by Denitza Toteva | 16 Nov 2017 | Alt, Termine
Pralles Leben, grenzenlose Artenvielfalt, rauschende Blättermeere und mit jedem Schritt eine neue Überraschung: Nirgendwo anders wimmelt es mehr vor Leben als im Dschungel. Wer aber zum allerersten Mal in die Tiefen des Urwalds eintaucht, wird die erwartende überschäumende Fülle auf den ersten Blick vergeblich suchen – es ist nämlich das geübte Auge, das die kleinen Wunder im tiefen Dickicht offenbart: Im Kronendach der Bäume versteckt oder verschmolzen mit dem Pflanzengewirr am Boden, wird die verblüffende Kunst der Täuschung von den Urwaldbewohnern vielfältig zelebriert. Leuchtende Pilze, fliegende Frösche, Insekten, die wie wunderschöne Blüten aussehen – seit Jahrzehnten erkundet und portraitiert der Naturfotograf Dieter Schonlau die verborgene Welt hinter dem grünen Vorhang. Eine Komposition aus spektakulären Aufnahmen, spannenden Erlebnisberichten und einer beeindruckenden Geräuschkulisse – kommen Sie mit in die grüne Wunderwelt Borneos.
by Denitza Toteva | 16 Nov 2017 | Alt, Termine
Pralles Leben, grenzenlose Artenvielfalt, rauschende Blättermeere und mit jedem Schritt eine neue Überraschung: Nirgendwo anders wimmelt es mehr vor Leben als im Dschungel. Wer aber zum allerersten Mal in die Tiefen des Urwalds eintaucht, wird die erwartende überschäumende Fülle auf den ersten Blick vergeblich suchen – es ist nämlich das geübte Auge, das die kleinen Wunder im tiefen Dickicht offenbart: Im Kronendach der Bäume versteckt oder verschmolzen mit dem Pflanzengewirr am Boden, wird die verblüffende Kunst der Täuschung von den Urwaldbewohnern vielfältig zelebriert. Leuchtende Pilze, fliegende Frösche, Insekten, die wie wunderschöne Blüten aussehen – seit Jahrzehnten erkundet und portraitiert der Naturfotograf Dieter Schonlau die verborgene Welt hinter dem grünen Vorhang. Eine Komposition aus spektakulären Aufnahmen, spannenden Erlebnisberichten und einer beeindruckenden Geräuschkulisse – kommen Sie mit in die grüne Wunderwelt Borneos.
Helga Frings, BOS-Regionalgruppe Köln, wird mit einem Infostand vor Ort vertreten sein.
Wir freuen uns über zahlreiche Besucher.
by Denitza Toteva | 15 Nov 2017 | Alt, News
#Orangutanfreedom — das ist es, was uns bei BOS am meisten am Herzen liegt. Gerade erst konnten wir wieder zwölf Orang-Utans im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya in Zentral-Kalimantan auswildern. Dabei durften vier Männchen und acht Weibchen nach jahrelanger Resozialisierung endlich für immer in die Freiheit entlassen werden.
Die beiden aus Thailand zurückgeholten Weibchen Nanga und Sukamara kamen im November 2006 nach Nyaru Menteng. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits fünf und neun Jahre alt. Ihr Verhalten deutete darauf hin, dass sie lange gefangen gehalten wurden und in einer Art Unterhaltungseinrichtung „beschäftigt“ waren. In unserem Schutzzentrum wurden die zwei mit 46 anderen, ebenfalls aus Thailand zurückgebrachten Orang-Utans in einer speziellen Waldschulklasse untergebracht. Dort lernten sie grundlegende Fertigkeiten wie Klettern, Nestbau, Nahrungssuche, Sozialverhalten und das Erkennen von Gefahren. Es dauerte sehr lange, bis das Duo soweit war auch den letzten Schritt der Resozialisierung zu gehen: den Umzug auf eine Vorauswilderungsinsel. 2016 war es dann soweit. Die beiden zogen auf die Insel Bangamat. Allein ihre positive Entwicklung trug dazu bei, sie als Kandidaten für diese Auswilderung auszuwählen.
Unser Team aus Nyaru Menteng transportierte die zwölf Orang-Utans in zwei getrennten Gruppen: Nanga, Imot, Kahim, Puput, Puji und Hangei reisten am 9. November ab und wurden am nächsten Tag ausgewildert. Sukamara, Stuart, Rawa, Bruni, Rebecca und Rowo gingen dagegen erst am 11. November auf große Fahrt und gelangten am Tag darauf in die Freiheit.
Jede der beiden Gruppen mit jeweils sechs Tieren verließ, nachdem sie aus der Quarantäneeinrichtung kam, in Transportkäfigen auf Allradfahrzeugen untergebracht die Station.
Der erste Trupp machte sich gegen 7 Uhr abends in Richtung Tumbang Tundu, das letzte Dorf am Rande des Nationalparks, auf den Weg. Insgesamt dauerte die Fahrt zehn Stunden. Natürlich machte das Team alle zwei Stunden Pause, um nach seinen Schützlingen zu sehen.
