Wir sind alle ganz gespannt gewesen und ein klein wenig aufgeregt, wie sich die ersten zehn Schützlinge im neuen Auswilderungsgebiet — Baka Bukit Raya Nationalpark einleben. Nun endlich erreicht uns die tolle Nachricht: Alles ist bestens! Unser Monitoring-Team aus Nyaru Menteng war jeden Tag unterwegs und hat die zehn Orang-Utans aufgespürt, um wirklich sicher zu gehen, dass die Auswilderung erfolgreich war und es keine Probleme gibt.
Akribisch notierten die Kollegen vor Ort, wo die Orang-Utans ihre Schlafnester aufgebaut haben, um am nächsten Tag die Beobachtung an dieser Stelle fortzusetzen. Aber auch so können die neuen Wilden natürlich über ihre im Nacken implantierten Peilsender aufgespürt werden.
Durch diesen Sender werden Daten gesammelt, um regelmäßig zu analysieren, wie sich jeder einzelne Orang-Utan an seine neue Umgebung anpasst. Diese Daten verraten zum Beispiel etwas darüber, in welchem Umkreis sich ein Tier bewegt oder ob es nur an einer Stelle bleibt.
Kamelohs Begegnung mit Rambo und Mima
Kameloh wurde am 14. August ausgewildert und erkundigt schon seit dem ersten Tag fleißig sein Umfeld. Dieses starke Orang-Utan-Männchen hat sich schnell gut eingelebt und genießt frische Rattan-Sprösslinge und die Vielfalt der Waldfrüchte. Auch die ersten Begegnungen mit anderen Orang-Utans wie Rambo und Mima hat er gut gemeistert.
Neulich wurde er dabei beobachtet, wie Kameloh sich in einem Baum ausruhte und ganz entspannt eine Frucht nach der anderen aß. Doch dann tauchte plötzlich Rambo auf, was Kameloh gar nicht gefiel. Er stand sofort auf, brach einige Äste ab und stieß den sogenannten „Long Call“ aus — ein Zeichen seiner Stärke und Männlichkeit. Dieses Ausrufen verdeutlicht außerdem seine Kampfbereitschaft. Da Rambo kleiner als Kameloh ist und in dessen Revier eingedrungen war, zog er sich freiwillig zurück, um einem möglichen Kampf aus dem Weg zu gehen.
Nachdem Kameloh Rambo vertrieben hatte, baute er sich ein Nest in einem “Sangkuang-Baum” und gönnte sich nach der ganzen Aufregung erst einmal ein Nickerchen.
Doch das sollte für ihn nicht die letzte Begegnung an diesem Tag gewesen sein. Einige Zeit später näherte sich ihm unentdeckt Mima. Das Orang-Utan-Weibchen selbst bemerkte die Anwesenheit von Kameloh nicht. So kam es, dass sie genau auf den Baum klettern wollte, in dem Kameloh gerade sein Schläfchen hielt. Der stolze Orang-Utan wurde von den Geräuschen wach, erhob sich in seinem Nest, und das Monitoring-Team konnte beobachten, wie sich Kameloh buchstäblich die Nackenhaare aufstellten – so erbost war er über den ungebetenen Gast. Doch in dem Moment als er sich auf ihn stürzen wollte, bemerkte er, dass es sich um ein Weibchen handelte.
Kameloh veränderte sofort seine Haltung Mima gegenüber und demonstrierte ihr sein nun gut gemeintes Interesse. Doch die Dame fühlte sich trotz der abrupt abgeklungenen Aggression unwohl und wandte sich ab. Aber Kameloh – auf einmal ein echter Schürzenjäger — wollte sie nicht so leicht gehen lassen und folgte ihr ganze zwei Stunden.
Irgendwann gab Mima auf und schien die Hartnäckigkeit belohnen zu wollen, denn die beiden paarten sich noch am gleichen Tag. Nun sind die beiden ein Paar und verbringen ihre Zeit gemeinsam mit Fressen und Entdecken. Eine echte Regenwald-Romanze.
Doren und Daichi
Seit Doren und ihr Baby Daichi am 11. August ausgewildert wurden, erforschen die beiden neugierig den BBBR Nationalpark. Doren scheint das Kennenlernen ihrer neuen Umgebung ganz offensichtlich sehr zu genießen. Sie macht es dem Team nämlich sehr schwer, ihr zu folgen.
