Taymur endlich wieder zu Hause

Taymur endlich wieder zu Hause

Aus dem Land geschmug­gelt, gequält, mit Drogen voll­ge­pumpt. Das war das Leben des kleinen Taymur. Sein Schicksal bewegte Tier­schützer welt­weit, führte sogar zu diplo­ma­ti­schen Verstim­mungen zwischen Taymurs Heimat­land Indo­ne­sien und Kuweit, wohin der kleine Orang-Utan einst illegal verkauft wurde. Jetzt kehrt der Drei­jäh­rige endlich nach Borneo zurück.

„Heute können wir Taymur endlich wieder in seiner Heimat begrüßen“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land e.V. „Gemeinsam mit unseren indo­ne­si­schen Part­nern, vielen Frei­wil­ligen und Spen­dern haben wir hart­nä­ckig daran gear­beitet, ihn aus seinem Marty­rium zu befreien. Jetzt bekommt er die Pflege und Fürsorge, die er braucht, um ein artge­rechtes Leben zu führen.”

 

Glück­li­ches Ende einer Odyssee

Nur einem Zufall war es zu verdanken, dass der junge Menschen­affe nach einem Verkehrs­un­fall in die Hände der Behörden fiel. Dass er sein Marty­rium und das anschlie­ßende inter­na­tio­nale Tauziehen um ihn über­haupt über­lebte, grenzt an ein Wunder.

Sein Besitzer hatte ihn illegal erworben, zum Vergnügen unter Drogen gesetzt. “Bei seiner Sicher­stel­lung war Taymur bereits völlig entkräftet, zeigte auch Verhal­tens­auf­fäl­lig­keiten”, so Merdes weiter. Mit Hilfe von BOS Deutsch­land und seiner indo­ne­si­schen Partner konnte er im April nach Indo­ne­sien über­führt werden.

Hier verbrachte er nach einer gründ­li­chen Unter­su­chung vier Monate in Quaran­täne. Ein DNA-Test während dieser Zeit kam zu dem Schluss, dass der Menschen­affe zur Unterart der Pongo pygmaeus wurmbii gehört. Das bedeutet, er stammt ursprüng­lich aus Zentral­ka­li­mantan. Im hiesigen Schutz­zen­trum von Nyaru Menteng wird er zukünftig untergebracht.

 

Lange Zeit der Reha­bi­li­ta­tion vermutet

“Vermut­lich wurde Taymur schon sehr jung betäubt und illegal aus dem Land geschmug­gelt. Das ist fatal, denn in der Natur bleiben Orang-Utans extrem lange bei ihren Müttern”, sagt Daniel Merdes. “Obwohl er jetzt bei guter körper­li­cher Gesund­heit ist, wird es lange dauern, bis Taymur reha­bi­li­tiert ist und viel­leicht endgültig ausge­wil­dert werden kann.”

Mehr zu Taymurs Rück­kehr ins wahre Leben lesen Sie demnächst hier auf der Website.


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Herz­li­chen Dank für Ihre Spende!

Land­rechte in Indo­ne­sien – ein Dauerthema

Land­rechte in Indo­ne­sien – ein Dauerthema

„Wir sterben lieber als diesen Kampf zu verlieren“ ist die Haltung der Bewohner einer Dorf­ge­mein­schaft in Indo­ne­sien, die für eine Revo­lu­tion in der Land­rechts­frage kämpfen.

Die kleine Gemeinde Panduma-Sipit­uhuta auf Sumatra steht im Mittel­punkt eines Kampfes um die tradi­tio­nelle Nutzung von Land. Sie will dafür sorgen, dass die Probleme mit dem verwor­renen und unge­rechten System der indo­ne­si­schen Land­nut­zungs­ge­setze endlich gelöst werden.

Erst 2016 wurden ihnen die Rechte an dem Land verspro­chen, das ihr Dorf seit Gene­ra­tionen bewirt­schaftet, aber das scheint wohl nicht unein­ge­schränkt zu gelten. Man will ihnen staat­li­cher­seits ein Wald­stück wegnehmen, wo die Leute bisher immer Benzoin ernten (eine weih­rauch­ähn­liche Substanz) und einer großen Zell­stoff­firma über­eignen. Für die Dorf­be­wohner ist das Verrat an ihren Rechten.

