by Denitza Toteva | 26 Sep 2017 | Alt, Termine
Wir sind für Sie ja immer ganz nah dran an den Geschehnissen rund um unsere BOS-Schutzzentren in Indonesien.
Am kommenden Sonntag, den 1. Oktober, drehen wir den Spieß mal um: Dann können Sie uns ganz nah kommen: beim sogenannten Sarasehan in der Indonesischen Botschaft.
Leonhard Graf Rothkirch, der 1. Vorsitzende von BOS Deutschland e.V., berichtet zwischen 11 und 14 Uhr über unsere Arbeit hier in Deutschland und vor Ort in Indonesien. Sie erfahren Neues über die Heimkehr von „Schmuggeläffchen“ Taymur und die Spendenkampagne für die neue Insel unserer Albino-Orang-Utan-Dame Alba.
Natürlich können Sie unserem BOS-Vertreter Löcher in den Bauch fragen. Sie müssen sich vorher nur für die kostenlose Veranstaltung anmelden:
Sonntag, 01. Oktober 2017
11–14 Uhr
ORT
Botschaft der Rep. Indonesien
Aula im 1. Stock
Lehrter Str. 16/17
10 557 Berlin
INFO & ANMELDUNG
[email protected]
030 47807 241
by Denitza Toteva | 25 Sep 2017 | Alt, News
Eine aufregende Woche liegt hinter uns. Taymur, unser kleiner Orang-Utan Junge aus Kuwait ist am 15. September 2017 endlich im BOSF Rehabilitationszentrum in Nyaru Menteng, Zentral-Kalimantan angekommen. Alleine ist er dort mit seinem Schicksal nicht. Auch Moza und Junior waren Opfer des internationalen Tierschmuggels:
Ende 2015 wurde die damals zweijährige Moza in Zusammenarbeit mit der indonesischen Botschaft in Kuwait und dem Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft von BOS gerettet und nach Indonesien zurückgebracht. Junior hatte Glück im Unglück, auch er sollte nach Kuwait geschmuggelt werden, wurde jedoch am Flughafen in Jakarta konfisziert und nach einem ausführlichen Quarantäne-Prozess an BOS übergeben. Lesen Sie hier über die Rettung der beiden Kleinen.
Übung macht den Meister
Elf Monate verbringen Moza und Junior bereits in Nyaru Menteng. Ihre Fortschritte sind beeindruckend! Moza hat sich zu einer sehr geschickten Schlafnest-Bauerin gemausert, während Junior die Suche nach Termiten und Waldfrüchten mit Leichtigkeit meistert. Beides unabdingliche Fähigkeiten, die es zum Überleben als zukünftig wilder Orang-Utan zu beherrschen gilt.
Nach Herzenslust klettern
Am Montag, den 18. September 2017 war es dann soweit. Taymur bezog unser neues Babyhaus, in dem er von nun an gemeinsam mit 16 anderen jungen Orang-Utans die Nyaru Menteng Vorschule besuchen wird. Seinen ersten Schultag verbrachte unser Neuankömmling übrigens damit geschickt kletternd den Quarantänebereich des Babyhauses zu erkunden.
Es macht uns stolz und glücklich zu sehen, wie sich die drei Rückkehrer Moza, Junior und Taymur unter unserer Obhut stetig weiterentwickeln. Sie alle haben einen langen Weg hinter sich (wortwörtlich), der nun endlich in die richtige Richtung führt: „Home is where the jungle is.“
Alles Gute, ihr kleinen Racker!
Werden auch Sie zum BOS-Unterstützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
by Denitza Toteva | 20 Sep 2017 | Alt, News
Ihre Rettung war eine Sensation. Nie zuvor hatte man einen Orang-Utan mit Albinismus gesehen. Viele Menschen weltweit waren sofort verzaubert, von Alba, der weißen Orang-Utan-Dame. Jetzt gibt es endlich Neuigkeiten aus Borneo.
Wir haben schon einige Male über Alba, „unseren“ Albino-Orang-Utan, berichtet. Nun steht fest: In der richtigen Wildnis wird das Weibchen aller Voraussicht nach nicht mehr leben können. Dazu ist sie durch ihren Albinismus zu anfällig für Augenschäden und Hautkrebs. Abgesehen davon wäre sie auch sehr durch Wilderer gefährdet. Doch es ist uns eine Herzensaufgabe, Alba das beste nur mögliche Zuhause zu schenken.
Daher planen wir jetzt, der weißen Lady ein fünf Hektar großes Insel-Areal zu erbauen. Dort soll sie mit drei anderen Orang-Utans sicher und fast wie in Freiheit leben. Der CEO der BOS Foundation, Dr. Jamartin Sihite sagte dazu: “Unser Plan ist, noch vor Jahresende mit dem Bau der Insel zu beginnen. Sobald wir genügend Geld gesammelt haben, beginnen wir mit dem Bau der Insel, möglichst noch in diesem Jahr.”
