Fünf Jahre keine neuen Palm­öl­plan­tagen in Indonesien

Fünf Jahre keine neuen Palm­öl­plan­tagen in Indonesien

Das rasende Tempo der Entwal­dung in Indo­ne­sien ist zum größten Teil auf die Ausbrei­tung von Palm­öl­plan­tagen zurück­zu­führen. Im April dieses Jahres kündigte der indo­ne­si­sche Präsi­dent Joko Widodo an, diese Entwick­lung zu stoppen. Vorerst zumindest.

Seit dem haben sich die Pläne konkre­ti­siert. Wirt­schafts­mi­nister Darmin Nasu­tion meinte vor ein paar Tagen nach einem Treffen mit Kabi­netts­kol­legen, die Regie­rung wolle die exis­tie­renden Plan­tagen besser bewirt­schaften lassen und dort sowohl die Produk­tion erhöhen als auch Nach­pflan­zungen verstärken. Die Anlage neuer Plan­tagen würde mit einem Mora­to­rium von fünf Jahren belegt.

Das für die Geneh­mi­gung von Wald­nut­zungs­kon­zes­sionen zustän­dige Umwelt- und Forst­mi­nis­te­rium hatte schon vor Wochen alle ausste­henden Konzes­si­ons­an­träge gestoppt, was bereits mehr als 8.500 km² Wald vor der Umwand­lung in Plan­tagen bewahrt hat. Dies war die erste Runde eines in vier Phasen verlau­fenden Revisionsprozesses.

Im zweiten Schritt wider­rief die Umwelt­mi­nis­terin eine Reihe von vorläu­figen Zusagen für zukünf­tige Konzes­sionen, was weitere 6.000 km² weniger Abhol­zung bedeutet. Bisher war es üblich, dass das zustän­dige Minis­te­rium einem Plan­ta­gen­be­treiber eine förm­liche Geneh­mi­gung erteilen musste, wenn eine vorläu­fige Zulas­sung vorlag. Diese Praxis in Frage zu stellen, ist das Ziel der dritten Phase. „Alle Wald­nut­zungs­ge­neh­mi­gungen für 2015 und 2016 werden wider­rufen. Wir haben dafür eine klare gesetz­liche Grund­lage“, so Umwelt­mi­nis­terin Siti Nurbaya.

Im vierten Durch­gang wird das Umwelt­mi­nis­te­rium alle noch ausste­henden Nutzungs­kon­zes­sionen über­prüfen. Viele davon befinden sich nicht nur in Borneo, sondern auch in der Region Papua, wo eben­falls weite Wald­ge­biete von Abhol­zung bedroht sind.

Wie es aussieht, wird die indo­ne­si­sche Regie­rung nun tatsach­lich aktiv. Dass ihr umwelt­po­li­ti­scher Taten­drang nicht durch mäch­tige Wirt­schafts­lobbys wieder zum Still­stand kommt, bleibt sehr zu hoffen.

 

 

Kejora darf in den Waldkindergarten

Kejora darf in den Waldkindergarten

Können Sie sich noch an die kleine Kejora erin­nern? Wir berich­teten im März über das Orang-Utan-Baby, dass sechs Monate lang in einer Palm­öl­fa­brik an eine Tür gekettet war. Sie war dort schäd­li­chen Substanzen in Form von Kunst­dünger und Pesti­ziden ausge­setzt. Das Ärzte­team der BOS Foun­da­tion hat alles daran gesetzt, die kleine Kejora wieder aufzupäppeln.

Umso mehr freuen wir uns, dass sie sich erholt hat und auf einem guten Weg ist, wieder gesund und munter zu werden.

Kejora am Tag der Rettung
Kejora am Tag der Rettung

Kejora kann nun die Quaran­täne verlassen und darf in dem Wald­kin­der­garten mit den anderen Orang-Utans spielen.

Dort klet­tert sie schon munter und spielt mit anderen Babys wie Meryl und Fathia. Dabei schien es anfangs s eher so, als ob sie lieber allein wäre.

Kejora mag alle Früchte und Gemü­se­sorten die man ihr gibt. Während sie isst, schwingt sie gern auf der Schaukel. Und wenn Milch verteilt wird, ist sie als Erste an Ort und Stelle.

