by Denitza Toteva | 23 Mai 2017 | Alt, Termine
Anlässlich des Menschenaffentages im Zoo Krefeld am Sonntag, den 20. August wird von 11 bis 16.30 Uhr auch unsere BOS-Regionalgruppe mit einem Stand vertreten sein. Vor dem Gorillagarten gibt es Informationen zu den einzigen asiatischen Menschenaffen und warum unser Konsum Schuld daran hat, dass die Orang-Utans aktut vom Aussterben bedroht sind.
by Denitza Toteva | 23 Mai 2017 | Alt, Termine
Das
31. Aachener Weltfest findet am Sonntag, 25. Juni 2017 ab 13 Uhr im Welthaus statt. Unter dem Motto „Fair, nachhaltig – Was ist es uns wert?“ wird ein buntes, interessantes und informatives Weltfest mit Rahmenprogramm angeboten. Auch BOS ist mit seiner Regionalgruppe dabei. An Stand Nummer 4 gibt es Informationen über Orang-Utans und warum unser Konsum das Überleben dieser Art gefährdet.
by Denitza Toteva | 17 Mai 2017 | Alt, News
Die Geschichte eines ganz besonderen Orang-Utans geht um die Welt. Das etwa fünfjährige Weibchen wurde erst Ende April von BOS aus illegaler Gefangenschaft befreit. Zwei Tage musste es dort ausharren. Was aus seiner Mutter wurde, ist nicht bekannt.
Die Kleine zeigt noch deutlich wildes Verhalten. Mit fünf Jahren sind Orang-Utans noch von ihrer Mutter abhängig, der sie insgesamt bis zu acht Jahre lang durch die Baumwipfel folgen. Wie so viele seiner Art wird auch dieser junge Orang-Utan Traumatisches durch den Verlust seiner Mutter erlitten haben. Nun wird Alba, wie sie nach einer internationalen Namenskampagne genannt wird, in der Schutzstation Nyaru Menteng der BOS Foundation gesund gepflegt und wieder aufgepäppelt. Nach Möglichkeit soll sie bald wieder in der freien Natur leben.
Warum kann Alba nicht sofort zurück in den Wald?
Allerdings liegen die Dinge in diesem Fall etwas komplizierter: Dieser Orang-Utan ist ein Albino. Albas Haut, ihrem Fell und ihren Augen fehlt das Farbpigment Melanin. Ein genetischer Defekt, der auch bei anderen Tieren und auch bei Menschen vorkommt, hat zu dieser sehr selten anzutreffenden Mutation geführt. In 25 Jahren Praxis ist dies für die BOS Foundation der erste Fall eines albinotischen Orang-Utans. Dementsprechend liegen unseren Fachleuten auch keinerlei Erfahrungen vor. Auch andernorts ist über Orang-Utan-Albinos kaum etwas bekannt, so dass die Veterinärinnen und Veterinäre der BOS Foundation nun unter Hochdruck international nach Expertise suchen.
So hat BOS Deutschland zum Beispiel bei Prof. Dr. Barbara Käsmann-Kellner um eine Ferndiagnose gebeten. Die Humanmedizinerin, eine bekannte Kapazität für Albinismus und Augenheilkunde, hat sich sehr dankenswerterweise umgehend mit den Veterinären der BOS Foundation in Verbindung gesetzt. Ihre außergewöhnliche Patientin ist immerhin so menschenähnlich, dass wahrscheinlich sogar Seh-Tests an Kleinkindern, die noch nicht sprechen können, als Vorlage dienen können. Sie schrieb: „Ich bin ziemlich sicher, dass ein Test für kleine Kinder auch bei einem jungen Orang-Utan gut durchführbar ist und dass man so feststellen kann wie gut sie sieht bzw. wie schlimm ihre Sehbehinderung ist.“
Das junge Weibchen leidet offenbar unter sogenanntem okulokutanen Albinismus, also der Spielart, bei der sowohl Augen als auch Haut und Haare vom Melaninmangel betroffen sind. (Die andere Spielart wäre okularer Albinismus, der lediglich die Augen betrifft.) Zum Glück sind zumindest die Augen nicht völlig pigmentfrei; sie sind blau und nicht rot wie bei vollständigem Albinismus. Der BOS Foundation stellt sich nun vor allem die Frage, welche Überlebenschancen Alba voraussichtlich haben wird, das heißt ob man sie guten Gewissens je wieder wird auswildern können. Natürliche Fressfeinde haben gesunde, erwachsene Borneo-Orang-Utans so gut wie keine, so dass die bessere Sichtbarkeit des weißen Fells langfristig wohl eher kein Problem darstellt. Allerdings unterliegt Alba durch ihre sehr helle Haut unter der Tropensonne wahrscheinlich einem verstärkten Hautkrebsrisiko. Dazu kommt die Frage, wie ihre Artgenossen auf ihre so andersartige Erscheinung reagieren. Wird sie dennoch akzeptiert oder vielmehr ausgegrenzt oder gar attackiert? Fragen, die in nächster Zeit geklärt werden müssen.