Von Tumbang Tundu aus wurden die Käfige wasserdicht auf kleine motorisierte Boote gebracht. Mit diesen „ces“ oder „kelotok“ genannten Booten ging es für weitere vier Stunden flussaufwärts.
Zwölf Orang-Utans sind endlich frei!
Gegen 10 Uhr vormittags war das Flussufer nahe der Auswilderungsstellen tief im Innern des Nationalparks endlich erreicht. Die Transportkäfige wurden von den Booten gehoben und zu den vorher festgelegten Auswilderungsplätzen getragen. Jetzt stehen den Menschenaffen ihre ersten Schritte in Freiheit bevor!
Dies ist unsere mittlerweile 19. Orang-Utan-Auswilderung in Zentral-Kalimantan und die siebente innerhalb des Nationalparks BBBR, der jetzt 71 resozialisierte Tiere aus Nyaru Menteng beherbergt.
Mit unserer Arbeit sind wir auf einem guten Weg. Noch einmal ein ganz großes Dankeschön an alle, die unsere Auswilderungsprogramme und unsere Bemühungen, den Orang-Utan zu erhalten, unterstützen!
by Denitza Toteva | 9 Nov 2017 | Alt, News
Mit Schimpanse und Bonobo, zwei Gorilla- und zwei Orang-Utan-Arten gab es (ohne den Menschen) bisher sechs Menschenaffenarten. Zur Überraschung der Fachleute und der ganzen Welt ist jetzt ein siebter aufgetaucht: Pongo tapanuliensis, der Tapanuli-Orang-Utan. Benannt wurde er nach seinem Verbreitungsgebiet in Nordsumatra. Man hielt ihn bisher für eine Unterart des Sumatra-Orang-Utans Pongo abelii und identifizierte ihn erst dieses Jahr als eigenständige Spezies.
Interessanterweise ist der Tapanuli-Orang-Utan enger mit seinen Vettern auf Borneo (Pongo pygmaeus) verwandt als mit den geografisch viel näher beheimateten Sumatra-Orang-Utans. Die Linien der heutigen Borneo- und Sumatra-Orang-Utans trennten sich bereits vor ca. 3,4 Millionen Jahren, während sich Borneo- und Tapanuli-Orang-Utan erst vor etwa 670.000 Jahren voneinander abspalteten. Das war möglich, weil der Meeresspiegel damals tiefer lag und Sumatra und Borneo keine Inseln waren, sondern zum heute versunkenen Sundaland gehörten.
Von Pongo tapanuliensis existieren nach gegenwärtigem Kenntnisstand noch etwa 800 Individuen auf einem Territorium von gerade einmal 1000 Quadratkilometern (zum Vergleich: Berlin erstreckt sich über ca. 890 Quadratkilometer). In diesem Gebiet wird zudem Bergbau und Ölpalmenanbau betrieben, und es ist der Bau eines Staudamms geplant. Damit ist der Tapanuli-Orang-Utan sehr wahrscheinlich die am stärksten bedrohte Menschenaffenart und hätte diesen traurigen Rang den Berggorillas abgelaufen. Eine entsprechende Einschätzung durch die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) wird im Dezember 2017 erwartet.
Der an der Identifizierung der neuen Spezies beteiligte Primatologe Erik Meijaard von der australischen National University in Canberra mahnt: “Wenn wir sogar noch in der Gruppe der Menschenaffen neue Arten finden, was sagt uns das über alles andere, was wir übersehen: unentdeckte Spezies, unbekannte ökologische Beziehungen, kritische Schwellenwerte, die wir nicht überschreiten sollten?”
Siehe auch: http://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/2017/Dritte-Orang-Utan-Art.html
Bilderquelle: Universität Zürich, Bild: Maxime Aliaga
by Denitza Toteva | 2 Nov 2017 | Alt, News
Erfolgsgeschichten und Dramen liegen für uns bei BOS oft nah beieinander. Gerade haben wir wieder Nachrichten von unseren lokalen Partnern aus Nyaru Menteng bekommen. Vor einigen Tagen wurden sie mit einem Rettungsteam zu einem ganz besonders berührenden Einsatz gerufen. Was sie erlebten, schockiert auch uns.
Diesmal erfolgte der Einsatz im nahe gelegenen Dorf Lawang Uru. Ein aufmerksamer Dorfbewohner berichtete von einem etwa dreijägrigen Orang-Utan, der dort von einer Familie als Haustier gehalten wurde. Seiner Aussage zufolge soll der kleine Menschenaffe nach den verheerenden Regenwaldbränden von 2015 in der Nähe eines noch brennenden Waldstücks gefunden worden sein. Seine Mutter fiel vermutlich den Flammen zum Opfer. Wie so oft bei Orang-Utan-Waisen wird er den Tod der Mama hautnah miterlebt und dann neben ihrem leblosen Körper ausgeharrt haben.
