Früh­stück für Helden

Früh­stück für Helden

Orang-Utan-Babys sind in ihren ersten sieben Lebens­jahren komplett auf ihre Mütter ange­wiesen. Sie lernen während dieser Zeit von ihren Müttern alle notwen­digen Fähig­keiten, um später selbst­ständig im Wald leben zu können.

Dieser natür­liche Lernweg ist verwaisten Orang-Utans leider verwehrt.  Bei der BOS Foun­da­tion über­nehmen die Baby­sitter die Rolle der Mütter, damit die Orang-Utan-Babys trotzdem alle Über­le­bens­fä­hig­keiten für den Regen­wald erlangen können. Dieser Prozess wird durch verschie­denen Hilfs­mittel – die soge­nannten Enrich­ments — unter­stützt. Enrich­ments helfen Orang-Utans dabei, ihre Fähig­keiten in der Nahrungs­suche zu entwi­ckeln und lang­fristig zu verbessern.

Beispiel für so ein Hilfs­mittel ist ein Metall­korb, der mit Früchten befüllt hoch oben an Holz­stangen befes­tigt ist.

Ein weiteres Hilfs­mittel sind Eisblöcke, in die Früchten einge­froren wurden. Dabei soll der Orang-Utan verschie­dene Methoden auspro­bieren, um an die süße Nahrung zu gelangen. In der freien Natur wäre das fast gleich­zu­setzen mit einem morschen Stück Holz, das der Orang-Utan durch­bre­chen und bear­beiten muss, um die prote­in­hal­tige Termiten zu naschen.

Auch die soge­nannten „Früch­te­bälle“ sind ein Lern­hilfs­mittel bei der Nahrungs­suche. Es werden Löcher mit einem Durch­messer von zwei Zenti­meter in große Plas­tik­bälle gebohrt. Diese werden dann mit Früch­te­scheiben befüllt. Die Orang-Utans versu­chen dabei mit ihren Fingern an die Obst­stücke zu gelangen.

Für die gleiche Übung werden auch PVC-Röhren als Enrich­ments benutzt. Sie werden perfo­riert und mit Früchten und Gemüse befüllt. Die Orang-Utans sollen selber darauf kommen, wie sie die Lecke­reien aus den Löchern holen können.

Diese und viele andere Lern­hilfs­mittel werden in unseren zwei Rettungs­sta­tionen einge­setzt. Sie unter­stützen die Orang-Utans, ihre natür­li­chen Verhal­tens­weisen zu entwi­ckeln und zu trai­nieren und so fit für die Nahrungs­suche im Regen­wald zu werden. Nur so können wir ihnen die best­mög­li­chen Chancen geben, in der Wildnis zu überleben.

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

Ajeng und der wilde Mann – Liebe bei Orang-Utans

Ajeng und der wilde Mann – Liebe bei Orang-Utans

Im Wald von Kehje Sewen erlebte unser Beob­ach­tungs­team den hoffent­lich frucht­baren Beginn einer Annä­he­rung unter Orang-Utans. Das Team entdeckte die zehn­jäh­rige Ajeng, die seit September 2015 als neue Wilde im geschützten Regen­wald von Kehje Sewen lebt, als diese sich gerade eine kleine Pause von der Futter­suche in den Baum­wip­feln gönnte. Plötz­lich näherte sich ein dem Team unbe­kannter, wilder Orang-Utan-Mann.

Ajengs Aufmerk­sam­keit war sofort geweckt. Zügig stieg sie den Baum hinab, schnappte sich etwas zu futtern und erklomm den nächsten  Baum, um sich hoch im Geäst ihrem Snack zu widmen. Erneut näherte sich das Männ­chen an. Doch Ajeng wanderte langsam weiter. Das Männ­chen folgte. Gespannt verfolgte das BOS-Team diesen Flirt. Als der Orang-Utan-Mann bemerkte, dass Menschen in der Nähe waren, wurde er unruhig. Er zerbrach Zweige und Äste und warf sie in Rich­tung des Teams, das sich daraufhin leise zurückzog.