Zusammen mit anderen Dörfern berufen sie sich auf Verfas­sungs­ga­ran­tien und auf Verspre­chen des Präsi­denten Joko Widodo, der zuge­si­chert hatte, den Indi­genen die Kontrolle über ihr ange­stammtes Land zurück­zu­geben. Tatsäch­lich ist dies Teil eines histo­ri­schen Kampfes, der die Spiel­re­geln des Kapi­ta­lismus in Indo­ne­sien ändern könnte und Millionen von Menschen betrifft.

Viele Land­rechts­experten, Menschen­rechts­ak­ti­visten und Umwelt­schützer glauben, dass die von Pandu­maan-Sipit­uhuta ausge­hende Kampagne Indo­ne­siens beste Chance sei, mehr Gerech­tig­keit, Klar­heit und sozialen Ausgleich in ein System ausbeu­te­ri­scher Regeln zu bringen, durch die das Land seit der US-unter­stützten Suharto-Diktatur aufge­teilt wurde . Aller­dings ist der Erfolg noch lange nicht garan­tiert. Trotz zahl­rei­cher Lippen­be­kennt­nisse kann man sich der Unter­stüt­zung der Zentral­re­gie­rung bislang nicht wirk­lich sicher sein.

Die Bewohner von Pandu­maan können sich noch gut an daran erin­nern, wie sie das Zell­stoff­un­ter­nehmen Toba Pulp Lestari (TPL) daran hinderten, Bäume zu fällen, indem sie das Equip­ment der Firma entwen­deten. Im Nach­bar­dorf haben sie auf ihren früheren Lände­reien statt­dessen „Gueril­la­kul­turen“ gepflanzt, kurz nachdem TPL ihre Euka­lyp­tus­bäume geerntet hatte. Daraufhin bekamen sie Todes­dro­hungen,  Hütten wurden verbrannt, Pflanzen vergiftet und die Mili­tär­po­lizei trat äußerst gewaltsam auf.

Indo­ne­siens etwa 2500 Millionen Menschen spre­chen mehr als 300 Spra­chen und gehören einer Viel­zahl von Natio­na­li­täten an. Der erste Präsi­dent des Landes, Sukarno, hatte versucht, eine Art Land­re­form zu schaffen, um das Problem von sich wider­spre­chenden euro­päi­schen und tradi­tio­nellen Besitz­sys­temen zu lösen.

Aber seine Regie­rung zerfiel 1965 und musste der US-gestützten Herr­schaft des Gene­rals Suharto Platz machen, unter dem bis zu einer Million des „Kommu­nismus“ beschul­digter Zivi­listen getötet wurden. Dessen Regime dauerte bis 1998. Als Widodo 2014 zum Präsi­denten gewählt wurde, erschien er als Hoff­nungs­träger, vergleichbar mit Barack Obama. Er versprach, die Ansprüche Indi­gener zu unter­stützen. Aber wie Obama erntete er auch sehr viel Kritik und hat sich um die Beant­wor­tung etli­cher kriti­scher Fragen gedrückt. Akti­visten wollen den Präsi­denten an sein Verspre­chen erin­nern und drängen auf die Umwand­lung von 70 Millionen Hektar Land in tradi­tio­nelles Gemeineigentum.

„Das Problem in Indo­ne­sien ist, dass oft sich wider­spre­chende Ansprüche auf das gleiche Land vorliegen. Das liegt daran, dass Nutzungs­kon­zes­sionen unter der Suharto-Diktatur an Gene­räle und Freunde poli­ti­scher Eliten vergeben wurden“, so John McCarthy, Professor bei der Austra­lian National Univer­sity, der Land­rechte in Indo­ne­sien untersucht.

 

 

 
Bundes­tags­wahl ist auch eine Wahl für den Artenschutz

Bundes­tags­wahl ist auch eine Wahl für den Artenschutz

Wenn am 24. September die Wahl­lo­kale öffnen, sind wir aufge­rufen, über die poli­ti­sche Zukunft unseres Landes abzu­stimmen. Doch wer sein Kreuz auf dem Wahl­zettel macht, sollte weit mehr als nur das Geschehen vor der eigenen Haustür im Blick haben. Denn wem man seine Stimme gibt, hat durchaus einen Einfluss auf den welt­weiten Tier- und Artenschutz. 
Unser Autor Jan Mücher hat einen beson­ders brisanten Punkt in der Umwelt­po­litik unter die Lupe genommen: die Palm­öl­pro­ble­matik. Wie die großen Parteien in der letzten Legis­la­tur­pe­riode damit umge­gangen sind und welche Stand­punkte sie derzeit vertreten, lesen Sie hier. 

