Zur Arbeit von BOS Deutsch­land — Sara­sehan mit Leon­hard Graf Roth­kirch, 1. Vorstand­vor­sit­zender von BOS Deutschland

Zur Arbeit von BOS Deutsch­land — Sara­sehan mit Leon­hard Graf Roth­kirch, 1. Vorstand­vor­sit­zender von BOS Deutschland

Wir sind für Sie ja immer ganz nah dran an den Gescheh­nissen rund um unsere BOS-Schutz­zen­tren in Indonesien.
Am kommenden Sonntag, den 1. Oktober, drehen wir den Spieß mal um: Dann können Sie uns ganz nah kommen: beim soge­nannten Sara­sehan in der Indo­ne­si­schen Botschaft.

Leon­hard Graf Roth­kirch, der 1. Vorsit­zende von BOS Deutsch­land e.V., berichtet zwischen 11 und 14 Uhr über unsere Arbeit hier in Deutsch­land und vor Ort in Indo­ne­sien. Sie erfahren Neues über die Heim­kehr von „Schmug­gel­äff­chen“ Taymur und die Spen­den­kam­pagne für die neue Insel unserer Albino-Orang-Utan-Dame Alba.

Natür­lich können Sie unserem BOS-Vertreter Löcher in den Bauch fragen. Sie müssen sich vorher nur für die kosten­lose Veran­stal­tung anmelden:

Sonntag, 01. Oktober 2017
11–14 Uhr

ORT
Botschaft der Rep. Indonesien
Aula im 1. Stock
Lehrter Str. 16/17
10 557 Berlin

INFO & ANMELDUNG
[email protected]
030 47807 241

 

Home is where the jungle is – die Rückkehrer

Home is where the jungle is – die Rückkehrer

Eine aufre­gende Woche liegt hinter uns. Taymur, unser kleiner Orang-Utan Junge aus Kuwait ist am 15. September 2017 endlich im BOSF Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­trum in Nyaru Menteng, Zentral-Kali­mantan ange­kommen. Alleine ist er dort mit seinem Schicksal nicht. Auch Moza und Junior waren Opfer des inter­na­tio­nalen Tierschmuggels:

Ende 2015 wurde die damals zwei­jäh­rige Moza in Zusam­men­ar­beit mit der indo­ne­si­schen Botschaft in Kuwait und dem Minis­te­rium für Umwelt und Forst­wirt­schaft von BOS gerettet und nach Indo­ne­sien zurück­ge­bracht. Junior hatte Glück im Unglück, auch er sollte nach Kuwait geschmug­gelt werden, wurde jedoch am Flug­hafen in Jakarta konfis­ziert und nach einem ausführ­li­chen Quaran­täne-Prozess an BOS über­geben. Lesen Sie hier über die Rettung der beiden Kleinen.

 

Übung macht den Meister

Elf Monate verbringen Moza und Junior bereits in Nyaru Menteng. Ihre Fort­schritte sind beein­dru­ckend! Moza hat sich zu einer sehr geschickten Schlaf­nest-Bauerin gemau­sert, während Junior die Suche nach Termiten und Wald­früchten mit Leich­tig­keit meis­tert. Beides unab­ding­liche Fähig­keiten, die es zum Über­leben als zukünftig wilder Orang-Utan zu beherr­schen gilt.

 

Taymur

Nach Herzens­lust klettern

Am Montag, den 18. September 2017 war es dann soweit. Taymur bezog unser neues Baby­haus, in dem er von nun an gemeinsam mit 16 anderen jungen Orang-Utans die Nyaru Menteng Vorschule besu­chen wird. Seinen ersten Schultag verbrachte unser Neuan­kömm­ling übri­gens damit geschickt klet­ternd den Quaran­tä­ne­be­reich des Baby­hauses zu erkunden.

Es macht uns stolz und glück­lich zu sehen, wie sich die drei Rück­kehrer Moza, Junior und Taymur unter unserer Obhut stetig weiter­ent­wi­ckeln. Sie alle haben einen langen Weg hinter sich (wort­wört­lich), der nun endlich in die rich­tige Rich­tung führt: „Home is where the jungle is.“

Alles Gute, ihr kleinen Racker!

