Der Wald in der Klimakrise

Ist der Wald schon bald verschwunden? Eine Frage, die längst nicht nur der Forst­wirt­schaft große Sorgen bereitet. Jeder zweite Baum im Südwesten ist krank. Haupt­ur­sa­chen sind der Klima­wandel und die mit ihm verbun­denen Dürre­phasen. Durch die sommer­liche Trocken­heit haben Schäd­linge wie der Fichten-Borken­käfer leichtes Spiel.

Aber selbst die Eiche, deut­scher Ur-Baum und Sinn­bild von Stärke und Wider­stands­kraft, stirbt in manchen Regionen wegen der zu nied­rigen Grund­was­ser­stände. Die Wissen­schaft versucht mit dem Anpflanzen neuer Baum­arten, den Wald zu erhalten, aber es zeigt sich, dass etwa mit wärme­un­emp­find­li­cheren Zerrei­chen aus dem Mittel­meer­ge­biet oder Dougla­sien aus Nord­ame­rika neue Probleme heran­wachsen. Diese sind Fremd­linge für den Lebens­raum Wald in deut­schen Breiten. Der Biologe und SWR Wissen­schafts­jour­na­list Axel Wagner war fünf Jahren lang unter­wegs, um zu ergründen, wie sich der Wald unter der Erder­wär­mung verän­dert und wie man ihm helfen kann. Gemeinsam mit ihm lernen die Zuschauer*innen Menschen kennen, deren Leben unmit­telbar mit dem Schicksal der Bäume verknüpft ist.

Klima­wandel im Supermarkt

Der Film unter­sucht die Entwick­lungen unter­schied­li­cher Lebens­mittel. Vor allem für den Kaffee sieht die Zukunft düster aus. Die Kaffee­bauern in Latein­ame­rika kämpfen mit Dürren und Hitze­wellen. In Kolum­bien besucht der Deut­sche Chris­tian Bunn betrof­fene Farmer­fa­mi­lien. Der Agrar­ökonom erforscht im Auftrag des Inter­na­tional Center for Tropical Agri­cul­ture die Auswir­kungen des Klima­wan­dels auf Kaffeepflanzen.

Experten vermuten, dass bis zum Jahr 2080 die besten Anbau­ge­biete für die Edel­sorte Arabica stark geschrumpft oder sogar ganz verschwunden sind. Die Kaffee­preise wird das voraus­sicht­lich in unge­kannte Höhen treiben. Der morgend­liche Munter­ma­cher würde so zum Luxusgut.Thilo Pomme­re­ning, Klima­schutz­ex­perte des WWF, hat sich die Szena­rien für andere Produkte wie Bananen, Orangen und Hasel­nüsse ange­schaut. Auf Versuchs­fel­dern bauen die Forscher Weizen­sorten an, die sonst für die Herstel­lung von Brot und Teig­waren verwendet werden. Die Pflanzen werden mit CO2 begast, um so die Aussen­luft der Zukunft zu simu­lieren. Das Ergebnis: schlech­tere Back­ei­gen­schaften, weniger Nähr­stoffe, Gefahr der Fehl­ernäh­rung. Der Klima­wandel sorgt bei uns also nicht «nur» für stei­gende Tempe­ra­turen, er beein­flusst auch ganz konkret das, was bei uns auf den Teller kommt.

Aben­teuer Borneo mit Judi Dench

Unbe­rührte Tropen­wälder, seltene Insekten, wilde Orang-Utans und Kroko­dile – die Insel Borneo ist die dritt­größte der Welt und bietet Lebens­raum für viele einzig­ar­tige Tiere und Pflanzen. Die briti­sche Schau­spie­lerin Judi Dench bereist die arten­rei­chen Regen­wälder, Flüsse und Höhlen der majes­tä­ti­schen Tropen­insel, die mehr als 100 Millionen Jahre alt ist – und heute bedrohter denn je. 

Die renom­mierte briti­sche Schau­spie­lerin Judi Dench folgt ihrer Passion für Tier- und Umwelt­schutz und ergreift begeis­tert die Chance, auf eine aben­teu­er­liche Reise auf die Tropen­insel Borneo aufzu­bre­chen. Deren spek­ta­ku­läre Tropen­wälder bieten vielen seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat. Auf ihrer Reise durch Borneo steigt Judi in die Wipfel tropi­scher Bäume, erkundet das Meeres­leben in den Koral­len­riffen vor der Insel und wird Zeuge, wie der Dschungel nachts zu neuem Leben erwacht. Sie begegnet bedrohten Tier­arten wie dem Orang-Utan in freier Wild­bahn und besucht gewal­tige Höhlen, in denen wilde Fleder­mäuse hausen.

