„So Kind, wir gehen jetzt weiter!“

„So Kind, wir gehen jetzt weiter!“

Was machen Orang-Utan-Mütter, wenn sie obige Auffor­de­rung an ihr Kleines richten wollen? In Worte können sie ihre Absicht ja schlecht fassen. Ihr Kommu­ni­ka­ti­ons­mittel ist so einfach wie verblüf­fend: Sie kratzen sich „über­trieben“ laut und auffällig, was dann die gewünschte Aufmerk­sam­keit des Jungen findet. 

Kratzen gehört norma­ler­weise zu dem, was die Wissen­schaftler self-directed beha­vior (auf sich selbst gerich­tetes Verhalten) nennen. Dies ist bei vielen Primaten üblich, wozu außer Kratzen auch Berüh­rungen im eigenen Gesicht oder Pflege des eigenen Fells gehören. Inwie­fern solche Verhal­tens­weisen aber auch kommu­ni­ka­tiven Zwecken dienen, wird seit einigen Jahren unter Fach­leuten debat­tiert. Forscher der Univer­sität Zürich haben dazu kürz­lich Sumatra-Orang-Utans beob­achtet.

Fast lautlose Kommunikation
Wie Orang-Utan-Mütter sprechen
 

Kommu­ni­ka­tion im Regenwald 

Aufbauend auf früheren Studien an Schim­pansen versuchten sie, die These zu unter­mauern, dass lautes und auffäl­liges Kratzen beson­ders in der Mutter-Kind-Bezie­hung ein absicht­lich einge­setztes Kommu­ni­ka­ti­ons­mittel des Weib­chens sei, um ihr Junges zu führen. Tatsäch­lich konnten auch die Forscher solches Kratzen aus bis zu 15 Metern Entfer­nung hören, während „normales“ Kratzen sehr viel unauf­fäl­liger und leiser ist.  Das Weib­chen wandte sich dabei offenbar bewusst ihrem Jungen zu und lenkte so dessen Aufmerk­sam­keit zusätz­lich auf sich. Es wurde deut­lich, dass das scheinbar über­trie­bene „Kommu­ni­ka­tions-Kratzen“ haupt­säch­lich dann einge­setzt wurde, wenn das Weib­chen mit seinem Jungen aufbre­chen wollte. Der junge Orang-Utan folgte dann seiner Mutter, die auf diese Weise ihren Weg durch den Wald mit dem Jungen koordinierte. 

Ob auch Borneo-Orang-Utans dieses Verhalten regel­mäßig zeigen, kann man noch nicht mit Gewiss­heit sagen, aber die Annahme, dass sie es tun, liegt sehr nahe. Auch Schim­pansen und Bonobos kommu­ni­zieren mit ihren Jungen auf ähnliche Weise. 

Mutter und Kind verstehen sich ohne Worte
Mutter und Kind verstehen sich ohne Worte
 

Menschen­affen allge­mein zeigen ein reiches Reper­toire an kommu­ni­ka­tiven Lauten und Gesten, die sie kontext­ab­hängig einsetzen und auch wech­seln können, wenn sie von ihren Artge­nossen nicht verstanden werden. Beispiels­weise bei Orang-Utans in Gefan­gen­schaft wurde dies häufig beob­achtet. Wild­le­bende Orang-Utans aller­dings setzen Laute nur selten zur direkten Kommu­ni­ka­tion ein, viel­leicht um Präda­toren oder fremde Orang-Utans nicht auf sich aufmerksam zu machen. Die Kratz­laute sind zwar auch zu hören, aber weniger weit als Rufe. Inso­fern stellen sie eine Auffor­de­rung der Mutter an das Junge dar, die nicht unmit­telbar dring­lich ist. 

Biologie oder Kultur – weiterer Forschungsbedarf 

Die oben skiz­zierten Forschungs­er­geb­nisse basieren ledig­lich auf sieb­zehn Indi­vi­duen. Die Autorinnen und Autoren der Studie weisen darauf hin, dass noch sehr viel Forschungs­be­darf besteht, um alle Einzel­heiten der Kommu­ni­ka­tion unter Menschen­affen allge­mein und Orang-Utans im Beson­deren zu verstehen. Gerade auch Menschen­affen zeigen Ansätze von Kultur­bil­dung. Ob das beschrie­bene Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­halten ange­boren oder sozu­sagen kultu­rell vererbt wird, ist daher für die weitere Forschung von beson­derem Inter­esse. Dafür müssen in Zukunft mehr und größere Popu­la­tionen beob­achtet werden, um etwaige Unter­schiede und Gemein­sam­keiten festzustellen. 

