Am 12. Januar diesen Jahres machte sich unser Team aus Nyaru Menteng auf den Weg in ein Dorf, um ein kleines Orang-Utan-Baby zu retten. Das kleine Mädchen, welches wir Jacqui genannt haben, wurde uns vom Dorfbewohner Edy gemeldet, der die Kleine hilflos in der Nähe eines Kanals gefunden hatte. Durch dieses neue Baby wird wieder einmal klar, dass die Folgen der großen Brände von 2015 immer noch das Überleben der ohnehin schon so sehr gefährdeten Orang-Utans bedrohen.
Laut Edys Aussage fand er Jacqui gegen die Mittagszeit alleine hockend und ohne Mutter. Diesen Fund meldete er unserem Team aus Nyaru Menteng, welches sich sofort auf den Weg machte, um das Orang-Utan Mädchen zu begutachten.
Unsere Tierärztin Lia unternahm die Erstuntersuchung, bevor Jacqui nach Nyaru Menteng gebracht und dort umfangreichen Untersuchung unterzogen wurde. Man stellte fest, dass sie ungefähr 1 Jahr alt sein muss und 2,6 Kg wog. Die Röntgenuntersuchungen zeigten zum Glück keine Frakturen und ernsthafte Verletzungen, dennoch wird sie intensiv gepflegt.
Unter der medizinischen Obhut unseres Teams ist Jaquis Bauch fast vollständig verheilt. Obwohl sie ein wenig schüchtern ist und sich den anderen Artgenossen noch annähern muss, sind ihre Kletterfähigkeiten, die sie in der Waldschule zeigt, schon sehr beachtenswert.
Auf die Unterstützung durch die Babysitter reagiert sie außerordentlich positiv und beginnt bereits, mit kleinen Zweigen und Laub erste Nester zu bauen.
Mit dem Zuwachs durch Jacqui beherbergt die BOS Foundation Rettungsstation in Nyaru Menteng nun 17 Orang-Utan-Babys. Wir geben stets unser Bestes, um unsere Kapazitäten, die für die erfolgreiche Rehabilitation all unserer Orang-Utans von Bedeutung sind, auszuweiten und fortzuführen. Momentan bauen wir neue Babyhäuser in Nyaru Menteng und Samboja Lestari, die wir im April eröffnen wollen.
Es ist eine Tragödie, dass Orang-Utans immer noch ihre natürlichen Habitate verlieren und Orang-Utan-Babys immer noch verwaist aufgefunden werden. Wir müssen uns bemühen, die öffentliche Aufmerksamkeit zum Schutz der Borneo-Orang-Utans weiter zu erhöhen.
All diejenigen, die den Wald zerstören und die Wildnis ausbeuten, müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Orang-Utans stehen am Rand der Auslöschung. Ihr Überleben liegt in unseren Händen. Zusammen müssen wir sie retten und schützen!
Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.
Ende 2015 wüteten über ganz Kalimantan Brände, die riesige Waldgebiete vernichteten und verheerende Auswirkungen auf den Tierbestand hatten. Viele Orang-Utan-Babys verloren in den Feuern ihre Mütter und ihren Lebensraum – sie wurden zu Waisen. Ohne Unterlass waren unsere Teams unterwegs, um Tiere, die überlebt hatten, zu retten.
Unsere Baby-Häuser in Nyaru Menteng und Samboja Lestari wurden täglich voller und kamen bald an ihre Belastungsgrenze. Eilig wurden Pläne entwickelt, um größere Häuser zu bauen, die all unsere Waisen beherbergen konnten. Wir starteten einen Spendenaufruf, um Geld für ein neues Baby-Haus in Nyaru Menteng zu sammeln. Dank der Unterstützung unserer großartigen Spender und weltweiten Partnerorganisationen wie BOS Deutschland erreichten wir Ende 2016 unser Ziel.
Zeitgleich gelang es BOS Schweiz und BOS Australien, die dringend benötigten Mittel für den Bau eines Baby-Hauses in unserer zweiten Rettungsstation in Samboja Lestari zu sammeln. So bekommen all unsere Schützlinge ein neues Zuhause!
Ende 2016 begannen wir mit dem Bau der beiden Häuser und die Arbeit geht schnell voran.