Der Raubbau am Tropen­wald hat jedoch gravie­rende Folgen für Borneo: Viele Arten sind durch den Anbau von Palmöl und das Schlagen von Tropen­holz mitt­ler­weile bedroht. Judi spricht daher mit Wissen­schaft­lern und Natur­schüt­zern, die die Flora und Fauna Borneos erfor­schen und mit Hoch­druck daran arbeiten, diese oftmals bedrohten Lebens­räume für die künf­tigen Gene­ra­tionen zu erhalten. Denn wie die Wälder des Amazonas, erfüllen auch die bedrohten Regen­wälder Borneos für die ganze Welt eine überaus wich­tige Funktion.

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Welt der Tiere

Orang-Utans, Nasen­affen, Borneo-Elefanten — es gibt nur einen Flecken auf dieser Welt, wo man all diese Tier­arten beob­achten kann: am Fluss Kina­ba­tangan im malay­si­schen Teil Borneos. Über 500 Kilo­meter schlän­gelt sich dieser Fluss ins Landes­in­nere, und an seinem Ufer kann fast die gesamte Tier­welt Malay­sias beob­achtet werden.

Der Tier-Reporter Felix Heidinger bereist den Kina­ba­tangan und trifft auf eine Herde Elefanten. Tage­lang dauert diese Begeg­nung, Tage, in denen sich Elefanten und Menschen manchmal näher­kommen als beiden lieb ist.

Faszi­na­tion Erde — mit Dirk Steffens

Die Welt erlebt derzeit das größte Arten­sterben seit dem Verschwinden der Dino­sau­rier. Jeden Tag gehen 150 Arten verloren. Was sind die Gründe, und kann man die Lawine des Ausster­bens stoppen? Die Vernich­tung von Wäldern und die Ausbrei­tung der Land­wirt­schaft sind die Haupt­gründe. Dirk Stef­fens zeigt, wie Natur­schützer welt­weit im Kampf für den Arten­schutz immer ausge­fal­le­nere Methoden entwickeln.

Denn noch gibt es Möglich­keiten, dage­gen­zu­halten. Welt­weit gibt es schät­zungs­weise rund acht Millionen Tier- und Pflan­zen­arten, eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht. Unzäh­lige sind bis heute noch gar nicht entdeckt. Bei dieser Viel­falt stellt sich zwangs­läufig die Frage: Wo soll Arten­schutz ansetzen? Und welche Tier­arten wollen wir retten? Welche müssen wir sogar im urei­genen Inter­esse retten? Manche Tiere stehen bei Schutz­maß­nahmen mehr im Fokus als andere. Beispiels­weise Panda­bären. Und um sie zu retten, ist kein Preis zu hoch, so werden sie sogar durch künst­liche Befruch­tung vermehrt. Im chine­si­schen Chengdu gibt es ein Forschungs­zen­trum, das auf die Nach­zucht von Pandas spezia­li­siert ist — ein aufwen­diges und teures Unter­fangen. In freier Wild­bahn sind Pandas mitt­ler­weile selten, es gibt nur noch rund 2000 Tiere. Und ihr Lebens­raum schwindet. Da Pandas als Bambus­fresser spezi­elle Ansprüche haben, ist ihr Verschwinden in freier Natur, wenn nichts geschieht, nur eine Frage der Zeit. Doch aussterben lässt man Pandas nicht, denn sie sind Publi­kums­lieb­linge in den Zoos auf der ganzen Welt. Dort landen die Pandas aus der Nach­zucht. Die chine­si­sche Regie­rung verleiht sie gegen eine Gebühr von rund einer Million US-Dollar pro Jahr. Arten­schutz — oder nur ein großes Geschäft? Der Verlust von Lebens­raum ist für den Panda und viele andere Tiere das Haupt­pro­blem. Es gibt heute rund acht Milli­arden Menschen auf der Erde, und die hinter­lassen ihre Spuren auf dem gesamten Planeten. Drei­viertel der Land­fläche welt­weit sind durch den mensch­li­chen Einfluss bereits stark verän­dert. Auf Borneo in Südost­asien dehnen sich die Flächen für Palmöl-Plan­tagen immer weiter aus, der Lebens­raum der Orang-Utans schwindet. Das Über­leben der größten Baum­be­wohner im ganzen Tier­reich ist nicht nur durch Abhol­zung massiv bedroht, sondern auch durch ille­galen Tier­handel. Nach Drogen‑, Waffen- und Menschen­schmuggel ist der Wild­tier­handel mit bedrohten Arten ein lukra­tives — wenn auch ille­gales — Geschäft welt­weit. Die inter­na­tio­nalen Schmugg­ler­banden verdienen damit jedes Jahr Milli­arden Euro. Jeden Tag werden in Südafrika drei Nashörner von Wilde­rern getötet — nur wegen ihres Horns. Ein Kilo­gramm davon kostet auf dem Schwarz­markt unge­fähr 60 000 Dollar, etwa so viel wie derzeit ein Kilo­gramm Gold. Denn viele Menschen in Asien glauben an eine medi­zi­ni­sche Wirkung von Nashorn­pulver. Dieser Aber­glaube befeuert ein grau­sames Geschäft, das Wilderer skru­pellos macht. Sind Arten erst einmal fast ausge­storben, ist es äußerst aufwendig, in der Natur wieder stabile Popu­la­tionen aufzu­bauen. Der Wald­rapp ist einer der seltensten Vögel der Welt. Einst war der Ibis­vogel in Mittel­eu­ropa weit­ver­breitet, bis er im 17. Jahr­hun­dert so stark gejagt wurde, dass er in seinen natür­li­chen Lebens­räumen verschwand. Doch jetzt gibt es wieder Hoff­nung: In Zoos ausge­brü­tete Wald­rappe werden mit einer aufwen­digen Stra­tegie ausge­wil­dert. Dabei stehen die Natur­schützer vor einer großen Heraus­for­de­rung: Wald­rappe sind Zugvögel und lernen norma­ler­weise von ihren Eltern, wie sie in ihr Winter­ge­biet kommen. Diese Aufgabe müssen nun mensch­liche „Zieh­el­tern“ über­nehmen. Mit Ultra­leicht­flug­zeugen wollen sie die jungen Wald­rappe über die Alpen nach Italien begleiten und ihnen so den Weg weisen. Eine knapp zwei­wö­chige Mission mit unge­wissem Ausgang. Dirk Stef­fens zeigt, was der Mensch verliert, wenn Arten verschwinden, und was wir tun müssen, damit das fein abge­stimmte Netz­werk der Natur keine Löcher bekommt, die nicht mehr zu repa­rieren sind. Er geht der Frage nach, welche Arten Schlüs­sel­po­si­tionen in diesem Netz­werk haben — und was der Mensch über­haupt vom Wert einzelner Arten wissen kann.