Mutter Teresa und Sohn Berani
Mutter als Lehrmeisterin

Das Beson­dere bei Orang-Utans ist zudem, dass sie anders als andere Primaten nicht in dauer­haften Verbänden leben, sondern in aller Regel nur als Mutter-Kind-Gruppen anzu­treffen sind. Erlerntes Verhalten wird also zum aller­größten Teil über die Mutter weiter­ge­geben. In welchem Maß wilde Orang-Utans auch von anderen Indi­vi­duen als ihrer Mutter lernen und das Erlernte weiter­geben, ist eben­falls eine inter­es­sante Frage. Die von BOS ausge­wil­derten Tiere haben ja immer ihre mensch­li­chen Pfle­ge­rinnen und ihre etwa gleich­alten Artge­nossen als Vorbilder. 

So nah man bei BOS den Orang-Utans auch ist, die wilden Vertreter ihrer Art haben immer noch ihre Geheim­nisse. Sie zu erfor­schen mag auch helfen, die Arbeit von BOS noch weiter zu verbessern. 

Werden auch Sie zum Orang-Utan-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

Geschmug­gelt, gede­mü­tigt, geschlagen: Retten Sie mit uns die verges­senen Orang-Utans in Thailand

Geschmug­gelt, gede­mü­tigt, geschlagen: Retten Sie mit uns die verges­senen Orang-Utans in Thailand

Kürz­lich kehrte BOS Deutsch­land Geschäfts­führer Daniel Merdes von einer Reise aus Thai­land zurück. Sein Reise­be­richt handelte jedoch nicht von Strand, gutem Essen und Entspan­nung. Statt­dessen erzählte er von gequälten Orang-Utans, die ein unvor­stellbar trau­riges Dasein in herun­ter­ge­kom­menen Zoos und Vergnü­gungs­parks fristen. 

Warum sind Sie nach Thai­land gereist, um Orang-Utans zu sehen – das Projekt­ge­biet von BOS ist doch die indo­ne­si­sche Insel Borneo, die Heimat der Orang-Utans?

Ich wurde in Thai­land geboren, habe daher eine beson­dere Verbin­dung zu dem Land. Als ich 2008 „Im Einsatz für die Orang-Utans“ von Hannes Jaenicke im ZDF sah, haben sich mir vor allem auch die Bilder der Orang-Utans einge­brannt, die in Thai­land in Touris­ten­shows vorge­führt werden. Das Thema hat mich seither nicht mehr losgelassen. 

Letztes Jahr entdeckte ich die eindrucks­vollen Bilder des Foto­grafen Jaya­pra­kash Bojan von Orang-Utans in Boxshows der thai­län­di­schen Safari-Parks und im Pata Zoo in Bangkok. Das hat mich sehr berührt. Daraufhin fing ich an, zu dem Thema zu recher­chieren. Dabei bin ich auf Edwin Wiek und seine Orga­ni­sa­tion Wild­life Friends Foun­da­tion Thai­land (WFFT) gestoßen, der mich einlud, ihn und sein Rettungs­zen­trum südlich von Bangkok zu besu­chen. Zuvor wollte ich mir aber selbst ein Bild der Orang-Utans im Pata Zoo machen.

Pata Zoo Thailand
Pata Zoo Thailand
 

Ein Zoo inmitten von Bangkok, auf dem Dach eines Einkaufszentrums…

Ja, das ist bizarr. Gegründet 1983 auf der 6. und 7. Etage eines Einkaufs­zen­trums. Alles ist aus Beton, es ist schon auf den ersten Blick schmutzig, dunkel und depri­mie­rend. Besucht wird er vor allem von Thais, die den Zoo tatsäch­lich lieben. In Bangkok ist der Zoo eine Insti­tu­tion. Es gibt Vögel, Gibbons, Raub­katzen, Schlangen, die man in die Hand nehmen kann, einen Strei­chelzoo mit Ziegen, Schafen, Kanin­chen und Menschen­affen: einen Schim­pansen, ein Gorilla-Weib­chen und vier Orang-Utans – alle in einem unwür­digen Zustand. Die Tiere wirken apathisch, völlig perspek­tivlos, traurig, gelang­weilt, genervt, gebro­chen. Ein Orang-Utan hat mich ange­spuckt – ein deut­li­ches Zeichen, wie sehr sie Menschen hassen. Sie leben auf nacktem Beton, es gibt keine Pflanzen, keinerlei Enrich­ment. Dass Orang-Utans lange platt auf dem Boden liegen ist ein Verhalten, dass ich in unseren Stationen noch nie gesehen habe. 

