Können Sie sich noch an die kleine Kejora erinnern? Wir berichteten im März über das Orang-Utan-Baby, dass sechs Monate lang in einer Palmölfabrik an eine Tür gekettet war. Sie war dort schädlichen Substanzen in Form von Kunstdünger und Pestiziden ausgesetzt. Das Ärzteteam der BOS Foundation hat alles daran gesetzt, die kleine Kejora wieder aufzupäppeln.
Umso mehr freuen wir uns, dass sie sich erholt hat und auf einem guten Weg ist, wieder gesund und munter zu werden.
Kejora kann nun die Quarantäne verlassen und darf in dem Waldkindergarten mit den anderen Orang-Utans spielen.
Dort klettert sie schon munter und spielt mit anderen Babys wie Meryl und Fathia. Dabei schien es anfangs s eher so, als ob sie lieber allein wäre.
Kejora mag alle Früchte und Gemüsesorten die man ihr gibt. Während sie isst, schwingt sie gern auf der Schaukel. Und wenn Milch verteilt wird, ist sie als Erste an Ort und Stelle.
Der kleine Orang-Utan hat noch einen weiten Weg vor sich, bis er alles Notwendige zum Überleben in der Wildnis gelernt hat und wieder in die Freiheit entlassen werden kann. Jetzt gerade genießt Kejora aber die Zeit und Aufmerksamkeit der Babysitter und wird immer selbstsicherer.
Quelle: Monterado Fridman, Koordination Kommunikation und Bildungsprogramme BOSF Nyaru Menteng
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit geben können.
Der Regenwald von Borneo droht zu verschwinden und mit ihm die letzten Orang-Utans, denn sie haben nur diese eine Heimat. Dass die Borneo-Orang-Utans gefährdet sind, ist nicht neu, aber critically endangered – also akut vom Aussterben bedroht – schienen sie bisher noch nicht zu sein. Doch jetzt haben wir es offiziell: Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) hat auch den Borneo-Orang-Utan Pongo pygmaeus auf der Bedrohungsskala hochgestuft.
Diese Statusänderung basiert auf einer neuen Studie. Laut dieser werden gerechnet ab 1950 bis zum Jahr 2025 ca. 82 Prozent der Borneo-Orang-Utans verschwunden sein.
Zwischen 1973 und 2010 wurden 56 Prozent des Lebensraumes der Orang-Utans zerstört und 39 % sind vollständig verschwunden – Letzteres betrifft ein Gebiet größer als Portugal (fast 99.000 km²). Bis 2025 werden voraussichtlich weitere 57.000 km² Wald in Plantagen umgewandelt, etwa die doppelte Fläche Belgiens. Eben diese fortdauernde Bedrohung des Lebensraumes der Orang-Utans — in Verbindung mit ihrer von Natur aus geringen Fortpflanzungsrate — hat die Experten dazu veranlasst, den Bedrohungsstatus zu revidieren.
Dr. Jamartin Sihite, CEO der indonesischen BOS Foundation, kommentiert die neue Situation:
„Die verschärfte Einstufung der Bedrohung bedeutet, dass wir trotz aller Erfolge offensichtlich noch nicht genug getan haben. Wir müssen in Zukunft noch härter und bestimmter für das Überleben der Orang-Utans arbeiten, noch mehr Expertise entwickeln und immer besser zusammenwirken. Aber, wir Orang-Utan-Schützer schaffen das nicht alleine! Alle müssen sich ernsthaft einbringen: Unsere Unterstützer weltweit, aber insbesondere auch die Bürger Indonesiens und ihr Staat. Lasst uns Hand in Hand für die Bewahrung dieser einzigartigen Spezie kämpfen! Ihre Zukunft liegt in unserer Hand. Die Uhr läuft — it’s now or never!“
Die Arbeit von Dr. Jamartin Sihite für BOS – der weltweit größten und erfolgreichsten Primatenschutzorganisation — wurde im Juli 2015 von der UN-Organisation Great Ape Survival Partnership (GRASP) ausgezeichnet. Ein guter Ansporn, jetzt erst recht die Kräfte zu bündeln!
Am 9. und 10. Juli finden im Zoo Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Hauptzollamt Dortmund die Artenschutztage statt. Die örtliche BOS-Regionalgruppe wird – jeweils von 10 bis 16 Uhr – mit einem Infostand im Regenwaldhaus “Rumah hutan” am Start sein. Wieder wird es die Möglichkeit geben, Futterbeschäftigung für die Orang-Utans zu basteln und sie anschließend den Menschenaffen zu übergeben.
Es nimmt einfach kein Ende. Immer mehr Orang-Utan-Babys landen in unseren Rettungsstationen. Unser Team in Nyaru Menteng hat jetzt das fünfte Orang-Utan Baby in nur einem Monat gerettet. Auch dieser Orang-Utan konnte so vor einem Dasein als Haustier bewahrt werden.
