Das Land der Gletscher

Eines der sichersten Zeichen für den globalen Klima­wandel ist das immer schnel­lere Schmelzen der Glet­scher. In keinem Land kann dieses Phänomen so gut beob­achtet werden wie in Island. Die Doku­men­ta­tion nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in eines der jüngsten Länder der Welt: Das Land der Gletscher.

Wissen­schaftler und Klima­for­scher auf der ganzen Welt sind sich seit vielen Jahren einig — der welt­weite Rück­gang der Glet­scher ist ein offen­sicht­li­ches und deut­li­ches Anzei­chen für den derzei­tigen Klima­wandel. Europas größter Glet­scher, der Vatna­jö­kull auf Island, der knapp zehn Prozent der Insel bedeckt, bietet den Forschern aufgrund seiner guten Zugäng­lich­keit die einma­lige Gele­gen­heit, die Verän­de­rung des Erdklimas umfas­send zu studieren. Der islän­di­sche Glet­scher wird bereits seit Jahr­zehnten unter­sucht und seine Eiskappe ist im vergan­genen Jahr­hun­dert rapide zurück­ge­gangen. Das „neue Land“, das die verschwin­dende Eiskappe dabei frei­legt, ist ein Mikro­kosmos für sich mit einer einzig­ar­tigen Flora und Fauna. Expe­di­tionen und Flüge über den Vatna­jö­kull lassen nicht nur Rück­schlüsse auf das Erdklima zu, sondern auch auf ferne Welten, wie den Jupi­ter­mond Europa, der eben­falls von einer dicken Eisschicht umgeben ist.

„Think Tank“ — Die Schule der Affen

Die zier­liche Indah und der statt­liche Azy sind die Stars des „Think Tank“, der Sprach­schule für Orang-Utans im Zoo von Washington. Menschen­affen können zwar aufgrund ihrer Anatomie nicht wirk­lich spre­chen, aber immer mehr Forscher wollen trotzdem mit den Tieren kommu­ni­zieren, um deren komplexe Denk­struk­turen zu verstehen.

Eine wilde Freundschaft

Eine wilde Freundschaft

Wenn unsere Orang-Utans auf einer der Voraus­wil­de­rungs­in­seln leben, müssen sie unter Beweis stellen, dass sie sich im Regen­wald genauso gut versorgen können, wie ein wilder Orang-Utan. Schließ­lich haben sie alles von ihren mensch­li­chen Ersatz­müt­tern lernen müssen. Alles? In Desis Fall trifft das nicht ganz zu. Denn das Weib­chen hat auf ihrer Voraus­wil­de­rungs­insel Juq Kehje Swen offenbar eine neue Freundin gefunden — Kimi. 

Orang-Utans sind norma­ler­weise eher allein unterwegs

Kimi ist ein wildes Orang-Utan-Weibchen auf Juq Kehje Sewen
Kimi ist ein wildes Orang-Utan-Weib­chen auf Juq Kehje Sewen

Kimi ist ein wild lebender, weib­li­cher Orang-Utan, der eben­falls auf Juq Kehje Swen lebt. Die Insel ist reich an Biodi­ver­sität, daher ist es nicht über­ra­schend, dass dort und in den umlie­genden Wald­ge­bieten wilde Orang-Utans leben. Direkte Begeg­nungen gibt es dabei jedoch eher selten, denn die scheuen Menschen­affen ziehen meist allein durch den Regen­wald. Aber vor einiger Zeit machte unser Post-Release-Moni­to­ring-Team eine erstaun­liche Entde­ckung: Als sie auf der Insel ankamen, sahen sie Desi und Kimi Seite an Seite zum Fluss­ufer trotten. Das Wieder­sehen mit Kimi war ein Glücks­fall, denn sie war schon seit einiger Zeit nicht mehr von den Teams gesichtet worden. Offenbar hatte das Futter, das regel­mäßig für Desi zur Fütte­rungs­platt­form gelie­fert wurde, Ihr Inter­esse geweckt. Kimi schnappte sich einige Bananen direkt aus Desis Hand und schob sie sich genüss­lich in den Mund. Dann saßen beide eine ganze Zeit fried­lich beiein­ander und teilten sich freund­schaft­lich das bereit­ge­stellte Futter.

