Die sozialen Netz­werke der Tiere

Nicht nur Menschen, sondern auch Tiere haben eine einzig­ar­tige Persön­lich­keit: hitzig, ruhig, schüch­tern, wage­mutig, eigen­sinnig, rach­süchtig, besonnen — die Liste an Charak­ter­ei­gen­schaften ist lang. Jedes Tier verhan­delt seine sozialen Bezie­hungen auf unter­schied­liche Weise und hat eigene Taktiken entwi­ckelt, um mit den Höhen und Tiefen des Lebens umzugehen.In dieser Folge geht es um die Persön­lich­keit von Tieren und um ihre Bedeu­tung im Sozialgefüge.

In Radolf­zell am Bodensee werden Kohl­meisen einem Persön­lich­keits­test unter­zogen, bei dem sich zeigt, dass sie besser zusam­men­ar­beiten wenn verschie­dene „Typen“ in der Gruppe vertreten sind. Der kollek­tive Charakter der in den Regen­wäl­dern Panamas vorkom­menden Azteca-Ameisen-Kolo­nien hat einen Einfluss auf die sie umge­bende Flora.Der in der Savanne Kenias behei­ma­tete Afri­ka­ni­sche Elefant lebt in Sozi­al­ge­mein­schaften, deren Zusam­men­halt durch bestimmte Charak­ter­ei­gen­schaften ihrer Mitglieder, wie etwa Beson­nen­heit und Sanftmut, gestärkt wird — was auch die Über­le­bens­chancen der Gruppe erhöht. Im Regen­wald Ugandas bedienen sich einige Schim­pansen roher Gewalt, andere dagegen ihrer Intel­li­genz, um in der sozialen Hier­ar­chie ihrer Gruppe aufzusteigen.
Hinweis

Synchron­fas­sung, Online in der arte-Media­thek verfügbar von 01/07 bis 07/08

Die Arten­retter

Arten­sterben gehört zur Evolu­tion, doch derzeit sterben die Arten rasant schnell, und der Täter ist der Mensch. Auch vor unserer Haustür passiert es. Die Kleinen sterben aus: Braun­kehl­chen und immer mehr Feld­vögel. Alar­mie­rende Zahlen des Vogel­ster­bens in Deutsch­land hat Anfang vergan­genen Jahres das Bundesamt für Natur­schutz veröffentlicht:

Zwischen 1992 und 2016 sind mehr als sieben Millionen Vogel­brut­paare verloren gegangen, 8% aller heimi­schen Vögel über einen Zeit­raum von weniger als 20 Jahren.
‘Die Natur­zer­stö­rung ist die Krise hinter der Coro­na­krise‘, dieses Zitat von Umwelt­mi­nis­terin Svenja Schulze bringt eine Erkenntnis auf den Punkt, die mit der Pandemie auch im Bundes­kanz­leramt ange­kommen ist: Damit wird auch Arten­schutz zur Chefsache.

Tier­knast oder Arten­schutz — gehört der Zoo verboten?

Zoos lassen manche Kinder­augen leuchten. Sie sind ein beliebtes Ausflugs­ziel und bringen Natur und Tier­welt nahe. Doch sie sind auch umstritten: Tiere werden unge­fragt zur Schau gestellt und weder „artge­recht“ noch frei leben. Die Sendung „Engel fragt“ stellt das roman­ti­sche Bild, das viele vom Zoo haben, auf den Prüf­stand und geht dem Zwie­spalt auf den Grund: Recht­fer­tigt das Vergnügen der Besu­cher die Gefan­gen­hal­tung von exoti­schen Tieren?

Betreiben zoolo­gi­sche Gärten schlicht Tier­quä­lerei? Oder sind sie heute wich­tiger denn je als Bildungs- und Natur­schutz­zen­tren und vor allem als „Arche Noah“, die Tiere vor der Ausrot­tung retten? Mode­rator Philipp Engel macht sich selbst ein Bild vom modernen Tier­park — im hessi­schen Opel-Zoo bei Kron­berg im Taunus.
Er trifft Zoogegner und ‑befür­worter, spricht mit Zoologen, Tier­schüt­zern und Theo­logen, um heraus­zu­finden, wie sich die Tiere im Zoo wirk­lich fühlen, warum wir Menschen Tiere hinter Gittern so faszi­nie­rend finden und wie sie sich über die Jahr­hun­derte gewan­delt haben. Auf der Suche nach der Antwort auf die Frage: gehört der Zoo verboten?

Indo­ne­sien — ungezähmt

Indo­ne­sien ist ein Land des Wassers. Zahl­reiche Flüsse, die Meeres­küste und große Süßwas­ser­seen prägen seine Land­schaft. Ausge­prägte Regen­zeiten sind der Lebens­spender für Fauna und Flora. Die Stark­regen eröffnen ein „Büfett“ im Regen­wald: Blüten, Früchte, Samen — ein Para­dies für hung­rige Affentruppen.

