Am Dienstag, den 4. April trifft sich die Regionalgruppe Hannover-Braunschweig ab 18:30 Uhr im Restaurant-Café Momo in Braunschweig. Bei dem Treffen geht es um letzte Planungen, Organisation und Absprachen zum Hannover Marathon am 9. April, bei dem die Regionalgruppe mit dem Team “Laufen für Orang-Utans” an den Start geht und Spenden sammelt. Zusätzlich betreuen sie auch einen Infostand an der Laufstrecke. Unterstützer sind nach wie vor willkommen.
Im Wald von Kehje Sewen erlebte unser Beobachtungsteam den hoffentlich fruchtbaren Beginn einer Annäherung unter Orang-Utans. Das Team entdeckte die zehnjährige Ajeng, die seit September 2015 als neue Wilde im geschützten Regenwald von Kehje Sewen lebt, als diese sich gerade eine kleine Pause von der Futtersuche in den Baumwipfeln gönnte. Plötzlich näherte sich ein dem Team unbekannter, wilder Orang-Utan-Mann.
Ajengs Aufmerksamkeit war sofort geweckt. Zügig stieg sie den Baum hinab, schnappte sich etwas zu futtern und erklomm den nächsten Baum, um sich hoch im Geäst ihrem Snack zu widmen. Erneut näherte sich das Männchen an. Doch Ajeng wanderte langsam weiter. Das Männchen folgte. Gespannt verfolgte das BOS-Team diesen Flirt. Als der Orang-Utan-Mann bemerkte, dass Menschen in der Nähe waren, wurde er unruhig. Er zerbrach Zweige und Äste und warf sie in Richtung des Teams, das sich daraufhin leise zurückzog.
Ajeng nutzte die Gelegenheit, um sich weiter von ihrem „Verfolger“ zu entfernen, stieß dabei aber auf die zehnjährige Signe und ihren zweijährigen Sohn Bungaran, die im Dezember 2016 ausgewildert wurden. Aus sicherer Entfernung behielt das wilde Männchen seine Angebetete Ajeng im Auge.
Als Signe und Bungaran ihren Weg durch den Wald fortsetzten, blieb Ajeng zurück. Das Männchen nutzte seine Chance und suchte sofort Ajengs Nähe. Nach mehreren Stunden beharrlichen Anpirschens und Umwerben gab Ajeng schließlich nach und akzeptierte seine romantischen Avancen. Sie paarten sich. Ab diesem Zeitpunkt waren die beiden unzertrennlich. Das wilde Männchen folgte Ajeng auf Schritt und Tritt.
Wir hoffen, diese Orang-Utan-Liebe hat fruchtbare Folgen und Ajeng wird bald Mama. Damit wäre sie nach Yayang und Lesan die dritte in Kehje Sewen ausgewilderte Orang-Utan-Dame, die für Nachwuchs sorgt. Wir sind gespannt.
Werden Sie jetzt Pateeines rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.
The FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) und die Collaborative Partnership on Forests haben den Internationalen Tag des Waldes gewählt, um die Nutzung von Holz als für Energiezwecke zu propagieren. Wälder werden als „Kraftwerk der Natur“ bezeichnet. Die zentrale Botschaft lautet, Wälder seien traditionell ohnehin eine Quelle der Energiegewinnung, aber darüber hinaus die weltgrößte Ressource erneuerbarer Energien.
Unglücklicherweise ignoriert diese Botschaft die schwerwiegenden Auswirkungen nachwachsender Rohstoffe (sogenannte Bioenergie) auf die Umwelt, das Klima, auf lokale Gemeinschaften, auf die Gesundheit und natürlich auf die Wälder selbst. Der anhaltende politische Druck, Wälder erheblich mehr als bisher zur Energieerzeugung zu nutzen – als Versuch, den Klimawandel abzumildern — basiert auf fehlerhafter Wissenschaft und ist geeignet, mehr Probleme als Lösungen zu schaffen.
