TV-Tipp: “Gober — eine Orang-Utan-Geschichte”

Was macht eine Orang-Utan-Mutter auf Sumatra, deren Sehkraft durch grauen Star zuneh­mend schwindet, die aber noch ihren Nach­wuschs versorgen muss? Erzählt wird eine eine bewe­gende Geschichte, in der das Schicksal Weichen stellt, die ganz unver­mutet Hoff­nung keimen lässt. Im letzten Moment versu­chen Natur­schützer die beiden zu retten — wird es gelingen?

 

Sende­ter­mine: Mitt­woch, 28.06.2017, 17:20 Uhr

                        Donnerstag, 29.06.2017, 16:15 Uhr

Lachen Menschen­affen?

Lachen Menschen­affen?

Gelacht hat wahr­schein­lich jeder Mensch schon einmal in seinem Leben. Doch ist Lachen ein rein mensch­li­ches Verhalten? Wie sieht es bei unseren nächsten Verwandten, den Menschen­affen, aus? Können die auch lachen? Und wenn ja, wie unter­scheidet sich unser Lachen von ihrem?
Um diese Fragen zu beant­worten, muss zunächst geklärt werden, welches Verhalten über­haupt als Lachen zählt.

Laut allge­meiner Defi­ni­tion ist Lachen instink­tive, anste­ckende, stereo­ty­pi­sche, unbe­wusst kontrol­lierte Voka­li­sa­tion im Zusam­men­hang mit sozialem Spielen. Es findet also im sozialen Kontext statt, vor allem in sozialen Inter­ak­tionen, weshalb Lachen nicht bei Einsam­keit auftritt.
Durch Beob­ach­tungs­stu­dien konnte bisher nach­ge­wiesen werden, dass Menschen­affen eben­falls, wenn auch mit einigen Unter­schieden, lachen können. Ihr Lachen ist eher ein Keuchen, da sie keine Atem­kon­trolle haben, wie wir Menschen. Die Atem­kon­trolle ist auch ein Grund dafür, dass Menschen spre­chen können, jedoch Menschen­affen nicht. Schließ­lich ist die Atem­kon­trolle beim Spre­chen noch weitaus komplexer als beim Lachen, das eine unkon­trol­lierte Hand­lung ist. Somit ist das Lachen eine wich­tige Markie­rung in der evolu­tio­nären Entwick­lung des Menschen bzw. der Menschenaffen.

 

Was uns zum Lachen bringt

In den 1990er-Jahren unter­suchten drei Studie­rende das Lachen und seine vielen Facetten, um die Fragen zu beant­worten, wann, wo und warum wir lachen. Inspi­riert wurden sie dazu von der Schim­pansen-Forscherin Jane Goodall. Sie nahmen zunächst 1.200 Tonspuren verschie­den­ar­tigster Formen sozialen Lachens von Menschen auf. Diese Methode brachte grund­le­gende Infor­ma­tionen über das Lachen zum Vorschein: Oft wurde bisher ange­nommen, dass das Lachen eine Reak­tion des Publi­kums auf einen Stimulus, wie z. B. einen Witz sei. Jedoch konnte fest­ge­stellt werden, dass der Spre­cher 46 Prozent mehr lachte als das Publikum und ledig­lich zehn bis 15 Prozent des Lachens ein humo­ris­ti­scher Reiz voran­ge­gangen war. Eine witzige Situa­tion ist also nicht notwendig für das Lachen, viel­mehr ein Inter­ak­ti­ons­partner. Das Gegen­über ist essen­tiell für das Lachen.

Schon Darwin erwähnte, dass Menschen­affen in der Lage sind zu lachen und zu kichern. Es ist ein Zeichen von spie­le­ri­scher Absicht. Lachen hängt also nicht so sehr am Mensch­sein, sondern viel­mehr an den sozialen Fähig­keiten einer Spezies.
Jedoch unter­scheiden sich Menschen und Affen im Klang ihres Lachens. Beim Menschen ist es – das vielen bekannte – “ha-ha”, beim Schim­pansen klingt es mehr wie ein “pant-pant”. Bonobos keckern eher und beim Orang-Utan gleicht das Lachen mehr einem mensch­li­chen Grunzen. Auch in der weiteren Struktur unter­scheidet sich das Lachen. Das “ha-ha” ist eine Abfolge kurzer Laute, die sich wiederum in kurzen Abständen wieder­holen. Menschen­affen lachen mit einem langen Klang, der beim Aus- und Einatmen ertönt.

