Floh­markt­stand der Berliner Regionalgruppe

Floh­markt­stand der Berliner Regionalgruppe

Die Berliner Regio­nal­gruppe startet diesen Sonntag auf dem Floh­markt am Mauer­park ihre erste Aktion zu Gunsten des Orang-Utan-
Schutzes. Sie werden in der Zeit von 9–18 Uhr Klei­dung, Bücher und vieles mehr verkaufen und den Erlös an BOS Deutsch­land spenden. Am Stand finden Sie auch Infor­ma­ti­ons­ma­te­rial über die Arbeit von BOS Deutschland.

Der Nächste, bitte! Ein Besuch beim Orang-Utan-Doktor

Der Nächste, bitte! Ein Besuch beim Orang-Utan-Doktor

Die Orang-Utans in unseren Stationen bekommen neben viel Liebe, Aufmerk­sam­keit und Nahrung, auch eine medi­zi­ni­sche Versor­gung von Ärzten. Derzeit werden die jähr­li­chen Routi­ne­un­ter­su­chungen durchgeführt.

Man stelle sich vor, was passiert, wenn ein Orang-Utan unbe­merkt einen Infekt in sich trägt. Jeden Tag ist er mit circa 20 anderen Orang-Utans in der Wald­schule in Kontakt. Dort spielen und fressen alle gemeinsam. Beste Voraus­set­zung also für den Ausbruch einer Epidemie.
Auf der Station wieder ange­kommen, geht es meist nach der Wald­schule noch auf den Spiel­platz. Dort könnten noch mehr Orang-Utans aus anderen Gruppen ange­steckt werden.

Orang-Utans auf dem Weg zur Untersuchung

Um solche Epide­mien zu vermeiden, werden die Orang-Utans mindes­tens einmal im Jahr medi­zi­nisch unter­sucht. Dieser Arzt­be­such ist für die Orang-Utans alles andere als Routine. In der Natur sind sie solchen Situa­tionen nicht ausge­setzt. Um dem Orang-Utan nicht allzu großen Stress zu bereiten, werden sie mit einem Beru­hi­gungs­mittel sediert. Dann bringt ein Pfleger ihn ins Untersuchungszimmer.

Als Erstes wird er gewogen und seine Körper­größe gemessen. Alles wird genau doku­men­tiert. Ähnlich wie bei uns Menschen, gibt eine Blut­probe auch bei Orang-Utans eine genaue Auskunft darüber, ob sie gesund sind. Ist der Orang-Utan schon einmal im Unter­su­chungs­raum, kann man ihn auch gleich noch röntgen. Somit  können sich die Ärzte verge­wis­sern, dass alles in bester Ordnung ist. Und ganz am Ende der Unter­su­chung werden schließ­lich noch die Zähne kontrolliert.

Stellt man tatsäch­lich einen Infekt fest, wird der Patient direkt behan­delt und kommt anschlie­ßend in Quaran­täne um die anderen Orang-Utans zu schützen. Wenn die Unter­su­chung abge­schlossen ist und der Orang-Utan wieder langsam zu sich kommt, wird genau geschaut, ob er wieder fit genug ist, um in die Wald­schule zurück zu kehren. Die Klei­neren werden oft direkt danach mit Milch gefüt­tert. So kommen sie wieder schnell zu Kräften.

Nach der Untersuchung werden die Orang-Utans mit Milch gestärkt

In Samboja Lestari sind alle 22 Orang-Utans der Wald­schule — Gruppe 1 wohlauf und gesund. Nur wenn sie absolut gesund sind und das auch bleiben, haben sie eine Chance erfolg­reich ausge­wil­dert zu werden. Ihre Gesund­heit wird in Samboja Lestari und Nyaru Menteng sehr ernst genommen und liegt uns allen sehr am Herzen. Es soll ihnen schließ­lich an nichts fehlen.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Noch so viele Orang-Utans warten auf den Tag ihrer Auswil­de­rung. Schenken Sie Frei­heit! Helfen Sie uns dabei, diese wunder­baren Tiere auf die Reise zu schicken.

BOSF wildert acht weitere Orang-Utans im Bukit Baka Raya Natio­nal­park aus

BOSF wildert acht weitere Orang-Utans im Bukit Baka Raya Natio­nal­park aus

In diesem Jahr feiert die BOS Foun­da­tion (BOSF) ihr 25-jähriges Bestehen. Anläss­lich dieses Jubi­läums haben die Mitar­beiter sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahres­ende 250 Orang-Utans ausge­wil­dert zu haben. Jetzt konnten sich acht weitere Menschen­affen auf den Weg in die Frei­heit machen – womit bis jetzt 230 reha­bi­li­tierte Orang-Utans ihr neues Leben in einem geschützten Regen­wald genießen dürfen.

Die acht Orang-Utans, die die vergan­genen Jahre in der Rettungs­sta­tion Nyaru Menteng verbracht haben, werden von der BOS Foun­da­tion in Zusam­men­ar­beit mit der Natur­schutz­be­hörde BKSDA zu verschie­denen Auswil­de­rungs­stellen in den Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya transportiert.

Dies wird die zweite Auswil­de­rung in diesem Natio­nal­park sein, nachdem Mitte August die ersten zehn „Umsiedler“ in dieses neue Auswil­de­rungs­ge­biet einziehen durften.