Schon jetzt trägt der dramatische Anstieg von Energiegewinnung durch Holz und im industriellen Maßstab zur Klimaerwärmung und Waldzerstörung bei – und Europa weist dabei den Weg. Die gegenwärtigen Ziele der EU hinsichtlich erneuerbarer Energie werden wahrscheinlich einen Bedarf nach grob gerechnet 100 Millionen Kubikmeter zusätzlich bewirken, was wiederum die Fähigkeit der Wälder, Kohlenstoff zu speichern, signifikant verringern wird.
Nachfrage nach Energie aus Holz kann niemals allein durch „Holzabfall“ gedeckt werden – eine Behauptung der Industrie, die schon oft widerlegt wurde. Vielmehr baut die Biomassenindustrie zunehmend auf Qualitätsholz, das direkt aus den Wäldern kommt, oft sogar nach Europas aus Russland und den USA importiert. Andere Länder wie Japan, Südkorea und Australien holen sich ihr Holz ebenfalls von dort.
Als Antwort auf diesen Trend spekulieren Investoren bereits, und Marktanalysten sagen einen Zuwachs an Holzplantagen (d.h. schnell wachsende Monokulturen) in Afrika, Südamerika und Asien voraus. Dieser Trend macht tief besorgt über weiteres „Land Grabbing“, weitere Menschenrechtsverletzungen, noch mehr Waldzerstörung und ‑degradation sowie schwere Auswirkungen auf die Sicherheit lokaler Ernährungs‑, Wasser- und Energiesicherheit.
Der gemeinsame Faktor dieser globalen Entwicklungen besteht darin, dass sie alle auf irrigen Politikansätzen basieren. Fälschlicherweise wird angenommen, dass die energetische Nutzung von Holz keinen negativen Einfluss auf das Klima habe, also ohne Emissionen auskäme. Doch die Annahme, dass alle Bioenergie CO2-neutral sei, wurde mittlerweile weithin als wissenschaftlich unhaltbarer Mythos widerlegt. Die FAO ignoriert diese Erkenntnisse allerdings in bemerkenswerter Weise und kultiviert weiterhin den CO2-Neutralitäts-Mythos, indem sie Wälder als globale Energiequelle propagiert.
Der rapide anwachsende Gebrauch von Holz als Quelle für Elektrizität, Wärme und Kraftstoff riskiert schwere Schäden an Umwelt, Klima und Gesundheit sowie den Rechten und Lebensgrundlagen indigener Bevölkerung. Mehr noch, dieser Trend gründet sich auf falscher Interpretation von Wissenschaft und Forschung. Daher ist es nicht nur überraschend, sondern auch sehr enttäuschend, dass die FAO diese Form der Energiegewinnung ausgerechnet am Internationalen Tag des Waldes propagiert, ohne auch nur über die darin enthaltenen Risiken nachzudenken.
Die unterzeichnenden Organisationen fordern die FOA daher auf,
die Befürwortung und Propagierung von Biomasse zur großmaßstäblichen Energieerzeugung zu beenden,
die irreführende Präsentation aller Holz-Biomasse als „CO2-neutral“ und „nachhaltig“ einzustellen,
ressourceneffiziente und sinnvoll abgestufte Nutzung von Holz zu unterstützen, die zu einer mittel- bis langfristigen Kohlenstoffspeicherung beitragen sowie
ihren Fokus wieder auf Bewahrung und Wiederherstellung biologisch reichhaltiger Wälder zu richten, was einen weitaus besseren Beitrag zur Abmilderung des Klimawandels leisten würde als Bäume zu verbrennen.
Zehntausende Brandrodungen zerstören den indonesischen Regenwald — mit katastrophalen Auswirkungen für das Weltklima. Der Aktivist Musri Nauli legt sich mit den mächtigen Palmöl-Produzenten an, denn er ist überzeugt, dass sie hinter den Bränden in Indonesien stecken.