Auf das Schicksal dieses kleinen Orang-Utan-Männchens wurde BOS auf eher ungewöhnliche Weise aufmerksam. Ein Mitarbeiter der BOS Foundation hatte im Internet auf Facebook zufällig ein Bild von einem gefangen gehaltenen Orang-Utan entdeckt und direkt reagiert. Die BOS Foundation informierte sofort die Naturschutzbehörde BKSDA und kurze Zeit später waren sie gemeinsam auf dem Weg nach Süd-Barito, Zentral-Kalimantan, um den kleinen Orang-Utan zu retten.
Sukri — der Mann, der den Kleinen als Haustier hielt, habe ihn Mitte Dezember letzten Jahres auf dem Gelände der Goldmine am Flussufer des Barito einsam und schwach gefunden und mit nach Hause genommen, um sich um ihn zu kümmern. Die verheerenden Waldbrände hatten Ende 2015 in dieser Gegend alles zerstört und die gesamte Region damals in dichten Nebel gehüllt.
Seine Mutter muss entweder im Feuer ums Leben gekommen sein oder wurde von Wilderern getötet, denn eine Orang-Utan-Mutter lässt ihr Baby niemals allein. Der Mann glaubte in dem Findling ein neues Haustier gefunden zu haben und gab ihm den Namen Jelapat. Jelapat wurde in einem kleinen Käfig am Straßenrand des belebten Dorfes gehalten.
Das muss eine schreckliche Erfahrung für den kleinen Orang-Utan gewesen sein. Seine Nahrung bestand aus Essensresten wie Reis und anderen Beilagen.
Nachdem unser Team das Dorf erreicht hat, haben unsere Mitarbeiter Sukri zunächst über die Gefahr der Übertragung von Krankheiten zwischen Menschen und Orang-Utans aufgeklärt und ihn auf das indonesische Gesetz über gefährdete Arten hingewiesen, das die private Haltung von Orang-Utans strengstens untersagt. Anschließend war Sukri bereit, Jelapat freiwillig zu übergeben. Die Naturschutzbehörde BKSDA hat alle nötigen Unterlagen ausgefüllt und Jelapat konnte in die Rettungsstation nach Nyaru Menteng gebracht werden.
Während der Rettung zeigte Jelapat keinerlei Angst vor Menschen und war unserem Team gegenüber sehr freundlich. Dieses Verhalten zeigt, dass er schon seit Längerem in Gefangenschaft gelebt haben muss, da er sich bereits an Menschen gewöhnt hat. Bei seiner medizinischen Erstuntersuchung stellte man fest, dass er ungefähr anderthalb Jahre alt sein muss.
Nach seiner Ankunft in Nyaru Menteng wurde er in der Quarantänestation aufgenommen. Hier wird er sich gemeinsam mit unseren zwei anderen neuen Schützlingen – Mema und Bumi – in Nyaru Menteng den weiteren Gesundheitsprüfungen unterziehen. Jelapat ist das fünfte Orang-Utan-Baby, das wir allein im Monat Juni retten konnten.
Es bricht uns jedes Mal das Herz, verwaiste Babys in den Rettungsstationen ankommen zu sehen. Jelapat und die vielen anderen Babys werden in den kommenden Jahren unser Rehabilitationsprogramm durchlaufen, wo sie alles Notwendige zum Überleben in der Wildnis lernen werden. All dies hätten sie normalerweise von ihrer Mutter gelernt.
Ein neues Babyhaus für Nyaru Menteng wird immer dringlicher. Nur so können wir sicherstellen, dass wir in Zukunft weitere Orang-Utan-Babys aufnehmen und angemessen versorgen können.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit geben können.
Am 28. Mai berichteten wir, dass fünf Orang-Utans sich auf den Weg in die Freiheit gemacht haben. Diese Woche erreichten uns nun endlich Neuigkeiten aus Indonesien: Allen fünf ausgewilderten Orang-Utans geht es prächtig und sie haben ihr neues Zuhause – den Kehje Sewen Wald – gut angenommen.
Angely, Hope, Kenji und Raymond haben sich bereits ganz allein auf Erkundungstour begeben. Gadis hingegen verbrachte ihre Zeit mit anderen Orang-Utans.
Gadis, Arief und Long werden Freunde
Am Tag ihrer Auswilderung zeigte Gadis ziemlich viel Mut und entfernte sich sehr weit von ihrem Auswilderungspunkt weg. So weit, dass wir sie an diesem Tag nicht mehr gesehen haben.
In den letzten Wochen ließ sie sich dann doch das eine oder andere Mal blicken und war meist in Gesellschaft von zwei anderen Orang-Utans — Long und Arief. Die beiden wurden im September 2015 ausgewildert. Gadis scheint sich mit ihnen sehr wohl zu fühlen.
Arief und Long lernten sich schon in der Waldschule kennen. Seitdem ließ Arief sich nicht mehr von seiner selbsterwählten Pflegemutter Long trennen.
Deshalb ist er manchmal etwas eifersüchtig auf Gadis, weswegen die beiden von Zeit zu Zeit etwas streiten. Wie eine richtige Mutter schlichtet Long dann den Streit und sorgt für Frieden zwischen den beiden.
