschlossen. So brachten wir Oyo drei Tage nach seiner Rettung in die Nähe unserer Palas Voraus­wil­de­rungs­in­seln, wo er nun – fern von mensch­li­chen Sied­lungen – wieder seinem wilden Orang-Utan-Leben nach­gehen kann.
Mach es gut, Oyo!

Helfen auch Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir Orang-Utans aus gefähr­li­chen Mensch-Wild­tier-Konflikten retten können.

Cinta und sieben weitere Orang-Utans wurden im Natio­nal­park ausgewildert

Cinta und sieben weitere Orang-Utans wurden im Natio­nal­park ausgewildert

Kurz vor Weih­nachten konnten wir acht weiteren reha­bi­li­tierten Orang-Utans im Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya die Frei­heit schenken. Damit erhöht sich die Anzahl der von BOS reha­bi­li­tierten und ausge­wil­derten Orang-Utans auf 533. Im in Zentral-Kali­mantan gele­genen Natio­nal­park leben jetzt 208 „Neue Wilde“, die inzwi­schen bereits acht Babys das Leben geschenkt haben. Eine Zahl, die uns Hoff­nung macht.

Einer der acht Orang-Utans – Cinta – wurde im Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng elf Jahre lang reha­bi­li­tiert. Am 14. Februar 2013 kam die Orang-Utan-Waise als vier Monate alter Säug­ling zu uns und erhielt den Namen Cinta, was im Indo­ne­si­schen „Liebe“ bedeutet.

Cintas Lebensweg

In der Wald­schule erwies sich Cinta als pfif­fige Schü­lerin, die mit ihrem Scha­ber­nack nicht nur die Baby­sit­te­rinnen, sondern auch das Publikm der TV-Doku „Oran­gutan Jungle School“ immer wieder entzückte. 2021 durfte Cinta daher ihr Studium im Fach Voraus­wil­de­rung auf der Walduni beginnen. Hier zeigte Cinta, dass sie bereit ist, selbst­ständig und ohne Hilfe­stel­lungen im Regen­wald zurecht zu kommen – und wurde so für die letzte Auswil­de­rung 2023 auserkoren.

Im Regen­wald

Als ihr Trans­port­käfig im Regen­wald geöffnet wurde, fand Cinta sich schnell in ihrem neuen Zuhause zurecht. Vom ersten Moment an begann sie, ihre neue Umge­bung am Fluss Bemban selbst­be­wusst zu erkunden. Schließ­lich hielt sie an einem Ficus inne und legte erstmal eine ausgie­bige Vesper­pause ein. Als der Abend nahte, suchte sie sich einen geeig­neten Baum und errich­tete hier ein Schlafnest.

Liebes­ge­flüster unter Orang-Utans

Das ruhige Orang-Utan-Weib­chen Liti kam vorsichtig aus dem Trans­port­käfig und klet­terte dann direkt auf einen etwa elf Meter hohen Baum. Ojes, ein männ­li­cher Orang-Utan, der kurz darauf ausge­wil­dert wurde, ging sofort auf Liti zu und versuchte, mit ihr zu kommu­ni­zieren.
Wie sich heraus­stellte, war nicht nur Ojes an Liti inter­es­siert. Auch Wanto versuchte, Liti zu folgen. Nachdem sie einen Baum mit einem alten Orang-Utan-Nest erreicht hatte, beschloss Liti, dieses Nest zu reno­vieren und sich von der langen Reise auszu­ruhen. Alle neu ausge­wil­derten Orang-Utans, einschließ­lich Ojes, Wanto, Fajar, Fathia, Lala und Tomang, fühlten sich in ihrer neuen Umge­bung im Natio­nal­park sicht­lich wohl, genau wie Cinta und Liti.

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Wir nehmen Sie mit auf unsere Auswilderung

Die fast 20-stün­dige Reise bedeu­tete für die acht Orang-Utans, die in Trans­port­boxen einge­sperrt waren, natür­lich einigen Stress. Daher über­prüfte unser Vete­ri­när­team während der gesamten Reise regel­mäßig ihren Zustand. Trotz einiger klei­nerer Probleme, wie z. B. Boots­schrauben, die sich im Holz fest­setzten, oder mehr­mals auftre­tender leichter Regen, verlief die Reise insge­samt reibungslos.