Ende Februar diesen Jahres begab sich ein Team von Mitarbeitern der Naturschutzbehörde BKSDA und der BOS Foundation wieder mal ins Feld, um Orang-Utans zu retten. Die Menschenaffen saßen am Ufer des Mangkutub-Flusses im Kapus-Distrikt fest. Elf Orang-Utans im Alter von zwei bis 25 Jahren konnten so erfolgreich in ein sicheres Gebiet umgesiedelt werden, darunter zwei Mütter mit ihren Kindern.
Die Rettungsaktion erstreckte sich vom 21. Februar bis zum ersten März. Sie war notwendig, da das Gebiet um Mangkutub keine ausreichende Lebensgrundlage für die dort verbliebenen Orang-Utans mehr bot. Ursache dafür waren nicht nur die heftigen Waldbrände vom Herbst 2015 sondern auch die andauernden illegalen Abholzungen. Das Rettungsteam war auf die Umsiedlung von 20 Orang-Utans eingestellt. Vor Ort konnten unsere Kollegen allerdings nur elf Tiere finden.
Starke Regenfälle hatten den Mangkutub-Fluss über die Ufer treten lassen und die Orang-Utans isoliert. Diese Wetterlage machte die Mission umso schwieriger und herausfordernder, konnte aber das Team nicht vom erfolgreichen Abschluss der Rettungen abhalten.
Das Team entschied sich für die Umsiedlung der elf Tiere in das Gebiet Bagantung, das zu Mawas gehört. Damit liegt es im Verantwortungsbereich der BOS Foundation und ist als Teil eines Schutzgebietes vor großflächigen Abholzungen sicher. Bagantung bietet auch ausreichende Nahrungsquellen für Orang-Utans.
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Am ersten März war es wieder soweit: Sieben weitere „junge Wilde“ wurden aus unserem Schutzzentrum Samboja Lestari in das Auswilderungsgebiet Kehje Sewen gebracht. Wirklich jung sind Elisa, Wardah, Eris, Emmy, Wulani, Cemong und Beni mit jeweils ungefähr 20 Jahren für Orang-Utan-Verhältnisse eigentlich nicht mehr, aber sie werden den Rest ihres Lebens endlich in Freiheit verbringen können.
Kehje Seven — das älteste Auswilderungsgebiet der BOS Foundation — beherbergt nunmehr 62 ausgewilderte Orang-Utans.
Der nördliche Teil von Kehje Sewen ist noch schwerer zugänglich als die anderen Auswilderungsgebiete der BOS Foundation, und man kommt irgendwann weder mit Autos noch mit Booten weiter. Das Team könnte die Transportkäfige mit den Orang-Utans darin an Stangen zu Fuß in den wegelosen Dschungel verfrachten. Dies würde jedoch mindestens vier Tage dauern. Um die Reise in die Freiheit vor allem für unsere Schützlinge sicherer und erträglicher zu gestalten, muss BOS in solchen Fällen auf einen Helikopter zurückgreifen.
So auch in diesem Fall wieder. Doch vorher ging es für unser Auswilderungsteam erst einmal mit einer Kolonne von mehreren Geländewagen durch den Regenwald zu einem Hubschrauberlandeplatz. Wie immer wurde während der Fahrt alle zwei Stunden angehalten, damit die Tierärzte sich vom Wohlergehen der rothaarigen Fahrgäste überzeugen konnten.
Auf einer Waldlichtung, die kurzerhand zu einem provisorischen Flugplatz umfunktioniert wurde, kamen die Orang-Utan-Boxen schließlich in Transportnetze und wurden an den Hubschrauber gehängt. Was ansonsten tagelange schwerste Fußmärsche erfordert hätte, konnte auf diese Weise in wenigen Stunden reibungslos bewerkstelligt werden. Am Auswilderungsort wurden die Käfige ein letztes Mal geöffnet und die Insassen ließen die Menschenwelt hinter sich zurück.
Jetzt wohnen also 62 Orang-Utans im Wald von Keje Sewen. Doch das ist uns nicht genug. Wir haben uns vorgenommen, die Einwohnerzahl noch dieses Jahr auf 100 zu erhöhen.
Viel Glück, Ihr neuen Wilden!
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