Angely und Kenji
Im Gegensatz zu Gadis sind Angely und Kenji lieber allein unterwegs. Wenn sich ein anderer Orang-Utan Angely nähert, versucht sie diesem aus dem Weg zu gehen, um eine Begegnung zu vermeiden.
Kenji zeigt seinen Unmut sogar noch nachdrücklicher. Wenn ihm jemand in die Quere kommt, wirft er kleine Äste in Richtung des anderen Orang-Utans.
Ajeng, ein Weibchen das im September 2015 ausgewildert wurde, kennt diese Reaktion anscheinend nicht. Sie ging einfach weiter auf Kenji zu. Daraufhin schlug der Orang-Utan um sich. An dieser Stelle verstand Ajeng die eindeutige Botschaft und ließ ihn in Ruhe.
Angely und Kenji genießen nun alle Früchte, die der Wald hergibt.
Hope trifft Ajeng
Als Hope ausgewildert wurde, schien er eine Erholung von der weiten Reise zu benötigen und verbrachte den Großteil seiner Zeit damit sich in einem Nest auszuruhen. Er stieg nur aus dem Nest, um sich Futter zu suchen.
Nach einiger Zeit wurde er dann aktiver und fand in Ajeng eine neue Freundin. Am Tag ihrer ersten Begegnung schien er noch etwas ängstlich zu sein, doch mittlerweile fressen, klettern und spielen die beiden zusammen. Nachts bauen sie sogar ihre Nester nah beieinander.
Raymond genießt das Buffet des Waldes
Raymond begab sich nach seiner Auswilderung auf Entdeckungstour und prallte dabei mit einem anderen Orang-Utan Männchen zusammen. Das war Hanung, der im Dezember 2015 ausgewildert wurde. Der war nicht gerade begeistert von dem ersten Treffen mit Raymond. Man konnte die Anspannung der beiden deutlich durch die fixierenden Blicke und die aufgestellten Haare erkennen. Doch Raymond verstand schnell, dass er körperlich unterlegen war und floh bevor es zu einem Kampf kommen konnte. Seitdem herrscht ein klares Machtverhältnis und Raymond hält Abstand zu Hanung.
Es ist auch ganz eindeutig, dass Raymond ganz verliebt in die Jabon-Früchte und das Farnkraut ist. Er genießt beides in absoluter Fülle und wird ihnen nicht überdrüssig.
Unser größter Wunsch ist, dass ihnen alle Orang-Utans folgen, die derzeit noch in unseren Stationen in Nyaru Menteng und Samboja Lestari leben.
Quelle: PRM team of Camp Nles Mamse, Kehje Sewen Forest
Einen Orang-Utan auszuwildern ist uns von unschätzbarem Wert. Doch nun konnte das noch übertroffen werden! Im Jahr 2012 wurde die damals neunjährige Lesan in Kehje Sewen ausgewildert. Vier Jahre später ist Lesan nun Mutter geworden und hat ein Baby in Freiheit geboren. Man weiß noch nicht, ob Junge oder Mädchen, sondern nur, dass es gesund und munter ist.
Dies ist seit 2012 das zweite Mal, dass eines unserer ausgewilderten Tiere in Freiheit Mutter wurde. Der neue Nachwuchs wurde am 8. Juni entdeckt, als das Beobachtungsteam nach den Orang-Utans Yayang und Louise Ausschau hielten. In der Nähe der beiden waren ungewöhnliche Geräusche zu vernehmen. Außerdem tauchte plötzlich Lesan auf. Doch Lesan war nicht allein. An ihrem Bauch hing ein winziges rotbraunes Baby.
Das Team beobachtete die beiden, bis Lesan begann, ein Nest für die Nacht zu bauen.
Schon im Oktober 2015 fiel dem Team auf, dass Lesan schwanger sein könnte, doch da man keine Urinprobe nehmen konnte, war es medizinisch nicht festzustellen.
Lesan kam im November 2006 mit nur drei Jahren in die Rettungsstation. Nach sechs Jahren Rehabilitation war sie 2012 soweit, ausgewildert zu werden. Seitdem hat sie sich zu einem unabhängigen Orang-Utan entwickelt.
Am Tag nach Entdeckung des Neugeborenen machte sich ein Team auf, um Lesan und das Baby noch intensiver zu beobachten. Von morgens bis abends wurden alle Aktivitäten ganz genau aufgezeichnet. Sowohl Lesan als auch ihr Baby sind offenbar gesund.
Als sie gerade dabei war, Schößlinge am Boden zu essen, bekam sie Besuch von Casey. Casey versuchte, das Baby zu berühren, doch das gefiel der besorgten jungen Mutter gar nicht. Nicht lange nach dieser Begegnung tauchte Yayang mit ihrem Baby Louise auf und Lesan verzog sich schnell in den Wald. Erst später setzte sie ihre Mahlzeit fort.
Diese zweite Geburt in Freiheit gibt uns große Hoffnung für die zukünftige Population in Ost-Kalimantan. Schließlich sollen sich unsere Orang-Utans in Freiheit auch fortpflanzen.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit geben können.
Quelle: PRM team in Camp Lesik, Kehje Sewen Forest
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