Pata Zoo Thailand
Gebro­chener Orang-Utan im Pata Zoo
 

Woher stammen diese Orang-Utans?

Wir gehen davon aus, dass es sich um Show­ve­te­ranen handelt, da sie auch im Pata Zoo immer wieder bei Veran­stal­tungen vorge­führt werden. Im Endef­fekt sind aber alle Tiere aus Indo­ne­sien geschmug­gelt worden – bzw. ihre Vorfahren – da gibt es keinen Zweifel.

——– Hier sehen Sie einen ZDF-Bericht zum Thema! ——–

Show­ve­te­ranen?

Ja, ein Riesen­ge­schäft in Asien, nicht nur in Thai­land. Am bekann­testen ist sicher Safari World, ein riesiger Vergnü­gungs­park und Zoo. Orang-Utans werden dort mit Gewalt, Schlägen, Futter­entzug dres­siert. Sie werden verkleidet und geschminkt und führen für Touristen Boxkämpfe auf, spielen das Nummern­girl oder werden in den Shows zu Lach­num­mern. Sie müssen mit Touristen für Fotos lustige Fratzen ziehen oder dürfen mit Süßig­keiten gefüt­tert werden.
Die Tiere werden sexua­li­siert, führen unna­tür­liche Verhal­tens­weisen vor und vermit­teln ein völlig falsches Bild von Wild­tieren. Gerade auch Kindern.
Wir können eine Art aber nur dann erhalten, wenn wir Menschen ein realis­ti­sches Bild von den Wild­tieren haben. Und das kann eigent­lich nur sein, sie in Ruhe in ihrer natür­li­chen Heimat zu lassen.

Vergnügungspark in Thailand
Mit Schlägen gefügig gemacht

Orang-Utans sind im Washing­toner Arten­schutz­über­ein­kommen CITES im Anhang I gelistet, genießen also inter­na­tional höchsten Schutz und jeder inter­na­tio­nale kommer­zi­elle Handel ist somit verboten… 

Ja, der ille­gale Wild­tier­handel ist dennoch ein Riesen­ge­schäft. Der verbo­tene Handel mit geschützten Tier- und Pflan­zen­pro­dukten rangiert welt­weit an vierter Stelle in der Orga­ni­sierten Krimi­na­lität hinter Drogen­handel, Menschen­handel und Produkt­pi­ra­terie. Der Umsatz wird auf mindes­tens 10 Milli­arden US-Dollar pro Jahr geschätzt.

Wird Wild­tier­handel in Thai­land nicht straf­recht­lich verfolgt? Oder die nicht artge­rechte Haltung von Tieren?

Theo­re­tisch schon. Über­führte Schmuggler müssen mit mehr­jäh­rigen Gefäng­nis­strafen rechnen. In der Praxis muss es aber erstmal zu einer Anklage kommen. Doch die hat selten Aussicht auf Erfolg. Meist verläuft so etwas im Sande – je nachdem wie einfluss­reich der Ange­klagte ist… Gegen den Pata Zoo z. B. gab es schon mehrere natio­nale und inter­na­tio­nale Vorstöße, ihn zu schließen. Gebracht hat es gar nichts. Den Zoo und seine Bewohner gibt es noch immer. 

Wer sind die Abnehmer der geschmug­gelten Orang-Utans?