SPD

Die SPD-Euro­pa­frak­tion bedauert die Brand­ro­dungen in Indo­ne­sien und verweist auf die daraus entstan­denen verhee­renden gesund­heit­li­chen Gefähr­dungen und Vernich­tung des Lebens­raumes vieler Tier­arten. Sie fordert ein verpflich­tendes Zerti­fi­zie­rungs­system für Palm­öl­pro­dukte, damit faires Palmöl klar zu erkennen sei. Auch in Biokraft­stoff habe Palmöl nichts zu suchen. Bis 2020 solle daher kein Biokraft­stoff mehr herge­stellt werden, der Palmöl als Bestand­teil enthält.

Im Bundestag schloss sich die SPD aller­dings regel­mäßig dem Abstim­mungs­ver­halten der CDU/ CSU an. Dem Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen stimmten sie eben­falls nicht zu. Schließ­lich seien aus Sicht der SPD viele Vorhaben bezüg­lich der Verbes­se­rung des Palm­öl­an­baus in Arbeit (z.B. RSPO). Diese würden durchaus kriti­sche Orga­ni­sa­tionen parti­zi­pieren lassen.

Gleich­zeitig stimmt die Partei der Union zu, dass es auch berech­tigte Kritik am RSPO gebe, jedoch bemühe sich das Minis­te­rium für Land­wirt­schaft und Ernäh­rung darum, die Bedin­gungen zu verbes­sern. Dies sei aus Partei­sicht lobenswert.

 

CDU/ CSU

Für die Christ­de­mo­kraten ist Palmöl in erster Linie ein unver­zicht­bares Produkt. Ihnen zufolge haben daraus herge­stellte Produkte heraus­ra­gende ener­ge­ti­sche Eigen­schaften, wodurch beispiels­weise Biokraft­stoff erst möglich sei. Dieser wiederum sei eine zentrale Säule bei der Nachhaltigkeit.

Die CDU/ CSU-Frak­tion im Bundestag bezeichnet die Erwei­te­rung der Anbau­fläche in Indo­ne­sien bis 2025 um 25 Millionen Hektar als eine „enorme Dimen­sion“. Dadurch wird Regen­wald vernichtet, was eine nega­tive Auswir­kung auf die Umwelt habe. Jedoch sei Deutsch­land nicht in der primären Verant­wor­tung Maßnahmen zu ergreifen. Die Ursache für Miss­stände sähe man aller­dings eher vor Ort, nicht in unseren Verbrauchs­ge­wohn­heiten. Darum bräuchte man in Palmöl produ­zie­renden Ländern auch Regularien.

Ein Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen zur Einfüh­rung verbind­li­cher Umwelt- und Sozi­al­stan­dards in der inter­na­tio­nalen Palm­öl­pro­duk­tion wurde von den Christ­de­mo­kraten im Mai 2016 abge­lehnt. Als Grund wurde ange­führt, dass die vorge­schla­genen Maßnahmen über das Ziel hinaus­schießen und Klein­bauern die Grund­lage entziehen würden. Daher sei eine Reduk­tion der Palm­öl­pro­duk­tion ein falsches Zeichen.

Zwar gibt es einzelne Abge­ord­nete, wie z.B. Jürgen Klimke (CDU Hamburg), die sich gegen die Verwen­dung von Palmöl als Biokraft­stoff ausspre­chen. Palmöl an sich wird dennoch nicht infrage gestellt, sondern ledig­lich seine Verwen­dung und Herstel­lung. Nach Meinung der CDU sei das Zerti­fi­zie­rungs­system des RSPO (Runder Tisch für nach­hal­tiges Palmöl) zwar zurecht in einigen Teilen kritisch zu betrachten, jedoch tue die Bundes­re­gie­rung alles Erdenk­liche, um an der Ausbes­se­rung der Fehler mitzuwirken.

