by Denitza Toteva | 21 Dez 2016 | Alt, TV Tipps
Über Benni Over und seine Liebe zu den Orang-Utans konnten wir schon viel berichten. ZDF-Korrespondent Andreas Kynast hat Bennis Geschichte und die Arbeit von BOS so sehr berührt, dass er den jungen Mann selbst kennenlernen und von seiner Reise erfahren wollte.
Er besuchte Familie Over in Rheinland-Pfalz und ließ sich von Benni aus erster Hand berichten, wie es zur Begegnung mit Bennis Paten-Orang-Utan Henry kam.
Am 17. Dezember 2016 strahlte das ZDF in “Menschen — das Magazin” den bewegenden Beitrag aus. Für alle, die die Sendung verpasst haben: Wie Bennis größter Herzenswunsch in Erfüllung ging und er im Rollstuhl die Strapazen der langen Reise auf sich nahm, um einmal Henry leibhaftig zu begegnen, können Sie sich hier anschauen.
by Denitza Toteva | 15 Dez 2016 | Alt, News
Bericht von Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e.V.
Drei Wochen ist es jetzt her, seit ich vom Treffen mit unseren internationalen Partnern aus Indonesien zurückgekommen bin. Auch im digitalen Zeitalter müssen wir uns hin und wieder persönlich treffen und vor allem auch mit eigenen Augen sehen, was vor Ort Sache ist.
Die BOS Foundation setzte uns über die Entwicklung ihrer zahlreichen Projekte auf den neuesten Stand. Ihr ehrgeizigstes Ziel: Langfristig alle gesunden Insassen erfolgreich auszuwildern und ihnen ein sicheres Leben in der Wildnis zu ermöglichen. Zugegeben, das ist ein derart ambitioniertes Ziel, dass seine Erreichung angesichts der Umstände doch noch auf sich warten lassen wird… Aber als inspirierende Vision und Motivation ist es fast unverzichtbar, denn die immensen Herausforderungen lassen einen manchmal das Licht am Ende des Tunnels schier nicht mehr sehen.
25 Jahre BOS Foundation
Umso erfreulicher waren die Infos, die wir in Indonesien bekommen haben. Die Borneo Orangutan Survival Foundation – die weltweit größte und offiziell erfolgreichste Primatenschutz-Organisation – hat 2016 ihr 25. Jubiläum gefeiert. In dieser Zeit konnten insgesamt über 2300 Orang-Utans gerettet werden! Zusätzlich werden mittlerweile fast 900.000 Hektar Regenwald geschützt. Und täglich wird es ein Stück mehr. Dank Ihnen und Ihren treuen Spenden. An dieser Stelle meinen herzlichen Dank an Sie!
Ein besonderes Jahr für die Orang-Utans
Seit dieser Woche genießt der 251. seit 2012 ausgewilderte Orang-Utan die Freiheit im Wald von Kehje Sewen. Eine große Freude für alle Beteiligten! Sieben Auswilderungen hat unser Team vor Ort dieses Jahr ermöglicht. Eine nach Bukit Batikap, drei in den Wald von Kehje Sewen und drei in unser neues Auswilderungsgebiet, den Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya. Auch unser Monitoring-Team hat dieses Jahr wunderschöne Erfolge zu verzeichnen. Drei neugeborene Orang-Utan-Babys von ausgewilderten Tieren wurden in diesem Jahr gesichtet.
Zunehmende Brisanz
Allerdings müssen wir auch immer wieder feststellen, dass manche Menschen in Indonesien junge Orang-Utans als vermeintlich süße Haustiere bei sich zu Hause halten. 59 Tiere haben unsere Teams allein in diesem Jahr gerettet. Viele davon waren illegal als Haustier gehalten worden. Im August erreichte uns eine weitere alarmierende Nachricht, die wir lange befürchtet hatten, die jetzt aber offiziell ist: Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) hat auch den Borneo-Orang-Utan Pongo pygmaeus auf der Bedrohungsskala auf „akut vom Aussterben“ bedroht hochgestuft.
Umso mehr müssen wir jetzt loslegen, um diese Entwicklung aufzuhalten und zu einem Besseren zu wenden. Wir müssen gewährleisten, dass möglichst alle BOS-Orang-Utans ausgewildert werden, sodass sie stabile und wachsende Populationen bilden können.