Das ist schwierig zu beant­worten. Wild­tier­handel findet zu großen Teilen im Internet, im Darknet statt. Natür­lich auch an Privat­leute. Die Zoos und Vergnü­gungs­shows sind inzwi­schen gar nicht mehr ange­wiesen auf geschmug­gelte Tiere. Sie züchten mit den einst­mals geschmug­gelten Tieren einfach selbst nach – so wie es euro­päi­sche Zoos letzt­lich auch machen. Nur sind die Haltungs- und Zucht­be­din­gungen inzwi­schen andere. Von daher macht es auch keinen Sinn, die Tiere aus den Zoos oder Shows frei­zu­kaufen. Damit unter­stützt man nur das nächste Leid der Tiere, da dann einfach mehr gezüchtet wird und der Verkauf an Rettungs­zen­tren zur guten Einnah­me­quelle wird. 50.000 Euro sind schon mal gezahlt worden, um einen gefan­genen Orang-Utan frei­zu­kaufen. Wir würden das System also nur unter­stützen, wenn wir uns dafür einsetzen würden, die Tiere freizukaufen. 

Vergnügungspark in Thailand
Darüber lachen Touristen!

Was kann BOS Deutsch­land also tun, um diesen Tieren zu helfen?

Natür­lich würde ich die Tiere am liebsten zurück in den indo­ne­si­schen Regen­wald bringen. Wenn die indo­ne­si­sche Regie­rung tatsäch­lich nach­weisen kann, dass ein Tier geschmug­gelt wurde, dann kann es theo­re­tisch zurück­ge­holt werden.
Doch die meisten Orang-Utans sind nicht mehr auswil­derbar. Sie sind krank, haben sich mit Hepa­titis oder Tuber­ku­lose infi­ziert und wären so eine Gefahr für wilde Popu­la­tionen. Und unsere Rettungs­zen­tren sind schon jetzt an der Grenze ihrer Aufnahmekapazität.
Unser Ziel ist es, in Thai­land einen Ort zu finden, an dem sie würdig leben können. So ein Ort ist das Rettungs­zen­trum WFFT von Edwin Wiek. Er konnte bereits mit viel diplo­ma­ti­schem Geschick und dank seines hervor­ra­genden Netz­werks zwei Show-Orang-Utans retten und hat ihnen ein wunder­schönes Gehege errichtet. Sie leben in einem riesen­großen Frei­ge­hege voller Bäume, können klet­tern, sich verste­cken, spielen und frei und würdig leben.
Wir von BOS Deutsch­land möchten Edwin Wiek bei seiner wert­vollen Arbeit unter­stützen. Er arbeitet bereits seit Jahren an diesem Thema, kennt die rich­tigen Leute, verhan­delt mit Poli­ti­kern, hat sogar Verbin­dungen ins thai­län­di­sche Königs­haus. Die Besitzer der Parks und Zoos sind reiche, mäch­tige Leute, an die kommt man nur mit viel diplo­ma­ti­schem Geschick. Nun geht es darum, dass im Rettungs­zen­trum von WFFT alles bereit ist für die Tiere. Wir von BOS Deutsch­land brau­chen jetzt finan­zi­elle Unter­stüt­zung für den Bau einer Orang-Utan-Insel im Rettungs­zen­trum von WFFT. Eine fertige, tier­wohl­ent­spre­chende Unter­brin­gungs­mög­lich­keit für die Show-Orang-Utans ist auch eine nütz­liche Argu­men­ta­ti­ons­hilfe bei den thai­län­di­schen Behörden. Damit die trau­rigen Orang-Utans aus dem Pata Zoo und aus Safari World noch viele gute Jahre vor sich haben dürfen.

Es ist noch ein langer Weg, aber wir sind bereit, ihn zu gehen. 

Und wie kann ich BOS dabei unter­stützen, die Orang-Utans in Thai­land zu retten? 

Besu­chen Sie nie so eine Show! Reden Sie mit Ihren Freunden darüber. Diese Shows müssen geächtet und diffa­miert werden. Thai­land­ur­lauber dürfen sie nicht besu­chen, dürfen keine Fotos mit Wild­tieren machen. Statt­dessen kann jeder einzelne z. B. auf Inter­net­por­talen diese Orte negativ bewerten. Wir müssen inter­na­tional ein Bewusst­sein dafür schaffen, dass es sich um Wild­tiere mit einer Würde handelt.