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

Alba kommt auf die Insel

Alba kommt auf die Insel

Ihre Rettung war eine Sensa­tion. Nie zuvor hatte man einen Orang-Utan mit Albi­nismus gesehen. Viele Menschen welt­weit waren sofort verzau­bert, von Alba, der weißen Orang-Utan-Dame. Jetzt gibt es endlich Neuig­keiten aus Borneo.

Wir haben schon einige Male über Alba, „unseren“ Albino-Orang-Utan, berichtet. Nun steht fest: In der rich­tigen Wildnis wird das Weib­chen aller Voraus­sicht nach nicht mehr leben können. Dazu ist sie durch ihren Albi­nismus zu anfällig für Augen­schäden und Haut­krebs. Abge­sehen davon wäre sie auch sehr durch Wilderer gefährdet. Doch es ist uns eine Herzens­auf­gabe, Alba das beste nur mögliche Zuhause zu schenken.

Daher planen wir jetzt, der weißen Lady ein fünf Hektar großes Insel-Areal zu erbauen. Dort soll sie mit drei anderen Orang-Utans sicher und fast wie in Frei­heit leben. Der CEO der BOS Foun­da­tion, Dr. Jamartin Sihite sagte dazu: “Unser Plan ist, noch vor Jahres­ende mit dem Bau der Insel zu beginnen. Sobald wir genü­gend Geld gesam­melt haben, beginnen wir mit dem Bau der Insel, möglichst noch in diesem Jahr.”

Liebe Orang-Utan-Fans! Jeder Beitrag hilft, Alba ein schönes Zuhause zu schenken. 
Wir möchten, dass diese beson­dere Orang-Utan-Dame, die schon so viel durch­ma­chen musste, sich unbe­schwert von Ast zu Ast schwingen und ein nahezu freies Leben führen kann.
 

 

Bitte helfen Sie uns dabei und spenden Sie — schenken Sie Alba Freiheit!

 

Taymur endlich wieder zu Hause

Taymur endlich wieder zu Hause

Aus dem Land geschmug­gelt, gequält, mit Drogen voll­ge­pumpt. Das war das Leben des kleinen Taymur. Sein Schicksal bewegte Tier­schützer welt­weit, führte sogar zu diplo­ma­ti­schen Verstim­mungen zwischen Taymurs Heimat­land Indo­ne­sien und Kuweit, wohin der kleine Orang-Utan einst illegal verkauft wurde. Jetzt kehrt der Drei­jäh­rige endlich nach Borneo zurück.

„Heute können wir Taymur endlich wieder in seiner Heimat begrüßen“, sagt Daniel Merdes, Geschäfts­führer von BOS Deutsch­land e.V. „Gemeinsam mit unseren indo­ne­si­schen Part­nern, vielen Frei­wil­ligen und Spen­dern haben wir hart­nä­ckig daran gear­beitet, ihn aus seinem Marty­rium zu befreien. Jetzt bekommt er die Pflege und Fürsorge, die er braucht, um ein artge­rechtes Leben zu führen.”

 

Glück­li­ches Ende einer Odyssee

Nur einem Zufall war es zu verdanken, dass der junge Menschen­affe nach einem Verkehrs­un­fall in die Hände der Behörden fiel. Dass er sein Marty­rium und das anschlie­ßende inter­na­tio­nale Tauziehen um ihn über­haupt über­lebte, grenzt an ein Wunder.

Sein Besitzer hatte ihn illegal erworben, zum Vergnügen unter Drogen gesetzt. “Bei seiner Sicher­stel­lung war Taymur bereits völlig entkräftet, zeigte auch Verhal­tens­auf­fäl­lig­keiten”, so Merdes weiter. Mit Hilfe von BOS Deutsch­land und seiner indo­ne­si­schen Partner konnte er im April nach Indo­ne­sien über­führt werden.

Hier verbrachte er nach einer gründ­li­chen Unter­su­chung vier Monate in Quaran­täne. Ein DNA-Test während dieser Zeit kam zu dem Schluss, dass der Menschen­affe zur Unterart der Pongo pygmaeus wurmbii gehört. Das bedeutet, er stammt ursprüng­lich aus Zentral­ka­li­mantan. Im hiesigen Schutz­zen­trum von Nyaru Menteng wird er zukünftig untergebracht.