Ein neues Zuhause für unsere Orang-Utan-Babys
Dank der großartigen Hilfe unserer Spenderinnen und Spender konnten wir die notwendigen Mittel für zwei neuen Babyhäuser in Nyaru Menteng und Samboja Lestari sammeln. Die Häuser werden gerade gebaut und wir und unsere Schützlinge warten ungeduldig auf deren Fertigstellung.
Salat Island – Unsere neue Vor-Auswilderungsinsel
Die ersten Siedler sind auf unsere neue Vor-Auswilderungsinsel Salat Island gezogen. 300 weitere Tiere sollen ihnen im kommenden Jahr folgen. Auch ist auf der Insel ein dauerhaftes Refugium für Orang-Utans vorgesehen, die aus Krankheits- oder Altersgründen nicht mehr ausgewildert werden können.
Mawas – Ein Wald entsteht
In unserem diesjährigen Aufforstungsprogramm im Mawas-Gebiet konnten wir fünf Baumschulen einrichten und auf einem zuvor zerstörten Regenwaldareal über 10.000 junge Bäume pflanzen. Ein neuer Lebensraum für Orang-Utans.
Mawas besteht zu etwa 80 Prozent aus tropischen Torfmoorwäldern. Gerade diese Wälder sind ökologisch hoch bedeutsam und durch ihr Kohlenstoff-Speichervermögen unglaublich wertvoll für das Weltklima. Indem wir alte Entwässerungskanäle geschlossen haben, konnten wir in großen Bereichen den Wasserhaushalt der Torfwälder wieder herstellen. Bis jetzt konnten 27 Kanäle verschlossen und auf diese Weise 2300 Hektar Torfboden wieder vernässt werden. Nicht zuletzt ist das eine der wichtigsten Grundlagen der Brandprävention!
Agrosprit hat keine Zukunft
Die Idee, aus ohnehin anfallenden organischen Abfällen Biogas und Kraftstoff herzustellen, ist gut. Die Ideologie der „nachwachsenden Rohstoffe“ in Bezug auf Energiegewinnung verkehrt diesen positiven Ansatz jedoch ins Schlechte: Riesige Anbauflächen für Energiepflanzen lassen unterm Strich die CO2-Bilanz gegenüber fossilen Brennstoffen eher schlechter als besser ausfallen. Auch Palmöl wird zunehmend für die energetische Nutzung produziert. Der positiv besetzte Begriff „Biosprit“ ist irreführend, man spricht besser von Agrokraftstoffen. Dieses vergleichsweise neue Agrobusiness geht allzu oft mit katastrophalen sozialen und ökologischen Folgen einher und steht zudem in Konkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung. Gegen diesen Trend will BOS Deutschland gemeinsam mit anderen namhaften NGOs wie u.a. Greenpeace, Watch Indonesia! und Robin Wood aufklärerisch und politisch wirken.
Unsere Pläne für 2017 sind so ehrgeizig wie noch nie in der Geschichte von BOS. Erhofftes Ziel ist, 300 Orang-Utans in geschützte Waldgebiete zu entlassen. Dazu benötigen wir aber weiterhin Ihre Unterstützung.
Zusätzlich werden wir noch dringlicher in Politik und Medien auf die Situation der Orang-Utans in Indonesien hinweisen. Gemeinsam haben wir eine Chance!
by Denitza Toteva | 14 Dez 2016 | Alt, Termine
Am vierten Adventswochenende ist BOS mit einem Stand beim Holy Shit Shopping in Hamburg dabei. Im Angebot haben wir ungewöhnliche Weihnachtsgeschenkideen: Produkte aus unserem Spendenkaufhaus, neue Shirts und Hoodies, unseren Plüsch-Orang-Utan und unseren Postkartenkalender “Waldmenschen”.
Unseren Stand mit der Nummer D findet ihr in der Hamburg Messe, Karolinenstraße, Halle B1 im Erdgeschoss bei den Rolltreppen.
Öffnungszeiten:
Samstag, den 17. Dezember 2016 von 12.00 bis 21.00
Sonntag, den 18. Dezember 2016 von 12.00 bis 20.00
Eintritt: 5 Euro
Kinder bis 14 Jahren haben freien Eintritt.