Meryl, Yutris und Napri sind nur drei der 44 Orang-Utans, die wir während der Feuer in Ost- und Zentral-Kalimantan gerettet haben. Diese drei und die vielen anderen Orang-Utans, die das gleiche traurige Schicksal teilen, gehen nun den lange Weg der Rehabilitation, um alle Fähigkeiten zu erlernen, die wichtig sind, um im Regenwald zu Überleben. Unsere engagierten und geduldigen Babysitter in Samboja Lestari und Nyaru Menteng unterrichten, erziehen und versorgen die Babys in den kommenden sieben Jahren, um ihnen die Fähigkeiten und das Selbstvertrauen zu vermitteln, das sie für ihr selbstständiges Leben in Freiheit benötigen.
Wir gehen davon aus, im April mit beiden Bauten fertig zu sein und können es kaum erwarten, dass all unsere Schützlinge dort einziehen, miteinander spielen und sicher in ihren neuen Häusern schlafen können.
Wir danken allen Partnern, Unterstützern und Sponsoren, die den Bau dieser dringend benötigten Gebäude möglich gemacht haben.
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Unsere sechs ehemaligen Schützlinge, die BOS kurz vor Weihnachten 2016 ausgewildert hat, leben sich bestens in ihrem neuen Zuhause, dem Wald von Kehje Sewen, ein. Wir freuen uns sehr, dass Signe, Bungaran, Indonesia, Cita, Valen und Bong so gut in ihre Freiheit gestartet sind. Signe und ihr Kind Bungaran blühen in ihrer neuen Umgebung förmlich auf. So kann sie sich der wichtigen Aufgabe widmen, ihren Sohn auf ein eigenständiges Leben in der Wildnis vorzubereiten.
Unsere Beobachtungsteams folgen einem Orang-Utan nach dem anderen in einer sogenannten „Nest-zu-Nest-Expedition”. Das bedeutet, dass ein Orang-Utan ab dem Zeitpunkt an dem er morgens aus seinem Schlafnest aufsteht bis zu dem Moment, an dem er sich abends in sein neues Schlafnest zur Ruhe bettet, beobachtet wird. Dafür stehen unsere Teams noch vor der Dämmerung auf. Ihre Belohnung für diesen frühen Einsatz sind wunderschöne Momenten im Regenwald.
Den einen Morgen begann Signe ihren Tag gegen neun Uhr. Unser Team konnte sehen, wie sie das Nest mit ihrem kleinen Jungen Bungaran verließ, der sich an ihren Bauch klammerte. Natürlich stand zunächst einmal ein ordentliches Frühstück auf der Tagesordnung. Auf der Suche nach Nahrung kletterten sie von Baum zu Baum. Bald wurde Signe fündig und begann sogleich, Bungaran zu zeigen, wie man an die genießbare Rinde einer Liane gelangt. Der Kleine zögerte kaum, versuchte sich nach einem kurzen Augenblick des Abguckens gleich selbst an der nächsten Liane.
Auch konnte unser Team beobachten, wie Bungaran gelegentlich neue Dinge ausprobiert, wie zum Beispiel selbstständig zu klettern oder frische Blätter zu kosten. All dies natürlich unter dem wachsamen Auge seiner Mama.
Rinde und frische Blätter sind nur ein kleiner Ausschnitt des vielfältigen Speiseplans von Signe und Bungaran. Nachdem unser Team die beiden bei ihrer Mahlzeit beobachtet hatte, starteten die zwei zu einer langen Tour durch den Wald. Als es gegen Mittag zu regnen begann, schnappte sich Signe schnell ein riesiges Blatt von einem Baum und nutzte es als Regenschirm.
Das Team folgte Mutter und Sohn bis Signe ihr neues Schlafnest gebaut hatte. Mit dem Wissen, dass Signe und ihr Kind sicher die Nacht verbringen können, machten sich die Kollegen vor Ort wieder auf den Weg zurück ins Camp.
Unsere Beobachtungsteams werden Signe, Bungaran, Indonesia, Cita, Valen und Bong in ihren ersten Monaten in Freiheit weiterhin täglich im Auge behalten. So können wir sicherstellen, dass sie sich gut an das Leben im Wald von Kehje Sewen gewöhnt haben und in Zukunft auch alleine gut zurechtkommen werden.