Als die beiden dann doch mal an ihrem Platz blieben, konnte das Team sie genauer beobachten. Es scheint so, als könnte es beiden nicht besser gehen. Doren geht ganz liebevoll mit ihrem Baby um. Die kleine Daichi fordert viel Aufmerksamkeit von ihrer Mutter. Doch Doren lässt sich nicht immer von ihrer Tochter einspannen. Zum Beispiel wenn sie gerade genüsslich an Sangkuang-Früchten knabbert.
Das Team konnte weiter beobachtetn, wie Doren ihr Baby Daichi mit auf eine zweistündige Erkundungstour nahm. Das neue Umfeld scheint sie sehr zu interessieren. Anschließend kehrte sie zu ihrem Nest der letzten Nacht zurück, um ein kleines Schläfchen zu halten. Doren schlief ziemlich schnell ein, doch Daichi hatte einen anderen Plan. Er versteckte sich in den Lianen, um weiterzuspielen. Es ist wirklich besonders bemerkenswert, dass Daichi mit weniger als 12 Monaten bereits in der Lage ist, essbare Nahrung zu identifizieren.
Wir sind überglücklich, zu sehen, dass Kameloh, Rambo, Mima, Doren und Daichi gesund und munter sind und sich in ihrem neuen Zuhause so gut eingelebt haben. Und wer weiß, wenn sich Kameloh und Mimi weiterhin so gut verstehen, gibt ist vielleicht bald schon Nachwuchs unterwegs.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswilderung. Schenken Sie Freiheit! Helfen Sie uns dabei, diese wunderbaren Tiere auf die Reise zu schicken.
Quelle: Hermansyah, Communication und Education Staff of BOSF Nyaru Menteng
„Sie sind eine beeindruckende Spezies. Leider fast ebenso bedroht wie Drachen und Pegasi. Und nicht halb so gut darin, sich zu verbergen!“ schreibt Cornelia Funke in „Die Feder eines Greifs“ über Orang-Utans.
Wir freuen uns über unsere Kooperation mit dem Dressler Verlag anlässlich der Veröffentlichung des neuen Romans von Cornelia Funke „Die Feder eines Greifs“. Der Dressler Verlag verlost in einem Gewinnspiel drei Spenden-Patenschaften für das Orang-Utan-Baby Valentino, das in einer der Rettungsstationen von BOS in Indonesien betreut wird. Außerdem dürfen die drei Gewinner je einem Orang-Utan-Waisen ihren Namen geben.
Cornelia Funkes „Drachenreiter“-Fortsetzung ist mehr als ein Abenteuerroman. Die Bestsellerautorin widmet ihr Buch allen, „die den Mut haben zu beschützen statt zu beherrschen, zu behüten statt zu plündern und zu erhalten statt zu zerstören.“ In „Die Feder eines Greifs“ geht es um eine Vielzahl von fantastischen und realen Lebewesen, die vom Aussterben bedroht sind. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Drachenreiter Ben, der gemeinsam mit seinen Freunden die Feder eines Greifs sucht. Denn nur diese Feder kann den Nachwuchs des letzten Pegasus retten. Die spannende Reise führt die Gefährten nach Indonesien, wo sie schnell merken, dass sie die Hilfe eines Drachen und seines Kobolds brauchen. „Die Feder eines Greifs“ erscheint am 26. September in einer Startauflage von 100.000 Exemplaren im Dressler Verlag und zeitgleich als Hörbuch bei Atmende Bücher.
Anne Petersen, Leitung Marketingmanagement im Dressler Verlag: „Wir sind sehr glücklich über diese außergewöhnliche Kooperation mit der Artenschutzorganisation Borneo Orangutan Survival. Cornelia Funke schickt den Drachenreiter Ben auf eine atemberaubende Rettungsmission und sensibilisiert ihre Leser für bedrohte Lebewesen jeder Art. Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir die wertvolle Arbeit von Borneo Orangutan Survival unterstützen dürfen.“
Daniel Merdes, Geschäftsführer BOS Deutschland: „Der Orang-Utan ist akut vom Aussterben bedroht. Die größte Gefahr für die rotbraunen Menschenaffen ist die Zerstörung ihres Lebensraumes — der Regenwälder Borneos und Sumatras. Dass sich eine der bedeutendsten Kinder- und Jugendbuchautorinnen mit dem Thema auseinandersetzt, lässt uns hoffen, dass unsere Kinder bewußter und verantwortungsvoller mit dem Planet umgehen.“
Und was müssen Sie machen, um an dem Gewinnspiel teilzunehmen? Beantworten Sie die folgende Frage: Womit können Ben und seine Freunde die Fohlen des letzten Pegasus retten?