Wir freuen uns auf euch!
by Denitza Toteva | 13 Dez 2016 | Alt, TV Tipps
Benni Overs Herz gehört den Orang-Utans. Sein Beitrag zu deren Rettung beschränkt sich nicht auf eine Patenschaft für Henry. Er hat auch den Film “Henry rettet den Regenwald” gemacht. Das besonderer an dieser Geschichte: Benni ist in jeder Beziehung ein ungewöhnlicher junger Mann.
Er lebt mit einem Gendefekt (Muskeldystrophie Duchenne), weswegen er seit Jahren einen Rollstuhl benötigt. Sein größter Wunsch ging im Mai 2016 in Erfüllung: Einmal Henry in Indonesien zu besuchen. Über Benni und seine Reise zu Henry berichtet nun am Samstag ab 17.45 Uhr das ZDF in “Menschen — das Magazin”.
by Denitza Toteva | 13 Dez 2016 | Alt, News
Weihnachtsbäume aus dem Kaukasus, Neonbeleuchtungen wohin das Auge reicht und Kerzen aus Palmöl — da kann einem die Besinnlichkeit schon vergehen. Wenn wir mitten im weihnachtlichen Konsumterror einen Moment innehalten und darüber nachdenken, was wir warum brauchen, kaufen, essen oder verschenken möchten, kann Weihnachten für uns alle ein Fest der Nächstenliebe werden.
Weihnachtsbäumchen wechsel dich
Der Baum ist der Mittelpunkt jedes Weihnachtsfestes. Bunt geschmückt ragt er bis zur Zimmerdecke und taucht mit seinen Lichtern und Kugeln die Stube in ein feierliches Licht. Möglichst makellos, günstig und lange haltbar sollte er sein. Doch die Perfektion geht leider meist auf Kosten der Umwelt.
Insgesamt 25 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich in Deutschland verkauft. Etwa zehn Prozent davon werden importiert, aus Dänemark, den Niederlanden, der Slowakei, Ungarn oder Polen. Die Zeiten, als Weihnachtsbäume noch als Abfallprodukt heimischer Forstwirtschaft anfielen, sind schon seit den 50er Jahren vorbei. Über 80 Prozent der verkauften Gehölze stammen heute aus Weihnachtsbaumplantagen. Das heißt, dass bei der Aufzucht, zum Leidwesen von Boden, Flora und Fauna, ordentlich Pestizide, Herbizide und Düngemittel zum Einsatz kommen. Neben dem fruchtig-herben Harzgeruch, der durch das liebevoll dekorierte Wohnzimmer weht, atmen wir also beim Weihnachtsfest auch allerhand Chemikalien ein.
Aber das muss nicht sein. Es gibt ihn, den ökologisch korrekten Christbaum. Er stammt aus Deutschland und trägt ein FSC‑, Naturland- oder Bioland-Siegel. Oder fragen Sie beim nächstgelegenen Forstbetrieb oder Waldbesitzerverein nach. Einige bieten an, sich seinen Baum selbst zu schlagen. Da kann der Baumkauf zu einem spannenden Naturerlebnis für Eltern und Kinder werden. Robin Wood gibt jährlich eine Liste heraus, auf der Anbieter von ökologischen Weihnachtsbäumen aufgeführt sind.
Noch nachhaltiger wäre es, einen Weihnachtsbaum zu mieten. Kurz vor Weihnachten wird der Baum geliefert und verbringt dann mit der Familie die Feiertage. Aber anstatt danach kompostiert oder verbrannt zu werden, darf der Baum in einer Baumschule in der Region weiter wachsen und im nächsten Jahr wieder weihnachtliche Stimmung im Wohnzimmer verbreiten.
Künstliche Bäume sind übrigens keine ökologische Alternative. Zwar halten sie mehrere Weihnachtsfeste aus, sie enthalten aber oft gefährliche und schwer abbaubare Chemikalien. Hinzu kommen die Transportwege, der Energieverbrauch bei der Produktion und nicht zuletzt die Schadstoffe, die bei der Entsorgung entweichen.
Geschenkverpackung und Baumschmuck, aber bitte ohne Chemie!
Im November und Dezember fallen fast 20 Prozent mehr Müll an als im restlichen Jahr. Verpackungen, Geschenkpapier und Dekoartikel landen früher oder später in der Tonne.
