Vortrag: Benni Over berichtet von seiner Reise zu den Orang-Utans

Vortrag: Benni Over berichtet von seiner Reise zu den Orang-Utans

2016 ist der an schlei­chendem Muskel­schwund erkrankte Benni Over nach Borneo gereist und hat dort unter anderem die Projekte von BOS besucht. Aus seinem Projekt “Henry rettet den Regen­wald” entstanden inzwi­schen zwei Bücher und ein Film.

Am Mitt­woch, 14. August 2019 spre­chen Benni Over und sein Vater Klaus im Jugend­haus Merzig im Saar­land über die Situa­tion der akut vom Aussterben bedrohten Orang-Utans und deren Lebens­raum, der durch unser Konsum­ver­halten zerstört wird.

Der Eintritt ist frei. Einge­laden sind alle Inter­es­sierten ab zehn Jahren. Zur besseren Planung bittet die Gast­ge­berin um Anmel­dungen unter [email protected]

Acht neue Wilde im Natio­nal­park BBBR

Acht neue Wilde im Natio­nal­park BBBR

Wir haben es schon wieder getan! Weitere acht reha­bi­li­tierte Orang-Utans aus unserem Schutz­zen­trum Nyaru Menteng leben nun in der Frei­heit des Natio­nal­parks Bukit Baka Bukit Raya.

Die fünf Weib­chen Pandaran (16), Trixie (14), Lyeka (12), Melisa (13), Tingky (13) und drei Männ­chen Lasa (12), Jack (17) und Romeo (18) ergänzen nun unsere Orang-Utan-Popu­la­tion im Natio­nal­park, in den wir seit drei Jahren auswil­dern. 128 Orang-Utans wurden dabei in 16 Auswil­de­rungen in den geschützten Regen­wald entlassen.

Wir wünschen allen ein gutes Leben in Freiheit.

 

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Torf­moor­wälder – Das unter­schätzte Gaspedal der Klimakatastrophe

Torf­moor­wälder – Das unter­schätzte Gaspedal der Klimakatastrophe

Was haben aktuell die Arktis rund um den Polar­kreis und Borneo – die dritt­größte Insel der Erde – gemeinsam? An beiden Orten wüten riesige Brände. Und diese Feuer brennen keinen Wald nieder. Was da brennt ist der Boden: Es lodern tausende Quadrat­ki­lo­meter Torfmoore.

Gigan­ti­sche CO2-Spei­cher und tickende CO2-Bomben

Torf­moore – bzw. auf Borneo die tropi­schen Torf­moor­wälder – sind gigan­ti­sche CO2-Spei­cher. Ein Groß­teil der Torf­moor­wälder befindet sich in Indo­ne­sien. Sie bede­cken rund zehn Prozent des Landes auf einer Fläche von ca. 22 Millionen Hektar (in etwa die Größe Groß­bri­tan­niens). Je nach Tiefe spei­chern Torf­moor­wälder zwischen 3.000 und 6.000 Tonnen Kohlen­stoff pro Hektar, also fast 50-mal so viel wie ein gleich­großes Regen­wald­ge­biet ohne Torf­moor­boden (120 bis 400 Tonnen Kohlen­stoff pro Hektar). 

Intakter Torfmoorregenwald
Intakter Torfmoorregenwald

Bei der Rodung von nur einem Hektar Torf­moor­wald wird 1.000-mal so viel CO2 ausge­stoßen, wie bei einem Flug von Paris nach New York.   Die CO2-Emis­sionen gero­deter Torf­moor­flä­chen machten im Jahr 2015 die Hälfte aller indo­ne­si­schen CO2-Emis­sionen aus. 