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Penelope Coulter durfte acht Monate als Volontärin bei der BOS Foundation in Kehje Sewen ausgewilderte Orang-Utans beobachten. Jetzt ist ihr Abenteuer in Borneo zu Ende. Zum Abschluss lesen Sie hier die aufregenden Erlebnisse ihrer letzten Woche unter den neuen Wilden.
Acht Monate habe ich als Volontärin bei der BOS Foundation in Ost-Kalimantan verbracht. Ich gehörte einem Team an, das die von BOS ausgewilderten Orang-Utans in ihrem neuen Lebensraum beobachtet. Während meiner letzten Woche im Regenwald von Kehje Sewen traf ich einige der ausgewilderten Orang-Utans wieder und konnte Neues über ihre Aufenthaltsorte und Aktivitäten beobachten und auswerten.
So auch Yayang und ihre Töchter Sayang und Louise, auf die ich bereits einige Wochen zuvor getroffen war. Damals war das sieben Jahre alte Orang-Utan-Weibchen Sayang allein im Regenwald unterwegs. Aber wir wussten, dass ihre Mutter Yayang und deren zweites Baby Louise nicht weit entfernt sein konnten. Auch wenn Sayang gerne für ein paar Tage ihre Unabhängigkeit genießt, kehrt sie nach einiger Zeit doch noch immer zu ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester zurück.
Ein ganz normales Verhalten für ihr Alter.
Als Volontärin im Monitoring-Team brachte ich nicht nur Stunden damit zu, zu überwachen, ob die ausgewilderten Orang-Utans gut in der Wildnis zurechtkommen. Auch auf Fragen zum Verhalten der Tiere versuchen wir nach Möglichkeit Antworten zu finden. Wann beschließt ein Orang-Utan zum Beispiel, wieder allein im Wald auf Erkundungstour zu gehen, nachdem er Zeit mit anderen Artgenossen verbracht hat? Oder anders gefragt: Was bringt Orang-Utans – die ja eigentlich Einzelgänger sind – dazu, sich zeitweise doch zu Gruppen zusammenzuschließen?
Bei der Rückkehr von meiner vorletzten Patrouille raschelte es plötzlich laut im Blätterdach direkt über uns. Einige Kollegen haben im Laufe der Jahre gelernt, bestimmte Orang-Utans schon von weitem zu erkennen. Zum Teil nur anhand der Bewegungen in den Blättern wissen sie, welcher Orang-Utan sich da gerade nähert, ohne ihn überhaupt gesehen zu haben. An diesem Tag ahnten wir daher bereits, dass wir gleich auf Sayang treffen würden. Gerade als ich mich fragte, ob sie noch immer alleine unterwegs war, tauchte auch Casey direkt neben Sayang zwischen den Bäumen auf. Es machte den Eindruck, als hätten sich Sayang und Casey angefreundet. Es war fantastisch, den beiden zuzusehen, wie sie gemeinsam auf Futtersuche gingen, kuschelten und durch den Wald tollten. Zurück im Camp fragten wir uns, ob das nun der endgültige Anfang von Sayangs Unabhängigkeit sein würde. Denn nur ein paar Tage zuvor hatte ich ihre Mutter und ihre kleine Schwester im Dschungel getroffen. Und Sayang war weit und breit nicht zu entdecken.
Gerade als Volontärin war es für mich außergewöhnlich, zu erleben, welche ständig wechselnden Beziehungen die Orang-Utans untereinander eingehen – vor allem die Weibchen. Manchmal liegen Tage, Wochen oder gar Monate zwischen den Sichtungen einzelner Tiere. Und jedes Mal stellt sich dann die spannende Frage, wer gerade mit wem „abhängt“. Noch vor ein paar Wochen wanderte Casey gemeinsam mit Lesan und ihrem Baby durch den Wald. Die Gelegenheit, eine ausgewilderte Mutter mit ihrem in der Wildnis geborenen Baby zu beobachten, ist für das Projekt „Auswilderung“ ganz wesentlich. Gerade während meines letzten Monats im Beobachtungsteam ergaben sich mehrere Gelegenheiten, ausgewilderte Mütter mit ihren im Wald geborenen Jungen zu erleben. Was für ein Privileg und einmaliges Erlebnis!