 

 

Bündnis 90/ Die Grünen

Die zentrale Aussage der Grünen-Bundes­tags­frak­tion: „Nein zu Palmöl aus Regen­wald-Zerstö­rung!“ Laut Partei dürfe nur noch nach­hal­tiges Palmöl herge­stellt und impor­tiert werden, ohne Zerstö­rung von Primär­wäl­dern. Auch der Schutz von Orang-Utans wird in Stel­lung­nahmen von Bündnis 90/ Die Grünen erwähnt.

Die Kenn­zeich­nung von Lebens­mit­teln, die Palmöl enthalten, durch eine EU-Verord­nung begrüßen sie, jedoch müsse auch bei Reini­gungs­mit­teln und Kosme­tika nach­ge­bes­sert werden.

Frei­wil­lige Zerti­fi­zie­rungs­platt­formen, wie den RSPO, fänden sie nicht ziel­füh­rend. Diese würden eine Nach­hal­tig­keit vorspielen, die so nicht exis­tiere. Schließ­lich komme es zu nach­weis­baren Menschen­rechts- und Umwelt­ver­let­zungen auf Plan­tagen von RSPO-Mitglie­dern. Die Kontrollen seien zu lasch und intransparent.

Die Grünen forderten verbind­liche Umwelt- und Sozi­al­stan­dards in der Palmöl-Herstel­lung. Eine direkte Reduk­tion der Palm­öl­nach­frage wird nicht explizit gefordert.

 

 

DIE LINKE

DIE LINKE im Bundestag teilt die Kritik der Grünen am RSPO und fordert eben­falls verbind­liche Umwelt- und Sozi­al­stan­dards. Jedoch gehen ihnen diese Punkte nicht weit genug. Weiter fordert sie ein Ende des Wachs­tums in der Palm­öl­in­dus­trie. Dessen immer stei­gende Nach­frage sei die Haupt­ur­sache für die Abhol­zung der Regen­wälder. Daher solle es zu einer höheren Besteue­rung von Palm­öl­pro­duk­tiven kommen, um aktiv die Nach­frage zu senken.

Eben­falls sehen sie den RSPO als ein geschei­tertes Gremium an, ebenso weitere frei­wil­lige Regulationsgremien.

 

 

FDP

Im Beschluss­ar­chiv der FDP-Partei­tage findet sich unter dem Schlag­wort „Palmöl“ nichts. Leider antwor­tete die FDP auch nicht auf eine Pres­se­an­frage unsererseits.

 

 

 

 

 

Ökolo­gisch-Demo­kra­ti­sche Partei – ÖDP

Die ÖDP kriti­siert, dass die Masse an beigemischtem Palmöl für euro­päi­schen Biosprit insge­samt 700 000 Hektar bean­spruche. Dieses Land sei bis vor ein paar Jahren noch der Lebens­raum für 5 000 Orang-Utans gewesen. Die Partei diffe­ren­ziert jedoch zwischen Biosprit der soge­nannten ersten und zweiten Gene­ra­tion. Für den Biokraft­stoff der ersten Gene­ra­tion werde Palmöl verwendet, weshalb die Produk­tion einge­stellt werden müsse. Der Biosprit der zweiten Gene­ra­tion sei jedoch nicht für die Regen­wald­ab­hol­zung verant­wort­lich, da er ohne Palmöl auskomme. Dieser werde schließ­lich aus Holz­resten, Stroh- oder Molke­rei­ab­fällen gewonnen.

 

 

Partei Mensch, Umwelt Tier­schutz – Tierschutzpartei

Die Tier­schutz­partei sieht vor allem den Frei­handel mit Palmöl in der Verant­wor­tung für die Zerstö­rung von Regen­wäl­dern und das daraus resul­tie­rende Leid für Orang-Utans. Daher sei man gegen jede Form von Frei­handel mit Palmöl und unter­stützte eine dementspre­chende Peti­tion, die eine Klausel gegen Palmöl-Frei­handel in einem Frei­han­dels­ab­kommen zwischen der Schweiz und Indo­ne­sien sowie Malaysia bewirken sollte.

Gleich­zeitig versucht man auch die Verbrau­che­rInnen in den west­li­chen Indus­trie­na­tionen zu sensi­bi­li­sieren und alter­na­tives Verhalten anzu­bieten. Auch die Verar­bei­tung von Palmöl in Biosprit wird kritisch gesehen.