Sinn­lose Gesetzgebung

So wert­voll diese Gebiete für das Welt­klima sind, umso beun­ru­hi­gender sind die poli­ti­schen Entwick­lungen in Indo­ne­sien. Nach den kata­stro­phalen Wald­bränden 2015 und 2016 hatte die indo­ne­si­sche Regie­rung beschlossen, dass Regen­wälder, die auf mindes­tens drei Meter tiefen Torf­moor­böden liegen, konser­viert werden sollen. Ein weiterer Regie­rungs­be­schluss wird von Experten bis heute äußerst kritisch bewertet: Der Schutz von mindes­tens 30 Prozent aller „Torf­moor­dome“. Das sind Torf­moor­land­schaften, bei denen das Zentrum topo­gra­phisch höher liegt, als die Gebiets­ränder – ähnlich einer Kuppel. Gerade Umwelt­ver­bände kriti­sieren diese Verord­nung massiv: Sie sei genauso effektiv, wie ein Rauch­verbot auf der rechten Seite eines Flug­zeugs, während auf der linken Seite weiterhin geraucht werden darf. Denn: Wenn zwar 30 Prozent eines „Torf­moor­doms“ unter Schutz stehen, die verblie­benen 70 Prozent aber trocken­ge­legt werden, dann wird im gesamten Gebiet das Wasser­ni­veau sinken. Ein Ausstoß des im durch­nässten Moor­boden gebun­denen CO2 ist lang­fristig die sichere Folge. Laut der indo­ne­si­schen Regie­rung könnte das Wasser­ni­veau künst­lich ausge­gli­chen werden. Experten zwei­feln aber, dass dies möglich ist.

Durch Kanäle trockengelegter Torfmoorwald
Durch Kanäle trocken­ge­legter Torfmoorwald

Dieses kontro­verse Gesetz soll nun durch eine Verord­nung des indo­ne­si­schen Forst­mi­nis­te­riums noch weiter gelo­ckert werden. Nach der neuen Rege­lung dürfen Betreiber von Plan­tagen und andere Inhaber von Konzes­sionen auch Torf­moor­land erschließen, bei dem die Torf­moor­schicht tiefer als drei Meter ist. Unter der Bedin­gung, dass der „Torf­moordom“ erhalten bleibt. 

Der Wahn­sinn von Mawas

Wir von BOS Deutsch­land kennen die Folgen einer Degra­die­rung von Torf­moor­re­gen­wäl­dern leider nur zu gut. Ende der neun­ziger Jahre träumte der dama­lige indo­ne­si­sche Präsi­dent Suharto davon, auf Mega­plan­tagen Reis anzu­bauen. Dafür wurden hunderte Hektar Torf­moor­re­gen­wald gero­dete, meter­tiefe Kanäle ange­legt, um den Boden trocken­zu­legen – bis das Projekt schei­terte. Reis wurde dort nie geerntet, aber der Torf­moor­re­gen­wald zerstört. Seit knapp 15 Jahren arbeitet BOS in diesem Gebiet und versucht, die Schäden wieder gut zu machen. 70.000 Hektar Torf­moor­re­gen­wald sind degra­diert. 70.000 Hektar, die täglich mehr CO2 in die Atmo­sphäre ausstoßen. Diese 70.000 Hektar sind eine tickende Zeit­bombe, denn Torf brennt besser als Holz. Jeder Funke kann der Beginn eines Infernos sein.

Brand­be­kämp­fung in Mawas

Aus diesem Grund sind wir über die Locke­rung der Gesetz­ge­bung besorgt. Die Torf­moor­ge­biete in Indo­ne­sien müssen streng geschützt und erhalten werden und dürfen nur unter harten Auflagen bewirt­schaftet werden. Für unser Welt­klima! Für unsere Zukunft.

 

 

Quellen:

https://news.mongabay.com/2016/12/green-groups-raise-red-flags-over-jokowis-widely-acclaimed-haze-law/

https://news.mongabay.com/2019/07/dangerous-new-regulation-puts-indonesias-carbon-rich-peatlands-at-risk/?fbclid=IwAR2K-_ancMDEqkHnuqwo35hMNtcGLqK4EhMCCMbh08HQGKfJ6lCOVbgdVfk

https://news.mongabay.com/2019/07/top-court-holds-indonesian-government-liable-over-2015-forest-fires/

https://www.regenwald.org/petitionen/1024/feuer-indonesien-kein-palmoel-auf-torf-keine-plantage-fuer-peak#more

https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/wald-und-klima/krombacher-klimaschutz/wiedervernaessung-der-torfmoore/torfmoorwaelder-die-unterschaetzte-zeitbombe/

 

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BOS hat jetzt über 400 Orang-Utans ausgewildert!

