Taymur ist endlich Zuhause

Taymur ist endlich Zuhause

Zwei Jahre jung soll Taymur jetzt sein – das genaue Geburts­datum kennt man nicht. Auch seine bishe­rige Lebens­ge­schichte kann man nur vermuten. Wie so viele seiner Art wurde auch der kleine Taymur wahr­schein­lich auf einer Ölpal­men­plan­tage als Baby seiner ster­benden oder toten Mutter entrissen.

Orang-Utans, die hungrig auf Plan­tagen umher­irren, werden immer noch allzu oft als „Unge­ziefer“ einfach getötet. Umso eher, wenn es Junge führende Weib­chen sind. Die Kleinen bringen auf dem ille­galen Markt für exoti­sche Haus­tiere ordent­lich Geld.

Taymur als lebendes Spielzeug

So wird auch Taymur seinen langen trau­rigen Weg in die Gefan­gen­schaft ange­treten haben. Enge Käfige, verständ­nis­lose Behand­lung und unge­sunde Nahrung traten an die Stelle von Wald und Mutter. Endsta­tion Kuwait: Dort landet Taymur als lebendes Spiel­zeug. Als ob die Gefan­gen­schaft nicht schon schlimm genug wäre, verab­reicht ihm sein Besitzer auch noch Drogen. Immerhin, die kuwei­ti­sche Polizei beschlag­nahmt den unglück­se­ligen kleinen Affen und steckt ihn in den Zoo, bis die BOS Foun­da­tion auf den Plan tritt und den Kleinen zurück nach Indo­ne­sien bringen will.

Diplo­ma­ti­sche Verhand­lungen nötig

Fast ein Jahr vergeht mit kompli­zierten recht­li­chen und diplo­ma­ti­schen Verhand­lungen, bis Taymur die Reise zurück in seine Heimat antreten kann. Begleitet von einem Vete­rinär der BOS Foun­da­tion wird er über Amsterdam nach Jakarta geflogen, wo er zur Stunde noch in einer Quaran­tä­ne­sta­tion verbleiben muss. Ziel ist es, ihn langsam für ein Leben in Frei­heit zu trai­nieren und dann auszu­wil­dern, damit er endlich wirk­lich in seine Heimat, den Regen­wald, zurück­kehren kann.

Vom Spiel­zeug zum Botschafter seiner Art 

So wurde aus einem hoff­nungs­losen lebenden Spiel­zeug ein Botschafter seiner Art. Die Geschichte Taymurs ging durch die Medien. Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal ganz herz­lich bei allen Spen­de­rinnen und Spen­dern, die die Rettung Taymurs erst möglich gemacht haben!

 


 

 

 

 

Laufen für die Orang-Utans

Laufen für die Orang-Utans

Was für ein aufre­gender Tag! Bei strah­lendem Sonnen­schein absol­vierte unsere uner­müd­liche BOS-Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig am Sonntag, dem 9. April den Hannover-Mara­thon, um auf die Situa­tion der Orang-Utans auf Borneo aufmerksam zu machen.

Nach 42 Kilo­me­tern kamen die Läufer erschöpft, aber glück­lich ins Ziel. Unser lebens­großes Orang-Utan-Maskott­chen rannte mit unseren Läufer*innen zumin­dest auf der Ziel­ge­raden ein paar symbo­li­sche Meter mit – Orang-Utans sind schließ­lich Klet­terer und keine Geparden.

Es war ein toller Tag mit vielen schönen Eindrü­cken. Der BOS-Info­stand zog große und kleine Besu­cher an, die sich über BOS, die Orang-Utans und die Palmöl-Proble­matik infor­mieren wollten.

T‑Shirts wurden bedruckt und Orang-Utan-Masken ausge­malt. Unser fast echter Orang-Utan sorgte für gute Stim­mung am Stre­cken­rand und war DIE Attrak­tion am Info-Stand. Alle Läufer und Helfer waren sich einig: Es war ein rundum gelun­gener Tag. Im nächsten Jahr wollen sie wieder mit dabei sein!

Durch die von der Regio­nal­gruppe bewor­bene Spen­den­ak­tion im Internet und die Spen­denbox vor Ort kamen bislang über 800,- Euro für die Orang-Utans zusammen. Ein großes Danke­schön an alle Spen­de­rinnen und Spender!

Vielen Dank natür­lich auch an die ausdau­ernden Läufer*innen Julia, Bianca, Katja, Sascha, Dennis und Dirk,  die flei­ßigen Helfer*innen Patricia und Jürgen und last but not least an Jens und Bernd, die den Info­stand betreut haben!

Zwölf weitere Orang-Utans ziehen nach Salat Island

Zwölf weitere Orang-Utans ziehen nach Salat Island

Die Besied­lung von Salat Island schreitet voran. Zwölf weitere Orang-Utans aus Nyaru Menteng durften jetzt ihren letzten Ausbil­dungs­schritt auf der Voraus­wil­de­rungs­insel antreten. Unter fast natür­li­chen Bedin­gungen müssen sie dort in einer sicheren Umge­bung und unter Beob­ach­tung unter Beweis stellen, dass sie reif für die echte Auswil­de­rung und ihr künf­tiges Leben in der Frei­heit des Regen­waldes sind.