Mit Ihrer Spende unter dem Stich­wort “Thai­land” unter­stützen Sie BOS Deutsch­land und Wild­life Friends Foun­da­tion Thai­land beim Bau einer Orang-Utan-Insel für Show-Vete­ranen in Thai­land. https://www.orangutan.de/einzelspende

 

Akti­ons­wo­chen­ende im Tier­park Hellabrunn

Akti­ons­wo­chen­ende im Tier­park Hellabrunn

Am 24. und 25. August 2019 bietet der Münchener Tier­park Hella­brunn seinen Besu­che­rinnen und Besu­chern ein span­nendes Wochen­ende voller Extreme: von staub­tro­ckener Hitze zu feucht­warmem Regen­wald und unend­li­chen Wasser­welten – alles dreht sich um die Lebens­räume Tropen, Wüsten und Meer. Und die BOS-Regio­nal­gruppe München darf dabei natür­lich nicht fehlen.

Trockene Wüsten, feucht­warme Tropen und tiefe Meere — zusammen stellen sie einen Groß­teil der Lebens­räume unseres Planeten dar und könnten unter­schied­li­cher nicht sein. Umso span­nender ist es, mehr über die dort vorkom­mende große Viel­falt des Lebens zu erfahren. Sei es am Akti­ons­stand von Borneo Oran­gutan Survival Deutsch­land e.V., am Info-Point in der Fleder­maus­grotte, im Rahmen einer Quiz­rallye durch den Tier­park oder beim abend­li­chen Kino-Open-Air.

Programm Akti­ons­wo­chen­ende Tropen, Wüsten und Meer:

- Quiz­rallye mit zwölf Stationen im gesamten Tierpark

- Info­stand B.O.S. Deutsch­land e.V. von 10 bis 16 Uhr

- Info-Mobil Regen­wald von  12 bis 15 Uhr

- Bastel­stand Tram­pel­tiere von 10 bis 16 Uhr

- Akti­ons­stand Förder­kreis von 10 bis 16 Uhr

- Akti­ons­stand Zoll Flug­hafen München von 10 bis 16 Uhr

- Info­stand Arten­schutz in Hella­brunn von 10 bis 16 Uhr

- Info-Point Fleder­maus­grotte 11:30 und 13:30 Uhr

- Info-Point Urwald­haus 10:30 und 12:30 Uhr

- Tier­pfleger-Treff­punkt Sumatra-Orang-Utan am Samstag um 14 Uhr

- Tier­pfleger-Treff­punkt Tram­pel­tier um 13:30 Uhr

- Tier­pfleger-Treff­punkt Silber­gibbon am Sonntag um 14 Uhr

Als beson­derer Höhe­punkt findet am Samstag, 24. August ein exklu­sives Kino-Open-Air in der Hella­brunn Arena statt. Gezeigt werden indi­vi­duell zusam­men­ge­stellte Ausschnitte aus der Doku­men­tar­film-Reihe „Planet Wüste“ von Michael Martin. Der Münchner Foto­graf und Diplom-Geograph berichtet seit über 30 Jahren über seine Reisen in die verschie­densten Wüsten­re­gionen der Erde und gehört zu den renom­mier­testen Wüsten­fo­to­grafen welt­weit. Neben den Trocken­wüsten hat er auch Kälte- und Eiswüste bereist und Expe­di­tionen an die entle­gensten und extremsten Gebiete der Erde unter­nommen. Hella­brunn zeigt die beein­dru­ckendsten Land­schaft­auf­nahmen aus „Planet Wüste“ auf der großen Lein­wand unter freiem Himmel.

Die limi­tierten Tickets für 15,00 Euro für Erwach­sene und Kinder ab 10 Jahren (freie Platz­wahl) sind ab sofort und exklusiv an den Kassen am Isar- und Flamingo-Eingang erhält­lich. Der Einlass erfolgt ab 20 Uhr über das Tor 2 am Schlichtweg, Film­be­ginn ist um 20.45 Uhr. Die Veran­stal­tung endet um 23 Uhr. Das Mitbringen von alko­ho­li­schen Getränken ist nicht erlaubt. Die Veran­stal­tung findet bei jeder Witte­rung statt. Weitere Infor­ma­tionen: www.hellabrunn.de/kino

Der gedul­dige Julien

Der gedul­dige Julien

Vor etwas mehr als einem Jahr, am 26. Juni 2018 öffnete sich für den jungen Orang-Utan-Mann Julien die Käfigtür. Seitdem lebt er in unserem Schutz­wald Kehje Sewen. Unser Beob­ach­tungs­team fand, dass es mal wieder an der Zeit war, dem vaga­bun­die­renden Julien einen kleinen Besuch abzu­statten um zu sehen, wie es ihm geht.