Ajeng nutzte die Gele­gen­heit, um sich weiter von ihrem „Verfolger“ zu entfernen, stieß dabei aber auf die zehn­jäh­rige Signe und ihren zwei­jäh­rigen Sohn Bungaran, die im Dezember 2016 ausge­wil­dert wurden. Aus sicherer Entfer­nung behielt das wilde Männ­chen seine Ange­be­tete Ajeng im Auge.

Als Signe und Bungaran ihren Weg durch den Wald fort­setzten, blieb Ajeng zurück. Das Männ­chen nutzte seine Chance und suchte sofort Ajengs Nähe. Nach mehreren Stunden beharr­li­chen Anpir­schens und Umwerben gab Ajeng schließ­lich nach und akzep­tierte seine roman­ti­schen Avancen. Sie paarten sich. Ab diesem Zeit­punkt waren die beiden unzer­trenn­lich. Das wilde Männ­chen folgte Ajeng auf Schritt und Tritt.

Wir hoffen, diese Orang-Utan-Liebe hat frucht­bare Folgen und Ajeng wird bald Mama. Damit wäre sie nach Yayang und Lesan die dritte in Kehje Sewen ausge­wil­derte Orang-Utan-Dame, die für Nach­wuchs sorgt. Wir sind gespannt.

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

Zum Inter­na­tio­nalen Tag des Waldes: Kein Wald für Sprit!

Zum Inter­na­tio­nalen Tag des Waldes: Kein Wald für Sprit!

The FAO (Food and Agri­cul­ture Orga­niza­tion of the United Nations) und die Colla­bo­ra­tive Part­ner­ship on Forests haben den Inter­na­tio­nalen Tag des Waldes gewählt, um die Nutzung von Holz als für Ener­gie­zwecke zu propa­gieren. Wälder werden als „Kraft­werk der Natur“ bezeichnet. Die zentrale Botschaft lautet, Wälder seien tradi­tio­nell ohnehin eine Quelle der Ener­gie­ge­win­nung, aber darüber hinaus die welt­größte Ressource erneu­er­barer Energien.

Unglück­li­cher­weise igno­riert diese Botschaft die schwer­wie­genden Auswir­kungen nach­wach­sender Rohstoffe (soge­nannte Bioen­ergie) auf die Umwelt, das Klima, auf lokale Gemein­schaften, auf die Gesund­heit und natür­lich auf die Wälder selbst. Der anhal­tende poli­ti­sche Druck, Wälder erheb­lich mehr als bisher zur Ener­gie­er­zeu­gung zu nutzen – als Versuch, den Klima­wandel abzu­mil­dern — basiert auf fehler­hafter Wissen­schaft und ist geeignet, mehr Probleme als Lösungen zu schaffen.

Schon jetzt trägt der drama­ti­sche Anstieg von Ener­gie­ge­win­nung durch Holz und im indus­tri­ellen Maßstab zur Klima­er­wär­mung und Wald­zer­stö­rung bei – und Europa weist dabei den Weg. Die gegen­wär­tigen Ziele der EU hinsicht­lich erneu­er­barer Energie werden wahr­schein­lich einen Bedarf nach grob gerechnet 100 Millionen Kubik­meter zusätz­lich bewirken, was wiederum die Fähig­keit der Wälder, Kohlen­stoff zu spei­chern, signi­fi­kant verrin­gern wird. 

Nach­frage nach Energie aus Holz kann niemals allein durch „Holz­ab­fall“ gedeckt werden – eine Behaup­tung der Indus­trie, die schon oft wider­legt wurde. Viel­mehr baut die Biomas­sen­in­dus­trie zuneh­mend auf Quali­täts­holz, das direkt aus den Wäldern kommt, oft sogar nach Europas aus Russ­land und den USA impor­tiert. Andere Länder wie Japan, Südkorea und Austra­lien holen sich ihr Holz eben­falls von dort.

Als Antwort auf diesen Trend speku­lieren Inves­toren bereits, und Markt­ana­lysten sagen einen Zuwachs an Holz­plan­tagen (d.h. schnell wach­sende Mono­kul­turen) in Afrika, Südame­rika und Asien voraus. Dieser Trend macht tief besorgt über weiteres „Land Grab­bing“, weitere Menschen­rechts­ver­let­zungen, noch mehr Wald­zer­stö­rung und ‑degra­da­tion sowie schwere Auswir­kungen auf die Sicher­heit lokaler Ernährungs‑, Wasser- und Energiesicherheit. 