Die Reha­bi­li­ta­tion der geret­teten Orang-Utans kann bis zu sieben Jahre dauern. Die Kleinsten starten im Kinder­garten und durch­laufen dann in der Wald­schule verschie­dene Stufen — ähnlich dem Bildungs­system für mensch­liche Kinder. Die finale Etappe, sozu­sagen die Wald­uni­ver­sität, findet auf den Voraus­wil­de­rungs­in­seln statt. Diese müssen bewaldet, geschützt und gut zu über­wa­chen sein und eine gewisse Menge an natür­lich vorkom­mender Nahrung bieten. Über Futter­platt­formen bekommen die Tiere regel­mäßig zusätz­liche Früchte und Gemüse ange­boten, wenn das Nahrungs­an­gebot der Insel nicht ausreicht. 

Erst wenn die Orang-Utans diesen letzten Ausbil­dungs­schritt erfolg­reich gemeis­tert und ihre Fähig­keiten unter Beweis gestellt haben, können sie in die Wildnis ausge­wil­dert werden. 

Die eigent­liche Aufnah­me­ka­pa­zität der Rettungs­sta­tion Nyaru Mentengs beträgt etwa um die 300 Orang-Utans. Aktuell leben dort aber 480 Tiere in der Obhut der BOS Foun­da­tion. Etwa 100 von ihnen wären bereit, sich auf der Insel zu beweisen. Die BOS Foun­da­tion möchte so vielen Tieren wie möglich in diesem Jahr die Möglich­keit dazu bieten. Und dank der Fertig­stel­lung von Salat Island stehen die Chancen dafür sehr gut. 

Dr. Jamartin Sihite, CEO der BOS Foun­da­tion, erklärt: „Im vergan­genen Jahr haben wir unseren zwei­hun­dert­fünf­zigsten Orang-Utan seit 2012 ausge­wil­dert. Es gibt aber immer noch sehr viele Tiere, die auswil­de­rungs­be­reit sind und auf die Voraus­wil­de­rungs­in­seln ziehen könnten. Doch unsere Anlagen stießen an ihre Kapa­zi­täts­grenzen. Durch Salat Island können wir nun die Orang-Utans, die die Wald­schule erfolg­reich absol­viert haben, dorthin umziehen lassen. Je mehr Orang-Utans wir auf die Voraus­wil­de­rungs­in­seln schi­cken können, desto schneller kann es anschlie­ßend mit den Auswil­de­rungen gehen. Dass wir Salat Island jetzt nutzen können, ist eine große Errun­gen­schaft, die viele Spender welt­weit und Akteure aus der Regie­rung und der Bevöl­ke­rung auf Borneo gemeinsam möglich gemacht haben. Das zeigt uns, dass wir den Orang-Utan-Schutz Wirk­lich­keit werden lassen können, wenn wir alle zusammenarbeiten.“ 

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

EU-Parla­ment macht sich stark für nach­hal­tige Palmölproduktion

EU-Parla­ment macht sich stark für nach­hal­tige Palmölproduktion

Straß­burg, 4. April 2017. BOS Deutsch­land begrüßt die heutige Reso­lu­tion des Euro­päi­schen Parla­ments zum Thema Palmöl und den Schutz der Regen­wälder. Darin wird die Euro­päi­sche Kommis­sion aufge­for­dert, entspre­chende EU-weite Gesetz­ge­bungs­ver­fahren einzu­leiten. Die Reso­lu­tion spricht weit­ge­hend die ganze Spann­breite der Palm­öl­pro­ble­matik an und fordert sach­ge­rechte, einheit­liche Markt­re­gu­lie­rungen ab 2020 für die ganze EU.

Wir begrüßen insbesondere

  • die deut­liche Kritik, dass die Produk­tion von und der Handel mit Palmöl hinsicht­lich Nach­hal­tig­keits­kri­te­rien bis heute intrans­pa­rent sind und die verschie­denen Zerti­fi­zie­rungs­sys­teme (z. B. der RSPO) ihren eigenen Ansprü­chen nicht genügen,
  • die Anre­gung und Forde­rung, wirk­same und nach­voll­zieh­bare Zerti­fi­zie­rungs­sys­teme zu entwi­ckeln bzw. die vorhan­denen entspre­chend auszubauen,
  • die Forde­rung, ab 2020 voll­ständig nach­hal­tige Liefer­ketten für Palmöl zu etablieren,
  • die Forde­rung, ab 2020 kein Palmöl mehr für Agro-Diesel zu verwenden,
  • die ausdrück­lich fest­ge­stellte Schutz­wür­dig­keit von Torf­land und Regen­wald sowie der lokalen und regio­nalen Böden und Wasserhaushalte,
  • den klaren Verweis auf die immense Klima­schäd­lich­keit des gegen­wär­tigen Ölpalmenanbaus,
  • die Forde­rung nach nach­voll­ziehbar nach­hal­tigem Anbau von Ölpalmen („High Carbon Stock“) im Rahmen ausge­wo­gener Landnutzungspläne,
  • die Forde­rung nach weiterer öffent­li­cher Aufklä­rung über die Palmölproblematik,
  • die Forde­rung, den Rechten indi­gener und orts­an­säs­siger Menschen, die durch den Ölpal­men­anbau betroffen sind, Rech­nung zu tragen und ange­mes­sene Sozi­al­stan­dards einzuhalten,
  • die ausdrück­liche Erwäh­nung der Schutz­be­dürf­tig­keit von Biodi­ver­sität im Allge­meinen und bedrohter Tier­arten wie zum Beispiel Suma­tra­nas­horn, Tiger und Borneo-Orang-Utan im Beson­deren sowie
  • die Forde­rung, einschlä­gige Natur- und Arten­schutz­or­ga­ni­sa­tionen zu unterstützen.