 

Lachen ist Kommunikation

Lachen ist sehr rudi­mentär und zeigt den Ursprung des Menschen. Dadurch wird ein Blick auf die Entwick­lung des Menschen als ultra-soziales Säuge­tier frei­ge­legt, das heißt ein Säuge­tier mit sehr komplexen sozialem Netz und viel­sei­tigen Formen sozialer Inter­ak­tionen. Schließ­lich ist der Lach­laut durch Kitzeln ein sehr alter­tüm­li­cher Laut, der zur Kommu­ni­ka­tion zwischen Indi­vi­duen einge­setzt wird. Da man sich nicht selber kitzeln kann bzw. den stereo­ty­pi­schen Laut produ­zieren kann, ist dafür Inter­ak­tion eine Voraus­set­zung. Gleich­zeitig muss es eine neuro­lo­gi­sche Unter­schei­dung zwischen dem Selbst und dem Anderen geben, um über­haupt für diese soziale Kommu­ni­ka­tion empfäng­lich zu sein. Auch Affen besitzen diese Unter­schei­dung zwischen dem Selbst und Anderen und sind daher in der Lage sich unter­ein­ander zu kitzeln. Gleich­zeitig lassen sie sich auch von Menschen kitzeln, was eine der rudi­men­tärsten Kommu­ni­ka­tionen zwischen Mensch und Affen darstellt.

 

Tieri­sche Lacher

Bemer­kens­wert ist, dass Menschen kurz nach der Geburt noch nicht kitzelig sind. Erst nach sieben bis acht Monaten sind die dafür nötigen neuro­lo­gi­schen Verknüp­fungen voll ausgreift, wodurch der Reiz in die zustän­digen Areale des Gehirns gelangen kann. Die Berliner Forscher Brecht und Ishi­yama unter­suchten die neuro­lo­gi­schen Grund­lagen des Lachens bei Ratten und fanden „Kitzel­zellen“ im soma­to­sen­so­ri­schen Kortex, also in dem Bereich des Gehirns, der für unsere Wahr­neh­mung von Tast­reizen und verwandten Stimuli zuständig ist. Sobald diese Zellen mithilfe von elek­tri­schen Impulsen erregt worden sind, stießen auch die Ratten ein Lachen aus. Dieses ist jedoch aufgrund ihrer Frequenz von 50-Kilo­hertz für den Menschen nicht wahrnehmbar.

Abschlie­ßend lässt sich also fest­halten, dass das Lachen kein rein mensch­li­ches Verhalten und nicht von einem humo­ris­ti­schen Reiz abhängig ist. Viel­mehr scheint es einen Zusam­men­hang zwischen sozialen Fähig­keiten und dem Lachen zu geben. Da neben höchst­ent­wi­ckelten Säuge­tieren, wie dem Menschen oder den Orang-Utans, auch Ratten in der Lage sind zu lachen, zeugt dieses Verhalten von dem gemein­samen Ur-Stamm der Säuge­tiere und scheint deshalb selbst außer­halb der Primaten häufig unter den Säuge­tieren aufzu­treten. Ein eindrucks­voller Beweis, zu was für einer großen Familie Menschen, Orang-Utans und viele weitere Arten gehören.

Autor: Jan Mücher

 

Quellen:

Provine, R. R. (2004). Laug­hing, Tick­ling, and the Evolu­tion of Speech and Self. Current Direc­tions in     Psycho­lo­gical Science, 13(6), 215–218. doi: 10.1111/j.0963–7214.2004.00311.x

Baier, T. (2017). Warum Affen kitzlig sind. Tages-Anzeiger.

Ange­schos­senes Orang-Utan-Baby gerettet

Ange­schos­senes Orang-Utan-Baby gerettet

Vor einigen Wochen wurde uns von der BKSDA ein Orang-Utan-Baby aus dem Gebiet Bukit Batu Mentangai Kapua­sein über­geben: Zahri. Wir wissen kaum etwas über seine bishe­rige Geschichte, aber es stecken zwei Kugeln in seinem kleinen Körper und er war bei seiner Ankunft völlig unterernährt.

Derzeit befindet sich Zahri noch in Quaran­täne und unser Team kümmert sich rund um die Uhr um den kleinen Orang-Utan. Wenn er sich erholt hat und stark genug ist, werden die Ärzte vor Ort prüfen, ob der kleine Junge stark genug für eine Opera­tion ist. Zahri wird, wie alle unsere Schütz­linge, viel Liebe und Fürsorge brau­chen, damit er sich sowohl physisch als auch emotional erholen kann.