Kejora hat mittlerweile die Quarantäne verlassen
Kejora hat mitt­ler­weile die Quaran­täne verlassen

Der kleine Orang-Utan hat noch einen weiten Weg vor sich, bis er alles Notwen­dige zum Über­leben in der Wildnis gelernt hat und wieder in die Frei­heit entlassen werden kann. Jetzt gerade genießt Kejora aber die Zeit und Aufmerk­sam­keit der Baby­sitter und wird immer selbstsicherer.

 

 

 

 

Quelle: Monterado Fridman, Koor­di­na­tion Kommu­ni­ka­tion und Bildungs­pro­gramme BOSF Nyaru Menteng

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns, ein neues Baby­haus zu bauen, damit wir auch zukünftig trau­ma­ti­sierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Gebor­gen­heit geben können.

Der Borneo-Orang-Utan ist jetzt akut vom Aussterben bedroht!

Der Borneo-Orang-Utan ist jetzt akut vom Aussterben bedroht!

Der Regen­wald von Borneo droht zu verschwinden und mit ihm die letzten Orang-Utans, denn sie haben nur diese eine Heimat. Dass die Borneo-Orang-Utans gefährdet sind, ist nicht neu, aber criti­cally endan­gered – also akut vom Aussterben bedroht – schienen sie bisher noch nicht zu sein. Doch jetzt haben wir es offi­ziell: Die Inter­na­tional Union for Conser­va­tion of Nature (IUCN) hat auch den Borneo-Orang-Utan Pongo pygmaeus auf der Bedro­hungs­skala hoch­ge­stuft.

Diese Status­än­de­rung basiert auf einer neuen Studie. Laut dieser werden gerechnet ab 1950 bis zum Jahr 2025 ca. 82 Prozent der Borneo-Orang-Utans verschwunden sein.

Zwischen 1973 und 2010 wurden 56 Prozent des Lebens­raumes der Orang-Utans zerstört und 39 % sind voll­ständig verschwunden – Letz­teres betrifft ein Gebiet größer als Portugal (fast 99.000 km²). Bis 2025 werden voraus­sicht­lich weitere 57.000 km² Wald in Plan­tagen umge­wan­delt, etwa die doppelte Fläche Belgiens. Eben diese fort­dau­ernde Bedro­hung des Lebens­raumes der Orang-Utans — in Verbin­dung mit ihrer von Natur aus geringen Fort­pflan­zungs­rate — hat die Experten dazu veran­lasst, den Bedro­hungs­status zu revidieren.

Dr. Jamartin Sihite, CEO der indo­ne­si­schen BOS Foun­da­tion, kommen­tiert die neue Situation:

„Die verschärfte Einstu­fung der Bedro­hung bedeutet, dass wir trotz aller Erfolge offen­sicht­lich noch nicht genug getan haben. Wir müssen in Zukunft noch härter und bestimmter für das Über­leben der Orang-Utans arbeiten, noch mehr Exper­tise entwi­ckeln und immer besser zusam­men­wirken. Aber, wir Orang-Utan-Schützer schaffen das nicht alleine! Alle müssen sich ernst­haft einbringen: Unsere Unter­stützer welt­weit, aber insbe­son­dere auch die Bürger Indo­ne­siens und ihr Staat. Lasst uns Hand in Hand für die Bewah­rung dieser einzig­ar­tigen Spezie kämpfen! Ihre Zukunft liegt in unserer Hand. Die Uhr läuft — it’s now or never!“ 

Die Arbeit von Dr. Jamartin Sihite für BOS – der welt­weit größten und erfolg­reichsten Prima­ten­schutz­or­ga­ni­sa­tion — wurde im Juli 2015 von der UN-Orga­ni­sa­tion Great Ape Survival Part­ner­ship (GRASP) ausge­zeichnet. Ein guter Ansporn, jetzt erst recht die Kräfte zu bündeln!