Alle Informationen zum Gewinnspiel finden Sie hier
Möchten Sie Cornelia Funke live erleben? Dann besuchen Sie ihre Lesetour an folgenden Terminen:
Berlin (RBB Großer Sendesaal – Haus des Rundfunks): Sonntag, den 06.11.16 ab 16 Uhr
Braunschweig (Stadtbibliothek Braunschweig): Montag, den 07.11.16 ab 16 Uhr
Hamburg (Thalia Theater): Dienstag, den 08.11.16 ab 17 Uhr
Hamburg (Hamburger Kammerspiele): Mittwoch, den 09.11.16 ab 19.30 Uhr
Bonn (Oper Bonn): Donnerstag, den 10.11.16 ab 17 Uhr
München (Münchner Volkstheater): Freitag, den 11.11.16 ab 15.30 Uhr
Alle Vorverkaufsstellen für Tickets finden Sie hier.
Am 15. September eröffnet im Rahmen der GINKalimantan Jugendkonferenz 2016 die Freiluft-Fotoausstellung „Pameran Jembatan“. Themen der Ausstellung von Fotograf und Filmemacher Bjorn Vaughn sind die Flora und Fauna Kalimantans, Biodiversität und Palmöl sowie die Waldbrände auf Kalimantan. Der Ausstellungsort ist eine Brücke im Regenwald Nahe der Bina Cita Utama Schule.
Auch wenn BOS Deutschland e.V. seinen Sitz – und damit seine Geschäftsstelle – in Berlin hat, wollen wir anregen, auch hier eine Regionalgruppe entstehen zu lassen. Erste engagierte Unterstützer haben sich bereits gefunden. Am Samstag, den 17. September soll es nun ab 16 Uhr in der Crêpestation, Pappelallee 58 in Berlin-Prenzlauer Berg ein erstes Treffen geben.
Neugierige und Interessierte sind herzlich dazu eingeladen. Bei diesem Treffen steht das Kennenlernen der Teilnehmer auf der Tagesordnung. Außerdem möchten wir besprechen, welche Erwartungen und Ziele jeder Einzelne mitbringt. Wer an der Gründung der Berliner Regionalgruppe beteiligt sein möchte und seine Ideen, Zeit und sein Engagement für die Orang-Utans einsetzen möchte, kommt gerne vorbei.
Die Rehabilitationsstation Nyaru Menteng hat zwei weitere Baby-Orang-Utans aufgenommen, die aus illegaler Haltung gerettet wurden.
Suci
Suci, deren Alter auf über 18 Monate geschätzt wird, wurde am 8.August aus den Händen eines Palmölplantagenarbeiters gerettet, der sie illegal als Haustier gehalten hatte.
Der Angestellte sagte, Anfang August auf dem Weg zur Arbeit sei ihm der kleine Orang-Utan über den Weg gelaufen. Da es am besagten Tag regnete und das Baby zu frieren schien, nahm er es mit nach Hause.
Nachdem die Forstbehörde Kenntnis davon erhielt, ließ sie das Baby von der Polizei beschlagnahmen und nach Nyaru Menteng bringen. Dort erhielt das kleine Orang-Utan-Mädchen ihren heutigen Namen Suci.
Nach gründlicher tierärztlicher Untersuchung konnte festgestellt werden, dass sie in guter Verfassung war und ein natürliches und wildes Verhalten aufwies. So versuchte sie zum Beispiel den Veterinär zu beißen, als er nach ihr griff. Das ist ein gutes Zeichen, da Orang-Utans in der Wildnis natürlich nicht an Menschen gewöhnt sind und sie erst einmal als potentielle Gefahr einschätzen. Suci bleibt trotzdem noch unter Beobachtung durch unser engagiertes Babysitter-Team, bis die Ergebnisse ihrer vollständigen Gesundheitsanalyse vorliegen.