Der gemein­same Faktor dieser globalen Entwick­lungen besteht darin, dass sie alle auf irrigen Poli­tik­an­sätzen basieren. Fälsch­li­cher­weise wird ange­nommen, dass die ener­ge­ti­sche Nutzung von Holz keinen nega­tiven Einfluss auf das Klima habe, also ohne Emis­sionen auskäme. Doch die Annahme, dass alle Bioen­ergie CO2-neutral sei, wurde mitt­ler­weile weithin als wissen­schaft­lich unhalt­barer Mythos wider­legt. Die FAO igno­riert diese Erkennt­nisse aller­dings in bemer­kens­werter Weise und kulti­viert weiterhin den CO2-Neutra­li­täts-Mythos, indem sie Wälder als globale Ener­gie­quelle propagiert.

Der rapide anwach­sende Gebrauch von Holz als Quelle für Elek­tri­zität, Wärme und Kraft­stoff riskiert schwere Schäden an Umwelt, Klima und Gesund­heit sowie den Rechten und Lebens­grund­lagen indi­gener Bevöl­ke­rung. Mehr noch, dieser Trend gründet sich auf falscher Inter­pre­ta­tion von Wissen­schaft und Forschung. Daher ist es nicht nur über­ra­schend, sondern auch sehr enttäu­schend, dass die FAO diese Form der Ener­gie­ge­win­nung ausge­rechnet am Inter­na­tio­nalen Tag des Waldes propa­giert, ohne auch nur über die darin enthal­tenen Risiken nachzudenken. 

Die unter­zeich­nenden Orga­ni­sa­tionen fordern die FOA daher auf, 

  1. die Befür­wor­tung und Propa­gie­rung von Biomasse zur groß­maß­stäb­li­chen Ener­gie­er­zeu­gung zu beenden,
  2. die irre­füh­rende Präsen­ta­tion aller Holz-Biomasse als „CO2-neutral“ und „nach­haltig“ einzustellen, 
  3. ressour­cen­ef­fi­zi­ente und sinn­voll abge­stufte Nutzung von Holz zu unter­stützen, die zu einer mittel- bis lang­fris­tigen Kohlen­stoff­spei­che­rung beitragen sowie 
  4. ihren Fokus wieder auf Bewah­rung und Wieder­her­stel­lung biolo­gisch reich­hal­tiger Wälder zu richten, was einen weitaus besseren Beitrag zur Abmil­de­rung des Klima­wan­dels leisten würde als Bäume zu verbrennen. 

 

Engli­sche Version: http://www.eubioenergy.com/2017/03/21/open-ngo-letter-on-faos-international-day-of-forests-2017/

Erfolg­reiche Rettung und Umsied­lung von elf Orang-Utans aus Mangkutub

Erfolg­reiche Rettung und Umsied­lung von elf Orang-Utans aus Mangkutub

Ende Februar diesen Jahres begab sich ein Team von Mitar­bei­tern der Natur­schutz­be­hörde BKSDA und der BOS Foun­da­tion wieder mal ins Feld, um Orang-Utans zu retten. Die Menschen­affen saßen am Ufer des Mang­kutub-Flusses im Kapus-Distrikt fest. Elf Orang-Utans im Alter von zwei bis 25 Jahren konnten so erfolg­reich in ein sicheres Gebiet umge­sie­delt werden, darunter zwei Mütter mit ihren Kindern.

Mangkutubfluss

Die Rettungs­ak­tion erstreckte sich vom 21. Februar bis zum ersten März. Sie war notwendig, da das Gebiet um Mang­kutub keine ausrei­chende Lebens­grund­lage für die dort verblie­benen Orang-Utans mehr bot. Ursache dafür waren nicht nur die heftigen Wald­brände vom Herbst 2015 sondern auch die andau­ernden ille­galen Abhol­zungen. Das Rettungs­team war auf die Umsied­lung von 20 Orang-Utans einge­stellt. Vor Ort konnten unsere Kollegen aller­dings nur elf Tiere finden.

