Menschen­af­fentag im Zoo Krefeld

Menschen­af­fentag im Zoo Krefeld

Anläss­lich des Menschen­af­fen­tages im Zoo Krefeld am Sonntag, den 20. August wird von 11 bis 16.30 Uhr auch unsere BOS-Regio­nal­gruppe mit einem Stand vertreten sein. Vor dem Goril­lag­arten gibt es Infor­ma­tionen zu den einzigen asia­ti­schen Menschen­affen und warum unser Konsum Schuld daran hat, dass die Orang-Utans aktut vom Aussterben bedroht sind.

BOS beim Welt­fest in Aachen

BOS beim Welt­fest in Aachen

Das 31. Aachener Welt­fest findet am Sonntag, 25. Juni 2017 ab 13 Uhr im Welt­haus statt. Unter dem Motto „Fair, nach­haltig – Was ist es uns wert?“ wird ein buntes, inter­es­santes und infor­ma­tives Welt­fest mit Rahmen­pro­gramm ange­boten. Auch BOS ist mit seiner Regio­nal­gruppe dabei. An Stand Nummer 4 gibt es Infor­ma­tionen über Orang-Utans und warum unser Konsum das Über­leben dieser Art gefährdet.

 

Alba, der weiße Affe

Alba, der weiße Affe

Die Geschichte eines ganz beson­deren Orang-Utans geht um die Welt. Das etwa fünf­jäh­rige Weib­chen wurde erst Ende April von BOS aus ille­galer Gefan­gen­schaft befreit. Zwei Tage musste es dort ausharren. Was aus seiner Mutter wurde, ist nicht bekannt.

Die Kleine zeigt noch deut­lich wildes Verhalten. Mit fünf Jahren sind Orang-Utans noch von ihrer Mutter abhängig, der sie insge­samt bis zu acht Jahre lang durch die Baum­wipfel folgen. Wie so viele seiner Art wird auch dieser junge Orang-Utan Trau­ma­ti­sches durch den Verlust seiner Mutter erlitten haben. Nun wird Alba, wie sie nach einer inter­na­tio­nalen Namens­kam­pagne genannt wird, in der Schutz­sta­tion Nyaru Menteng der BOS Foun­da­tion gesund gepflegt und wieder aufge­päp­pelt. Nach Möglich­keit soll sie bald wieder in der freien Natur leben.

 

Warum kann Alba nicht sofort zurück in den Wald?

Aller­dings liegen die Dinge in diesem Fall etwas kompli­zierter: Dieser Orang-Utan ist ein Albino. Albas Haut, ihrem Fell und ihren Augen fehlt das Farb­pig­ment Melanin. Ein gene­ti­scher Defekt, der auch bei anderen Tieren und auch bei Menschen vorkommt, hat zu dieser sehr selten anzu­tref­fenden Muta­tion geführt. In 25 Jahren Praxis ist dies für die BOS Foun­da­tion der erste Fall eines albi­no­ti­schen Orang-Utans. Dementspre­chend liegen unseren Fach­leuten auch keinerlei Erfah­rungen vor. Auch andern­orts ist über Orang-Utan-Albinos kaum etwas bekannt, so dass die Vete­ri­nä­rinnen und Vete­ri­näre der BOS Foun­da­tion nun unter Hoch­druck inter­na­tional nach Exper­tise suchen.

So hat BOS Deutsch­land zum Beispiel bei Prof. Dr. Barbara Käsmann-Kellner um eine Fern­dia­gnose gebeten. Die Human­me­di­zi­nerin, eine bekannte Kapa­zität für Albi­nismus und Augen­heil­kunde, hat sich sehr dankens­wer­ter­weise umge­hend mit den Vete­ri­nären der BOS Foun­da­tion in Verbin­dung gesetzt. Ihre außer­ge­wöhn­liche Pati­entin ist immerhin so menschen­ähn­lich, dass wahr­schein­lich sogar Seh-Tests an Klein­kin­dern, die noch nicht spre­chen können, als Vorlage dienen können. Sie schrieb: „Ich bin ziem­lich sicher, dass ein Test für kleine Kinder auch bei einem jungen Orang-Utan gut durch­führbar ist und dass man so fest­stellen kann wie gut sie sieht bzw. wie schlimm ihre Sehbe­hin­de­rung ist.“ 