Tumang
Einen Tag, bevor wir am 19. August den Welt-Orang-Utan-Tag gefeiert haben, hat die BOS Foundation und die Naturschutzbehörde BKSDA einen Orang-Utan aus vierjähriger Gefangenschaft als Haustier retten können. Der Besitzer bekam Tumang, wie er ihn nannte, wohl im Alter von sechs Monaten von einem Kollegen.
Tumangs Freiheit verdanken wir einem aufmerksamen Polizisten. Dieser hatte auf einem öffentlichen Fest beobachtet, wie ein Paar mit einem Orang-Utan auf dem Arm einen Wettbewerb ansah. Daraufhin stellte er sie zur Rede und klärte sie auf, dass es illegal wäre, einen Orang-Utan als Haustier zu halten. Kurze Zeit später waren die beiden mit dem Tier verschwunden.
Noch am gleichen Tag informierte der Polizist die Naturschutzbehörde und kurzerhand wurde ein Suchtrupp aus Mitarbeitern der Naturschutzbehörde und dem Zentrum Nyaru Menteng zusammengestellt. Das Team machte sich umgehend auf den Weg, das Haus zu finden, in dem der Orang-Utan gehalten wird. Sie fanden den Mann und konfiszierten den Orang-Utan.
Tumang war eine Art Ersatzkind für das Ehepaar, musste Kleidung tragen, wurde jeden zweiten Tag gebadet und aß das gleiche wie seine Besitzer. Im Großen und Ganzen war er aber gesund.
Orang-Utans sind keine Haustiere
Junge Orang-Utans, die von ihrer Mutter getrennt werden, lernen nicht die notwendigen Fähigkeiten, um in der Wildnis zu überleben. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass sie in über mehrere Jahre trainiert und rehabilitiert werden, um wieder dschungeltauglich zu werden. Die Menschen müssen immer wieder darüber aufgeklärt werden, dass Orang-Utans keine Haustiere sind. Abgesehen davon ist ihre Haltung grundsätzlich illegal. Viele Menschen denken, dass sie Orang-Utans schützen, wenn sie diese allein und zum Teil verwahrlost am Rande eines Waldes vorfinden und dann mit nach Hause nehmen. Der richtige Ansatz wäre jedoch, die Naturschutzbehörde oder Rettungsstationen wie Nyaru Menteng oder Samboja Lestari zu informieren.
Doch nicht jeder Orang-Utan wurde schutzlos ohne Mutter gefunden. Zu viele von ihnen werden leider von Menschen absichtlich aus ihrem natürlichen Lebensraum herausgerissen, um auf dem schwarzen Markt als Haustier verkauft zu werden.
Im letzten Monat wurde der Borneo-Orang-Utan von der IUCN als akut vom Aussterben bedroht eingestuft. Es dauert durchschnittlich sieben Jahre, bis ein Orang-Utan, der auf eine Station kommt, wieder ausgewildert werden kann. Die Zeit rennt.
Tumang hat die letzten vier Jahre unter Menschen verbracht. So wurden ihm praktisch alle Fähigkeiten vorenthalten, die ihm das Leben in der Wildnis ermöglichen. Für Orang-Utans wie ihn wird der Rehabilitationsprozess dadurch länger dauern.
Unsere Hoffnung besteht darin, dass die Regierung und verschiendene andere Akteure gemeinsam mit uns mehr für den Schutz der Orang-Utans unternehmen. Das Gesetz gegen den illegalen Tierhandel muss strikt eingehalten und durchgesetzt werden.
Wir Menschen teilen 97% unserer DNA mit den Orang-Utans. Wenn man ihnen in die Augen schaut, spürt man diese Verbindung. Nicht nur aus diesem Grund müssen wir dafür kämpfen, dass diese wunderschönen Geschöpfe in Freiheit überleben. Das ist unsere moralische Pflicht.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit und Zukunft geben können.