Albas Sehfähigkeit
Aktuell konzentrieren sich die Untersuchungen allerdings auf ihre Augen. Bei Albinismus sind diese nicht nur sehr lichtempfindlich, sondern überhaupt oft in ihrer Sehstärke herabgesetzt. Manchmal sind die Sehnerven dergestalt in Mitleidenschaft gezogen, dass das betroffene Tier (oder auch der betroffene Mensch) die visuellen Eindrücke beider Augen nicht richtig auseinander halten kann. Auch die Fähigkeit, scharf zu sehen, ist mitunter eingeschränkt. Hinzu kann ein mehr oder weniger ausgeprägter Strabismus (Schielen) kommen, der besonders das räumliche Sehen beeinträchtigt. Orang-Utans orientieren sich wie alle Primaten ganz wesentlich visuell, schließlich müssen sie perfekt in den Baumkronen zurechtkommen. Die Frage nach dem Sehvermögen ist daher essentiell. Unser junger Albino kann nach den ersten Untersuchungen wohl recht gut sehen, aber das muss noch im Einzelnen abgeklärt werden.
In jedem Fall ist Alba, unser neuester Zögling, eine ganz außergewöhnliche Botschafterin ihrer Art. Nicht umsonst wurde sie so genannt, denn „Alba“ bedeutet auch Sonnenaufgang. Ein Hoffnungsschimmer sozusagen.
Hier sehen Sie das Video zu Albas Namenskampagne
Fast fünf Kilogramm hat das einzigartige Orang-Utan-Mädchen seit ihrer Rettung schon zugenommen.
Unser Albino-Orang-Utan in der Presse
Deutschland (Auswahl):
Spiegel Online: Das ist Alba
Spiegel Online: Geben Sie dem Affen einen Namen
n.tv: Albino-Orang-Utan hat einen Namen
News RTL 2.de: Albino-Orang-Utan hat jetzt einen Namen
MDR.de: Albino-Orang-Utan heißt nun Alba
greenpeace magazin.de: Albino-Orang-Utan heißt Alba
Berliner Zeitung.de: Tausende Vorschläge. Albino-Orang-Utan heißt jetzt Alba
Morgenpost.de: Albino-Orang-Utan auf Borneo hat einen Namen: Alba
Hamburger Abendblatt.de: Primaten-Fans taufen Albino-Orang-Utan auf den Namen Alba
Südkurier.de: Extrem seltener Albino-Orang-Utan hat nun einen Namen
International (Auswahl):
Washington Post: Albino named Alba
Dailymail: Albino orangutan named ‘Alba’ after worldwide appeal
rtlnieuws.nl: Opvang kiest naam voor zeldzame albino orang-oetan
ad.nl: Extreem zeldzame Albino orang-oetan krijgt naam
laRazon.com: La orangutana albina de Indonesia recibe el nombre de ‘Alba’
rtl.fr: EN IMAGE — Cette femelle orang-outan albinos est une miraculée
Sympatico.ca: Voici Alba, l’orang-outan albinos
origo.hu: Megkapta nevét az albínó orangután
StarTribune.com: Albino-Orang-Utan named Alba afterworldwide Appeal
by Denitza Toteva | 15 Mai 2017 | Alt, News
Nach einem internationalen Aufruf hat das Orang-Utan-Weibchen mit Albinismus, das Ende April 2017 von BOS befreit wurde, endlich nun einen Namen.
Tausende Vorschläge erreichten uns aus der ganzen Welt. Darunter viele kreative Ideen, die auf das Schicksal und Aussehen dieses einzigartigen Orang-Utan-Weibchens verwiesen. Viele Namen standen für Liebe, Hoffnung oder Frieden – eine wertvolle Botschaft, die das Tier mit den blauen Augen in die Welt trägt.
Die wirklich schwere Entscheidung fiel nach gründlicher Überlegung schließlich auf den Namen ALBA. Die lateinische Bedeutung dieses Namens ist „Weiß“, im Spanischen steht Alba für „Tagesanbruch“.
Wir wünschen uns für Alba, dass sie sich weiterhin gut erholt und zu Kräften kommt und mit ihrer Geschichte unzählige Herzen für sich und den Schutz der Orang-Utans gewinnt. Sie schenkt uns Hoffnung, dass mit ihr als Botschafterin eine Zeit anbricht, in der wir Menschen umdenken und erkennen, wie wichtig der Schutz dieses Planeten ist.
by Denitza Toteva | 15 Mai 2017 | Alt, News
Die Bedeutung tropischer Torfmoorwälder
Torfmoore bedecken nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern aber so viel Kohlenstoff wie alle grünen Pflanzen der Welt zusammen oder — in Kohlendioxid (CO2) ausgedrückt — fast so viel wie die gesamte Atmosphäre. Das macht Torfmoore besonders unter dem Gesichtspunkt der klimarelevanten Treibhausgas-Vermeidung so unglaublich bedeutsam.