Nach nicht allzu langer Suche wurde das Signal von Juliens Trans­mitter immer stärker, und das PRM-Team konnte ihn entde­cken. Er vertrieb sich die Zeit mit Signe und ihrem Sohn Bungaran und der attrak­tiven Orang-Utan-Dame Leonie. Julien klet­terte flink von Baum zu Baum, suchte Futter und machte einen rundum gesunden und fitten Eindruck. Die Anwe­sen­heit unser Orang-Utan-Beob­achter gefiel ihm gar nicht, was er durch laut­starke Kuss­ge­räu­sche klar machte. 

Julien, Signe, Bungaran
Julien, Signe und Bungaran

Deut­lich mehr Gefallen als an den Menschen, fand Julien an Leonie. Er folgte der hübschen Orang-Utan-Dame überall hin. Doch ohne Erfolg, denn Leonie inter­es­sierte sich mehr für die leckeren Früchte des Waldes und schnekte Julien kaum Beachtung. 

Leonie
Leonie

Juliens Geduld sollte sich schließ­lich aber doch auszahlen. Nach ihrem Mittags­schlaf zeigte sich Leonie deut­lich offener gegen­über Julien, und er durfte sich neben sie setzen. Und Julien stellte sich auch dabei nicht doof an, denn wenig später paarten sich die beiden.
Nachdem das Team genü­gend Daten gesam­melt hatte, zog es sich zurück und ließ Leonie und Julien in Ruhe. Die Zuver­sicht ist groß, dass Leonie eine hervor­ra­gende Mutter werden könnte, denn sie hat ihr Können ja bereits als Lehrerin von Bungaran unter Beweis gestellt. Warten wir es ab. Und drücken die Daumen.

Werden auch Sie zum Orang-Utan-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Der Kampf gegen das Feuer

Der Kampf gegen das Feuer

Seit jeher stellen Wald­brände, die vor allem in der Trocken­zeit immer wieder ausbre­chen, eine große Gefahr für uns dar. Doch seit einigen Jahren wüten die Feuer immer heftiger und bedrohen die Orang-Utans und ihren Lebens­raum mehr denn je.

Allein im vergan­genen Jahr hat ein Brand 12.926 Hektar unseres Projekt­ge­biets Mawas zerstört. Es dauerte mehrere Tage, bis das Feuer endlich besiegt werden konnte.

2015 wurde Borneo von den bisher verhee­rendsten Wald­bränden heim­ge­sucht. Um die letzten wild­le­benden Orang-Utan-Popu­la­tionen vor den Feuern zu beschützen, mussten wir von November 2015 bis Februar 2017 allein drei große Umsied­lungs­ak­tionen durch­führen, bei denen wir insge­samt fast 90 Orang-Utans in siche­rere Wald­ge­biete bringen konnten.

Der Schaden, den die Brände an den Wäldern und der Arten­viel­falt anrich­teten, war desas­trös. Wir wussten, dass wir inten­sive Maßnahmen ergreifen mussten, um auf künf­tige Feuer­ka­ta­stro­phen vorbe­reitet zu sein. Unser Team in Mawas arbeitet seither ehrgeizig daran, zukünf­tige Brände zu verhin­dern und so vor allem auch die weitere Verbren­nung der kohlen­stoff­rei­chen Torf­moor­ge­biete zu stoppen. Schließ­lich bewirt­schaften wir in Mawas mehr als 309.000 Hektar Torf­moor­ge­biet. Zunächst galt es, die zerstörten Gebiete wieder­her­zu­stellen. Neue Bäume wurden und werden gepflanzt, Brun­nen­pumpen gebaut und Patrouil­len­pläne entwi­ckelt, um regel­mäßig poten­zi­elle Brand­herde zu überwachen.

Feuerpatrouille in Mawas
Feuer­pa­trouille in Mawas

Außerdem werden hunderte von Stau­dämmen gebaut, um die Entwäs­se­rungs­ka­näle zu blocken. So soll der Wasser­stand erhöht und der Torf­moor­boden wieder vernässt werden. Denn nichts ist leichter entflammbar, als die ausge­trock­neten Torf­moor­böden, die in den 1990er Jahren durch künst­liche Kanäle trocken­ge­legt wurden. Zusätz­lich wurden beson­ders zerstörte Gebiete, vor allem an den Kanal­ufern, mit heimi­schen Bäumen neu bepflanzt. So soll die Gefahr von neuen Brand­herden redu­ziert werden.