Die letzte Begegnung mit einem Orang-Utan hatte ich an meinem letzten Tag als Volontärin mit Sayang. Ich wurde durch knackende Äste und die für Orang-Utans typischen Kussgeräusche auf sie aufmerksam. Nachdem wir sie einige Tage zuvor mit Casey gesehen hatten, waren wir nun ganz gespannt zu erfahren, ob sie allein oder in Gesellschaft erscheinen würde. Es war bereits später Nachmittag und die Dämmerung zog auf, weshalb es nicht einfach war, Sayang zu entdecken. Bevor ich sie gefunden hatte, begegneten zwei große, glänzende Augen meinem Blick. Es handelte sich um das kleine Baby Louise, das seiner Mutter über die Schulter linste, die auf Futtersuche in den Ästen über mir herumkletterte. Und nur einige Bäume weiter, klammerte sich Sayang an den Stamm eines Baumes. Die Familie war also wieder einmal vereint.
In den folgenden Tagen konnten die Mitarbeiter Sayang, Yayang und Louise immer wieder gemeinsam beobachten. Und in ihrem Gefolge befand sich Casey. Sayang wurde beobachtet, wie sie gemeinsam mit ihrer Mutter und Schwester kuschelte und auf Futtersuche ging, während sie mit Casey wild herumtobte.
Die spannendste Entwicklung, die wir in meiner letzten Woche beobachten konnten, war zu sehen, wie Louise ihre Kletterfähigkeiten verbesserte. Louise ist zwar erst ein Jahr alt, klettert aber bereits sehr hoch. Sie ist eine richtige kleine Akrobatin. Ihre Mutter Yayang vertraut den Fähigkeiten ihrer Tochter sehr und lässt sie sogar außerhalb ihrer Reichweite klettern. Ein großer Entwicklungsschritt für Mutter und Tochter.
In wenigen Tagen werde ich den Wald von Kehje Sewen verlassen. Ich gehe in dem wunderbaren Wissen, mich nicht nur von den Orang-Utans zu verabschieden, die jetzt ihre zweite Chance auf ein Leben in Freiheit haben, sondern auch von einer neuen Generation wilder Orang-Utans.
Bericht von Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e.V.
Drei Wochen ist es jetzt her, seit ich vom Treffen mit unseren internationalen Partnern aus Indonesien zurückgekommen bin. Auch im digitalen Zeitalter müssen wir uns hin und wieder persönlich treffen und vor allem auch mit eigenen Augen sehen, was vor Ort Sache ist.
Die BOS Foundation setzte uns über die Entwicklung ihrer zahlreichen Projekte auf den neuesten Stand. Ihr ehrgeizigstes Ziel: Langfristig alle gesunden Insassen erfolgreich auszuwildern und ihnen ein sicheres Leben in der Wildnis zu ermöglichen. Zugegeben, das ist ein derart ambitioniertes Ziel, dass seine Erreichung angesichts der Umstände doch noch auf sich warten lassen wird… Aber als inspirierende Vision und Motivation ist es fast unverzichtbar, denn die immensen Herausforderungen lassen einen manchmal das Licht am Ende des Tunnels schier nicht mehr sehen.
25 Jahre BOS Foundation
Umso erfreulicher waren die Infos, die wir in Indonesien bekommen haben. Die Borneo Orangutan Survival Foundation – die weltweit größte und offiziell erfolgreichste Primatenschutz-Organisation – hat 2016 ihr 25. Jubiläum gefeiert. In dieser Zeit konnten insgesamt über 2300 Orang-Utans gerettet werden! Zusätzlich werden mittlerweile fast 900.000 Hektar Regenwald geschützt. Und täglich wird es ein Stück mehr. Dank Ihnen und Ihren treuen Spenden. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an Sie!