Kohlenstoff wird gebunden
Torfmoore kommen in den verschiedensten Ausprägungen in nahezu allen regenreichen Regionen der Erde an Standorten vor, wo Niederschlagswasser kaum abfließen kann, so dass die Böden dauernd durchnässt sind. Dann entsteht Torf: Abgestorbene Pflanzen werden aufgrund von Durchnässung, Versauerung und Luftabschluss nur unvollständig abgebaut. Auf diese Weise sammelten sich über Jahrtausende Millimeter für Millimeter große Mengen organischen Materials an. Der in ihm enthaltene Kohlenstoff (teilweise über 50% der Gesamtmasse) bleibt darin gebunden und gelangt nicht mehr als den Treibhauseffekt förderndes Kohlendioxid in die Atmosphäre. Das ändert sich natürlich, wenn Torfböden trocken fallen und sich dadurch unter Sauerstoffeinfluss zersetzen oder gar verbrannt werden.
175 Länder verfügen über mehr oder weniger große Torfmoor-Flächen, allen voran Russland, Kanada und Indonesien. Nicht zuletzt die tropischen Torfgebiete bilden Standorte für speziell an sie angepasste Regenwälder mit zum Teil bis zu 20 Meter und mehr mächtigen Torfschichten. Anders als die Torfmoore der nördlichen Breiten, die unter regenreicheren Zeiten nach der letzten Eiszeit entstanden sind und heute nicht mehr wachsen, legen tropische Torfböden auch heute noch zu. Vorausgesetzt natürlich, sie sind noch intakt. Auf ihnen gedeihen Biotope, welche bis heute nun unzureichend erforscht sind und Pflanzen, Pilze und Tiere aufweisen, die nirgendwo sonst vorkommen. Die „fleischfressenden“ Kannenpflanzen haben es allerdings bis in unsere Gartenzentren und Wohnzimmer geschafft. In ihrer natürlichen Umgebung geraten kleine Tiere in die kannenfömigen Blattfallen und liefern der Pflanze die Stickstoffverbindungen, die sie aus den sauren, sauerstoffarmen Torfböden nur unzureichend ziehen kann.
Torfwälder bedeckten einst das Tiefland
Gespeist und ganzjährig durchnässt von zahlreichen Flüssen aus dem Hochland, waren die Tieflandregenwälder Borneos ursprünglich fast alle Torfwälder. Wo es sie noch gibt, stellen sie oft die letzten Refugien für Orang-Utans dar. Etwa 120 Baumarten gedeihen pro Hektar Torfwald und bieten den rothaarigen Menschenaffen Nahrung und Lebensraum. Beispielhaft steht dafür das Mawasgebiet in Zentralkalimantan, in dem noch schätzungsweise 3.000 wilde Orang-Utans leben.
Mawas steht aber auch beispielhaft für die Bedrohung und Zerstörung dieses einzigartigen Lebensraumes. Wie in ganz Indonesien wurden weite Teile des über 3.000 Quadratkilometer großen Gebietes für Landwirtschaft und Ölpalmenplantagen entwässert. Mutwillig gelegte und dann außer Kontrolle geratene Brände haben immer wieder furchtbare Verwüstungen angerichtet. BOS sorgt deshalb mit Neupflanzungen und Blockaden von Entwässerungskanälen für die Wiederherstellung zerstörter Areale von Mawas.
Durch ein unheilsames Zusammenspiel von globalen Wetterphänomenen und absichtlich gelegten Feuern stehen etwa einmal im Jahrzehnt weite Teile des indonesischen Archipels buchstäblich in Flammen und bedecken das Land mit giftigem Rauchnebel. Im Oktober 2015 hatten diese Brände solche Ausmaße angenommen, dass auch die internationale Gemeinschaft endlich davon Kenntnis nehmen musste (siehe auch Orang-Utan-Post 1/2016). Die Bedeutung von Torfwäldern geriet endlich in den notwendigen Fokus.
Von Vulkanausbrüchen vielleicht abgesehen, entlässt keine andere Umweltkatastrophe so viel Treibhausgase in so kurzer Zeit in die globale Atmosphäre, wie großflächige Brände von Torfwäldern. Auch nach dem oberflächlichen Erlöschen der Feuer schwelt der ausgetrocknete Untergrund oft noch wochenlang weiter, bis das Wasser des Monsunregens die tieferen Bodenschichten erreicht.
Torfwälder und –moore stellen nicht nur dauerhafte Kohlenstoffsenken globaler Bedeutung dar, sondern bilden Hotspots biologischer Vielfalt und stabilisieren den Wasserhaushalt ihrer Region. Ihre Bewahrung ist Notwendigkeit und Herausforderung für die gesamte Menschheit.
3% DER ERDOBERFLÄCHE SIND TORFMOORE. DIESE SPEICHERN JEDOCH FAST SOVIEL CO2 WIE ALLE GRÜNPFLANZEN ZUSAMMEN.
by Denitza Toteva | 11 Mai 2017 | Alt, Termine
Am Dienstag, den 30. Mai trifft sich die Regionalgruppe Hannover-Braunschweig ab 18:30 Uhr im vegetarischen Restaurant Hiller in Hannover.
Dabei wird die Aktion “Laufen für Orang-Utans” rückblickend ausgewertet und überlegt, welche Aktionen die Regionalgruppe in diesem Jahr noch auf die Beine stellen könnte. Neue Mitstreiter sind herzlich willkommen.