Aber der größte Lohn für die jahre­lange Arbeit, die Planung, Aufre­gung und manche Hürden und Unsi­cher­heiten, die mit jeder Auswil­de­rung verbunden sind, ist, wenn wir beob­achten können, wie gut die neuen Wald­men­schen im Regen­wald zurecht­kommen. Und das konnten wir eindeutig feststellen.

Auch Sie können uns helfen, reha­bi­li­tierte Orang-Utans in die geschützte Frei­heit unserer Regen­wälder zu bringen. Jede Spende hilft!

Welche Fort­pflan­zungs­stra­te­gien verfolgen männ­liche Orang-Utans mit und ohne Backenwülste?

Welche Fort­pflan­zungs­stra­te­gien verfolgen männ­liche Orang-Utans mit und ohne Backenwülste?

In einer aktu­ellen Studie wurden alter­na­tive Fort­pflan­zungs­stra­te­gien männ­li­cher Orang-Utans mit und ohne Backen­wülste unter­sucht. Bishe­rige Beob­ach­tungen basierten haupt­säch­lich auf Quer­schnitts­ana­lysen (Moment­auf­nahmen), aber diese Studie führte erst­mals Längs­schnitt­ana­lysen (Daten wurden an mehr als einem Zeit­punkt erhoben) durch, um Verhal­tens­än­de­rungen im Laufe der Zeit zu bewerten. Die Ergeb­nisse liefern neue Erkennt­nisse über die Paarungs­tak­tiken dieser faszi­nie­renden Primaten.

Bei vielen sich langsam entwi­ckelnden Säuge­tier­arten errei­chen männ­liche Indi­vi­duen die Geschlechts­reife lange bevor sie sekun­däre Geschlechts­merk­male entwi­ckeln. Bei männ­li­chen Orang-Utans wurde beob­achtet, dass sie außer­ge­wöhn­lich lange Entwick­lungs­stopps haben, bevor sie sekun­däre Geschlechts­merk­male wie Backen­wülste entwickeln.

Orang-Utan-Mann ohne Backenwülste im Regenwald
Ein erwach­sener männ­li­cher Orang-Utan ohne Backenwülste

In der Studie unter­suchten die Forschenden die Verbin­dung zwischen dem Vorhan­den­sein von Backen­wülsten und den Fort­pflan­zungs­tak­tiken der Männchen.

Mach das Beste daraus

Die Ergeb­nisse bestä­tigen frühere Studien, die gezeigt haben, dass männ­liche Orang-Utans ohne Backen­wülste eine höhere Gesel­lig­keit mit Weib­chen zeigen und eine höhere Paarungs­rate haben. Sie versu­chen auch häufiger erzwun­gene Paarungen. Männ­chen mit Backen­wülsten hingegen zeigen eine andere Paarungs­stra­tegie, bei der sie lange Rufe (long calls) ausstoßen und auf Weib­chen warten, die sich ihnen nähern. Diese Ergeb­nisse deuten darauf hin, dass Männ­chen ohne Backen­wülste eine “Best-of-a-bad-job”-Paarungsstrategie verfolgen, um einen Konkur­renz­kampf mit anderen Männ­chen zu vermeiden.

Wann ist ein Orang-Utan-Mann ein Orang-Utan-Mann?

Die Entwick­lung alter­na­tiver Fort­pflan­zungs­stra­te­gien bei männ­li­chen Orang-Utans könnte mit der verzö­gerten Entwick­lung sekun­därer Geschlechts­merk­male im Vergleich zur Geschlechts­reife zusammenhängen.

dominater Orang-Utan-Mann mit Backenwülsten sitzt neben Orang-Utan-Weibchen im Regenwald
Orang-Utan-Weib­chen bevor­zugen starke Männer

Weib­chen bevor­zugen norma­ler­weise Männ­chen mit sekun­dären Geschlechts­merk­malen, aber bevor die Männ­chen diese entwi­ckeln, können sie bereits einen gewissen Fort­pflan­zungs­er­folg erzielen, indem sie direkte Konflikte mit anderen Männ­chen vermeiden. Dies schafft eine Nische für die Entwick­lung alter­na­tiver Fortpflanzungstaktiken.