 

Allein und hilflos

Röntgenaufnahmen von Zahris Körper, auf denen die Kugeln zu erkennen sind

Von seiner Mutter fehlte jede Spur und wir müssen leider davon ausgehen, dass sie nicht mehr lebt. In der freien Wild­bahn kümmern sich die Orang-Utan-Mütter mindes­tens sieben Jahre um ihre Kinder. Vorher sind die Nach­kömm­linge gar nicht allein über­le­bens­fähig, denn es sind ihre Mamas, die ihnen alles wich­tige für ein eigen­stän­diges Leben im Regen­wald beibringen. Daher lassen Mütter auch nie kampflos ihre Kinder zurück. 

 

Glück im Unglück

Umso glück­li­cher sind wir, dass Zahri nun seinen Weg zu uns gefunden hat. Hier geben wir alles, um dem kleinen Waisen best­mög­lich seine Mama zu ersetzen. Unsere Baby­sitter kümmern sich liebe­voll um unsere Schütz­linge. Und sobald alle gesund­heit­li­chen Bedenken ausge­räumt sind und Zahri stark genug ist, beginnt seine Reha­bi­li­ta­tion. In unserem Wald­kin­der­garten erlernt er dann mit den anderen kleinsten in unserem Schutz­zen­trum moto­ri­sche Fähig­keiten zum Klet­tern, Nester bauen und zur Nahrungs­suche. Eben all das, was ihm eigent­lich seine Mutter beigebracht hätte.

 

Schritt für Schritt in die Freiheit

Wie bei uns Menschen auch, wird Zahri nach dem Kinder­garten dann in die Wald­schule gehen, wo er seine prak­ti­schen Fähig­keiten lernt auszu­bauen und zu verfei­nern. Wie puhle ich Termiten aus der Baum­rinde? Welche Früchte darf ich essen und welche Äste tragen mich? Das sind alles Fragen, die Zahri am Ende seiner Ausbil­dung bei uns intuitiv beant­worten kann. Und dann ist er bereit für unsere Voraus­wil­de­rungs­insel: Die Walduni. Hier wird er, wenn es so weit ist, mit anderen Auswil­de­rungs­kan­di­daten unter lebens­echten Bedin­gungen beweisen können, dass er bereit für ein Leben in Frei­heit ist. 

 

Am Ende des Weges wartet die Auswilderung

Auf der Voraus­wil­de­rungs­insel werden unsere Schütz­linge nur noch von Zeit zu Zeit zuge­füt­tert. Ansonsten leben sie dort bereits wie in der Wildnis. Und diese ist auch immer unser Ziel für unsere Schütz­linge: Am Ende ihrer Ausbil­dung werden unsere Orang-Utans wieder in geschützte Gebiete ausge­wil­dert. Nach allem, was sie in ihren jungen Jahren erleben mussten, können sie hier nun frei von Baum zu Baum schwingen und ein sorgen­freies Leben führen. 

Es ist noch ein langer Weg dorthin, aber wir geben alles dafür, dass Zahri ihn bis zum Ende gehen kann. 

 

 

 

 

 

Neuig­keiten von Long und Arief

Neuig­keiten von Long und Arief

Unser Team aus dem Nles-Mamse-Camp im südli­chen Teil Kehje Sewens brach früh auf, um einige ausge­wil­derte Orang-Utans weiter zu beob­achten. Wie immer nutzte das Team Radio-Trans­mitter, um die Signale aus den Mini­sen­dern aufzu­fangen, die jedem BOS-Orang-Utan implan­tiert werden. An diesem Tag empfingen wir die Signale von Long und Arief, einer Orang-Utan-Dame mit ihrem Zieh­kind, die im August 2015 ausge­wil­dert wurden.

Die herz­er­wär­mende Geschichte begann in Samboja Lestari an jenem Tag, als Long sich von ihrer Gruppe entfernte, um auf Entde­ckungs­spa­zier­gang gehen. Sie traf auf die Wald­schule Gruppe 1, in der Arief gerade fleißig lernte, was ein Orang-Utan eben lernen muss. Zur großen Über­ra­schung für alle nahm Long die kleine Arief plötz­lich in die Arme. Noch sehr jung und liebes­be­dürftig akzep­tierte Arief die ältere Long und beide wurden unzertrennlich.