Setzlinge werden eingepflanzt
Setz­linge werden eingepflanzt
So kann der Torfmoorboden wiederbelebt werden
So kann der Torf­moor­boden wieder­be­lebt werden

Das Feuer auf dem Weg zur Waldschule!

Noch vor wenigen Tagen wütete ein Brand direkt vor den Toren unseres Rettungs­zen­trums Nyaru Menteng. Nur 300 Meter vor der Station konnte das Feuer in Zusam­men­ar­beit von BOS, der Feuer­wehr und dem Militär gerade noch gelöscht werden.

Feuer in der Nähe von Nyaru Menteng
Feuer in der Nähe von Nyaru Menteng
Hand in Hand arbeiten Feuerwehr, lokale Behörden und BOS-Mitarbeiter
 
Hand in Hand arbeiten Feuerwehr, lokale Behörden und BOS-Mitarbeiter
Hand in Hand arbeiten Feuer­wehr, lokale Behörden und BOS-Mitarbeiter

Unsere Rettung war die inten­sive Vorbe­rei­tung, die wir in den vergan­genen Jahren geleistet haben. Und die schnelle Reak­tion. Rund um das Rettungs­zen­trum haben wir drei Vertei­di­gungs­zonen gegen das Feuer errichtet. Außerdem wurden mehrere Brunnen gegraben, um schnell und überall Zugriff auf Wasser zu haben. Unser Team konnte so das gefähr­dete Gebiet mithilfe der Brunnen wässern. So können die Flammen hoffent­lich auch in Zukunft zurück­ge­halten werden, sobald sie erneut Kurs auf die Wald­schule von Nyaru Menteng nehmen. Auch wenn für dieses Mal alles gut gegangen und die Gefahr recht­zeitig gebannt werden konnte – die Gefahr ist noch nicht über­standen. Die Trocken­zeit hat gerade erst begonnen und wird ihren Höhe­punkt erst im September errei­chen. Für uns heißt das in den nächsten zwei Monaten stän­dige Alarm­be­reit­schaft. Rund um die Uhr sind unsere Kollegen im Einsatz, um jeder­zeit den Kampf gegen das Feuer aufzunehmen.

Um die Orang-Utans in unserer Rettungs­sta­tion zu beschützen, benö­tigen wir drin­gend zusätz­liche Ausrüs­tung. Vor allem feuer­feste Klei­dung, Wasser­pumpen und ‑schläuche und ein Lösch­was­ser­spei­cher werden gebraucht.

Bitte helfen Sie uns mit einer Spende und ermög­li­chen Sie weitere Schutz­maß­nahmen. 

Dichter Rauch hängt über Borneo
Dichter Rauch hängt über Borneo
 
Orang-Utan-Ale im Orang-Utan-Monat August

Orang-Utan-Ale im Orang-Utan-Monat August

Der 19. August ist offi­zi­eller Welt-Orang-Utan-Tag. Aber wir finden: Ein Tag im Jahr wird diesen wunder­baren Tieren nicht gerecht. Darum gibt es in Berlin auch in diesem Jahr wieder einen ganzen Orang-Utan-Monat!

Den August hindurch wird im Brau­haus Südstern in Berlin-Kreuz­berg das exklu­sive Orang-Utan-Ale ausge­schenkt — solange der Vorrat reicht. Dieses sensa­tio­nell leckere Sommer­bier wurde extra für BOS gebraut. Mit jedem verkauften Liter Bier wird ein Euro für die Projekte auf Borneo gespendet. 

Das urige Orang-Utan-Ale besticht mit seiner orange-roten Farbe und spült mit seinen grasig-würzigen Aromen einen Hauch von Urwald in unsere Kehlen. Rotes Cara­mell­malz gibt ihm seine beson­dere Farbe. Die ober­gä­rige Hefe und der Hopfen erzeugen zarte Frucht­noten, die aber nicht domi­nieren. Ein exklu­sives Spezial-Bier, so wild wie unsere nahen Verwandten in Borneo.