Orang-Utans sind bekanntlich die Einzelgänger unter den Menschenaffen. Während Gorillas, Schimpansen und Bonobos in größeren Sozialverbänden leben, streifen Orang-Utans die meiste Zeit ihres Lebens alleine durch die Baumwipfel ihres Revieres. Orang-Utans, die feste Territorien bewohnen, verteidigen diese auch häufig gegenüber sogenannten „Pendler-Individuen“. Aber wie heißt es so schön?: “Ausnahmen bestätigen die Regel”, so wie Sofi und Compost.
In der Ruhe liegt die Kraft
Die sanftmütige Compost wurde bereits im Februar 2015 zusammen mit vier weiteren Orang-Utans ausgewildert. Unser Monitoring-Team staunte nicht schlecht, denn anstatt getrennte Wege zu gehen, zogen Compost und die anderen „neuen Wilden“ die ersten sechs Monate in Freiheit gemeinsam durch den Bukit Batikap Nationalpark. Im April 2016, entließ BOS zwölf weitere Orang-Utans in den Nationalpark, darunter auch die scheue Sofi. So kam es, dass Compost auf einem ihrer Streifzüge auf Sofi traf. Von da an verbrachten die beiden 15-Jährigen regelmäßig viel Zeit miteinander. Vor allem Sofi profitierte davon, denn Composts selbstsichere und ruhige Art verhalf ihr zusehens zu neuem Selbstbewusstsein.
Freundschaft auf „Orang-Utanisch“
Die beiden Orang-Utan Weibchen schienen die gegenseitige Gesellschaftlich sichtlich zu genießen. Neben gemeinsamen Erkundungstouren und ausgiebiger gegenseitiger Fellpflege, begannen Compost und Sofi ihre Nahrung miteinander zu teilen und bauten sogar ihre Schlafnester häufig im selben Baum um gemeinsame Ruhepausen einzulegen.
Eines Tages jedoch entdeckte unser Monitoring-Team Compost ohne Sofi. Doch bereits am darauffolgenden Tag bewegten sich die Zweige eines nahegelegenen Baumes. Konnte es sein? Ein gespannter Blick auf den GPS-Transmitter und tatsächlich: Sofi war zu ihrer Freundin zurückgekehrt! Anfänglich schien sie zögerlich, doch Compost wusste wie sie das Eis brechen konnte. Bereits nach wenigen Minuten groomten sich die beiden Freundinnen und teilten sich genüsslich ein Stück Rinde bevor sie gemeinsam weiterzogen.
Es ist anzunehmen, dass auch Sofi und Compost die meiste Zeit ihres Lebens als Einzelgänger verbringen werden. Doch wir hoffen, dass sie sich von Zeit zu Zeit im Bukit Batikap Nationalpark begegnen und Momente vertrauter Zweisamkeit genießen werden.
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Kalimantan ist der indonesische Name für die Insel Borneo, der drittgrößten der Welt nach Grönland und Neuguinea. Kalimantan ist auch die Heimat der Borneo-Orang-Utans, die sie sich natürlich mit unzähligen anderen Tierarten teilen. Viele von ihnen sind nicht minder bedroht als unsere rothaarigen Vettern. Wir wollen hier in loser Reihenfolge immer mal wieder einige dieser faszinierenden Geschöpfe vorstellen.
Das Bartschwein (Sus barbatus)
Eigentlich sind sie bloß Wildschweine wie sie auch bei uns vorkommen und mancherorts sogar zur Plage werden. Sie sehen ihren europäischen Verwandten auch sehr ähnlich und haben ungefähr dieselbe Körpergröße. Außer durch eine etwas andere Kopfform unterscheiden sie sich vom Eurasischen Wildschwein (Sus scrofa) unter anderem durch die namensgebenden paarigen Haarbüschel an der Schnauze.
Ihre Lebensweise entspricht mehr oder weniger der aller Schweine: Einzeln oder in kleinen Familienverbänden durchstreifen sie die Wälder und suchen als Allesfresser nach pflanzlicher Nahrung aller Art, aber auch nach Insekten, Larven, kleinen Wirbeltieren und Aas. Eine Besonderheit der Bartschweine sind ihre periodischen Massenwanderungen, eigentlich ganz untypisch für Regenwaldbewohner. Hin und wieder brechen sie zu Hunderten auf und wandern viele Kilometer weit. Woher sie kommen, wohin sie gehen weiß niemand so genau. Vermutlich folgen sie wechselnden Nahrungsangeboten.