 

Hier ihre Geschichte…

Als das Team ihre Signale ortete, wurden beide zusammen entdeckt, wie sie sich in einem Baum entspannten. Long war noch immer genauso in Arief vernarrt wie an jenem Tag in Samboja Lestari.
Am Tag der Beob­ach­tung verbrachten Long und Arief sehr viel Zeit in den Bäumen und klet­terten nur  hinunter, um Sprossen und Termiten zu suchen.

Sie wirkten sehr zufrieden mit dem, was sie gerade speisten.

Insge­samt scheinen beide gut genährt und über­haupt in bester Verfas­sung zu sein. Long wurde dabei gesichtet, wie sie Arief beibrachte, zu jagen und sich effi­zient sich durch die Bäume zu bewegen. Mit der mütter­li­chen Liebe, die er braucht, um im Wald zu überleben.

Arief wächst gut heran und mit Hilfe seiner Adop­tiv­mutter ist er auf einem guten Weg, ein unab­hän­giger Orang-Utan in Kehje Sewen zu werden.

 

Werden Sie jetzt Pate eines rotbraunen Menschen­affen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vor dem Aussterben zu bewahren.

Olberts zweite Chance

Olberts zweite Chance

Im April letzten Jahres wurde Olbert, ein elfjäh­riger Orang-Utan, in das Schutz­ge­biet von Bukit Batikap in Zentral­ka­li­mantan in die Frei­heit entlassen, nachdem er sich über zehn Jahre in der Reha­bi­li­ta­tion befand. Zur BOS Foun­da­tion kam Olbert bereits als Baby und wurde mit Hilfe unseres enga­gierten Teams so gut wie möglich auf seine Auswil­de­rung vorbe­reitet. Die neue Umge­bung und Wildnis in Bukit Batikap stellte Olbert Über­le­bens­fä­hig­keiten auf die Probe und setzte ihn Situa­tionen aus, die er während der Reha­bi­li­ta­tion noch nicht erlebt hatte.

 

Wieder­sehen in deso­latem Zustand

Ende September 2016 fand ihn das Moni­to­ring-Team aus Bukit Batikap in deso­latem Zustand vor. Er war dünn aus und litt unter einer Wurm­in­fek­tion. Das Team verlor ihn für eine Weile aus den Augen. Erst zwei Monate später entdeckte ihn das Team dann endlich wieder. Olbert befand sich in schlech­terer Verfas­sung denn je und litt immer noch an der Infek­tiont. Allen wurde klar, dass medi­zi­ni­sches Eingreifen unbe­dingt erfor­der­lich sein würde, um Olbert zu helfen — der Orang-Utan verschwand jedoch erneut im Wald verschwand und ließ das Team in großer Sorge zurück.

Die besorgten Mutma­ßungen des Teams bewahr­heiten sich, als Olbert mit schlimmen Verlet­zungen gefunden wurde, die offenbar von Krallen und Zähnen stammten. Er bewegte sich am Boden, aß was auch immer er fand, war aber kaum in der Lage, sein eigenes Gewicht zu stemmen. Am Kopf hatte er eine Riss­wunde, seine Schul­tern waren gekrümmt und sein Rücken über­säht von Kratzern.

Es war offen­sicht­lich, dass er mehrere gewalt­tä­tige Kämpfe durch­lebt haben musste — wir vermuten, dass es ein und derselbe Angreifer war. Olbert, in diesem Zustand, lieferte einen herz­zer­rei­ßenden Anblick.

Das Team rettete Olbert und unser Arzt konnte seine Wunden reinigen. Wahr­schein­lich wurde der ohnehin schon geschwächte Orang-Utan von einem Nebel­parder atta­ckiert. Doch Olbert ließ sich nicht unter­kriegen und überlebte.

Olbert wurde in das Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum zurück­ge­bracht, um sich von seinen Verlet­zungen zu kurieren. In den folgenden Monaten heilten seine Wunden und er war nun bereit in den Wald zurück­zu­kehren. Am 23. April 2017 wurde das Tier ein zweites Mal ausge­wil­dert. Unter bewölkten Himmel zog das Team seinen Käfig vom Boot und trug ihn zum Auswil­de­rungs­punkt. Noch einmal erlebte Olbert den Gang in die Frei­heit, nun jedoch mit noch mehr über­le­bens­wich­tigen Erfah­rungen im Gepäck.