 

Lange Zeit der Reha­bi­li­ta­tion vermutet

“Vermut­lich wurde Taymur schon sehr jung betäubt und illegal aus dem Land geschmug­gelt. Das ist fatal, denn in der Natur bleiben Orang-Utans extrem lange bei ihren Müttern”, sagt Daniel Merdes. “Obwohl er jetzt bei guter körper­li­cher Gesund­heit ist, wird es lange dauern, bis Taymur reha­bi­li­tiert ist und viel­leicht endgültig ausge­wil­dert werden kann.”

Mehr zu Taymurs Rück­kehr ins wahre Leben lesen Sie demnächst hier auf der Website.


Sie möchten unsere Arbeit unter­stützen? Mit Ihrer Hilfe können wir noch viele weitere Orang-Utans in unsere Obhut aufnehmen und ihnen ein sicheres Zuhause geben.

 

Herz­li­chen Dank für Ihre Spende!

Hanno­ve­raner entde­cken Orang-Utans

Hanno­ve­raner entde­cken Orang-Utans

Der Entde­ckertag hat in Nieder­sach­sens Landes­haupt­stadt Hannover Tradi­tion. Auch 2018 wieder mit dabei: die BOS Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig. Am 31. Entde­ckertag am 9. September hatte sich die Truppe um Katja Pylen, Dennis Schwich­ten­berg und Jens Herrn­berger richtig ins Zeug gelegt. Malen, basteln, rätseln, singen, disku­tieren – dieses affen­starke Programm lockte auch 2018 wieder jede Menge Interessierte.

Auf spie­le­ri­sche Weise entdeckten Fami­lien die bedrohte Welt der Orang-Utans: die Kinder, indem sie Orang-Utan-Masken bastelten oder T‑Shirts bedruckten. Ihre Eltern beim Quiz mit knif­fe­ligen Fragen rund ums Palmöl. Begleitet wurde das Team vom lebens­großen Orang-Utan, der vor allem von den Jüngsten heftig umarmt und geku­schelt wurde.

Unter­stützt wurde die Arbeit von BOS durch den Verein Bildung und Gesund­heit in Indo­ne­sien e.V. Dessen Mitglieder präsen­tierten typisch indo­ne­si­sche Volks­lieder in tradi­tio­neller Tracht. Jede Menge Selfies mit dem BOS-Maskott­chen und eine abschlie­ßende Tombola bildeten das High­light des Tages. Die Spen­den­kasse klin­gelte dann zu Gunsten unserer Artver­wandten bei 1000 Euro. Weitere 500 Euro gehen aufgrund von zusätz­li­chen Einnahmen aus Verkäufen in unserem BOShop zu den Menschen­affen nach Borneo. 

“Ein voller Erfolg!”, schwärmen auch unsere BOS-Supporter Monika, Elke und Bernd. In diesem Jahr kam zusätz­lich tolle Unter­stüt­zung von regio­nalen Unter­nehmen. Eines von ihnen: Bluesky, Hanno­vers größtes faires Outdoor­ge­schäft. Geschäfts­füh­rerin Ilka Nein­hardt sieht es als Pflicht, sich für den Erhalt des Regen­waldes und der rothaa­rigen Menschen­affen einzu­setzen und unter­stützte die Aktion mit zahl­rei­chen Preisen für die Tombola.

Vielen Dank allen aktiven Helfern und Unter­stüt­zern, die diesen Tag zu etwas ganz Beson­derem gemacht haben!

Übri­gens, eine Spen­den­ak­tion zu starten, ist kinder­leicht. Hier gibt´s die Anleitung:

https://www.orangutan.de/spendenaktion-starten‑0

 

 

 

 

Land­rechte in Indo­ne­sien – ein Dauerthema

Land­rechte in Indo­ne­sien – ein Dauerthema

„Wir sterben lieber als diesen Kampf zu verlieren“ ist die Haltung der Bewohner einer Dorf­ge­mein­schaft in Indo­ne­sien, die für eine Revo­lu­tion in der Land­rechts­frage kämpfen.

Die kleine Gemeinde Panduma-Sipit­uhuta auf Sumatra steht im Mittel­punkt eines Kampfes um die tradi­tio­nelle Nutzung von Land. Sie will dafür sorgen, dass die Probleme mit dem verwor­renen und unge­rechten System der indo­ne­si­schen Land­nut­zungs­ge­setze endlich gelöst werden.