Die Reso­lu­tion des EU-Parla­ments ist ledig­lich eine Empfeh­lung an die EU-Kommis­sion, den Minis­terrat und die Mitglieds­staaten. An ihnen liegt es nun, diese Empfeh­lung schnellst­mög­lich in geltendes Recht und prak­ti­sche Politik umzusetzen.

Früh­stück für Helden

Früh­stück für Helden

Orang-Utan-Babys sind in ihren ersten sieben Lebens­jahren komplett auf ihre Mütter ange­wiesen. Sie lernen während dieser Zeit von ihren Müttern alle notwen­digen Fähig­keiten, um später selbst­ständig im Wald leben zu können.

Dieser natür­liche Lernweg ist verwaisten Orang-Utans leider verwehrt.  Bei der BOS Foun­da­tion über­nehmen die Baby­sitter die Rolle der Mütter, damit die Orang-Utan-Babys trotzdem alle Über­le­bens­fä­hig­keiten für den Regen­wald erlangen können. Dieser Prozess wird durch verschie­denen Hilfs­mittel – die soge­nannten Enrich­ments — unter­stützt. Enrich­ments helfen Orang-Utans dabei, ihre Fähig­keiten in der Nahrungs­suche zu entwi­ckeln und lang­fristig zu verbessern.

Beispiel für so ein Hilfs­mittel ist ein Metall­korb, der mit Früchten befüllt hoch oben an Holz­stangen befes­tigt ist.

Ein weiteres Hilfs­mittel sind Eisblöcke, in die Früchten einge­froren wurden. Dabei soll der Orang-Utan verschie­dene Methoden auspro­bieren, um an die süße Nahrung zu gelangen. In der freien Natur wäre das fast gleich­zu­setzen mit einem morschen Stück Holz, das der Orang-Utan durch­bre­chen und bear­beiten muss, um die prote­in­hal­tige Termiten zu naschen.

Auch die soge­nannten „Früch­te­bälle“ sind ein Lern­hilfs­mittel bei der Nahrungs­suche. Es werden Löcher mit einem Durch­messer von zwei Zenti­meter in große Plas­tik­bälle gebohrt. Diese werden dann mit Früch­te­scheiben befüllt. Die Orang-Utans versu­chen dabei mit ihren Fingern an die Obst­stücke zu gelangen.

Für die gleiche Übung werden auch PVC-Röhren als Enrich­ments benutzt. Sie werden perfo­riert und mit Früchten und Gemüse befüllt. Die Orang-Utans sollen selber darauf kommen, wie sie die Lecke­reien aus den Löchern holen können.

Diese und viele andere Lern­hilfs­mittel werden in unseren zwei Rettungs­sta­tionen einge­setzt. Sie unter­stützen die Orang-Utans, ihre natür­li­chen Verhal­tens­weisen zu entwi­ckeln und zu trai­nieren und so fit für die Nahrungs­suche im Regen­wald zu werden. Nur so können wir ihnen die best­mög­li­chen Chancen geben, in der Wildnis zu überleben.

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

Laufen für die Orang-Utans

Laufen für die Orang-Utans

Es wird gerannt, geschwitzt, gemalt — und es werden Spenden gesam­melt. Beim Hannover Mara­thon am Sonntag, den 9. April geht unsere BOS-Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig bei der Mara­thon-Staffel mit dem Team “Laufen für Orang-Utans” an den Start. Außerdem ist BOS beim Mara­thon-Programm “42 Aktionen auf 42 Kilo­me­tern” an Kilo­meter 39 in der Groten­feld­straße, Ecke Königs­wor­ther Straße mit einem Akti­ons­stand vor Ort. Hier können Sie den Läufe­rinnen und Läufern auf die Schulter klopfen, Orang-Utan-Shirts gestalten, mit unseren Ehren­amt­li­chen ins Gespräch kommen und einen fast echten Orang-Utan treffen. Von 8.30 Uhr bis 15 Uhr gibt es Aktionen für Groß und Klein.