Dank ihres dicken „Zinkens“ im Gesicht gehören die Nasenaffen zu den bizarrsten Geschöpfen im Tierreich. Der Biologe Felix Heidinger beobachtet mit einem BR-Filmteam eine Gruppe in Sabah, im malaysischen Teil Borneos.
Ein grünes Image wird immer wichtiger für Produkte und Unternehmen. Ökologie und Nachhaltigkeit — Trends der Gegenwart. Weltweit verkaufen Firmen ihre Produkte als ökologisch und fair. Das Ziel: mit dem Umweltbewusstsein der Verbraucher den Umsatz steigern. Was ist dran wahr?
Eine Organisation ist immer nur so stark wie ihre Mitarbeiter. Bei BOS engagieren sich täglich unglaublich viele fleißige Menschen aus aller Welt für Orang-Utans und den Regenwald. Ein Großteil von ihnen: Frauen.
Zu ihnen gehört Hanni Puspita Sari. In einem achtköpfigen Team, das sich um die Pflege, Versorgung und Beschäftigung von Orang-Utans im Schutzzentrum Nyaru Menteng kümmert, ist Hanni die einzige Frau.
„Ich arbeite hier seit dem 17. November 2000“, erzählt sie. Angefangen habe ich als Leihmutter und Babysitterin, bis ich 2008 eine neue Aufgabe bei BOS übernommen habe“. Das Team, in dem Hanni arbeitet, ist u.a. dafür verantwortlich, die Nahrungsaufnahme jedes einzelnen von insgesamt 158 Orang-Utans im Rehabilitationszentrum bis zu seiner Freilassung im Wald zu überwachen. Dabei muss besonderes Augenmerk auf die Tiere gelegt werden, die aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen nicht mehr ausgewildert werden können. „Für diese müssen wir sogenannte Enrichments oder auch Beschäftigungen erstellen“, sagt Hanni. Das sind bis zu 100 Enrichments täglich.
„Anreicherung bedeutet nicht nur, Werkzeuge oder Spielzeug oder Nahrungsergänzungsmittel für Orang-Utans bereitzustellen“, erklärt Hanni weiter. „Die Interessen der Orang-Utans müssen berücksichtigt werden. Im Laufe der Zeit habe ich langsam mehr über verschiedene individuelle Bedürfnisse und die unterschiedlichen Bedeutungen von Enrichments gelernt.“
Die einzigartigen Persönlichkeiten der Orang-Utans sind zu Hannis größter Herausforderung geworden: „Ich muss kreativ sein und mir bewusst sein, was jeder Einzelne braucht, jeden Orang-Utan kennen, den wir in Nyaru Menteng betreuen, unabhängig von den verschiedenen Altersgruppen, Fähigkeiten und dergleichen.“
Einige Orang-Utans können aufgrund mangelnder Fähigkeiten und natürlichen Verhaltens, einer nicht geheilten Krankheit oder einer erheblichen körperlichen Behinderung nicht freigelassen werden. Für diese „nicht freisetzbaren“ Orang-Utans müssen Hanni und die anderen Mitglieder des Teams das Leben im Schutzzentrum abwechslungsreich gestalten, bevor die Tiere die Chance bekommen, auf einer Schutzinsel zu leben.
„Wir müssen bestimmte Anreicherungsinstrumente schaffen und Infrastruktur bereitstellen, um ihre Rehabilitation zu unterstützen, auch wenn wir wissen, dass sie möglicherweise nicht in die Wildnis entlassen werden. Wir müssen sie von Langeweile befreien und ihren Geist beschäftigen, weil Orang-Utans wie Menschen Stress und Langeweile erleben“, erklärt die junge Frau.
“Der gesamte Zweck der Rehabilitation besteht darin, Orang-Utans ein freies Leben in einem wilden Lebensraum zu ermöglichen, aber die traurige Wahrheit ist, dass nicht alle die gleiche Chance bekommen”, räumt sie ein.