In den feuchten Wald­ge­bieten jagt der Fischuhu, und mit der Dämme­rung beginnt beim Einsetzen der Monsun­regen eine einma­lige Leucht­käfer-Light­show. Tausende von Glüh­würm­chen synchro­ni­sieren ihre blin­kenden Lichter, um Weib­chen anzu­lo­cken — tieri­sche Morse­zei­chen im Dienste der Liebe. Indo­ne­sien ist der größte Insel­staat der Welt. Die über 17 000 Inseln liegen in einem weiten Bogen zwischen Pazifik und Indi­schem Ozean entlang des Äqua­tors. In seinen tropi­schen Gewäs­sern und unbe­rührten Regen­wäl­dern haben sich faszi­nie­rende Lebens­ge­mein­schaften gebildet. Tiere und Pflanzen sind teils mit asia­ti­schen, teils mit austra­li­schen Arten verwandt, da noch vor 10 000 Jahren aufgrund eines nied­ri­geren Wasser­spie­gels die Inseln zum Fest­land gehörten.

Die Bienen­flüs­terer

In den Feucht­ge­bieten des Sentarum-Sees auf der indo­ne­si­schen Insel Borneo lebt die Riesen­ho­nig­biene Apis dorsata. In den Wäldern der Seen­land­schaft baut sie ihre Nester in den Wipfeln der großen Bäume, die hier als heilig gelten und Laulaus genannt werden. Das indi­gene Volk der Dayak verehrt die Riesen­biene, ihr Honig nimmt in seiner Kultur einen wich­tigen Platz ein.

Neben dem Fisch­fang ist der Verkauf von Honig eine der Haupteinnahmequellen.Ouaksah gehört zu den wenigen Menschen, die mit Mut und Geschick eine gefähr­liche Tradi­tion aufrecht­erhalten: Er klet­tert nachts auf die Bäume, um den Bienen ihren Honig zu rauben. Ouaksah ist einer der letzten Honig­jäger, die diese nächt­liche Ernte betreiben, die auch eine spiri­tu­elle Bedeu­tung besitzt. Ouaksah trägt dabei weder Schuhe noch Hand­schuhe, ledig­lich Stirn­lampe und Imker­pfeife. Beim Aufstieg in den Wipfel singt er Gebete, um die Geister des heiligen Baums zu besänftigen.Die Honig­jäger müssen schnell arbeiten: Zuerst vertreiben sie die Bienen mit dem Smoker, dann schneiden sie das aus einer großen Wabe bestehende Nest ab. Das Honig­sam­meln ist eine extrem riskante Ange­le­gen­heit: Ein einziger Fehl­tritt und es droht ein tödli­cher Sturz in die Tiefe. Am Fuße des Baumes warten Ouak­sahs Cousins. In gedul­diger Fein­ar­beit reicht er ihnen die honig­ge­füllten Bienen­waben herunter. Dank seiner reichen Beute kann sich seine Familie auf einige sorgen­freie Monate freuen.

Wild­bienen sind vielen Bedro­hungen ausge­setzt — und zuneh­mend auf Schutz ange­wiesen. Viele Arten stehen auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. „Die Bienen­flüs­terer“ handelt von der einzig­ar­tigen Bezie­hung zwischen Menschen und Bienen.In 15 Geschichten von fünf Konti­nenten zeigt die Reihe die Schön­heit und Viel­falt der Bienen­völker, alte Tradi­tionen und Tech­niken von Imkern aus aller Welt und Rituale, die der Mensch im Kontakt mit den faszi­nie­renden Insekten entwi­ckelt hat. Und sie begleitet Honig­sammler: in den abge­le­genen Tälern des Hima­laya, im nächt­li­chen Dschungel Indo­ne­siens, in Argen­ti­nien und in Äthio­pien, wo die Bienen im Dienst des Glau­bens stehen.

Synchron­fas­sung, Online in der arte-Media­thek verfügbar von 28/06 bis 12/07

Tierisch unglaub­lich! — Fakten des Tierreichs

Wer weiß schon, dass Orang-Utans so stark wie mehrere Menschen zusammen sind, Schweine über einen ausge­spro­chen guten Geruchs­sinn verfügen, und Raben und Krähen echte Intel­li­genz­bes­tien sind? „Tierisch unglaub­lich! — Fakten des Tier­reichs“ liefert geballtes Wissen und erstaun­liche Erkennt­nisse rund um die Fauna unseres Planeten.

Jede der 30 Minuten langen Folgen widmet sich zwei Tier­arten. Mit äußerster Akribie, einer Prise Humor und immer auf dem neuesten Stand der Forschung nimmt die Sendung die Beson­der­heiten der jewei­ligen Art unter die Lupe. Inter­views mit den welt­weit führenden Experten kommen dabei ebenso zum Einsatz wie Compu­ter­ani­ma­tionen und Grafiken, die komplexe Zusam­men­hänge verdeut­li­chen und verblüf­fende Einblicke erlauben. Aufnahmen aus freier Wild­bahn und Zeit­lu­pen­se­quenzen führen vor Augen, wie Körper­merk­male und Verhal­tens­weisen zusam­men­wirken und den Tieren das Über­leben sichern.