Expe­di­tionen ins Tier­reich — Wildes Südostasien

Die Insel­welt Südost­asiens ist durch die zerstö­re­ri­schen Kräfte der Erde erschaffen worden und doch von unver­gleich­barer Schönheit.Vor etwa 25 Millionen Jahren kolli­dierten die Konti­nente Austra­lien und Asien. Seitdem wurde und wird unab­lässig die Erdkruste verschoben. Die Insel Neuguinea ist ein Produkt dieser Umbrüche.

Vor ihrer Küste lockt ein feuer­spei­ender Vulkan das Leben in seine Nähe. An den Hängen des Tavurvur versam­meln sich jeden Morgen Groß­fuß­hühner. Sie graben tief in die Asche, um ein einziges Ei hinein­zu­legen. Damit sind die elter­li­chen Pflichten erle­digt, die vulka­ni­sche Wärme über­nimmt das Ausbrüten der Eier. Diese eigen­tüm­liche Brut­me­thode ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie das Leben sogar rohe Kräfte aus dem Erdin­neren für seine Zwecke nutzen kann.Als Teil des austra­li­schen Konti­nen­tal­schelfs beher­bergt Neuguinea auch viele Tiere des fünften Konti­nents, die hier aber ganz eigen­ar­tige Lebens­weisen entwi­ckelt haben: Kängurus klet­tern auf Bäume, während Tauben am Wald­boden spazieren gehen. Als spezi­elle Folge der Konti­nen­tal­ver­schie­bungen entstand hier auch die biolo­gi­sche Ausnah­me­erschei­nung der Para­dies­vögel in 39 atem­be­rau­benden Formen.Auch auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo haben sich die Erdkräfte ausge­wirkt. Hier glühen Vulkane mit unheim­li­chem blauen Licht. Der größte Vulkan­aus­bruch, den es seit Menschen­ge­denken gegeben hat, hat eines der reichsten Ökosys­teme der Erde geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asia­ti­schen Teil der Erdkruste, daher stammen auch ihre Bewohner von diesem Konti­nent: Orang-Utans und Nashörner zum Beispiel.Biologen nennen den Raum zwischen dem asia­ti­schen und dem austra­li­schen Konti­nent Wallacea. Hier findet sich eine kuriose Ansamm­lung von schiff­brü­chigen Krea­turen, die im Verlauf von Jahr­mil­lionen auf den Inseln stran­deten. Auf Halma­hera lebt der höchst unge­wöhn­liche Bänder­pa­ra­dies­vogel mit seinem extra­va­ganten Feder­schmuck. Auf der Nach­bar­insel Sula­wesi leben die Babi­rusa-Schweine. Sie haben nicht nur einen Hang zu Boxkämpfen, sondern auch das selt­samste Gebiss, das sich im Säuge­tier­reich findet: Die riesigen Hauer wachsen durch den Rüssel hindurch nach oben.

Neuen Wilden geht es prima

Neuen Wilden geht es prima

Gute Neuig­keiten aus dem Regen­wald: Den zehn Orang-Utans, die wir vor einigen Wochen mit dem Heli­ko­pter in die Schutz­ge­biete Kehje Sewen und dem Bukit Batikap Schutz­wald ausge­wil­dert haben, geht es gut. Es war die erste Auswil­de­rung seit Beginn des Lock­downs; sie fand unter sehr strengen Hygie­ne­auf­lagen statt. 

Nach den Auswil­de­rungen geht die Arbeit von BOS weiter: Unsere Post-Release-Moni­to­ring (PRM)-Teams folgen jeder Spur der „Neuen Wilden“. Sie wollen heraus­finden, ob die Tiere sich in der neuen Umge­bung einleben. Sie dabei aufzu­spüren, ist manchmal eine echte Heraus­for­de­rung – Orang-Utans bewegen sich hoch in den Bäumen, sind – abge­sehen von der sehr engen Mutter-Kind-Bezie­hung in den ersten acht Jahren – fast immer allein unter­wegs und dabei meis­tens eher geräuschlos.