Das junge Weib­chen leidet offenbar unter soge­nanntem okulo­ku­tanen Albi­nismus, also der Spielart, bei der sowohl Augen als auch Haut und Haare vom Mela­nin­mangel betroffen sind. (Die andere Spielart wäre okularer Albi­nismus, der ledig­lich die Augen betrifft.) Zum Glück sind zumin­dest die Augen nicht völlig pigment­frei; sie sind blau und nicht rot wie bei voll­stän­digem Albi­nismus. Der BOS Foun­da­tion stellt sich nun vor allem die Frage, welche Über­le­bens­chancen Alba voraus­sicht­lich haben wird, das heißt ob man sie guten Gewis­sens je wieder wird auswil­dern können. Natür­liche Fress­feinde haben gesunde, erwach­sene Borneo-Orang-Utans so gut wie keine, so dass die bessere Sicht­bar­keit des weißen Fells lang­fristig wohl eher kein Problem darstellt. Aller­dings unter­liegt Alba durch ihre sehr helle Haut unter der Tropen­sonne wahr­schein­lich einem verstärkten Haut­krebs­ri­siko. Dazu kommt die Frage, wie ihre Artge­nossen auf ihre so anders­ar­tige Erschei­nung reagieren. Wird sie dennoch akzep­tiert oder viel­mehr ausge­grenzt oder gar atta­ckiert? Fragen, die in nächster Zeit geklärt werden müssen.

 

Albas Sehfä­hig­keit

Aktuell konzen­trieren sich die Unter­su­chungen aller­dings auf ihre Augen. Bei Albi­nismus sind diese nicht nur sehr licht­emp­find­lich, sondern über­haupt oft in ihrer Sehstärke herab­ge­setzt. Manchmal sind die Sehnerven derge­stalt in Mitlei­den­schaft gezogen, dass das betrof­fene Tier (oder auch der betrof­fene Mensch) die visu­ellen Eindrücke beider Augen nicht richtig ausein­ander halten kann. Auch die Fähig­keit, scharf zu sehen, ist mitunter einge­schränkt. Hinzu kann ein mehr oder weniger ausge­prägter Stra­bismus (Schielen) kommen, der beson­ders das räum­liche Sehen beein­träch­tigt. Orang-Utans orien­tieren sich wie alle Primaten ganz wesent­lich visuell, schließ­lich müssen sie perfekt in den Baum­kronen zurecht­kommen. Die Frage nach dem Sehver­mögen ist daher essen­tiell. Unser junger Albino kann nach den ersten Unter­su­chungen wohl recht gut sehen, aber das muss noch im Einzelnen abge­klärt werden.

In jedem Fall ist Alba, unser neuester Zögling, eine ganz außer­ge­wöhn­liche Botschaf­terin ihrer Art. Nicht umsonst wurde sie so genannt, denn „Alba“ bedeutet auch Sonnen­auf­gang. Ein Hoff­nungs­schimmer sozusagen.

 

Hier sehen Sie das Video zu Albas Namenskampagne

 

Fast fünf Kilo­gramm hat das einzig­ar­tige Orang-Utan-Mädchen seit ihrer Rettung schon zugenommen. 


 

Unser Albino-Orang-Utan in der Presse
 

Deutsch­land (Auswahl):

Spiegel Online: Das ist Alba 

Spiegel Online: Geben Sie dem Affen einen Namen

n.tv: Albino-Orang-Utan hat einen Namen

News RTL 2.de: Albino-Orang-Utan hat jetzt einen Namen

MDR.de: Albino-Orang-Utan heißt nun Alba

green­peace magazin.de: Albino-Orang-Utan heißt Alba

Berliner Zeitung.de: Tausende Vorschläge. Albino-Orang-Utan heißt jetzt Alba

Morgenpost.de: Albino-Orang-Utan auf Borneo hat einen Namen: Alba

Hamburger Abendblatt.de: Primaten-Fans taufen Albino-Orang-Utan auf den Namen Alba

Südkurier.de: Extrem seltener Albino-Orang-Utan hat nun einen Namen

 

Inter­na­tional (Auswahl):

Washington Post: Albino named Alba

Daily­mail: Albino oran­gutan named ‘Alba’ after world­wide appeal

rtlnieuws.nl: Opvang kiest naam voor zeldzame albino orang-oetan

ad.nl: Extreem zeldzame Albino orang-oetan krijgt naam

laRazon.com: La oran­gutana albina de Indo­nesia recibe el nombre de ‘Alba’

rtl.fr: EN IMAGE — Cette femelle orang-outan albinos est une miraculée

Sympatico.ca: Voici Alba, l’orang-outan albinos

origo.hu: Megkapta nevét az albínó orangután

StarTribune.com: Albino-Orang-Utan named Alba after­world­wide Appeal

 

Sagt “Hallo” zu Alba!