BOS eröffnet neue Voraus­wil­de­rungs­insel in Wahau, Ost-Kalimantan

BOS eröffnet neue Voraus­wil­de­rungs­insel in Wahau, Ost-Kalimantan

Eine letzte Team­be­spre­chung, eine letzte tier­ärzt­liche Unter­su­chung und dann werden auch schon zehn Trans­port­boxen auf die Jeeps gehievt. An Bord sind Menur, Leslie, Louis, Arnold, Derek, Josta, Kikan, Mouri, Sakura und Totti. Für das BOSF Team und unsere zehn Voraus­wil­de­rungs­kan­di­daten geht es nun auf die 15-stün­dige Reise von Samboja Lestari zur neuen Voraus­wil­de­rungs­insel Juq Kehje Swen, was in der Dayak-Sprache – ganz prag­ma­tisch – Orang-Utan-Insel bedeutet.

Dem strengen Reise­pro­to­koll folgend, legt das Team zwischen­durch immer wieder Pausen ein um zu über­prüfen, ob es den Orang-Utans in ihren Trans­port­boxen auch gut geht und um sie gege­be­nen­falls mit Wasser und Früchten zu versorgen. 

 

Dr. Ir. Jamartin Sihite (Mitte)

Nach­hal­tiger Orang-Utan-Schutz braucht alle Stakeholder

Am 05. September 2017 ist es dann soweit: Unsere neue Voraus­wil­de­rungs­insel Juq Kehje Swen in Muara Wahau wird unter feier­li­cher Ansprache von BOSF-Geschäfts­führer Dr. Ir. Jamartin Sihite offi­ziell eröffnet.

Das BOSF-Team verlädt die Transportboxen

Mit Unter­stüt­zung aus dem Privat­sektor ist es uns gelungen weitere 83 Hektar Orang-Utan Lebens­raum zu schützen. Passend zur „Einwei­hungs­feier“ beziehen unsere zehn reha­bi­li­tierten Orang-Utans aus Samboja Lestari die Flussinsel.

 

Letzte Etappe: Abschluss in der Walduniversität

Das Schutz­ge­biet dient wie auch Salat Island und Insel 8 als letzter großer Selbst­stän­dig­keits­test vor der endgül­tigen Auswil­de­rung. Zuvor durch­laufen die Orang-Utans ein umfas­sendes Trai­ning, das in der Regel sieben bis acht Jahre in Anspruch nimmt und sie optimal auf ein Leben in Frei­heit vorbe­reitet. Die Reha­bi­li­ta­tion umfasst verschie­dene Stationen: Ähnlich wie unsere Kinder besu­chen die Orang-Utans als erstes Wald­kin­der­gärten, um dann in der Wald­schule grund­le­gende Über­le­bens­fä­hig­keiten zu erlernen. Die letzte Station vor der Auswil­de­rung sind die Fluss­in­seln, auf denen die erwach­senen Tiere unter natur­nahen Bedin­gungen leben. Zum ersten Mal ganz auf sich selbst gestellt, müssen sie hier unter Beweis stellen, dass sie für die Auswil­de­rung bereit sind.

Unter den wach­samen Augen der BOS Mitar­beiter, müssen auch die zehn neuen Bewohner von Juq Kehje Swen den Abschluss­test meis­tern, um 2018 in den Kehje Sewen Schutz­wald ausge­wil­dert zu werden.

Wir wünschen Menur, Leslie, Louis, Arnold, Derek, Josta, Kikan, Mouri, Sakura und Totti viel Glück!

Borneo Oran­gutan Survival (BOS) ist welt­weit die größte Primatenschutzorganisation.
Wir helfen Orang-Utans – indem wir vertrie­bene, verletzte Tiere in Rettungs­sta­tionen versorgen und ihren Lebens­raum, den Regen­wald, schützen.

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

BOS Foun­da­tion rettet ein weiteres Orang-Utan-Baby

BOS Foun­da­tion rettet ein weiteres Orang-Utan-Baby

Trau­riger Weise müssen immer wieder aufs neue verwaiste Orang-Utan-Babys in unseren Schutz­zen­tren aufge­nommen werden. So auch wieder am 27. August, als die BOS Foun­da­tion und die BKSDA ein zwei Jahre altes Orang-Utan Männ­chen aus einer tradi­tio­nellen Gold­mine in Banama Tingang, einem Unter­be­zirk von Pulang Pisau Regency in Zentral­ka­li­mantan, gerettet haben.