Bartschweine sind nicht etwa verwilderte Hausschweine – die allesamt von Sus scrofa abstammen -, sondern eine eigenständige, auf Borneo und Sumatra endemische Spezies. Ganz anders als unsere Schwarzkittel gelten sie allerdings als Vulnerable – gefährdet. Wie so viele Tiere Borneos und Indonesiens sind auch die Bartschweine der tropischen Regenwälder vom Verlust ihres Lebensraumes bedroht. Dazu kommt, dass sie traditionell stark bejagt werden. Das war für die Bestände insgesamt nie ein Problem — seit Jahrhunderten bilden sie für indigene Völker eine wichtige Nahrungsquelle.
Ärmeren Gemeinschaften bereichern sie bis heute den Speisezettel. Das Bartschwein ist in seinem Verbreitungsgebiet eine sogenannte kulturelle Schlüsselspezies und spielt in entlegenen Regionen Kalimantans weiterhin eine wichtige Rolle. Möglicherweise wird man in Zusammenarbeit mit örtlichen Gemeinschaften Managementpläne zur nachhaltigen Nutzung der Bestände entwickeln. In jedem Fall sollte man diesem von außen wenig beachtetem Tier mehr Aufmerksamkeit widmen.
2017 ist unser Jahr der Freiheit. Allein in diesem Jahr wartet die Freiheit auf 200 Borneo-Orang-Utans. Diesen tollen Erfolg möchten wir mit Ihnen feiern. Deswegen haben wir, gemeinsam mit unserer internationalen BOS-Familie, den Wettbewerb #orangutanfreedom ins Leben gerufen.
Orang-Utans hautnah erleben
Als Gewinnerin oder Gewinner von #orangutanfreedom laden wir Sie und Ihre Begleitung nach Borneo ein. Sie lernen unsere Arbeit in der Rettungsstation kennen und sind hautnah dabei, wenn ein Orang-Utan in die Freiheit entlassen wird. Das ist Ihre Chance auf ein unvergessliches Abenteuer in Indonesien!
Jetzt am Wettbewerb teilnehmen
Unter www.orangutanfreedom.org können Sie am Wettbewerb teilnehmen und Ihr ganz besonderes Indonesien- Abenteuer gewinnen.
„Eine affenstarke Aktion“, so die einhellige Meinung über den Welt-Orang-Utan-Tag 2017. Wir schauen zurück: Im August erinnerte BOS Deutschland e.V. traditionell an die vom Aussterben bedrohten Menschenaffen. Unsere Regionalgruppen organisierten Infostände und Führungen in zahlreichen deutschen Innenstädten und Zoos. In Hannover hüpfte ein lebensgroßer Plüsch-Orang-Utan über den Bahnhofsvorplatz und sammelte Spenden für die bedrohten Tiere.
Und auch die deutschen Medien folgten unserem Ruf nach mehr Aufklärung über die Bedrohung unserer Artverwandten. Von den ZDF heute-Nachrichten über RTL „News aktuell“ bis hin zu Spiegel, Stern oder der Nachrichtenagentur dpa – sie alle berichteten in teils herzzerreißenden Worten und Bildern von unseren Aktivitäten.
Charity-Getränke zum Wohle der Orang-Utans
Ein echtes Highlight war die Initiative zweier Berliner Geschäftsleute: Helmut Kurschat vom Brauhaus Südstern und Caroline Schlicher von der Galander-Bar Charlottenburg. Obwohl an verschiedenen Orten ansässig, hatten beide fast zur gleichen Zeit eine tierisch gute Idee: ein Charity-Getränk zum Wohle der Orang-Utans.
So entstand unter Helmuts Kurschats Regie das erste Orang-Utan-Ale Deutschlands, ein Craft Beer mit herbwürzigem Geschmack. Pro verkauftem Liter Ale ging den gesamten August über ein Euro an BOS. Am 19. August, dem Welt-Orang-Utan-Tag, floss dieses dann besonders reichlich — wir feierten mit Unterstützern und Interessierten den WOUT. Kinderschminken und Live-Bands lockten so einige Gäste ins Brauhaus.
Ebenso bei den Berliner Galander-Bars. Hier erfand Bar-Chefin und Tierfreundin Caroline Schlicher den Amazing Aman, einen an den Regenwald erinnernden Cocktail aus Picon Amer, Cachaca, Zitrone, Ginger Ale und Orange. Ihre Gäste fahren so darauf ab, dass sie die leckeren Drinks noch bis Weihnachten im Angebot hat. Auch hier geht für jeden Orang-Utan Cocktail den Sie bestellen, ein Euro an BOS.
Übrigens: Helmut denkt schon über die nächste Aktion zum Wohl der Orang-Utans nach.
Auch Sie würden gern eine Spendenaktion zugunsten der Orang-Utans starten?