Ein besonderes Jahr für die Orang-Utans
Seit dieser Woche genießt der 251. seit 2012 ausgewilderte Orang-Utan die Freiheit im Wald von Kehje Sewen. Eine große Freude für alle Beteiligten! Sieben Auswilderungen hat unser Team vor Ort dieses Jahr ermöglicht. Eine nach Bukit Batikap, drei in den Wald von Kehje Sewen und drei in unser neues Auswilderungsgebiet, den Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya. Auch unser Monitoring-Team hat dieses Jahr wunderschöne Erfolge zu verzeichnen. Drei neugeborene Orang-Utan-Babys von ausgewilderten Tieren wurden in diesem Jahr gesichtet.
Zunehmende Brisanz
Allerdings müssen wir auch immer wieder feststellen, dass manche Menschen in Indonesien junge Orang-Utans als vermeintlich süße Haustiere bei sich zu Hause halten. 59 Tiere haben unsere Teams allein in diesem Jahr gerettet. Viele davon waren illegal als Haustier gehalten worden. Im August erreichte uns eine weitere alarmierende Nachricht, die wir lange befürchtet hatten, die jetzt aber offiziell ist: Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) hat auch den Borneo-Orang-Utan Pongo pygmaeus auf der Bedrohungsskala auf „akut vom Aussterben“ bedroht hochgestuft.
Umso mehr müssen wir jetzt loslegen, um diese Entwicklung aufzuhalten und zu einem Besseren zu wenden. Wir müssen gewährleisten, dass möglichst alle BOS-Orang-Utans ausgewildert werden, sodass sie stabile und wachsende Populationen bilden können.
Ein neues Zuhause für unsere Orang-Utan-Babys
Dank der großartigen Hilfe unserer Spenderinnen und Spender konnten wir die notwendigen Mittel für zwei neuen Babyhäuser in Nyaru Menteng und Samboja Lestari sammeln. Die Häuser werden gerade gebaut und wir und unsere Schützlinge warten ungeduldig auf deren Fertigstellung.
Salat Island – Unsere neue Vor-Auswilderungsinsel
Die ersten Siedler sind auf unsere neue Vor-Auswilderungsinsel Salat Island gezogen. 300 weitere Tiere sollen ihnen im kommenden Jahr folgen. Auch ist auf der Insel ein dauerhaftes Refugium für Orang-Utans vorgesehen, die aus Krankheits- oder Altersgründen nicht mehr ausgewildert werden können.
Mawas – Ein Wald entsteht
In unserem diesjährigen Aufforstungsprogramm im Mawas-Gebiet konnten wir fünf Baumschulen einrichten und auf einem zuvor zerstörten Regenwaldareal über 10.000 junge Bäume pflanzen. Ein neuer Lebensraum für Orang-Utans.
Mawas besteht zu etwa 80 Prozent aus tropischen Torfmoorwäldern. Gerade diese Wälder sind ökologisch hoch bedeutsam und durch ihr Kohlenstoff-Speichervermögen unglaublich wertvoll für das Weltklima. Indem wir alte Entwässerungskanäle geschlossen haben, konnten wir in großen Bereichen den Wasserhaushalt der Torfwälder wieder herstellen. Bis jetzt konnten 27 Kanäle verschlossen und auf diese Weise 2300 Hektar Torfboden wieder vernässt werden. Nicht zuletzt ist das eine der wichtigsten Grundlagen der Brandprävention!
Agrosprit hat keine Zukunft
Die Idee, aus ohnehin anfallenden organischen Abfällen Biogas und Kraftstoff herzustellen, ist gut. Die Ideologie der „nachwachsenden Rohstoffe“ in Bezug auf Energiegewinnung verkehrt diesen positiven Ansatz jedoch ins Schlechte: Riesige Anbauflächen für Energiepflanzen lassen unterm Strich die CO2-Bilanz gegenüber fossilen Brennstoffen eher schlechter als besser ausfallen. Auch Palmöl wird zunehmend für die energetische Nutzung produziert. Der positiv besetzte Begriff „Biosprit“ ist irreführend, man spricht besser von Agrokraftstoffen. Dieses vergleichsweise neue Agrobusiness geht allzu oft mit katastrophalen sozialen und ökologischen Folgen einher und steht zudem in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung. Gegen diesen Trend will BOS Deutschland gemeinsam mit anderen namhaften NGOs wie u.a. Greenpeace, Watch Indonesia! und Robin Wood aufklärerisch und politisch wirken.