Liebe Orang-Utan-Fans! Jeder Beitrag hilft, Alba ein schönes Zuhause zu schenken.
Wir möchten, dass diese besondere Orang-Utan-Dame, die schon so viel durchmachen musste, sich unbeschwert von Ast zu Ast schwingen und ein nahezu freies Leben führen kann.
Bitte helfen Sie uns dabei und spenden Sie — schenken Sie Alba Freiheit!
by Denitza Toteva | 15 Sep 2017 | Alt, News
Aus dem Land geschmuggelt, gequält, mit Drogen vollgepumpt. Das war das Leben des kleinen Taymur. Sein Schicksal bewegte Tierschützer weltweit, führte sogar zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Taymurs Heimatland Indonesien und Kuweit, wohin der kleine Orang-Utan einst illegal verkauft wurde. Jetzt kehrt der Dreijährige endlich nach Borneo zurück.
„Heute können wir Taymur endlich wieder in seiner Heimat begrüßen“, sagt Daniel Merdes, Geschäftsführer von BOS Deutschland e.V. „Gemeinsam mit unseren indonesischen Partnern, vielen Freiwilligen und Spendern haben wir hartnäckig daran gearbeitet, ihn aus seinem Martyrium zu befreien. Jetzt bekommt er die Pflege und Fürsorge, die er braucht, um ein artgerechtes Leben zu führen.”
Glückliches Ende einer Odyssee
Nur einem Zufall war es zu verdanken, dass der junge Menschenaffe nach einem Verkehrsunfall in die Hände der Behörden fiel. Dass er sein Martyrium und das anschließende internationale Tauziehen um ihn überhaupt überlebte, grenzt an ein Wunder.
Sein Besitzer hatte ihn illegal erworben, zum Vergnügen unter Drogen gesetzt. “Bei seiner Sicherstellung war Taymur bereits völlig entkräftet, zeigte auch Verhaltensauffälligkeiten”, so Merdes weiter. Mit Hilfe von BOS Deutschland und seiner indonesischen Partner konnte er im April nach Indonesien überführt werden.
Hier verbrachte er nach einer gründlichen Untersuchung vier Monate in Quarantäne. Ein DNA-Test während dieser Zeit kam zu dem Schluss, dass der Menschenaffe zur Unterart der Pongo pygmaeus wurmbii gehört. Das bedeutet, er stammt ursprünglich aus Zentralkalimantan. Im hiesigen Schutzzentrum von Nyaru Menteng wird er zukünftig untergebracht.
Lange Zeit der Rehabilitation vermutet
“Vermutlich wurde Taymur schon sehr jung betäubt und illegal aus dem Land geschmuggelt. Das ist fatal, denn in der Natur bleiben Orang-Utans extrem lange bei ihren Müttern”, sagt Daniel Merdes. “Obwohl er jetzt bei guter körperlicher Gesundheit ist, wird es lange dauern, bis Taymur rehabilitiert ist und vielleicht endgültig ausgewildert werden kann.”
Mehr zu Taymurs Rückkehr ins wahre Leben lesen Sie demnächst hier auf der Website.
Sie möchten unsere Arbeit unterstützen? Mit Ihrer Hilfe können wir noch viele weitere Orang-Utans in unsere Obhut aufnehmen und ihnen ein sicheres Zuhause geben.
Herzlichen Dank für Ihre Spende!
by Denitza Toteva | 14 Sep 2017 | Alt, Termine
Der Entdeckertag hat in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover Tradition. Auch 2018 wieder mit dabei: die BOS Regionalgruppe Hannover-Braunschweig. Am 31. Entdeckertag am 9. September hatte sich die Truppe um Katja Pylen, Dennis Schwichtenberg und Jens Herrnberger richtig ins Zeug gelegt. Malen, basteln, rätseln, singen, diskutieren – dieses affenstarke Programm lockte auch 2018 wieder jede Menge Interessierte.
Auf spielerische Weise entdeckten Familien die bedrohte Welt der Orang-Utans: die Kinder, indem sie Orang-Utan-Masken bastelten oder T‑Shirts bedruckten. Ihre Eltern beim Quiz mit kniffeligen Fragen rund ums Palmöl. Begleitet wurde das Team vom lebensgroßen Orang-Utan, der vor allem von den Jüngsten heftig umarmt und gekuschelt wurde.
Unterstützt wurde die Arbeit von BOS durch den Verein Bildung und Gesundheit in Indonesien e.V. Dessen Mitglieder präsentierten typisch indonesische Volkslieder in traditioneller Tracht. Jede Menge Selfies mit dem BOS-Maskottchen und eine abschließende Tombola bildeten das Highlight des Tages. Die Spendenkasse klingelte dann zu Gunsten unserer Artverwandten bei 1000 Euro. Weitere 500 Euro gehen aufgrund von zusätzlichen Einnahmen aus Verkäufen in unserem BOShop zu den Menschenaffen nach Borneo.