Gemeinsam auf Entdeckungstour

Unser Beobachtungsteam hat Kimi im Blick
Unser Beob­ach­tungs­team hat Kimi im Blick

Dann ging es auf gemein­same Erkun­dungs­tour durch den Wald. Die beiden klet­terten von Baum zu Baum und unser Team konnte beob­achten, wie Desi und Kimi dabei beträcht­liche Mengen an Blät­tern und Früchten vom Baum pflückten und aßen. Für unser Beob­ach­tungs­team war es sehr span­nend, den wilden Orang-Utan Kimi und die vor ihrer Auswil­de­rung befind­liche Desi in dieser direkten Inter­ak­tion zu beob­achten. Es ist ein Glücks­fall, wenn so etwas passiert. So kann Desi von ihrer wilden Artge­nossin lernen und ihre Über­le­bens­fä­hig­keiten im Regen­wald weiterentwickeln.

Desi zeigt ihre Zähne
Desi zeigt ihre Zähne

 

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Insekten in Gefahr

In manchen Gebieten ist die Zahl der Insekten in den vergan­genen Jahr­zehnten um 75 Prozent gesunken. Vom Insek­ten­sterben ist die Rede. Es scheint, als ob keine Insek­ten­gruppe verschont bliebe: Libellen, Bienen, Käfer, Schmet­ter­linge — überall gibt es Verlierer. Ande­rer­seits tauchen in jüngster Zeit gerade in Südwest­deutsch­land immer mehr neue Arten auf.

Wie kommt das? Soll man sich darüber freuen, dass es weniger Mücken, Fliegen und Wespen gibt? Ist man verpflichtet, auch ihr Über­leben zu sichern? Was muss getan werden, um die Insekten zu retten? Die SWR Doku macht sich auf die Suche nach den Haupt­ver­ant­wort­li­chen für das Insek­ten­sterben. Ist es die Land­wirt­schaft? Der Klima­wandel? Oder der Flächen­fraß? Das neueste Werk des preis­ge­krönten Tier­fil­mers Jan Haft zeigt in eindrucks­vollen Bildern, wie faszi­nie­rend Insekten sind und wie groß ihre Bedeu­tung für die Umwelt ist. Fach­leute, die das Leben und den Rück­gang dieser Tier­gruppe erfor­schen, kommen zu Wort. Außerdem werden Initia­tiven gezeigt, die sich aktiv für den Insek­ten­schutz einsetzen. Eine Aufgabe von immenser Trag­weite, denn der Unter­gang der Insekten würde eine unge­ahnte Ketten­re­ak­tion nach sich ziehen.

Wo das Klima auf der Kippe steht — Eine Reise zu den Wendepunkten

Im Amazo­nas­be­cken befindet sich das größte Regen­wald­ge­biet der Erde. Klima­jour­na­listin Bernice Noten­boom erklet­tert eine Forschungs­sta­tion hoch in den Baum­wip­feln. Von hier aus scheint noch alles in Ordnung, doch später wird sie Gebiete über­fliegen, in denen nach der Abhol­zung des Baum­be­standes eine trockene Savanne entstanden ist.

Mit dem Verschwinden der Bäume bleibt auch der Regen aus, das Land verdorrt. Immer mehr abge­holzte Flächen werden für den Soja­anbau im großen Stil genutzt, denn Soja ist ein beliebter Export­ar­tikel: In den Indus­trie­län­dern wird es als Tier­futter vor allem in der Schwei­ne­zucht einge­setzt. Sollten man auf Schwei­ne­fleisch verzichten, um die Zerstö­rung des Regen­waldes nicht noch weiter voranzutreiben?

Indo­ne­sien — ungezähmt

Vulka­nismus ist in Indo­ne­sien eine allge­gen­wär­tige Macht. Die tropi­schen Inseln bilden einen Teil des Pazi­fi­schen Feuer­rings, Erdbeben und vulka­ni­sche Akti­vi­täten gehören zur Tages­ord­nung. Viele Tiere machen sich Erdwärme, heiße Quellen oder mine­ra­li­en­hal­tige Böden zunutze. Groß­fuß­hühner scharren für ihre Eier tiefe Löcher in die warme Vulkanerde und verwenden sie als Brut­kasten, Bart­schweine suhlen sich im mine­ra­li­en­rei­chen Schlamm.

Auf den abge­le­genen, kleinen Vulkan­in­seln finden Leder­schild­kröten ideale Bedin­gungen für ihre Nist­gruben. Indo­ne­sien ist der größte Insel­staat der Welt. Die über 17 000 Inseln liegen in einem weiten Bogen zwischen Pazifik und Indi­schem Ozean entlang des Äqua­tors. In seinen tropi­schen Gewäs­sern und unbe­rührten Regen­wäl­dern haben sich faszi­nie­rende Lebens­ge­mein­schaften gebildet. Tiere und Pflanzen sind teils mit asia­ti­schen, teils mit austra­li­schen Arten verwandt, da noch vor 10 000 Jahren aufgrund eines nied­ri­geren Wasser­spie­gels die Inseln zum Fest­land gehörten.