Reha­bi­li­tierte Orang-Utans, wie Olbert, müssen sich schnell an ihre neue Umge­bung anpassen, nachdem sie ausge­wil­dert werden. Nach Futter suchen ist nur ein Aspekt des Über­le­bens im Wald. Sich zu vertei­digen ein anderer. Während unsere Reha­bi­li­tie­rungs­zen­tren ihr Bestes geben um die Orang-Utans darin zu unter­stützen in der Frei­heit zu über­leben, können auch diese sie nicht voll­um­fäng­lich auf alles was auf sie zukommt vorbe­reiten, wie z.B. sich vor Angriffen zu schützen.

Seit 2012 haben wir 167 Orang-Utans in das Bukit Batikap Wald­ge­biet ausge­wil­dert. Viele können mitt­ler­weile nicht mehr verfolgt werden, da die Batte­rien der Peil­sender nach und nach ausfallen.

Olberts Fall unter­stützt die Theorie, dass auch erwach­sene Borneo-Orang-Utans von natür­li­chen Präda­toren ange­griffen werden können. In Frage kommen hierfür wohl haupt­säch­lich, wenn nicht sogar ausschließ­lich, Nebel­parder. Diese Katzenart ist kleiner als ein euro­päi­scher Luchs, womit erwach­sene Orang-Utans eigent­lich nicht zu ihrem Beute­spek­trum gehören dürften. Dies mag aber anders aussehen, wenn der Orang-Utan, wie in Olberts Fall, offen­sicht­lich geschwächt ist.

Olbert wurde eine zweite Chance gegeben, sich in der Wildnis zu behaupten. Wir behalten ihn auch weiterhin im Auge und wünschen ihm viel Glück auf seinem Weg.

 

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Ein Hoch auf unsere Babysitterinnen!

Ein Hoch auf unsere Babysitterinnen!

Jungen Orang-Utans die natür­liche Mutter zu ersetzen – so gut man das als Mensch eben kann — bringt begreif­li­cher­weise große Verant­wor­tung mit sich. Unsere Baby­sit­te­rinnen spielen denn auch eine ganz zentrale Rolle im Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess sowohl in Nyaru Menteng als auch in Samboja Lestari.

So gut wie alle der jungen Orang-Utans, die BOS errei­chen, wurden von ihren Müttern gewaltsam getrennt. Dadurch sind die Kleinen nicht nur schwer trau­ma­ti­siert, sondern auch aller Möglich­keit beraubt, die notwen­digen Über­le­bens­fä­hig­keiten zu erlernen. Sind sie zudem noch auf Mutter­milch ange­wiesen, ist ihre Situa­tion nahezu hoffnungslos.

Kommen solche Tiere aber zu BOS, nehmen unsere Baby­sit­te­rinnen vom aller­ersten Tag an die Rolle der Mutter für sie ein. Jede Pfle­gerin entwi­ckelt eine persön­liche Bezie­hung zu ihren Babys, füttert sie, tröstet sie, wenn irgend­etwas nicht stimmt und ist über­haupt rund um die Uhr für sie da. Medi­zi­ni­sche Behand­lungen obliegen natür­lich unseren Vete­ri­nären, aber es sind die Baby­sit­te­rinnen, die bei den Kleinen den Bruch mit der Welt heilen, den der Tod der Mutter für sie mit sich brachte.

Nach einer gewissen Quaran­tä­ne­zeit werden die Babys in den Wald­kin­der­garten verlegt, wo sie beginnen, sich mit ihren Artge­nossen zu sozia­li­sieren. Dies setzt sich fort, wenn die jungen Tiere in die Wald­schule kommen. Dort lernen sie Klet­tern, Nester bauen, Nahrungs­pflanzen erkennen und etli­ches mehr. Unsere Pfle­ge­rinnen gehen diese immens wich­tige Aufgabe mit sehr viel Liebe und Geduld an. Sie spielen die wesent­liche Rolle in der Charak­ter­ent­wick­lung ihrer Schütz­linge im Laufe der ersten sechs Jahre des Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zesses. Die starke emotio­nale Basis, die unsere Baby­sit­te­rinnen  aufbauen, stellt einen Schlüs­sel­faktor dar, damit ein Orang-Utan später in der Lage ist, in der Wildnis zu überleben.

BOS bedankt sich ganz herz­lich bei diesen jungen Frauen und zollt ihrer Arbeit den aller­größten Respekt! Ohne unsere Baby­sit­te­rinnen wären wir gar nicht in der Lage, Orang-Utans zu schützen und auszu­wil­dern. Vielen Dank!