“Ein voller Erfolg!”, schwärmen auch unsere BOS-Supporter Monika, Elke und Bernd. In diesem Jahr kam zusätzlich tolle Unterstützung von regionalen Unternehmen. Eines von ihnen: Bluesky, Hannovers größtes faires Outdoorgeschäft. Geschäftsführerin Ilka Neinhardt sieht es als Pflicht, sich für den Erhalt des Regenwaldes und der rothaarigen Menschenaffen einzusetzen und unterstützte die Aktion mit zahlreichen Preisen für die Tombola.
Vielen Dank allen aktiven Helfern und Unterstützern, die diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht haben!
Übrigens, eine Spendenaktion zu starten, ist kinderleicht. Hier gibt´s die Anleitung:
https://www.orangutan.de/spendenaktion-starten‑0
by Denitza Toteva | 14 Sep 2017 | Alt, News
„Wir sterben lieber als diesen Kampf zu verlieren“ ist die Haltung der Bewohner einer Dorfgemeinschaft in Indonesien, die für eine Revolution in der Landrechtsfrage kämpfen.
Die kleine Gemeinde Panduma-Sipituhuta auf Sumatra steht im Mittelpunkt eines Kampfes um die traditionelle Nutzung von Land. Sie will dafür sorgen, dass die Probleme mit dem verworrenen und ungerechten System der indonesischen Landnutzungsgesetze endlich gelöst werden.
Erst 2016 wurden ihnen die Rechte an dem Land versprochen, das ihr Dorf seit Generationen bewirtschaftet, aber das scheint wohl nicht uneingeschränkt zu gelten. Man will ihnen staatlicherseits ein Waldstück wegnehmen, wo die Leute bisher immer Benzoin ernten (eine weihrauchähnliche Substanz) und einer großen Zellstofffirma übereignen. Für die Dorfbewohner ist das Verrat an ihren Rechten.
Zusammen mit anderen Dörfern berufen sie sich auf Verfassungsgarantien und auf Versprechen des Präsidenten Joko Widodo, der zugesichert hatte, den Indigenen die Kontrolle über ihr angestammtes Land zurückzugeben. Tatsächlich ist dies Teil eines historischen Kampfes, der die Spielregeln des Kapitalismus in Indonesien ändern könnte und Millionen von Menschen betrifft.
Viele Landrechtsexperten, Menschenrechtsaktivisten und Umweltschützer glauben, dass die von Pandumaan-Sipituhuta ausgehende Kampagne Indonesiens beste Chance sei, mehr Gerechtigkeit, Klarheit und sozialen Ausgleich in ein System ausbeuterischer Regeln zu bringen, durch die das Land seit der US-unterstützten Suharto-Diktatur aufgeteilt wurde . Allerdings ist der Erfolg noch lange nicht garantiert. Trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse kann man sich der Unterstützung der Zentralregierung bislang nicht wirklich sicher sein.
Die Bewohner von Pandumaan können sich noch gut an daran erinnern, wie sie das Zellstoffunternehmen Toba Pulp Lestari (TPL) daran hinderten, Bäume zu fällen, indem sie das Equipment der Firma entwendeten. Im Nachbardorf haben sie auf ihren früheren Ländereien stattdessen „Guerillakulturen“ gepflanzt, kurz nachdem TPL ihre Eukalyptusbäume geerntet hatte. Daraufhin bekamen sie Todesdrohungen, Hütten wurden verbrannt, Pflanzen vergiftet und die Militärpolizei trat äußerst gewaltsam auf.
Indonesiens etwa 2500 Millionen Menschen sprechen mehr als 300 Sprachen und gehören einer Vielzahl von Nationalitäten an. Der erste Präsident des Landes, Sukarno, hatte versucht, eine Art Landreform zu schaffen, um das Problem von sich widersprechenden europäischen und traditionellen Besitzsystemen zu lösen.
Aber seine Regierung zerfiel 1965 und musste der US-gestützten Herrschaft des Generals Suharto Platz machen, unter dem bis zu einer Million des „Kommunismus“ beschuldigter Zivilisten getötet wurden. Dessen Regime dauerte bis 1998. Als Widodo 2014 zum Präsidenten gewählt wurde, erschien er als Hoffnungsträger, vergleichbar mit Barack Obama. Er versprach, die Ansprüche Indigener zu unterstützen. Aber wie Obama erntete er auch sehr viel Kritik und hat sich um die Beantwortung etlicher kritischer Fragen gedrückt. Aktivisten wollen den Präsidenten an sein Versprechen erinnern und drängen auf die Umwandlung von 70 Millionen Hektar Land in traditionelles Gemeineigentum.
„Das Problem in Indonesien ist, dass oft sich widersprechende Ansprüche auf das gleiche Land vorliegen. Das liegt daran, dass Nutzungskonzessionen unter der Suharto-Diktatur an Generäle und Freunde politischer Eliten vergeben wurden“, so John McCarthy, Professor bei der Australian National University, der Landrechte in Indonesien untersucht.