Sagt “Hallo” zu Alba!

Nach einem inter­na­tio­nalen Aufruf hat das Orang-Utan-Weib­chen mit Albi­nismus, das Ende April 2017 von BOS befreit wurde, endlich nun einen Namen.

Tausende Vorschläge erreichten uns aus der ganzen Welt. Darunter viele krea­tive Ideen, die auf das Schicksal und Aussehen dieses einzig­ar­tigen Orang-Utan-Weib­chens verwiesen. Viele Namen standen für Liebe, Hoff­nung oder Frieden – eine wert­volle Botschaft, die das Tier mit den blauen Augen in die Welt trägt.

Die wirk­lich schwere Entschei­dung fiel nach gründ­li­cher Über­le­gung schließ­lich auf den Namen ALBA. Die latei­ni­sche Bedeu­tung dieses Namens ist „Weiß“, im Spani­schen steht Alba für „Tages­an­bruch“.

Wir wünschen uns für Alba, dass sie sich weiterhin gut erholt und zu Kräften kommt und mit ihrer Geschichte unzäh­lige Herzen für sich und den Schutz der Orang-Utans gewinnt. Sie schenkt uns Hoff­nung, dass mit ihr als Botschaf­terin eine Zeit anbricht, in der wir Menschen umdenken und erkennen, wie wichtig der Schutz dieses Planeten ist.

Bäume mit nassen Füssen

Bäume mit nassen Füssen

Die Bedeu­tung tropi­scher Torfmoorwälder

Torf­moore bede­cken nur drei Prozent der Erdober­fläche, spei­chern aber so viel Kohlen­stoff wie alle grünen Pflanzen der Welt zusammen oder — in Kohlen­di­oxid (CO2) ausge­drückt — fast so viel wie die gesamte Atmo­sphäre. Das macht Torf­moore beson­ders unter dem Gesichts­punkt der klima­re­le­vanten Treib­hausgas-Vermei­dung so unglaub­lich bedeutsam. 

Kohlen­stoff wird gebunden

Torf­moore kommen in den verschie­densten Ausprä­gungen in nahezu allen regen­rei­chen Regionen der Erde an Stand­orten vor, wo Nieder­schlags­wasser kaum abfließen kann, so dass die Böden dauernd durch­nässt sind. Dann entsteht Torf: Abge­stor­bene Pflanzen werden aufgrund von Durch­näs­sung, Versaue­rung und Luft­ab­schluss nur unvoll­ständig abge­baut. Auf diese Weise sammelten sich über Jahr­tau­sende Milli­meter für Milli­meter große Mengen orga­ni­schen Mate­rials an. Der in ihm enthal­tene Kohlen­stoff (teil­weise über 50% der Gesamt­masse) bleibt darin gebunden und gelangt nicht mehr als den Treib­haus­ef­fekt förderndes Kohlen­di­oxid in die Atmo­sphäre. Das ändert sich natür­lich, wenn Torf­böden trocken fallen und sich dadurch unter Sauer­stoff­ein­fluss zersetzen oder gar verbrannt werden. 
 
175 Länder verfügen über mehr oder weniger große Torf­moor-Flächen, allen voran Russ­land, Kanada und Indo­ne­sien. Nicht zuletzt die tropi­schen Torf­ge­biete bilden Stand­orte für speziell an sie ange­passte Regen­wälder mit zum Teil bis zu 20 Meter und mehr mäch­tigen Torf­schichten. Anders als die Torf­moore der nörd­li­chen Breiten, die unter regen­rei­cheren Zeiten nach der letzten Eiszeit entstanden sind und heute nicht mehr wachsen, legen tropi­sche Torf­böden auch heute noch zu. Voraus­ge­setzt natür­lich, sie sind noch intakt. Auf ihnen gedeihen Biotope, welche bis heute nun unzu­rei­chend erforscht sind und Pflanzen, Pilze und Tiere aufweisen, die nirgendwo sonst vorkommen. Die „fleisch­fres­senden“ Kannen­pflanzen haben es aller­dings bis in unsere Garten­zen­tren und Wohn­zimmer geschafft. In ihrer natür­li­chen Umge­bung geraten kleine Tiere in die kannen­fö­migen Blatt­fallen und liefern der Pflanze die Stick­stoff­ver­bin­dungen, die sie aus den sauren, sauer­stoff­armen Torf­böden nur unzu­rei­chend ziehen kann. 