Viele verwaiste Orang-Utan-Babys haben uns im Jahr 2015 erreicht. Gerade die Anfangszeit ist für sie meist sehr schwierig und die Babysitter auf den Stationen kümmern sich rund um die Uhr darum, dass es den Kleinen an Nichts fehlt. Trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, dass es ihnen gut geht. Daher freuen wir uns sehr, dass sich zwei Neuzugänge gut eingelebt haben.
Einer der Beiden haben wir Napri genannt. Aufgrund von Brandrodung hat er seine Mutter, wie auch sein Zuhause verloren. Einheimische fanden den kleinen Orang-Utan und nahmen sich seiner an, bevor er dann im Herbst letzten Jahres in die BOS Rettungsstation kam.
Auch unser anderer Orang-Utan-Waise Yutris wurde verängstigt und allein aufgelesen. In seinem Fall waren es Vogelfänger, die sich gerade auf der Jagd befanden, die dann das BOS Team und die Naturschutzbehörde BKSDA kontaktierten.
Auf der Rettungsstation werden die Waisen, ähnlich wie in der Schule, entsprechend ihres Alters in Gruppen aufgeteilt. In der Gruppe für „Schüler“ unter vier Jahren hat sich der erst zweijährige Yutris prima eingelebt. Er verbringt bereits die meiste Zeit tobend und kletternd im Dickicht der Äste und genießt das Zusammensein mit seinen Freunden Valentino und Momot. Die drei sind unzertrennlich.
Yutris scheint Gefallen daran gefunden zu haben die Babysitter und die anderen Orang-Utans zu necken. Man kann ihm aber schlecht böse sein, da er so ein liebenswert und ein echter Entertainer ist. Daher bleibt auch sein fragender Blick nach einer Extra Portion Rambutan nicht lange unbeachtet.
Yutris, Madara und Valentino mussten jedoch auch erst ein paar „Unterrichtsstunden“ besuchen, bevor sie die „Rambutan“-Frucht oder andere Leckereien, wie die „Ehang“-Frucht für sich entdecken konnten. Tagtäglich vertiefen sie ihre Fähigkeiten um in der Wildnis zurecht zu kommen. Darunter fällt insbesondere das Erkennen von genießbaren Früchten.
Im Gegensatz zu dem geselligen Yutris, verbringt Napri die Zeit lieber allein. Da Napri erst ein Jahr alt ist, muss er noch einiges an Selbstvertrauen gewinnen. Momentan hängt er sehr an seiner Puppe und lässt sie nur ganz selten los.
Die Babysitter versuchen natürlich, ihn zum Klettern zu animieren, aber er scheint noch etwas zu ängstlich dafür zu sein. Er entfernt sich dann häufig von der Gruppe und spielt in der Hängematte oder sucht nach Früchten auf der Fütterungsplattform. Wenn dann doch ein anderer Orang-Utan ihn zum Spielen auffordert, klettert Napri schnell in die schützenden Arme des nächststehenden Babysitters. Dieses Verhalten ist verständlich für ein Orang-Utan-Baby, das vor nicht allzu langer Zeit seine Mutter verloren hat und nun erst einmal in seiner neuen Umgebung Vertrauen aufbauen muss.
Verwaiste Orang-Utans verlieren mit dem Tod ihrer Mutter, auch die Chance ihre natürlichen Instikte zu entwickeln, die für das Überleben in der Wildnis unentbehrlich sind.
Würde man sie allein im Wald zurücklassen und sich ihrer nicht annehmen, hätten sie kaum eine Überlebenschance. Die traurige Statistik besagt, dass nur einer von fünf Orang-Utans ohne Fürsorge und Anleitung überlebt.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Babysitter den Job der Ersatzmutter übernehmen und den Kleinen viel Zuwendung und Sicherheit geben. Sie sorgen für die Orang-Utans und helfen ihnen dabei unabhängig vom Menschen in der Wildnis zu überleben. Das Rehabilitationsprogramm in den Rettungsstationen Samboja Lestari und Nyaru Menteng würde ohne die liebevollen und aufopfernden Babysitter nicht funktionieren.
Yutris und Napri haben noch einen weiten Weg vor sich, bevor sie in die Wildnis zurückkehren können. Die Zeit wird zeigen wie schnell sie alle nötigen Fähigeiten beherrschen und ausreichend Unabhängigkeit erlangt haben.
Wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft und wünschen den beiden das Beste.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit und Zukunft geben können.
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