Unsere Pläne für 2017 sind so ehrgeizig wie noch nie in der Geschichte von BOS. Erhofftes Ziel ist, 300 Orang-Utansin geschützte Waldgebiete zu entlassen. Dazu benötigen wir aber weiterhin Ihre Unterstützung.
Zusätzlich werden wir noch dringlicher in Politik und Medien auf die Situation der Orang-Utans in Indonesien hinweisen. Gemeinsam haben wir eine Chance!
Weihnachtsbäume aus dem Kaukasus, Neonbeleuchtungen wohin das Auge reicht und Kerzen aus Palmöl — da kann einem die Besinnlichkeit schon vergehen. Wenn wir mitten im weihnachtlichen Konsumterror einen Moment innehalten und darüber nachdenken, was wir warum brauchen, kaufen, essen oder verschenken möchten, kann Weihnachten für uns alle ein Fest der Nächstenliebe werden.
Weihnachtsbäumchen wechsel dich
Der Baum ist der Mittelpunkt jedes Weihnachtsfestes. Bunt geschmückt ragt er bis zur Zimmerdecke und taucht mit seinen Lichtern und Kugeln die Stube in ein feierliches Licht. Möglichst makellos, günstig und lange haltbar sollte er sein. Doch die Perfektion geht leider meist auf Kosten der Umwelt.
Insgesamt 25 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich in Deutschland verkauft. Etwa zehn Prozent davon werden importiert, aus Dänemark, den Niederlanden, der Slowakei, Ungarn oder Polen. Die Zeiten, als Weihnachtsbäume noch als Abfallprodukt heimischer Forstwirtschaft anfielen, sind schon seit den 50er Jahren vorbei. Über 80 Prozent der verkauften Gehölze stammen heute aus Weihnachtsbaumplantagen. Das heißt, dass bei der Aufzucht, zum Leidwesen von Boden, Flora und Fauna, ordentlich Pestizide, Herbizide und Düngemittel zum Einsatz kommen. Neben dem fruchtig-herben Harzgeruch, der durch das liebevoll dekorierte Wohnzimmer weht, atmen wir also beim Weihnachtsfest auch allerhand Chemikalien ein.
Aber das muss nicht sein. Es gibt ihn, den ökologisch korrekten Christbaum. Er stammt aus Deutschland und trägt ein FSC‑, Naturland- oder Bioland-Siegel. Oder fragen Sie beim nächstgelegenen Forstbetrieb oder Waldbesitzerverein nach. Einige bieten an, sich seinen Baum selbst zu schlagen. Da kann der Baumkauf zu einem spannenden Naturerlebnis für Eltern und Kinder werden. Robin Wood gibt jährlich eine Liste heraus, auf der Anbieter von ökologischen Weihnachtsbäumen aufgeführt sind.
Noch nachhaltiger wäre es, einen Weihnachtsbaum zu mieten. Kurz vor Weihnachten wird der Baum geliefert und verbringt dann mit der Familie die Feiertage. Aber anstatt danach kompostiert oder verbrannt zu werden, darf der Baum in einer Baumschule in der Region weiter wachsen und im nächsten Jahr wieder weihnachtliche Stimmung im Wohnzimmer verbreiten.
Künstliche Bäume sind übrigens keine ökologische Alternative. Zwar halten sie mehrere Weihnachtsfeste aus, sie enthalten aber oft gefährliche und schwer abbaubare Chemikalien. Hinzu kommen die Transportwege, der Energieverbrauch bei der Produktion und nicht zuletzt die Schadstoffe, die bei der Entsorgung entweichen.
Geschenkverpackung und Baumschmuck, aber bitte ohne Chemie!
Im November und Dezember fallen fast 20 Prozent mehr Müll an als im restlichen Jahr. Verpackungen, Geschenkpapier und Dekoartikel landen früher oder später in der Tonne.