Unter­schied­liche Taktiken

Die Studie liefert wich­tige Einblicke in die alter­na­tiven Fort­pflan­zungs­stra­te­gien männ­li­cher Orang-Utans mit und ohne Backen­wülste. Die Ergeb­nisse zeigen, dass diese Primaten verschie­dene Taktiken anwenden, um ihre Fort­pflan­zungs­chancen zu maxi­mieren. Weitere Forschung ist erfor­der­lich, um die ökolo­gi­schen Deter­mi­nanten dieser Stra­te­gien besser zu verstehen. Die Ergeb­nisse könnten auch Auswil­de­rungs­stra­te­gien und die Repro­duk­ti­ons­daten von ausge­wil­derten Orang-Utans beeinflussen.

Übri­gens…

Die Studie wurde u.a. mit Daten aus der Forschungs­ein­rich­tung Tuanan (Mawas Gebiet) erstellt, die BOS Deutsch­land gemeinsam mit der BOS Foun­da­tion, UNAS und der Rutgers Univer­sity 2022 saniert und reno­viert hat, um einen reibungs­losen Forschungs­ab­lauf zu garantieren.

Quelle:
„Alter­na­tive repro­duc­tive tactics of unflanged and flanged male oran­gutans revi­sited“; Quelle: American Journal of Prima­to­logy, Volume 85, Issue 9, 18 Pages, Sept. 2023, Julia A. Kunz et al.

Augen­wi­scherei par excellence

Ist jemand über­rascht, dass die COP28 schon wieder nichts Neues ange­boten hat? Leere Worte, Privat-Jets, eine Menge Lobby­ar­beit, Golf­staaten, die unbe­dingt das Thema fossile Energie aus der finalen Verein­ba­rung gestri­chen haben wollten?

Uns hat das leider nicht über­rascht. Ein Jahr und mehrere nutz­lose Treffen hat es gedauert bis das Thema „Loss and Damage“, die Essenz der Verein­ba­rung von 2022, voran­ge­trieben wurde. Wohl­ge­merkt, die 2022 verspro­chenen Finan­zie­rungen der reichen Staaten ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Daher wundert es mich persön­lich nicht, dass das Ergebnis von zwei Wochen Diskus­sionen so mager ausfällt. Ein Deal, der nach allen Kritiken gegen das erste Entwurf vom 12.12.2023 in einer Nacht und Nebel Aktion entwi­ckelt und beschlossen wurde. Haupt­sache die Dele­gierten können nach Hause fliegen und die COP28 und ihr Ergebnis schadet nicht dem Image von Dubai. Quasi ein Image Akt. Im Text wird zu einem Ausstieg aus fossilen Brenn­stoffen aufge­rufen — einem Über­gang weg von fossilen Ener­gien. Keiner weiß, was das konkret heißt. Keiner wie, wie die nächsten Hand­lungs­schritte aussehen sollen. Keiner weiß, woher das Geld dafür kommen soll.

Aber halt! Eine wich­tige Entschei­dung wurde doch getroffen – der Standort der nächsten Klima­kon­fe­renz, der COP29 in Aser­bai­dschan. „The party must go on!“ Auf Kosten der kleinen Insel­staaten, der bedrohten Tier­arten, der Menschen, die bereits jetzt unter den Folgen der Klima­ka­ta­strophe leiden und im Endef­fekt auf Kosten von 95 % der Welt­be­völ­ke­rung, die am Ende die Quit­tung zahlen werden.

Shame on you, Sultan Al Jaber… Sie waren die Enttäu­schung, mit der alle von Anfang an gerechnet hatten! Und der Abschluss­text, der soge­nannte United Arab Emirates‘ Consensus ist nichts anderes als ein Papiertiger.