Kielings wilde Welt

In diesem Teil seiner Expe­di­tion wendet sich Andreas Kieling Regionen zu, die einer­seits für Tier­pa­ra­diese stehen, ande­rer­seits aber auch Orte des bedroh­li­chen Arten­rück­gangs sind.So reist der Tier­filmer rund um die Welt und findet enga­gierte Wissen­schaftler, die sich beispiel­haft um den Tier- und Natur­schutz kümmern.

Vogel­for­scher auf Island, Natur­schützer im Baye­ri­schen Wald und Arten­schützer auf Sumatra und den Male­diven. Nach aktu­ellen Schät­zungen gibt es auf unserem Planeten rund 8,7 Millionen verschie­dene Lebens­formen. Nur 76 000 — ein kleiner Bruch­teil davon — sind bislang wissen­schaft­lich erfasst. Es gibt also noch viel zu tun. Die Forschung ist sich einig: Seit dem Verschwinden der Dino­sau­rier war das Arten­sterben niemals so groß wie heute. 22 000 bekannte Arten sind akut bedroht. Evolu­tion findet mitt­ler­weile im Zeit­raffer statt. Denn überall auf der Welt beschneidet der Mensch den Lebens­raum von Pflanzen und Tieren. Zusätz­lich erwärmt sich das Klima rasant.Engagierte Wissen­schaftler kümmern sich um gefähr­dete Tiere und unter­nehmen große Anstren­gungen, um ganze Lebens­räume zu schützen.So die Mitar­beiter der Zoolo­gi­schen Gesell­schaft Frank­furt. Auf Sumatra haben sie eine Dschungel-Schule für Orang-Utans aufge­baut. Vor allem verwaiste Tiere werden hier auf ein Leben in Frei­heit vorbe­reitet. Daneben steht der Schutz der gefähr­deten Tief­land­re­gen­wälder, einem arten­rei­chen Lebens­raum, im Fokus der Arbeit.Auf Island trifft Andreas Kieling auf einen enga­gierten Vogel­ex­perten, der sein Leben den Papa­gei­tau­chern verschrieben hat. Er nimmt den Tier­filmer mit auf seine jähr­liche Küsten­rund­fahrt zu den Kolo­nien der drol­ligen Bunt­schnäbel. Für den Rück­gang ihres Bestandes sind die schwin­denden Futter­gründe im Meer rund um die Nord­meer­insel verantwortlich.Das nächste Ziel ist Mada­gaskar. Andreas Kieling spürt der Frage nach, warum es ausge­rechnet den ganz „großen“ und „kleinen“ Arten auf dieser Insel so schlecht geht. Wissen­schaftler des welt­weit enga­gierten Manta Trusts haben auch die eleganten Schwimmer rund um die Male­diven im Blick. Zusammen mit den Forschern unter­nimmt der Tier­filmer hier atem­be­rau­bende Tauch­gänge und erfährt viel über das Leben der Mantas. Dass es auch Tier­pa­ra­diese vor der eigenen Haustür gibt, zeigt Andreas Kieling am Beispiel des Baye­ri­schen Waldes. Hier geht er zusammen mit Experten der Frage nach, wie viel Wildnis wir uns in Deutsch­land leisten wollen.