Starke Regen­fälle hatten den Mang­kutub-Fluss über die Ufer treten lassen und die Orang-Utans isoliert. Diese Wetter­lage machte die Mission umso schwie­riger und heraus­for­dernder, konnte aber das Team nicht vom erfolg­rei­chen Abschluss der Rettungen abhalten.

Das Team entschied sich für die Umsied­lung der elf Tiere in das Gebiet Bagan­tung, das zu Mawas gehört. Damit liegt es im Verant­wor­tungs­be­reich der BOS Foun­da­tion und ist als Teil eines Schutz­ge­bietes vor groß­flä­chigen Abhol­zungen sicher. Bagan­tung bietet auch ausrei­chende Nahrungs­quellen für Orang-Utans.

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Auswil­de­rung nach Kehje Sewen: Sieben auf einen Streich

Auswil­de­rung nach Kehje Sewen: Sieben auf einen Streich

Am ersten März war es wieder soweit: Sieben weitere „junge Wilde“ wurden aus unserem Schutz­zen­trum Samboja Lestari in das Auswil­de­rungs­ge­biet Kehje Sewen gebracht. Wirk­lich jung sind Elisa, Wardah, Eris, Emmy, Wulani, Cemong und Beni mit jeweils unge­fähr 20 Jahren für Orang-Utan-Verhält­nisse eigent­lich nicht mehr, aber sie werden den Rest ihres Lebens endlich in Frei­heit verbringen können.

Kehje Seven — das älteste Auswil­de­rungs­ge­biet der BOS Foun­da­tion — beher­bergt nunmehr 62 ausge­wil­derte Orang-Utans.

Der nörd­liche Teil von Kehje Sewen ist noch schwerer zugäng­lich als die anderen Auswil­de­rungs­ge­biete der BOS Foun­da­tion, und man kommt irgend­wann weder mit Autos noch mit Booten weiter. Das Team könnte die Trans­port­kä­fige mit den Orang-Utans darin an Stangen zu Fuß in den wegelosen Dschungel verfrachten. Dies würde jedoch mindes­tens vier Tage dauern. Um die Reise in die Frei­heit vor allem für unsere Schütz­linge sicherer und erträg­li­cher zu gestalten, muss BOS in solchen Fällen auf einen Heli­ko­pter zurückgreifen.

So auch in diesem Fall wieder. Doch vorher ging es für unser Auswil­de­rungs­team erst einmal mit einer Kolonne von mehreren Gelän­de­wagen durch den Regen­wald zu einem Hubschrau­ber­lan­de­platz. Wie immer wurde während der Fahrt alle zwei Stunden ange­halten, damit die Tier­ärzte sich vom Wohl­ergehen der rothaa­rigen Fahr­gäste über­zeugen konnten.

Die neuen Wilden werden nach dem nördlichen Teil von Kehje Sewen transportiert

Auf einer Wald­lich­tung, die kurzer­hand zu einem provi­so­ri­schen Flug­platz umfunk­tio­niert wurde,  kamen die Orang-Utan-Boxen schließ­lich in Trans­port­netze und wurden an den Hubschrauber gehängt. Was ansonsten tage­lange schwerste Fußmär­sche erfor­dert hätte, konnte auf diese Weise in wenigen Stunden reibungslos bewerk­stel­ligt werden. Am Auswil­de­rungsort wurden die Käfige ein letztes Mal geöffnet und die Insassen ließen die Menschen­welt hinter sich zurück.

Jetzt wohnen also 62 Orang-Utans im Wald von Keje Sewen. Doch das ist uns nicht genug. Wir haben uns vorge­nommen, die Einwoh­ner­zahl noch dieses Jahr auf 100 zu erhöhen.

Viel Glück, Ihr neuen Wilden!

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Neues aus dem Mawas-Gebiet

Neues aus dem Mawas-Gebiet

Mawas in Zentral­ka­li­mantan: Insge­samt über 300.000 Hektar, die noch zu etwa 80 Prozent von Wald bedeckt sind. Zusammen mit anderen Orga­ni­sa­tionen hat BOS es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Gebiet zu bewahren und bereits zerstörte Flächen Stück für Stück wieder herzustellen.