Geburtstag, Hochzeit, Taufe oder Jubiläum? Lassen Sie sich doch feiern und tun Sie gemeinsam Gutes. So bleibt Ihre Party nicht nur Ihren Gästen in Erinnerung, sondern hilft gleichzeitig unseren Verwandten, den Orang-Utans. Sie helfen gemeinsam, diese bedrohte Art vor dem Aussterben zu schützen und beteiligen sich an der Aufforstung des Regenwaldes.
Oder lieben Sie Musik und spielen in einer Band, einem Chor, oder Orchester? Dann gibt es viele Wege aktiv zu werden. Verbinden Sie doch Ihre Leidenschaften und veranstalten Sie ein Benefizkonzert zugunsten der Orang-Utans und Ihres Lebensraumes.
Erfahren Sie hier mehr und wie wir Sie bei Ihren Plänen unterstützen.
Eine aufregende Woche liegt hinter uns. Taymur, unser kleiner Orang-Utan Junge aus Kuwait ist am 15. September 2017 endlich im BOSF Rehabilitationszentrum in Nyaru Menteng, Zentral-Kalimantan angekommen. Alleine ist er dort mit seinem Schicksal nicht. Auch Moza und Junior waren Opfer des internationalen Tierschmuggels:
Ende 2015 wurde die damals zweijährige Moza in Zusammenarbeit mit der indonesischen Botschaft in Kuwait und dem Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft von BOS gerettet und nach Indonesien zurückgebracht. Junior hatte Glück im Unglück, auch er sollte nach Kuwait geschmuggelt werden, wurde jedoch am Flughafen in Jakarta konfisziert und nach einem ausführlichen Quarantäne-Prozess an BOS übergeben. Lesen Sie hier über die Rettung der beiden Kleinen.
Übung macht den Meister
Elf Monate verbringen Moza und Junior bereits in Nyaru Menteng. Ihre Fortschritte sind beeindruckend! Moza hat sich zu einer sehr geschickten Schlafnest-Bauerin gemausert, während Junior die Suche nach Termiten und Waldfrüchten mit Leichtigkeit meistert. Beides unabdingliche Fähigkeiten, die es zum Überleben als zukünftig wilder Orang-Utan zu beherrschen gilt.
Nach Herzenslust klettern
Am Montag, den 18. September 2017 war es dann soweit. Taymur bezog unser neues Babyhaus, in dem er von nun an gemeinsam mit 16 anderen jungen Orang-Utans die Nyaru Menteng Vorschule besuchen wird. Seinen ersten Schultag verbrachte unser Neuankömmling übrigens damit geschickt kletternd den Quarantänebereich des Babyhauses zu erkunden.
Es macht uns stolz und glücklich zu sehen, wie sich die drei Rückkehrer Moza, Junior und Taymur unter unserer Obhut stetig weiterentwickeln. Sie alle haben einen langen Weg hinter sich (wortwörtlich), der nun endlich in die richtige Richtung führt: „Home is where the jungle is.“
Alles Gute, ihr kleinen Racker!
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Ihre Rettung war eine Sensation. Nie zuvor hatte man einen Orang-Utan mit Albinismus gesehen. Viele Menschen weltweit waren sofort verzaubert, von Alba, der weißen Orang-Utan-Dame. Jetzt gibt es endlich Neuigkeiten aus Borneo.
Wir haben schon einige Male über Alba, „unseren“ Albino-Orang-Utan, berichtet. Nun steht fest: In der richtigen Wildnis wird das Weibchen aller Voraussicht nach nicht mehr leben können. Dazu ist sie durch ihren Albinismus zu anfällig für Augenschäden und Hautkrebs. Abgesehen davon wäre sie auch sehr durch Wilderer gefährdet. Doch es ist uns eine Herzensaufgabe, Alba das beste nur mögliche Zuhause zu schenken.
Daher planen wir jetzt, der weißen Lady ein fünf Hektar großes Insel-Areal zu erbauen. Dort soll sie mit drei anderen Orang-Utans sicher und fast wie in Freiheit leben. Der CEO der BOS Foundation, Dr. Jamartin Sihite sagte dazu: “Unser Plan ist, noch vor Jahresende mit dem Bau der Insel zu beginnen. Sobald wir genügend Geld gesammelt haben, beginnen wir mit dem Bau der Insel, möglichst noch in diesem Jahr.”
Liebe Orang-Utan-Fans! Jeder Beitrag hilft, Alba ein schönes Zuhause zu schenken.
Wir möchten, dass diese besondere Orang-Utan-Dame, die schon so viel durchmachen musste, sich unbeschwert von Ast zu Ast schwingen und ein nahezu freies Leben führen kann.
Bitte helfen Sie uns dabei und spenden Sie — schenken Sie Alba Freiheit!
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