Ein Dorf­be­wohner aus Sepang, Gunung Mas Regency, hatte den kleinen Orang-Utan der BKSDA in Zentral Kali­mantan gemeldet. Der Dorf­be­wohner sagte, dass er das Baby in der Nähe einer Mine gefunden hatte. So aufge­wühlt und allein, wie der Orang-Utan neben den Gleisen lag, schien offen­sicht­lich, dass seine Mutter getötet wurde.

Entkräftet und schwer verletzt

Nach der Rettung war das Orang-Utan-Baby sehr erschöpft und schwer verletzt am linken Arm. Das Ärzte-Team in Nyaru Menteng führte eine voll­stän­dige Gesund­heits­un­ter­su­chung durch, wobei sich beim Röntgen heraus­stellte, dass das geschwol­lene, linke Hand­ge­lenk gebro­chen war.

 Die Röntgen-Untersuchung zeigte das gebrochene Handgelenk

Die Wunde wurde ihm mit hoher Wahr­schein­lich­keit von einem scharfen Instru­ment, einem Seram­pang (Dayak-Heugabel), zugefügt.

Der kleine Orang-Utan wird nun einer inten­siven Pflege und Über­wa­chung durch unsere enga­gierten Tier­ärzte und Baby­sitter unter­zogen. Mit einem Gewicht von nur 4,4 kg wird das Baby mindes­tens zwei Monate in der Quaran­täne ausharren müssen, bevor er die anderen Orang-Utans im Wald­kin­der­garten treffen kann.

Unsere Herzen fühlen mit dem Kleinen. Wir hoffen, dass es ihm bald besser geht, sodass er zu den 16 anderen Orang-Utan-Kindern in unserem neuen Baby­haus stoßen kann.

 

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Ein unschlag­bares Trio in Kehje Sewen

Ein unschlag­bares Trio in Kehje Sewen

Unsere ausge­wil­derten Orang-Utans sind ja von Zeit zu Zeit sehr schwer aufzu­spüren … Kaum sind sie in ihrer wohl­ver­dienten Frei­heit ange­kommen, haben sie uns Menschen scheinbar auch schon vergessen. Das ist natür­lich super und soll auch genauso sein. Nur möchten wir uns in den ersten Monaten natür­lich dennoch verge­wis­sern, dass es unseren ehema­ligen Schütz­lingen in der Wildnis auch wirk­lich gut geht.

So machte sich unser Moni­to­ring-Team jüngt auf den Weg um einigen Orang-Utans auf die Spur zu kommen, die schon länger nicht mehr gesichtet wurden.

Unter anderem auch Signe, deren Peil­sender dann auch geortet werden konnte. Kurze Zeit später erspähte unser Team dann die Orang-Utan-Mama mit ihrem Sohn, Bungaran, auf einem Baum sitzend und gemüt­lich Früchte mampfend.

Die beiden machten einen gesunden und kräf­tigen Eindruck. Wir konnten beob­achten, wie der kleine Bungaran sich sicher von einem Ast zum nächsten bewegte. Seine Mama ließ ihn dabei aber keine Sekunde aus den Augen – natür­lich nicht ohne dabei genüss­lich weiter­zu­essen. Immer mal wieder holte sich auch der Kleine eine Frucht bei seiner Mama ab. Von unserem Moni­to­ring-Team ließen sich die beiden jeden­falls über­haupt nicht stören.

Nach einer Weile stieß dann Bungan zum Duo, woraufhin die drei den Rest des Tages gemeinsam verbrachten.

Am Nach­mittag fing es dann an stark zu regnen. Signe versuchte, ihr Kind so gut wie möglich vor dem Wasser zu schützen. Hierzu hielt sie einen Zweig voller Blätter über ihren Sohn.

Wir waren von diesem Anblick ganz entzückt, mussten dann aber leider die Flucht vor den Wasser­massen antreten. Es war so schön zu sehen wie gut es Signe, Bungaran und Bungan geht und wie super sie sich in der Wildnis einge­lebt haben!

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.