Irgendwann entdeckte ihn ein Bewohner des nahe gelegenen Dorfes und nahm ihn zu sich. Wahrscheinlich aus Unwissenheit hielt er ihn über zwei Jahre wie ein Haustier. Der kleine Menschenaffe wurde mit Nudeln, Sirup und Reis anstatt gesunder Früchte oder Blätter gefüttert. Er diente Kindern als lebendiges Spielzeug. Wenn er Husten, Grippe oder Durchfall hatte, wurde er mit Menschenmedizin behandelt. Paracetamol gegen Schmerzen. Warum auch nicht? Uns Zweibeinern hilft das ja auch. Doch in der verabreichten Dosierung eigentlich für den Knirps völlig ungeeignet.
Als Zuhause diente der kleinen Waise ein schlichter Holzkäfig, viel zu eng und keineswegs artgerecht für einen jungen Affen. Dennoch: Uru, wie er genannt wurde, hat überlebt. Unsere Tierärzte bescheinigen ihm mit 7,3 Kilogramm ein für sein Alter normales Gewicht, dabei allerdings eine nicht ganz so gute körperliche Konstitution. Die Babysitter werden ihn jetzt langsam an artgerechte Nahrung gewöhnen. Nach dem ersten Gesundheitscheck darf er dann zu den erst kürzlich geretteten Susanne und Topan ins Babyhaus von Nyaru Menteng ziehen und in ein tierisch tolles neues Leben starten.
Werden auch Sie zum BOS-Unterstützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
by Denitza Toteva | 1 Nov 2017 | Alt, News
Für uns bei BOS gibt es nichts Schöneres als einen Orang-Utan nach jahrelanger Rehabilitation wieder in die Freiheit zu entlassen. 167 unserer Artverwandten wurden seit 2012 im Schutzgebiet Bukit Batikap ausgewildert. Die meisten können wir über ihre Sender verfolgen. Sind deren Batterien jedoch leer, ist es jedes Mal eine neue Überraschung, wann und wo wir einen unserer ehemaligen Schützlinge treffen.
Richtig toll ist es, wenn unsere Mitarbeiter auf „ganz alte Ausgewilderte“ treffen. Wie beispielsweise Monic aus der ersten Auswilderung in Bukit Batikap. Sie lebt völlig eigenständig im Regenwald, hat dort sogar einen Jungen zur Welt gebracht. Der ist mittlerweile vier Jahre alt und strotzt nur so vor Energie. Ist das nicht toll?
Oder Ebol, die ebenfalls vor fünf Jahren ein neues Leben in Freiheit antreten durfte. Unsere Mitarbeiter bekamen sie Anfang August während einer Flusspatrouille zu sehen. Ebol war lange Zeit keinem Menschen begegnet, war deshalb sehr scheu und behielt ihre Beobachter zunächst ebenso im Blick wie diese sie. Irgendwann wandte sie sich dann beruhigt ab und fing wieder an riesige Mengen Rattansprösslinge zu futtern.
Solche Geschichten schreibt nur das wilde Leben
Als die Orang-Utan-Dame sich mit dem Rücken zu ihren Beobachtern drehte, bemerkten diese ihre vergrößerten Geschlechtsteile. Was das bedeutet? Ebol ist schwanger! Darum wohl auch der Heißhunger auf die frischen Pflanzentriebe.
Zu diesem Zeitpunkt befand sie sich wohl im ersten Drittel ihrer Schwangerschaft. Da Ebol keinen funktionierenden Sender mehr bei sich trägt, müssen wir auf unser Glück hoffen, sie irgendwann wieder zu treffen. Dann hoffentlich schon mit einem gesunden Baby!
Und noch jemand hielt eine Überraschung für uns bereit: das scheue Orang-Utan-Weibchen Meklies. Wir waren froh, sie überhaupt zu sehen, da sich die Dame bislang immer gut vor ihren Beobachtern versteckt hielt. Sie mag sie einfach nicht. Diesmal konnten wir sie drei Tage am Stück beobachten. Allerdings blieb sie fast die ganze Zeit hoch oben in den Bäumen, fraß und baute dort sogar ihr Nest für die Nacht. Das ist eigentlich untypisch für die Menschenaffen, sie bauen ihr Bettchen nicht in Futterbäumen.
Nun gut, etwas anderes erregte viel mehr unsere Aufmerksamkeit. Einem Mitarbeiter gelang ein Schnappschuss, der ganz eindeutig zeigte, dass Meklies, ebenso wie Ebol, geschwollene Genitalien hatte. Nach unserer Erkenntnis befand sie sich zu dem Zeitpunkt der Sichtung schon am Ende ihrer Schwangerschaft! Da Meklies noch einen funktionierenden Sender hat, werden wir die Entwicklung bei ihr ganz genau verfolgen können.
Wir sind wirklich stolz darüber, dass unsere ausgewilderten Orang-Utans nicht nur in Freiheit überleben sondern sich so wohlfühlen, dass sie sich sogar fortpflanzen. Wir freuen uns auf die nächste Generation in Bukit Batikap.
Wenn auch Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, spenden Sie: www.orangutan.de