Taymur: Ein Opfer des Wild­tier­han­dels kommt der Frei­heit näher

Taymur: Ein Opfer des Wild­tier­han­dels kommt der Frei­heit näher

Nach sechs Jahren erfolg­rei­cher Reha­bi­li­ta­tion im BOS Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng ist Taymur jetzt auf die Voraus­wil­de­rungs­insel gezogen. Sein Schicksal steht stell­ver­tre­tend für die Opfer des ille­galen Wild­tier­han­dels. Denn Taymur wurde als Baby von Borneo nach Kuwait verschleppt. Dass er entdeckt wurde, verdankt er nur einem glück­li­chen Zufall. Nun ist der neun­jäh­rige Orang-Utan-Junge der Frei­heit wieder einen großen Schritt nähergekommen.

* Zu Weih­nachten 2023: Verschenken Sie Orang-Utan-Glück *

Als die Klappe der Trans­portbox geöffnet wird, stürmt Taymur schnur­stracks heraus. Sein erster Weg führt ihn auf die Fütte­rungs­platt­form, wo Kürbisse und Bananen auf ihn warten. Dann, nach einem letzten Blick auf unser Team, klet­terte er bald auf den nächsten hohen Baum und rüttelte erstmal aufge­regt an den Ästen. Als würde er uns zum Abschied winken.

Erleich­te­rung macht sich im Team breit, wie BOS Deutsch­land Geschäfts­führer Daniel Merdes berichtet, der die Ehre hatte, Taymurs Käfig öffnen zu dürfen: „Es war ein für mich magi­scher Moment, denn ich spürte die kollek­tive Erleich­te­rung des Teams, von mir und auch von Taymur.“ Erleich­te­rung darüber, dass es Taymur – nach seiner tragi­schen Odyssee – bis hierher geschafft hat.

Taymurs Geschichte

Denn als Taymur 2017 im Alter von drei Jahren ins BOS Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng kam, hatte er bereits Schreck­li­ches erlebt. Der Mutter beraubt, aus Borneo verschleppt, hatte ihn ein reicher Kuwaiter zu seinem persön­li­chen Spiel­zeug gemacht, ihm sogar das Rauchen beigebracht. Schauen Sie sich Taymurs Geschichte in unserer Graphic Novel an:

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Mehr Infor­ma­tionen
Die Illus­tra­torin Elena Bianco hat Taymurs Geschichte bis zu seiner Rettung in eindrucks­vollen Bildern erzählt

Der Moment, indem Taymur auf seiner Auto­fahrt nach Nyaru Menteng zum ersten Mal stau­nend den Regen­wald erblickt, ist auch für uns beim Betrachten der Bilder, immer wieder ein echter Gänse­haut­mo­ment. Ein Opfer des ille­galen Wild­tier­han­dels, das seinem trau­rigen Schicksal entrinnen konnte.

Orang-Utan-Junge blickt staunend aus dem Autofenster, als er zum ersten Mal den Regenwald sieht
Bei seiner Heim­kehr nach Borneo kann Taymur seinen Blick kaum abwenden, als er den Regen­wald zum ersten Mal sieht 

Ausbil­dung zum wilden Orang-Utan

Endlich konnte Taymur nun lernen, ein wilder Orang-Utan zu sein. Sechs Jahre in der Wald­schule haben ihn jetzt der Frei­heit einen großen Schritt näher gebracht.

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Anläss­lich Taymurs Voraus­wil­de­rung schauen auch Tier­arzt Dr. Arga und Baby­sit­terin Sri auf Taymurs erstaun­liche Entwick­lung zurück

Gemeinsam mit Jelapat, Kalanis und Napri ging es per Boot nach Salat Island. Hier machte Taymur sich schon bald auf die Suche nach natür­li­cher Nahrung, fand junge Blätter des Guaven­baumes, Blüten und ein paar Sang­kuang Früchte. Er wurde beob­achtet, wie er mit anderen Insel­be­woh­nern inter­agierte, während er zu den Menschen am Ufer respekt­vollen Abstand hielt. Und in den Nächten baute er sich eigene Schlaf­nester. Bisher sind wir sehr zufrieden mit dem neuen Wald­stu­denten Taymur.

Viel Glück und Erfolg beim Studium des wilden Orang-Utan-Lebens, Taymur! Wir glauben an Dich!

Auch Sie können Orang-Utans wie Taymur auf deren Weg in die Frei­heit begleiten. Zum Beispiel mit einer Paten­schaft.