Nicht nur beim Geschenkekauf können Sie auf die Langlebigkeit und Schadstoffarmut von z. B. Elektrogeräten, Spielsachen oder Luxusartikeln achten. Auch beim Einpacken gibt es nachhaltige Alternativen. Recyclingpapier, Geschenkpapier vom Vorjahr, Zeitung oder der Karton vom letzten Schuhkauf sind besser als eine mit Azofarbstoffen gefärbte oder mit anorganischen Pigmenten aus Cadmium‑, Blei- oder Chromverbindungen versetzte Folie. Auch Strümpfe, Handtücher, Stoffservietten oder Tücher eignen sich als Geschenkverpackung. Eine alte Tradition aus Japan macht es vor. Anstatt Papier werden dort bunte Tücher zum Verpacken von Geschenken verwendet. Mit den sogenannten Furoshiki wird die Verpackung selbst zum Geschenk.
Für den Weihnachtsbaumbehang muss nicht jedes Jahr ein neuer Farbton aus Alu‑, Glas- und Plastikschnickschnack zusammengekauft werden. Weniger ist oft mehr. Dekorativ sind auch Naturmaterialien, wie z. B. Strohsterne, Holzäpfel, Hagebutten, Fichtenzapfen oder Berberitzen. Verzichten Sie zum Schutz der Umwelt auf Schnee‑, Gold- oder Glitzerspray, denn der Baum wird dadurch unkompostierbar.
Lametta sollte ohnehin tabu sein. Traditionell wurde es aus geschmolzenem Stanniol hergestellt, einer Zinnfolie, die auch heute noch manchmal einen Bleikern umhüllt. Das Blei ist giftig und kann sich in der Umwelt und letztlich im Körper anreichern. Außerdem gilt: Christbäume niemals mit Lamettaresten zusammen entsorgen! Der Verkauf von originalem Stanniollametta ist zwar stark zurückgegangen, aber es wird heute durch metallisiertes Kunststofflametta ersetzt, das für die Umwelt ebenfalls in hohem Maße belastend ist.
Stille Nacht, palmölfreie Nacht
Palmöl wird nicht nur für die Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetika, Waschmitteln und Agrosprit benutzt. Auch Kerzen bestehen oft aus dem billigen Pflanzenöl. Achten Sie zum Schutz der Regenwälder und ihrer Bewohner auf die Inhaltsstoffe und entzünden Sie lieber Bienenwachs- oder Sojakerzen. Diese sind zwar etwas teurer, als die handelsüblichen Kerzen. Dabei lässt sich aber an anderer Stelle sparen. Wieso Wachsreste von vermeintlich abgenutzten Kerzenstummeln wegschmeißen, wenn sie noch genutzt werden können? Im Internet finden sich viele Anleitungen, wie man Kerzen selber macht. Diese Kerze kann dann auch zu einem schönen Geschenk werden.
Bei Pfefferkuchen, Schokoweihnachtsmännern, Mandelstollen und Co. ist stets Vorsicht geboten. In den meisten dieser Produkte ist Palmöl enthalten. Immer mehr Süßwarenhersteller steigen auf sogenannte nachhaltig produzierte Palmfette um, doch auch hier ist aufgrund mangelnder Auflagen und Kontrollen keine zufriedenstellende Sicherheit geboten.
Also, ran an das Nudelholz und selbst backen! Die Entscheidung, welche Fettvariante Sie verwenden möchten — ob vegan (z. B. Sonnenblumenöl) oder tierischen Ursprungs (Butter und Schmalz) — liegt in Ihrer Hand.
Festtagsbeleuchtung reloaded. Auch an Weihnachten Energie sparen!
Kurz nach Totensonntag geht es los: Die Nachbarschaft illuminiert in Las-Vegas-Manier jeden verglasten Fensterzentimeter mit Blinklichtern, winkenden Weihnachtsmännern oder Schwibbögenlampen in Kerzenoptik. In deutschen Einfamilienhaus-Siedlungen geht der Kampf um die amerikanischste Eigenheimbestrahlung los. Was nicht leuchtet, wird leuchtend gemacht. Die roten Rentiernäschen bringen auch die dunkelste Nacht zum Erstrahlen. Dass das nicht umweltfreundlich ist, liegt auf der Hand. Neben dem Material, das dazu verarbeitet wird, wird natürlich auch der Energieverbrauch enorm in die Höhe getrieben.
Besinnlich und romantisch ist anders. Machen Sie es doch anders und fallen Sie durch dezenten Fensterschmuck auf.