Im Jahr 2016 konnte BOS 27 Kanäle mit einer Gesamt­länge von fast 60 Kilo­me­tern verschließen. Damit wurden 1.500 Hektar Torf­land wieder vernässt. Durch diese Vernäs­sung  wurden weitere 5.000 Hektar Gemein­de­wald geschützt. Die Finan­zie­rung weiterer vier Kanal­schlie­ßungen konnte gesi­chert werden.

Teil der Rena­tu­rie­rung­s­tra­tegie ist es auch, den Regen­wald in Mawas lang­fristig wieder aufzu­forsten. Dabei wird eine sinn­volle Mischung einhei­mi­scher Baum­arten ange­strebt, von denen später sowohl Orang-Utans als auch Menschen Nutzen haben werden. Im letzten Quartal (Q4, 2016) wurden auf einer Fläche 26 Hektar fast 29.000 Bäume neu gepflanzt, insge­samt bisher über 40.000 Bäume auf 36 Hektar.

Hierbei setzen wir auf die Zusam­men­ar­beit mit den ansäs­sigen Dorf­ge­mein­schaften. Diese ziehen zum großen Teil die anzu­pflan­zenden Bäume an, die dann mit 30 cm Wuchs­höhe ausge­pflanzt werden können. Hinzu­kommen noch über 12.220 Setz­linge aus einer Baum­schule in der Provinz­haupt­stadt Palangka Raya, deren Erwerb durch zusätz­liche Spenden ermög­licht wurde.

Eine Schlüs­sel­funk­tion für den Erfolg des Projekts hat auch die Weiter­bil­dung der lokalen Bevöl­ke­rung. Nur in enger Zusam­men­ar­beit mit ihr kann das Projekt Mawas gelingen. So konnten im letzten Quartal 35 Leute aus den Dörfern erfolg­reich Trai­nings­work­shops absolvieren.

Die Bedeu­tung von Mawas 

Mawas besteht größ­ten­teils aus Torf­wald. Torf: Abge­stor­benes, aber durch stän­dige Vernäs­sung sehr sauer­stoff­armes und daher unvoll­ständig zersetztes Pflan­zen­ma­te­rial. Das bedeutet, unge­heure Mengen an Kohlen­stoff sind in diesen Böden gebunden. Umge­wan­delt in das Treib­hausgas Kohlen­di­oxid (CO2) entspräche das grob dem Jahres­aus­stoß Deutsch­lands. Die Wälder von Mawas stehen auf bis zu zwanzig Meter mäch­tigen, in Jahr­tau­senden gewach­senen Torf­böden. Ihr Erhalt bedeutet einen unmit­tel­baren Beitrag zum globalen Klimaschutz.

Darüber hinaus ist Mawas ein hoch­be­deut­samer Hotspot biolo­gi­scher Viel­falt und bildet die Heimat von etwa 3.000 wilden Orang-Utans, eine der größten, noch verblei­benden Popu­la­tionen der roten Menschenaffen.

In den Neun­zi­ger­jahren sollte Mawas unter dem dama­ligen indo­ne­si­schen Macht­haber Suharto in ein gigan­ti­sches Reis­an­bau­ge­biet umge­wan­delt werden. Das Vorhaben schei­terte, geblieben sind jedoch zahl­reiche Entwäs­se­rungs­ka­näle, durch die die trocken­fal­lenden und mit Luft­sauer­stoff in Kontakt kommenden Torf­böden sich zersetzen und große Mengen CO2 in die Atmo­sphäre abgeben. Beschleu­nigt und drama­tisch verschärft wird dieser Prozess durch immer wieder­keh­rende Brände.

Ein Hektar Wald ist rasch vernichtet. Ihn wieder herzu­stellen, erfor­dert sehr viel mehr Zeit. Orang-Utan-Schutz braucht einen langen Atem.

Herz­li­chen Dank an alle Spender, die uns hierbei so tatkräftig unter­stützt haben!

Helfen Sie uns dabei, einen atmenden Regen­wald zu schaffen – und so den Orang-Utans eine Chance zum Über­leben zu geben!