Als jemand, der hinter den Kulissen des Orang-Utan-Rehabilitationsprozesses arbeitet, möchte Hanni diese Botschaft vermitteln. „Ich hoffe, dass unsere Arbeit hier eines Tages wirklich verwirklicht werden kann. Wir hoffen, dass die Orang-Utans in unserer Obhut ein gutes Leben führen und dass die Spezies überleben wird. Indem wir ihnen helfen, in ihre wahre Heimat zurückzukehren, tun wir etwas Gutes für den Planeten und für die ganze Menschheit.“
Danke Hanni, Du bist ein echter Orang-Utan-Warrior!
Der Erfolg der BOS Foundation bei der Freilassung von mehr als 400 Orang-Utans in den letzten acht Jahren ist zum großen Teil auf ein Team hoch engagierter Einzelpersonen zurückzuführen, die sich für den Schutz von Orang-Utans einsetzen. Diese harten, fleißig arbeitenden Männer und Frauen, die das tun, was sie tun, aus Liebe tun. Sie sind unsere Orang-Utan-Krieger. Dank dieser Menschen bewegen sich Orang-Utans jetzt frei in der Wildnis und in geschützten Wäldern in ganz Kalimantan.
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Riesige Freude im Regenwald: Alba ist endlich wieder mit Kumpel Unyu vereint! Dieser durfte im Rahmen der 35. Auswilderung aus Nyaru Menteng in die unmittelbare Nachbarschaft der weltweit einzig bekannten weißen Orang-Utan-Dame ziehen. Mit ihm sind Batola und Paduran in die Freiheit entlassen worden.
Die Wiedersehensfreude zwischen Alba und Unyu war jedoch besonders groß. Schließlich hatten die zwei schon im Sozialisierungskomplex des BOS-Schutzzentrums viel Zeit zusammen verbracht. So beobachteten unsere Monitoring-Mitarbeiter vor Ort auch “ein warmes und herzliches Willkommen” zwischen den beiden. Das Freundesduo verschwand nach Ankunft von Unyu auch gleich gemeinsam in einem Baum.
Für unsere Mitarbeiter war diese Beobachtung eine ganz besondere. Schließlich konnten sie beobachten, wie gut Alba nach mehr als einem Jahr in Freiheit ihr Leben im Regenwald meistert. Physisch in guter Verfassung scheint die Dame alles richtig zu machen: Futter suchen, Schlafnester bauen und mit anderen Menschenaffen in ihrer Umgebung sozialisieren.
Da neu ausgewilderte Orang-Utans unter besonderer Beobachtung stehen, haben unsere Monitoring-Teams aufgrund der Freundschaft zwischen Alba und Unyu große Hoffnung, die weiße Dame jetzt wieder öfter zu sehen. Die ersten Bilder der beiden haben wir im Video festgehalten.
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Zwei kleine Mädchen im Kampf gegen den großen Umweltzerstörer. Gut gegen Böse. Wie im Märchen setzt sich das Gute durch, am Ende wird der Regenwald gerettet, und alle leben glücklich und zufrieden.
So zumindest klingt es, wenn es nach dem Unternehmen Kellogg´s geht. Dieses bedient sich seit nunmehr 18 Monaten zweier Schwestern, um sein Image zu polieren. Doch von vorn: In den englischsprachigen Medien wird seit geraumer Zeit über die Initiative von Asha (12 Jahre) und Jia Fitzpatrick (10) aus dem britischen Leighton Buzzard berichtet.
Schockiert über verwaiste Orang-Utan-Babys
Die Mädchen hatten 2018 die „Orangutan Jungle School“ gesehen, jene Doku-Serie, die das Leben verwaister Menschenaffen in den Rettungszentren der BOS Foundation auf Borneo beleuchtet. Schockiert über die Information, dass unter anderem der Anbau von Ölpalmen und die massive Produktion von billigem Palmöl zum traurigen Schicksal von Orang-Utan-Babys beitragen, starteten die Schwestern nur fünf Tage nach der Erstausstrahlung der Sendung in Großbritannien eine Online-Petition. Der Adressat: Kellogg´s.