Freet, Juve und Britney sind jetzt im Kehje Sewen Wald zu Hause

Freet hat sich gut an seine neue Umgebung angepasst
Freet hat sich gut an seine neue Umge­bung angepasst

Im Kehje Sewen Wald begannen die Männ­chen Freet (27) und Juve (25) und das 28-jährige Weib­chen Britney sofort nach ihrer Frei­las­sung, die Gegend zu erkunden. Während Freet und Britney sofort über die Baum­kronen in der Tiefe des Waldes verschwunden sind, konnte das PRM-Team mit Juve Schritt halten. Das Männ­chen erkun­dete seine Umge­bung in aller Ruhe, klet­terte auf einen Adin­andra-Baum und verspeiste erst einmal ausgiebig Blätter und Früchte. Die Reise mit dem Heli­ko­pter hatte ihn offenbar hungrig gemacht. Nachdem der Hunger gestillt war, suchte Juve nach geeig­neten Ästen, um sich sein erstes Schlaf­nest in Frei­heit zu bauen. Die eigen­stän­dige Futter­suche und der Bau eines Schlaf­nests sind sichere Zeichen, dass Juve gut im Regen­wald ange­kommen ist. Froh über diesen Erfolg kehrte das PRM-Team in sein temporär erbautes Camp in der Nähe des Auswil­de­rungs­punktes zurück.

Die frei gelas­senen Menschen­affen zeigen artge­rechtes Verhalten

Am nächsten Morgen wurden gleich drei Teams losge­schickt, um Juve, Freet und Britney zu finden und zu beob­achten. Juve war noch immer in der Nähe seines Schlaf­nestes und daher einfach aufzu­spüren. Das zweite Team traf auf Freet, der hoch oben in einem Rambutan-Baum saß; nicht weit von dem Ort entfernt, wo er tags zuvor frei gelassen worden war. Aller­dings gefiel es dem impo­santen Männ­chen gar nicht, von den Menschen beob­achtet zu werden – immer wieder brach er Äste ab und warf sie auf das Beob­ach­tungs-Team unter sich. Zwischen den kleinen Atta­cken pflückte er sich Früchte aus dem Baum und verspeiste sie genüsslich.

Juve zeigt Dominanz über den typischen Loncall
Juve zeigt Domi­nanz über den typi­schen Loncall

Dann war plötz­lich aus der Ferne deut­lich der Ruf eines anderen Männ­chens zu hören: Es war Juve. Er stieß einen langen, lauten Ruf aus und wartete auf eine Erwi­de­rung. Freet schien das Signal anfangs zu igno­rieren, doch dann antwor­tete er seiner­seits mit einem Ruf – und es ging immer hin und her. Dieser soge­nannte Longcall (hier zu hören) zeigt die Domi­nanz der Männ­chen in ihrem Revier an. Bis in den späten Nach­mittag forderten sich Juve und Freet in ihrem Rufwett­be­werb immer wieder heraus. Einmal war sogar ein weit entfernter Ruf von einem dritten, unbe­kannten, Orang-Utan zu hören. Freet und Juve verstummten erst, als sie sich nieder­ließen, um ihre Schlaf­nester zu bauen.

Am nächsten Tag loka­li­sierte das dritte Team schließ­lich auch Britney. Sie näherte sich Juve, der ihr nach einer kurzen Annäh­rungs­phase dicht auf den Fersen blieb. Als das Weib­chen kein großes Inter­esse an ihm zeigte, verschwand Juve wieder im Wald, um ihn allein zu erkunden.

Britney macht es sich im Baum gemütlich
Britney macht es sich im Baum gemütlich

Unsere Moni­to­ring-Teams behalten die Tiere im Auge – so gut es geht

Freet, Juve und Britney scheinen sich vorbild­lich in ihrem neuen Zuhause im Kehje Sewen Wald einzu­leben. Sie sind bestens gewappnet für all die Aben­teuer, die noch auf sie warten.
Auch von den anderen Orang-Utans, die wir jetzt im Bukit Batikap Schutz­wald in Zentral-Kali­mantan ausge­wil­dert haben, gibt es posi­tive Neuig­keiten: Nenuah, Noel, Hugus und Bali wurden von den Post-Release-Moni­to­ring Teams bereits mehr­fach gesichtet, und die Frei­heit scheint ihnen gut zu bekommen. Derzeit warten wir noch auf mehr Infor­ma­tionen und Bilder, die dann mit dem Team-Koor­di­nator direkt aus dem Regen­wald kommen – dort gibt es kein Internet. Stada, Disha und ihr Sohn Deijo haben sich offenbar schon so gut an ihre neue Umge­bung ange­passt, dass sie unseren Moni­to­ring-Teams bisher entwi­schen konnten. Doch wir bleiben dran.