 

Jelapat — das fünfte geret­tete Orang-Utan-Baby in einem Monat

Jelapat — das fünfte geret­tete Orang-Utan-Baby in einem Monat

Es nimmt einfach kein Ende. Immer mehr Orang-Utan-Babys landen in unseren Rettungs­sta­tionen. Unser Team in Nyaru Menteng hat jetzt das fünfte Orang-Utan Baby in nur einem Monat gerettet. Auch dieser Orang-Utan konnte so vor einem Dasein als Haus­tier bewahrt werden.

Auf das Schicksal dieses kleinen Orang-Utan-Männ­chens wurde BOS auf eher unge­wöhn­liche Weise aufmerksam. Ein Mitar­beiter der BOS Foun­da­tion hatte im Internet auf Face­book zufällig ein Bild von einem gefangen gehal­tenen Orang-Utan entdeckt und direkt reagiert. Die BOS Foun­da­tion infor­mierte sofort die Natur­schutz­be­hörde BKSDA und kurze Zeit später waren sie gemeinsam auf dem Weg nach Süd-Barito, Zentral-Kali­mantan, um den kleinen Orang-Utan zu retten.

Sukri — der Mann, der den Kleinen als Haus­tier hielt, habe ihn Mitte Dezember letzten Jahres auf dem Gelände der Gold­mine am Fluss­ufer des Barito einsam und schwach gefunden und mit nach Hause genommen, um sich um ihn zu kümmern. Die verhee­renden Wald­brände hatten Ende 2015 in dieser Gegend alles zerstört und die gesamte Region damals in dichten Nebel gehüllt.
Seine Mutter muss entweder im Feuer ums Leben gekommen sein oder wurde von Wilde­rern getötet, denn eine Orang-Utan-Mutter lässt ihr Baby niemals allein. Der Mann glaubte in dem Find­ling ein neues Haus­tier gefunden zu haben und gab ihm den Namen Jelapat. Jelapat wurde in einem kleinen Käfig am Stra­ßen­rand des belebten Dorfes gehalten.

Jelapat in seinem Käfig am Straßenrand des Dorfes

Das muss eine schreck­liche Erfah­rung für den kleinen Orang-Utan gewesen sein. Seine Nahrung bestand aus Essens­resten wie Reis und anderen Beilagen.

Nachdem unser Team das Dorf erreicht hat, haben unsere Mitar­beiter Sukri zunächst über die Gefahr der Über­tra­gung von Krank­heiten zwischen Menschen und Orang-Utans aufge­klärt und ihn auf das indo­ne­si­sche Gesetz über gefähr­dete Arten hinge­wiesen, das die private Haltung von Orang-Utans strengs­tens unter­sagt. Anschlie­ßend war Sukri bereit, Jelapat frei­willig zu über­geben. Die Natur­schutz­be­hörde BKSDA hat alle nötigen Unter­lagen ausge­füllt und Jelapat konnte in die Rettungs­sta­tion nach Nyaru Menteng gebracht werden.

Während der Rettung zeigte Jelapat keinerlei Angst vor Menschen und war unserem Team gegen­über sehr freund­lich. Dieses Verhalten zeigt, dass er schon seit Längerem in Gefan­gen­schaft gelebt haben muss, da er sich bereits an Menschen gewöhnt hat. Bei seiner medi­zi­ni­schen Erst­un­ter­su­chung stellte man fest, dass er unge­fähr andert­halb Jahre alt sein muss.

Jelapat wird vom BOS-Team versorgt

Nach seiner Ankunft in Nyaru Menteng wurde er in der Quaran­tä­ne­sta­tion aufge­nommen. Hier wird er sich gemeinsam mit unseren zwei anderen neuen Schütz­lingen – Mema und Bumi – in Nyaru Menteng den weiteren Gesund­heits­prü­fungen unter­ziehen. Jelapat ist das fünfte Orang-Utan-Baby, das wir allein im Monat Juni retten konnten.

Es bricht uns jedes Mal das Herz, verwaiste Babys in den Rettungs­sta­tionen ankommen zu sehen. Jelapat und die vielen anderen Babys werden in den kommenden Jahren unser Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­gramm durch­laufen, wo sie alles Notwen­dige zum Über­leben in der Wildnis lernen werden. All dies hätten sie norma­ler­weise von ihrer Mutter gelernt.