Unter den acht Auswil­de­rungs­kan­di­daten sind fünf Weib­chen und drei Männ­chen. Das Team bringt sie mit Autos und Booten direkt von Nyaru Menteng in den Natio­nal­park, der etwa zehn Stunden entfernt liegt. In zwei Gruppen geteilt, beginnen die acht Orang-Utans am 5. und am 7. Oktober ihren Weg in die Freiheit.

Noch immer leben in Nyaru Menteng 500 Orang-Utans. Darum ist es so wichtig Orang-Utans, die bereit für ein Leben in Frei­heit sind, zum frühest­mög­li­chen Zeit­punkt auszuwildern.

 

Dr. Ir. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foundation: 

„Immer noch treffen Orang-Utans in unseren Rettungs­sta­tionen ein, die aus Gegenden gerettet wurden, die die verhee­renden Brände im vergan­genen Herbst zerstört hatten. Diese Zerstö­rung des Lebens­raumes brachte die Welt­na­tur­schutz­union (IUCN) dazu, den Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus) auf der Roten Liste als „akut vom Aussterben bedroht“ hoch zu stufen. Wir befinden uns in einem Wett­lauf gegen die Zeit. Unsere größte Heraus­for­de­rung dabei ist, so schnell wie möglich geeig­nete Wald­flä­chen für die Auswil­de­rung reha­bi­li­tierter Orang-Utans zu finden. Doch das schaffen wir nicht alleine. Wir brau­chen drin­gend die Unter­stüt­zung und das Enga­ge­ment sowohl der Zentral- als auch der Provinz­re­gie­rung. Diese müssen die bestehenden Gesetze durch­setzen, um die Wald­zer­stö­rung aufzu­halten und mögliche Auswil­de­rungs­ge­biete zur Verfü­gung stellen.

Wir können nicht zulassen, dass der Borneo-Orang-Utan ausstirbt, solange wir noch die Chance haben, ihn zu retten.“

 

Dr. Nandang Prihadi, Leiter der Natur­schutz­be­hörde BKSDA: 

„Im Hinblick auf den von der IUCN verschärften Bedro­hungs­status der Borneo-Orang-Utans glauben wir von der BKSDA, dass wir noch härter arbeiten müssen, um die verblei­benden natür­li­chen Habi­tate und ihre Biodi­ver­sität zu bewahren. Diese Bürde tragen wir alle gemeinsam auf unseren Schul­tern – die Regie­rung, die Bürger, der private Sektor und die Nicht-Regie­rungs­or­ga­ni­sa­tionen. Im Lauf der Jahre haben wir mit anderen Orga­ni­sa­tionen, die sich ebenso um den Schutz bemühen, zusam­men­ge­ar­beitet. Der kriti­scher gewor­dene Bedro­hungs­status des Borneo-Orang-Utans mahnt uns alle, unsere Bemü­hungen zu verstärken.“ 

 

Der Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya ist das zweite Gebiet in Zentral-Kali­mantan, in dem reha­bi­li­tierte Orang-Utans ausge­wil­dert werden können. Seit 2012 hat die BOS Foun­da­tion 167 Orang-Utans im Wald von Batikap ausge­wil­dert. Damit sind die Ressourcen dieses Gebietes erschöpft. Der Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya erfüllt glück­li­cher­weise alle Anfor­de­rungen an ein Auswil­de­rungs­ge­biet. Es befindet sich 900 Meter unter dem Meeres­spiegel, bietet eine Fülle an Nahrung, beher­bergt keine wilden Orang-Utan Popu­la­tionen und ist vor Ausbeu­tung durch die Palm­öl­in­dus­trie geschützt.

Wir nutzen zwei Flächen für die Auswil­de­rung. Die Gebiete heißen „Sei Bimban“ und „Sei Mahalut“. Beide bieten mit 27.000 Hektar ca. 318 Orang-Utans ein neues Zuhause.

 

Ir. Bambang Sukendro, Leiter des Natio­nal­parks Bukit Baka Bukit Raya: 

„Die Zusam­men­ar­beit zwischen der BOS Foun­da­tion und der Natur­schutz­be­hörde funk­tio­niert hervor­ra­gend. Wir freuen uns, dass der Natio­nal­park, der bisher keine wilde Orang-Utan-Popu­la­tion beher­bergt, nun ein Zuhause für ausge­wil­derte Orang-Utans wird. In den kommenden Monaten werden wir die Tiere genau beob­achten. Dabei muss fest­ge­stellt werden, ob sie sich erfolg­reich einleben. Wich­tige Kompo­nenten dabei sind, wie sie mit anderen Arten inter­agieren, ob ihre Ernäh­rung sicher­ge­stellt ist und ob es Konflikte mit der lokalen Bevöl­ke­rung gibt. Wir hoffen, dass diese Orang-Utans auf lange Sicht eine neue, lebens­fä­hige Popu­la­tion in Zentral­ka­li­mantan etablieren.“

 

Die BOS Foun­da­tion hat erkannt, dass erfolg­reiche Schutz­be­mü­hungen nur möglich sind durch nach­hal­tige und lang­fris­tige Zusam­men­ar­beit der unter­schied­li­chen Akteuren aus allen Regie­rungs­ebenen sowie des privaten und öffent­li­chen Sektors.

Die BOS Foun­da­tion bedankt sich bei allen ihren natio­nalen und inter­na­tio­nalen Part­nern für ihre Hilfe und bittet auch andere Akteure, gerade aus der Geschäfts­welt, den Arten- und Natur­schutz zu unterstützen.