In einem Begleit-Video klagten die kleinen Umweltschützerinnen an: „Da ist Palmöl im Müsli, in Pizza, Eiscreme, Seife und Duschgel. Überall Palmöl! Warum benutzt ihr weiter dieses Palmöl? Täglich sterben 25 Orang-Utans aufgrund der Produktion!“ Sie fordern das Unternehmen als einen der größten Verarbeiter des billigen Öls auf, sofort auf dessen Verwendung zu verzichten oder zumindest auf eine nachhaltige Produktion umzusteigen. So lange dies nicht gewährleistet sei, würden die Schwestern kein Müsli mehr essen und ihre Unterschriftenpetition fortführen.
Fordern mehr als zehn Jahre altes Versprechen ein
Nach ersten lokalen, später landesweiten Medien-Berichterstattungen 2018 erklärte sich der Konzern zu einem Gespräch mit den Mädchen bereit. Zwei weitere Treffen folgten. Nun, eineinhalb Jahre und 790.000 Online-Unterschriften später, der scheinbare Sieg der Massen über den Großkonzern: Kellogg´s verpflichtet sich angeblich, die derzeit gängigen Anbaumethoden in nachhaltige zu ändern. Bis 2025 sollen 100 Prozent des Palmöls nachhaltig beschafft werden. Außerdem wolle man mit „vertrauenswürdigen“ NGOs sowie Kleinbauern zusammenarbeiten, um die Entwaldung zu stoppen und Flächen zu renaturieren.
Wirkliches Umdenken oder PR-Strategie?
Ein guter Schritt, so scheint es. Denn immerhin landen mindestens 70.000 Tonnen Palmöl jährlich in den Produkten des Lebensmittelriesens. Doch blickt man auf seine Firmen- und Nachhaltigkeitspolitik im vergangenen Jahrzehnt zurück, so zeichnet sich eines ab: Kellogg´s nutzt die derzeitige Berichterstattung über die Mädchen hauptsächlich, um sein eigenes Image zu polieren. Mit Fotos, in denen die zwei Müslischachteln präsentieren und niedlich lächelnd in Kameras blicken.
Tatsächlich jedoch ist diese angeblich jetzt erst getroffene Entscheidung über die Änderung der Nachhaltigkeitspolitik bereits mehr als zehn Jahre alt! Der ursprüngliche Plan sah vor, bis spätestens 2015 auf nachhaltig produziertes Palmöl umzusteigen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht beziehungsweise immer wieder verschoben. Zunächst auf 2020. Dann auf 2023. Nach derzeitigem Stand soll nun bis 2025 die Umstellung erfolgt sein.
Das verkündete das Unternehmen nun in einem Grundsatzpapier. Sprecherin Alison Last: „Als sozial verantwortliches Unternehmen ist Kellogg’s bestrebt, mit seinen globalen Palmöllieferanten zusammenzuarbeiten, um vollständig rückverfolgbares Palmöl zu beschaffen, das auf umweltverträgliche, sozial vorteilhafte und wirtschaftliche Weise hergestellt wird, einschließlich der Eindämmung der Entwaldung.“
Umweltschützer und Organisationen wie „Palmoil Investigations“ kritisieren die jetzige „Neuerung“ des Unternehmens als perfides PR-Manöver und extreme Täuschung der Verbraucher. Auch große Medien hätten, statt sauber zur Nachhaltigkeitsstrategie der Firma in der Vergangenheit zu recherchieren, das Märchen vom Siegeszug zweier kleiner Mädchen über den Lebensmittelgiganten, gutgläubig geschrieben.
Den Geschwistern hingegen wird mittlerweile weltweit Respekt entgegengebracht. Sie wollen weitermachen und jetzt noch mehr Firmen öffentlich zum Umdenken auffordern: „Unsere Petition bleibt offen und wir fordern immer noch Unterschriften”, betonen die zwei Orang-Utan-Fans.
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Wie sah der Regenwald vor unserer Zeit aus? Dieser Frage geht Oscar-Preisträgerin und Schauspielerin Judi Dench nach. Dafür reist sie in dieser eindrucksvollen Doku ins Herz von Borneo, zu den ältesten und artenreichsten Regenwäldern der Erde. Sie begegnet wilden Orang-Utans und entlässt kleine Malaienbären zurück in die Freiheit.
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