Nicht nur beim Geschenkekauf können Sie auf die Langlebigkeit und Schadstoffarmut von z. B. Elektrogeräten, Spielsachen oder Luxusartikeln achten. Auch beim Einpacken gibt es nachhaltige Alternativen. Recyclingpapier, Geschenkpapier vom Vorjahr, Zeitung oder der Karton vom letzten Schuhkauf sind besser als eine mit Azofarbstoffen gefärbte oder mit anorganischen Pigmenten aus Cadmium‑, Blei- oder Chromverbindungen versetzte Folie. Auch Strümpfe, Handtücher, Stoffservietten oder Tücher eignen sich als Geschenkverpackung. Eine alte Tradition aus Japan macht es vor. Anstatt Papier werden dort bunte Tücher zum Verpacken von Geschenken verwendet. Mit den sogenannten Furoshiki wird die Verpackung selbst zum Geschenk.
Für den Weihnachtsbaumbehang muss nicht jedes Jahr ein neuer Farbton aus Alu‑, Glas- und Plastikschnickschnack zusammengekauft werden. Weniger ist oft mehr. Dekorativ sind auch Naturmaterialien, wie z. B. Strohsterne, Holzäpfel, Hagebutten, Fichtenzapfen oder Berberitzen. Verzichten Sie zum Schutz der Umwelt auf Schnee‑, Gold- oder Glitzerspray, denn der Baum wird dadurch unkompostierbar.
Lametta sollte ohnehin tabu sein. Traditionell wurde es aus geschmolzenem Stanniol hergestellt, einer Zinnfolie, die auch heute noch manchmal einen Bleikern umhüllt. Das Blei ist giftig und kann sich in der Umwelt und letztlich im Körper anreichern. Außerdem gilt: Christbäume niemals mit Lamettaresten zusammen entsorgen! Der Verkauf von originalem Stanniollametta ist zwar stark zurückgegangen, aber es wird heute durch metallisiertes Kunststofflametta ersetzt, das für die Umwelt ebenfalls in hohem Maße belastend ist.
Stille Nacht, palmölfreie Nacht
Palmöl wird nicht nur für die Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetika, Waschmitteln und Agrosprit benutzt. Auch Kerzen bestehen oft aus dem billigen Pflanzenöl. Achten Sie zum Schutz der Regenwälder und ihrer Bewohner auf die Inhaltsstoffe und entzünden Sie lieber Bienenwachs- oder Sojakerzen. Diese sind zwar etwas teurer, als die handelsüblichen Kerzen. Dabei lässt sich aber an anderer Stelle sparen. Wieso Wachsreste von vermeintlich abgenutzten Kerzenstummeln wegschmeißen, wenn sie noch genutzt werden können? Im Internet finden sich viele Anleitungen, wie man Kerzen selber macht. Diese Kerze kann dann auch zu einem schönen Geschenk werden.
Bei Pfefferkuchen, Schokoweihnachtsmännern, Mandelstollen und Co. ist stets Vorsicht geboten. In den meisten dieser Produkte ist Palmöl enthalten. Immer mehr Süßwarenhersteller steigen auf sogenannte nachhaltig produzierte Palmfette um, doch auch hier ist aufgrund mangelnder Auflagen und Kontrollen keine zufriedenstellende Sicherheit geboten.
Also, ran an das Nudelholz und selbst backen! Die Entscheidung, welche Fettvariante Sie verwenden möchten — ob vegan (z. B. Sonnenblumenöl) oder tierischen Ursprungs (Butter und Schmalz) — liegt in Ihrer Hand.
Festtagsbeleuchtung reloaded. Auch an Weihnachten Energie sparen!
Kurz nach Totensonntag geht es los: Die Nachbarschaft illuminiert in Las-Vegas-Manier jeden verglasten Fensterzentimeter mit Blinklichtern, winkenden Weihnachtsmännern oder Schwibbögenlampen in Kerzenoptik. In deutschen Einfamilienhaus-Siedlungen geht der Kampf um die amerikanischste Eigenheimbestrahlung los. Was nicht leuchtet, wird leuchtend gemacht. Die roten Rentiernäschen bringen auch die dunkelste Nacht zum Erstrahlen. Dass das nicht umweltfreundlich ist, liegt auf der Hand. Neben dem Material, das dazu verarbeitet wird, wird natürlich auch der Energieverbrauch enorm in die Höhe getrieben.
Besinnlich und romantisch ist anders. Machen Sie es doch anders und fallen Sie durch dezenten Fensterschmuck auf.
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