 

Rück­blick: Hier kommen unsere Neuen Wilden im Regen­wald an

Noch warten weitere 400 Orang-Utans in unsren Rettungs­ze­tren auf Ihren ganz persön­li­chen Ruf der Frei­heit. Bitte helfen Sie, auch diesen Orang-Utans ein Leben in ihrem wahren Zuhause zurück zu geben. Jeder Beitrag hilft.

 

Stau­dämme: Weiteres Etap­pen­ziel in Mawas erreicht

Stau­dämme: Weiteres Etap­pen­ziel in Mawas erreicht

Das Wetter war immer wieder eine Heraus­for­de­rung, aber wir haben es dennoch geschafft: Fünf weitere Stau­dämme sind über den Jahres­wechsel fertig­ge­stellt worden. Das sind 50 Hektar Torf­moor, das nun wieder­vernässt ist und sich erholen kann. Insge­samt zwanzig Stau­dämme wollten wir in 2020 bauen. Das war unser Ziel – und wir haben es erreicht.

Auf 200 Hektar Torf­moor läuft das Wasser nun nicht länger aus dem Boden ab, die Natur kann wieder aufblühen, und neue Bäume können gepflanzt werden. Die besten Voraus­set­zungen für einen opti­mis­ti­schen Start in das neue Jahr.

Danke, dass Sie das alles ermög­licht haben. Corona hatte uns einen gehö­rigen Strich durch die Rech­nung gemacht. Lange Zeit war es unge­wiss, ob wir in 2020 über­haupt weitere Stau­dämme bauen und in Mawas aufforsten können. Aber dank Ihrer über­wäl­ti­genden Unter­stüt­zung haben wir das Torf­moor weiter von innen heraus gestärkt.

 

Sie wollen weitere Dämme mit uns bauen? Hier können Sie den Bau unter­stützen.

 

Wie wäre es heute mit einer Mango?

Wie wäre es heute mit einer Mango?

Orang-Utans essen gern und oft. Am liebsten Früchte. Sie sorgen auf dem Spei­se­plan mit Baum­rinde, Pflan­zen­kernen, Blät­tern und Termiten für die saftige Abwechs­lung. Glück­li­cher­weise ist die Auswahl im Regen­wald von Ost-Kali­mantan riesig – es gibt Hunderte verschie­dene Obst­sorten, die die Nahrung eines Orang-Utans berei­chern und einen Groß­teil davon ausmachen.

Orang-Utans essen gern Früchte

Ein abwechs­lungs­rei­cher Spei­se­plan ist wichtig für die natür­liche Entwick­lung dieser Tiere. Wenn es dann auch noch schmeckt – umso besser. Neulich haben wir davon berichtet, dass die leuch­tend gelbe Jabon-Früchte bei den Orang-Utans sehr beliebt sind. Eine weitere Lieb­lings­frucht ist tatsäch­lich eine, die auch wir Menschen sehr gern essen: Die Mango.  Wilde Mangos – aus der Gattung Mangi­fera – sind im Kehje Sewen Wald in Hülle und Fülle vorhanden. Aller­dings schme­cken diese völlig anders als die, die wir aus dem Super­markt kennen – die Mangos aus dem Kehje Sewen Forest schme­cken sauer! Damit sind sie besser an die Geschmacks­nerven und Ernäh­rungs­be­dürf­nisse der Orang-Utans angepasst.

Obst­bäume eignen sich gut für das Monitoring

Die Reste der Mangos unterm Baum geben einen Hinweis auf Orang-Utans im Baum
Die Reste der Mangos unterm Baum geben einen Hinweis auf Orang-Utans im Baum

Auf ihren Touren durch die Baum­wipfel legen Orang-Utans daher gern einen Stopp in den zahl­rei­chen Jabon- und Mango-Bäumen ein, um sich in aller Ruhe satt zu essen. Eine wunder­bare Gele­gen­heit, die Tiere in ihrer natür­li­chen Umge­bung zu beob­achten und Daten zu sammeln. Deswegen kommen unsere Post-Release-Moni­to­ring (PRM)-Teams auf ihren Rund­gängen durch den Keheje Sewen Wald immer auch gezielt an diese Plätze. Manchmal ist es ganz leicht heraus­zu­finden, in welchem der hohen Bäume grade ein Orang-Utan is(s)t – dann nämlich, wenn die unge­nieß­baren Reste der Mango unter dem Baum auf dem Wald­boden zerstreut sind. Oder sie grade aus dem Kronen­dach nach unten fallen.