Ein neues Baby­haus für Nyaru Menteng wird immer dring­li­cher. Nur so können wir sicher­stellen, dass wir in Zukunft weitere Orang-Utan-Babys aufnehmen und ange­messen versorgen können.

 

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns, ein neues Baby­haus zu bauen, damit wir auch zukünftig trau­ma­ti­sierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Gebor­gen­heit geben können.

Den neuen fünf Wilden geht es prächtig in der Wildnis

Den neuen fünf Wilden geht es prächtig in der Wildnis

Am 28. Mai berich­teten wir, dass fünf Orang-Utans sich auf den Weg in die Frei­heit gemacht haben. Diese Woche erreichten uns nun endlich Neuig­keiten aus Indo­ne­sien: Allen fünf ausge­wil­derten Orang-Utans geht es prächtig und sie haben ihr neues Zuhause – den Kehje Sewen Wald – gut angenommen.

Angely, Hope, Kenji und Raymond haben sich bereits ganz allein auf Erkun­dungs­tour begeben. Gadis hingegen verbrachte ihre Zeit mit anderen Orang-Utans.

Gadis, Arief und Long werden Freunde

Am Tag ihrer Auswil­de­rung zeigte Gadis ziem­lich viel Mut und entfernte sich sehr weit von ihrem Auswil­de­rungs­punkt weg. So weit, dass wir sie an diesem Tag nicht mehr gesehen haben.
In den letzten Wochen ließ sie sich dann doch das eine oder andere Mal blicken und war meist in Gesell­schaft von zwei anderen Orang-Utans — Long und Arief. Die beiden wurden im September 2015 ausge­wil­dert. Gadis scheint sich mit ihnen sehr wohl zu fühlen.

Gadis, Arief und Long werden Freunde

Arief und Long lernten sich schon in der Wald­schule kennen. Seitdem ließ Arief sich nicht mehr von seiner selbst­er­wählten Pfle­ge­mutter Long trennen.
Deshalb ist er manchmal etwas eifer­süchtig auf Gadis, weswegen die beiden von Zeit zu Zeit etwas streiten. Wie eine rich­tige Mutter schlichtet Long dann den Streit und sorgt für Frieden zwischen den beiden.

Gadis und Long

Angely und Kenji 

Im Gegen­satz zu Gadis sind Angely und Kenji lieber allein unter­wegs. Wenn sich ein anderer Orang-Utan Angely nähert, versucht sie diesem aus dem Weg zu gehen, um eine Begeg­nung zu vermeiden.
Kenji zeigt seinen Unmut sogar noch nach­drück­li­cher. Wenn ihm jemand in die Quere kommt, wirft er kleine Äste in Rich­tung des anderen Orang-Utans.
Ajeng, ein Weib­chen das im September 2015 ausge­wil­dert wurde, kennt diese Reak­tion anschei­nend nicht. Sie ging einfach weiter auf Kenji zu. Daraufhin schlug der Orang-Utan um sich. An dieser Stelle verstand Ajeng die eindeu­tige Botschaft und ließ ihn in Ruhe.
Angely und Kenji genießen nun alle Früchte, die der Wald hergibt.

Angely isst Baccaurea
Kenji isst ein Stück Brotfrucht

Hope trifft Ajeng

Als Hope ausge­wil­dert wurde, schien er eine Erho­lung von der weiten Reise zu benö­tigen und verbrachte den Groß­teil seiner Zeit damit sich in einem Nest auszu­ruhen. Er stieg nur aus dem Nest, um sich Futter zu suchen.
Nach einiger Zeit wurde er dann aktiver und fand in Ajeng eine neue Freundin. Am Tag ihrer ersten Begeg­nung schien er noch etwas ängst­lich zu sein, doch mitt­ler­weile fressen, klet­tern und spielen die beiden zusammen. Nachts bauen sie sogar ihre Nester nah beieinander.