Torf­wälder bedeckten einst das Tiefland

Gespeist und ganz­jährig durch­nässt von zahl­rei­chen Flüssen aus dem Hoch­land, waren die Tief­land­re­gen­wälder Borneos ursprüng­lich fast alle Torf­wälder. Wo es sie noch gibt, stellen sie oft die letzten Refu­gien für Orang-Utans dar. Etwa 120 Baum­arten gedeihen pro Hektar Torf­wald und bieten den rothaa­rigen Menschen­affen Nahrung und Lebens­raum. Beispiel­haft steht dafür das Mawas­ge­biet in Zentral­ka­li­mantan, in dem noch schät­zungs­weise 3.000 wilde Orang-Utans leben.

Mawas steht aber auch beispiel­haft für die Bedro­hung und Zerstö­rung dieses einzig­ar­tigen Lebens­raumes. Wie in ganz Indo­ne­sien wurden weite Teile des über 3.000 Quadrat­ki­lo­meter großen Gebietes für Land­wirt­schaft und Ölpal­men­plan­tagen entwäs­sert. Mutwillig gelegte und dann außer Kontrolle gera­tene Brände haben immer wieder furcht­bare Verwüs­tungen ange­richtet. BOS sorgt deshalb mit Neupflan­zungen und Blockaden von Entwäs­se­rungs­ka­nälen für die Wieder­her­stel­lung zerstörter Areale von Mawas.

Durch ein unheil­sames Zusam­men­spiel von globalen Wetter­phä­no­menen und absicht­lich gelegten Feuern stehen etwa einmal im Jahr­zehnt weite Teile des indo­ne­si­schen Archi­pels buch­stäb­lich in Flammen und bede­cken das Land mit giftigem Rauch­nebel. Im Oktober 2015 hatten diese Brände solche Ausmaße ange­nommen, dass auch die inter­na­tio­nale Gemein­schaft endlich davon Kenntnis nehmen musste (siehe auch Orang-Utan-Post 1/2016). Die Bedeu­tung von Torf­wäl­dern geriet endlich in den notwen­digen Fokus. 

Von Vulkan­aus­brü­chen viel­leicht abge­sehen, entlässt keine andere Umwelt­ka­ta­strophe so viel Treib­haus­gase in so kurzer Zeit in die globale Atmo­sphäre, wie groß­flä­chige Brände von Torf­wäl­dern. Auch nach dem ober­fläch­li­chen Erlö­schen der Feuer schwelt der ausge­trock­nete Unter­grund oft noch wochen­lang weiter, bis das Wasser des Monsun­re­gens die tieferen Boden­schichten erreicht. 
Torf­wälder und –moore stellen nicht nur dauer­hafte Kohlen­stoff­senken globaler Bedeu­tung dar, sondern bilden Hotspots biolo­gi­scher Viel­falt und stabi­li­sieren den Wasser­haus­halt ihrer Region. Ihre Bewah­rung ist Notwen­dig­keit und Heraus­for­de­rung für die gesamte Menschheit. 

 

3% DER ERDOBERFLÄCHE SIND TORFMOORE. DIESE SPEICHERN JEDOCH FAST SOVIEL CO2 WIE ALLE GRÜNPFLANZEN ZUSAMMEN.

Treffen der Regio­nal­gruppe Hannover-Braunschweig

Treffen der Regio­nal­gruppe Hannover-Braunschweig

Am Dienstag, den 30. Mai trifft sich die Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig ab 18:30 Uhr im vege­ta­ri­schen Restau­rant Hiller in Hannover.

Dabei wird die Aktion “Laufen für Orang-Utans” rück­bli­ckend ausge­wertet und über­legt, welche Aktionen die Regio­nal­gruppe in diesem Jahr noch auf die Beine stellen könnte. Neue Mitstreiter sind herz­lich willkommen.