Sayang und Padma sind Genießerinnen

Padma und Sayang erfreuen sich an der Obst-Fülle
Padma und Sayang erfreuen sich an der Obst-Fülle

Vor einigen Wochen fand unser Team auf diese Weise Sayang und ihre Tochter Padma. Das Orang-Utan-Mädchen Padma wurde 2018 als Tochter ihrer 2013 ausge­wil­derten Mutter in Frei­heit geboren. Daher ist es für uns äußerst inter­es­sant zu beob­achten, wie sich die Kleine entwi­ckelt. Bisher läuft alles so, wie es sein sollte. Das macht uns sehr glücklich. 
Sayang und Padma hatten es an diesem Tag beson­ders gut getroffen: Direkt neben dem Mango­baum, auf dem sie saßen, stand auch noch ein frucht­tra­gender Wald-Rambutan-Baum! Die beiden konnten von einem Geäst ins andere wech­seln und so richtig schlemmen – was sie auch ausgiebig taten. Nach einem langen Nach­mittag, an dem das PRM-Team viele Daten sammeln konnte, zogen sich Mutter und Kind in ihr Nacht­nest zurück.

Werden auch Sie zum Unter­stützer von BOS. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Mit Orang-Utans ist es nie langweilig

Mit Orang-Utans ist es nie langweilig

Ein wich­tiger Teil unserer Arbeit ist die Beob­ach­tung der ausge­wil­derten Orang-Utans in ihrem neuen Lebens­raum. Sie aufzu­spüren ist jedoch manchmal etwas heraus­for­dernd: Einige der Tiere meiden die Menschen, manche reagieren aggressiv und wieder andere nähern sich neugierig den Post-Release-Moni­to­ring-Teams, sobald sie sie erspähen. Der Grund für das unter­schied­liche Verhalten liegt meist in ihrer persön­li­chen Geschichte.

Manche Orang-Utans halten sich von Menschen fern

Mona beobachtet Menschen lieber aus der Entfernung
Mona beob­achtet Menschen lieber aus der Entfernung

Unsere Post-Release-Moni­to­ring (PRM)-Teams bringen von ihren Touren durch die Auswil­de­rungs­ge­biete jedes Mal neue Eindrücke von ihren Begeg­nungen mit den „Neuen Wilden“ mit. Auf einer ihrer letzten Patrouillen traf das Team aus Camp Lesik unter anderem auf Mona, die schon seit über sieben Jahren im Kehje-Sewen-Wald lebt. Das Weib­chen tendiert dazu, den Menschen keine große Beach­tung zu schenken. Kommen sie dann näher, wird jedoch eine starke Abnei­gung spürbar und Mona reagiert bisweilen aggressiv. Dann ist Vorsicht geboten.

Auch Marlies mag Menschen nicht so gern. Bevor sie 2003 in unser Schutz­zen­trum kam, wurde sie illegal als Haus­tier gehalten. Sobald sie Menschen sieht, stellen sich Ihre Haare auf – ein untrüg­li­ches Zeichen, dass sie Wut verspürt. In diesem erregten Zustand kann Marlies unbe­re­chenbar sein. Daher bleibt das Team immer wachsam und trifft die notwen­digen Vorkeh­rungen, um eine uner­war­tete Begeg­nung mit ihr zu vermeiden. Im schlimmsten Fall kann das Team einfach in den Fluss springen. Das ist tatsäch­lich schon vorge­kommen. Orang-Utans können nicht schwimmen, daher ist das Wasser für die Beob­achter ein sicherer Ort. Wenn Marlies weiß, dass es eine Barriere zwischen ihr und den Menschen gibt, beru­higt sie sich dann jedoch immer wieder und zieht sich zurück.

Wenn Marlies Gänsehaut bekommt, ist Vorsicht geboten
Wenn Marlies Gänse­haut bekommt, ist Vorsicht geboten

Andere treibt die Neugier

Doch es gibt auch ausge­spro­chen neugie­rige Orang-Utans, die sich unseren Teams nähern, sobald sie sie erspähen. Ein Grund: Die Ausrüs­tung, die unsere Teams immer dabei­haben, scheint die Tiere magisch anzu­ziehen. Ob Fern­glas, Regen­mantel, Stirn­lampe, Pack­sack oder Markie­rungs­band – die farben­frohen Gegen­stände wecken großes Inter­esse und sind begehrtes „Diebesgut“. Die schlauen Orang-Utans finden immer einen Weg, unsere Leute auszu­tricksen und mit Teilen der Ausrüs­tung im Wald zu verschwinden… Ein wahrer Meister darin ist das bald 13jährige Männ­chen Robert, der schon in der Wald­schule so lern­be­gierig und geschickt was, dass er eine „Klasse“ über­springen konnte. Sobald Robert in die Nähe des PRM-Teams kommt, wird das Equip­ment nicht mehr aus den Augen gelassen – sowohl vom Menschen als auch vom Tier.