Hope (links) und Ajeng (rechts)

Raymond genießt das Buffet des Waldes

Raymond begab sich nach seiner Auswil­de­rung auf Entde­ckungs­tour und prallte dabei mit einem anderen Orang-Utan Männ­chen zusammen. Das war Hanung, der im Dezember 2015 ausge­wil­dert wurde. Der war nicht gerade begeis­tert von dem ersten Treffen mit Raymond. Man konnte die Anspan­nung der beiden deut­lich durch die fixie­renden Blicke und die aufge­stellten Haare erkennen. Doch Raymond verstand schnell, dass er körper­lich unter­legen war und floh bevor es zu einem Kampf kommen konnte. Seitdem herrscht ein klares Macht­ver­hältnis und Raymond hält Abstand zu Hanung.

Es ist auch ganz eindeutig, dass Raymond ganz verliebt in die Jabon-Früchte und das Farn­kraut ist. Er genießt beides in abso­luter Fülle und wird ihnen nicht überdrüssig.

Unser größter Wunsch ist, dass ihnen alle Orang-Utans folgen, die derzeit noch in unseren Stationen in Nyaru Menteng und Samboja Lestari leben.

Quelle: PRM team of Camp Nles Mamse, Kehje Sewen Forest

Uner­war­tete und groß­ar­tige Neuigkeiten!

Uner­war­tete und groß­ar­tige Neuigkeiten!

Einen Orang-Utan auszu­wil­dern ist uns von unschätz­barem Wert. Doch nun konnte das noch über­troffen werden! Im Jahr 2012 wurde die damals neun­jäh­rige Lesan in Kehje Sewen ausge­wil­dert. Vier Jahre später ist Lesan nun Mutter geworden und hat ein Baby in Frei­heit geboren. Man weiß noch nicht, ob Junge oder Mädchen, sondern nur, dass es gesund und munter ist.

Dies ist seit 2012 das zweite Mal, dass eines unserer ausge­wil­derten Tiere in Frei­heit Mutter wurde. Der neue Nach­wuchs wurde am 8. Juni entdeckt, als das Beob­ach­tungs­team nach den Orang-Utans Yayang und Louise Ausschau hielten. In der Nähe der beiden waren unge­wöhn­liche Geräu­sche zu vernehmen. Außerdem tauchte plötz­lich Lesan auf. Doch Lesan war nicht allein. An ihrem Bauch hing ein winziges rotbraunes Baby.

 

Das Team beob­ach­tete die beiden, bis Lesan begann, ein Nest für die Nacht zu bauen.

Schon im Oktober 2015 fiel dem Team auf, dass Lesan schwanger sein könnte, doch da man keine Urin­probe nehmen konnte, war es medi­zi­nisch nicht festzustellen.

Lesan kam im November 2006 mit nur drei Jahren in die Rettungs­sta­tion. Nach sechs Jahren Reha­bi­li­ta­tion war sie 2012 soweit, ausge­wil­dert zu werden. Seitdem hat sie sich zu einem unab­hän­gigen Orang-Utan entwickelt.

 

Am Tag nach Entde­ckung des Neuge­bo­renen machte sich ein Team auf, um Lesan und das Baby noch inten­siver zu beob­achten. Von morgens bis abends wurden alle Akti­vi­täten ganz genau aufge­zeichnet. Sowohl Lesan als auch ihr Baby sind offenbar gesund.

Als sie gerade dabei war, Schöß­linge am Boden zu essen, bekam sie Besuch von Casey. Casey versuchte, das Baby zu berühren, doch das gefiel der besorgten jungen Mutter gar nicht. Nicht lange nach dieser Begeg­nung tauchte Yayang mit ihrem Baby Louise auf und Lesan verzog sich schnell in den Wald. Erst später setzte sie ihre Mahl­zeit fort.

Casey versuchte das Baby zu berühren
 

Diese zweite Geburt in Frei­heit gibt uns große Hoff­nung für die zukünf­tige Popu­la­tion in Ost-Kali­mantan. Schließ­lich sollen sich unsere Orang-Utans in Frei­heit auch fortpflanzen.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns, ein neues Baby­haus zu bauen, damit wir auch zukünftig trau­ma­ti­sierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Gebor­gen­heit geben können.

Quelle: PRM team in Camp Lesik, Kehje Sewen Forest