Erst 2016 wurden ihnen die Rechte an dem Land verspro­chen, das ihr Dorf seit Gene­ra­tionen bewirt­schaftet, aber das scheint wohl nicht unein­ge­schränkt zu gelten. Man will ihnen staat­li­cher­seits ein Wald­stück wegnehmen, wo die Leute bisher immer Benzoin ernten (eine weih­rauch­ähn­liche Substanz) und einer großen Zell­stoff­firma über­eignen. Für die Dorf­be­wohner ist das Verrat an ihren Rechten.

Zusammen mit anderen Dörfern berufen sie sich auf Verfas­sungs­ga­ran­tien und auf Verspre­chen des Präsi­denten Joko Widodo, der zuge­si­chert hatte, den Indi­genen die Kontrolle über ihr ange­stammtes Land zurück­zu­geben. Tatsäch­lich ist dies Teil eines histo­ri­schen Kampfes, der die Spiel­re­geln des Kapi­ta­lismus in Indo­ne­sien ändern könnte und Millionen von Menschen betrifft.

Viele Land­rechts­experten, Menschen­rechts­ak­ti­visten und Umwelt­schützer glauben, dass die von Pandu­maan-Sipit­uhuta ausge­hende Kampagne Indo­ne­siens beste Chance sei, mehr Gerech­tig­keit, Klar­heit und sozialen Ausgleich in ein System ausbeu­te­ri­scher Regeln zu bringen, durch die das Land seit der US-unter­stützten Suharto-Diktatur aufge­teilt wurde . Aller­dings ist der Erfolg noch lange nicht garan­tiert. Trotz zahl­rei­cher Lippen­be­kennt­nisse kann man sich der Unter­stüt­zung der Zentral­re­gie­rung bislang nicht wirk­lich sicher sein.

Die Bewohner von Pandu­maan können sich noch gut an daran erin­nern, wie sie das Zell­stoff­un­ter­nehmen Toba Pulp Lestari (TPL) daran hinderten, Bäume zu fällen, indem sie das Equip­ment der Firma entwen­deten. Im Nach­bar­dorf haben sie auf ihren früheren Lände­reien statt­dessen „Gueril­la­kul­turen“ gepflanzt, kurz nachdem TPL ihre Euka­lyp­tus­bäume geerntet hatte. Daraufhin bekamen sie Todes­dro­hungen,  Hütten wurden verbrannt, Pflanzen vergiftet und die Mili­tär­po­lizei trat äußerst gewaltsam auf.

Indo­ne­siens etwa 2500 Millionen Menschen spre­chen mehr als 300 Spra­chen und gehören einer Viel­zahl von Natio­na­li­täten an. Der erste Präsi­dent des Landes, Sukarno, hatte versucht, eine Art Land­re­form zu schaffen, um das Problem von sich wider­spre­chenden euro­päi­schen und tradi­tio­nellen Besitz­sys­temen zu lösen.

Aber seine Regie­rung zerfiel 1965 und musste der US-gestützten Herr­schaft des Gene­rals Suharto Platz machen, unter dem bis zu einer Million des „Kommu­nismus“ beschul­digter Zivi­listen getötet wurden. Dessen Regime dauerte bis 1998. Als Widodo 2014 zum Präsi­denten gewählt wurde, erschien er als Hoff­nungs­träger, vergleichbar mit Barack Obama. Er versprach, die Ansprüche Indi­gener zu unter­stützen. Aber wie Obama erntete er auch sehr viel Kritik und hat sich um die Beant­wor­tung etli­cher kriti­scher Fragen gedrückt. Akti­visten wollen den Präsi­denten an sein Verspre­chen erin­nern und drängen auf die Umwand­lung von 70 Millionen Hektar Land in tradi­tio­nelles Gemeineigentum.

„Das Problem in Indo­ne­sien ist, dass oft sich wider­spre­chende Ansprüche auf das gleiche Land vorliegen. Das liegt daran, dass Nutzungs­kon­zes­sionen unter der Suharto-Diktatur an Gene­räle und Freunde poli­ti­scher Eliten vergeben wurden“, so John McCarthy, Professor bei der Austra­lian National Univer­sity, der Land­rechte in Indo­ne­sien untersucht.