BOS hat jetzt über 400 Orang-Utans ausgewildert!

402! Eine Zahl, auf die wir unglaub­lich stolz sind und die einen echten Meilen­stein im welt­weiten Orang-Utan-Schutz darstellt.
Denn mit dem Öffnen der Trans­port­boxen von Elder, Mori, Anna Friel und Edgar in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen, ist das die beein­dru­ckende Anzahl der reha­bi­li­tierten Orang-Utans, die die BOS Foun­da­tion seit 2012 in die Frei­heit unserer geschützten Regen­wälder entlassen hat!

Somit leben nun 107 reha­bi­li­tierte Orang-Utans in unserem 86.450 Hektar großen Schutz­ge­biet Kehje Sewen. Ein Wald­ge­biet, das für unsere Kollegen vor Ort eine beson­dere Heraus­for­de­rung darstellt. Rund 24 Stunden dauert die aben­teu­er­liche und gefähr­liche Reise mit Gelän­de­wagen und Booten – tief in die Wildnis des Regen­walds. Gleich drei Mal haben wir im vergan­genen Monat diese Reise unter­nommen. Ein echter Kraftakt. Applaus für das Team von BOS Foun­da­tion, die dies unter größtem Einsatz ermög­licht haben. 

 

Erneut betont Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion, die Notwen­dig­keit neuer Schutz­ge­biete für Orang-Utans: „Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr noch mehr Orang-Utans auszu­wil­dern, die den Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess abge­schlossen haben. Doch wir benö­tigen für die 500 Orang-Utans, die wir in unseren Rettungs­zen­tren betreuen, drin­gend weitere geschützte Auswil­de­rungs­wälder. Denn unsere Schutz­wälder können bald keine weiteren Orang-Utans mehr aufnehmen.“ Allein in unserem Schutz­zen­trum Samboja Lestari warten rund 140 Orang-Utans darauf, in die Frei­heit entlassen zu werden. Doch Kehje Sewen kann höchsten noch rund 50 Tiere aufnehmen.

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Red Ape

Red Ape

Sie sind unglaub­lich schlau, eng mit dem Menschen verwandt und akut vom Aussterben bedroht: Orang-Utans. Die intel­li­genten Riesen­affen kommen auf nur zwei südost­asia­ti­schen Inseln vor: Sumatra und Borneo. Wissen­schaftler gehen davon aus, dass heute rund 85 Prozent der Gesamt­po­pu­la­tion auf Borneo leben. Doch es gibt ein gravie­rendes Problem – die groß­flä­chige Abhol­zung der Urwälder!

Der Doku­men­tar­film „Red Ape – Rettung für den Orang-Utan“ möchte auf die Miss­stände auf Borneo aufmerksam machen und zeigt unter anderem die Orga­ni­sa­tion ‚Inter­na­tional Animal Rescue‘ bei der Arbeit, die sich für die Rettung der Riesen­affen einsetzt. Für die ca. 50 Tier­pfleger und 6 Tier­ärzte steht es auf der Tages­ord­nung verzwei­felte und verletzte Menschen­affen aus Borneos verwüs­tetem Dschungel zu befreien. Sie gewähr­leisten lebens­ret­tende medi­zi­ni­sche Versor­gung und reha­bi­li­tieren wieder gene­sene Orang-Utans um sie anschlie­ßend zurück in die Wildnis zu entlassen. In Inter­views mit Wissen­schaft­lern und Natur­schüt­zern unter­sucht der Film darüber hinaus die histo­ri­sche Vorge­schichte der rapiden Dezi­mie­rung der Orang-Utans und die Lösungen, die diese sanften Affen vor dem Aussterben bewahren könnten.