Robert ist sehr geschickt
Robert ist sehr geschickt

Jedes Tier hat eine eigene Persönlichkeit

Indem wir die Indi­vi­duen erfor­schen, erfahren wir sehr viel über die Art und ihre Anpas­sungs­fä­hig­keit an ihren Lebens­raum. Und genauso wie jedes Tier, ist auch jede Begeg­nung anders: von aufre­gend und lustig bis zu ange­spannt und nerven­auf­rei­bend. Das Verhalten eines Orang-Utans kann sich inner­halb eines Augen­blicks völlig ändern. Ein Tier, dass tage­lang in derselben Routine unter­wegs ist, verhält sich am nächsten Tag plötz­lich komplett anderes. Was die Verhal­tens­än­de­rung ausge­löst hat, ist dabei nicht immer klar. Daraus die rich­tigen Schlüsse zu ziehen, ist nicht einfach und erfor­dert jahre­lange Beobachtung.

Das Monitoring-Team ist immer mit Ausrüstung unterwegs
Das Moni­to­ring-Team ist immer mit Ausrüs­tung unterwegs

Anpas­sung an den Lebens­raum erfolgreich

Auch wenn es für unsere Teams manchmal heraus­for­dernd ist, wenn einer der Schütz­linge aggressiv reagiert, Dinge stibitzt oder sofort verschwindet – sie alle sind bestens an ihren Lebens­raum im Regen­wald von Borneo ange­passt. Wir wünschen ihnen und uns, dass das so bleibt.

Werden auch Sie zum Unter­stützer von BOS. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Von Schim­pansen und Menschen

Ohne ihren Kuschel­affen Jubilee, den Jane Goodall als Zwei­jäh­rige bekam, hätte sie viel­leicht nie Afrika bereist. Heute ist die Affen­for­scherin Jane Goodall eine Ikone: Für die Verhal­tens­for­schung, als Akti­vistin und auch als Vorbild für viele Frauen. Ende der 50er Jahre beginnt sie in Afrika Schim­pansen zu beob­achten. Ohne univer­si­täre Ausbil­dung und in einer Zeit, als Frauen oft keine Aussicht auf eine Karriere hatten.

Doch der Palä­on­to­loge Dr. Louis Leaky gibt ihr eine Chance und schickt sie nach Gombe in Tansania um Schim­pansen zu beob­achten. Ihre Entde­ckungen Anfang der 60er sind so bahn­bre­chend, dass die Wissen­schaft sie als Forscherin akzep­tieren muss. Seither hat sie nie aufge­hört, das Verhalten von Affen zu beob­achten und ihre Schlüsse daraus zu ziehen, die univer­si­täre Ausbil­dung holt sie in Cambridge nach.

Jane Goodall hat entdeckt, dass Schim­pansen Werk­zeuge herstellen und benutzen können, etwas, was vorher nur dem Menschen zuge­schrieben wurde. In den 80ern führt eine Konfe­renz über Schim­pansen und ihre Lebens­be­din­gungen dazu, dass Jane Goodall Umwelt­ak­ti­vistin wird. Seither bereist Jane Goodall die Welt, um über die Lebens­ver­hält­nisse der Tiere und Menschen zu spre­chen und auf den Klima­wandel aufmerksam zu machen. Da sage noch mal wer, Kuschel­tiere seien unnütz.

Für ARD Alpha und die Sendung ‚Von Schim­pansen und Menschen. Dr. Sibylle Anderl im Gespräch mit Dr. Jane Goodall“ hat die Wissen­schafts­jour­na­listin Sibylle Anderl mit Jane Goodall gespro­chen und nicht nur gelernt, wie Schim­pansen sich Hallo! sagen, dass sie Kriege führen oder Werk­zeuge machen können, sondern auch, dass Kind­heits­träume in Erfül­lung gehen können, wenn man sich nicht beirren lässt.