Der große Wald von Kehje Sewen wird erobert

Der große Wald von Kehje Sewen wird erobert

Durch unseren geschützten Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen streifen seit dem 28. August sechs neue Bewohner: Mads, Menur, Josta, Bieber, Riva und Restu. Um sicher zu gehen, dass sich die neuen Wilden gut in der Frei­heit einge­wöhnt haben, sind unsere Mitar­beiter den Orang-Utans dicht auf der Spur und beob­achten sie intensiv.

 

Der erste Tag in Freiheit

Mads, ein acht­jäh­riges Orang-Utan-Männ­chen, ist eher ruhig und achtsam. Seine ersten Stunden in Frei­heit verbrachte er hoch oben in den Bäumen. Er beob­ach­tete seine Umge­bung und wagte sich ab und zu hinab auf den Boden, um frische Triebe zu suchen. Unser Team musste vorsichtig sein beim Beob­achten, denn Mads mag mensch­liche Gegen­wart über­haupt nicht.

Menur ist dagegen deut­lich aktiver. Das elfjäh­rige Orang-Utan-Weib­chen hat ihre neue Umge­bung sehr schnell erkundet. Dabei ist sie auf Josta gestoßen – eine alte Freundin von der Voraus­wil­de­rungs­insel. Gemeinsam erkun­deten sie weiter den Regen­wald und suchten nach Futter.

Menur
Menur

Die drei jüngsten der sechs ausge­wil­derten Orang-Utans – Bieber, Riva und Restu – waren zu dritt unter­wegs. Sie spielten mitein­ander und suchten auch gemeinsam nach Nahrung. Als das Trio eine Pause einlegen wollte, trafen Menur und Josta auf die drei Jungs. Zu fünft verbrachten sie den Rest des Tages zusammen. Menur und Bieber rangelten freund­schaft­lich mitein­ander. Restu und Josta fanden an diesem aufre­genden Tag sogar noch mehr Gefallen anein­ander und paarten sich. Jetzt sind wir gespannt, ob sich bald auch Nach­wuchs ankün­digen wird.

Bei so viel Action bemerkte das Beob­ach­tungs­team gar nicht, dass es bereits Abend geworden war. Sie sahen noch zu, wie die fünf Orang-Utans ihre Nester bauten – zum ersten Mal in der echten Frei­heit des Regen­walds von Kehje Sewen. Als dann auch noch die Nach­richt kam, dass auch Mads sein erstes Nest gebaut hatte und es sich für die Nacht gemüt­lich gemacht hatte, machte sich das Team gut gelaunt zurück auf den Weg ins Camp. Ihren ersten Tag in der Wildnis meis­terten die sechs Orang-Utans mit Bravour.

Weite Streif­züge durch die Wildnis

Auch in den folgenden Tagen und Wochen war das Beob­ach­tungs­team den sechs neuen Wald­be­woh­nern auf den Fersen.

Bieber ist seit seinem ersten Tag im Wald sehr aktiv und hat sich auf seinen Wande­rungen schon weit von dem Ort entfernt, an dem sein Käfig für immer aufge­gangen ist. Er verbrachte dabei viel Zeit mit seinem Freund Riva und hatte auch schon Kontakt zu Bungan, Bong und Agus, die schon etwas länger den Wald von Kehje Sewen bewohnen.

Auch Riva genießt die langen Streif­züge durch seine neue Heimat. Gemeinsam mit Bieber hat Riva die meiste Zeit in den höchsten Wipfeln der Baum­riesen nach Futter gesucht, seine Umge­bung erforscht und eine entspannte Zeit verbracht. Unsere Kollegen im Wald berichten, dass die beiden sieben­jäh­rigen Männ­chen immer noch viel Zeit zusammen verbringen und ihre Nester meist dicht beiein­ander bauen.

Restu, der die ersten Tagen nach der Auswil­de­rung auch mit Bieber und Riva unter­wegs war, verschwand am dritten Tag im Wald. Wir konnten ihn seitdem nicht mehr aufspüren. Aber nach unserer Erfah­rung treffen wir in der Regel nach einiger Zeit wieder auf solch aktive Orang-Utans wie Restu – nachdem sie ein paar Wochen den Wald erkundet haben.

Restu
Restu

Mads, der seine ersten Stunden in Frei­heit gemüt­lich auf einem Ast verbrachte und seine Umge­bung beob­ach­tete, wurde in den folgenden Tagen aktiver. Er beschäf­tigte sich eifrig mit der Futter­suche und schloss sich den beiden Ladies Menur und Josta an.

Josta

Josta

Nachdem Josta und Menur die ersten Tage im Wald gemeinsam verbracht hatten, entschieden sie sich, auf getrennten Pfaden zu wandern. Josta wurde zuletzt in der Nähe des Hubschrau­ber­lan­de­platzes gesichtet, rund einen Kilo­meter von dem Ort entfernt, an dem sie ausge­wil­dert wurde.

Unser Beob­ach­tungs­team ist begeis­tert, wie gut sich die sechs in ihren ersten Wochen in Frei­heit entwi­ckelt haben. Ihre erfolg­reiche Nahrungs­suche, Akti­vität und hohe Reich­weite sind ein gutes Zeichen für eine erfolg­reiche Auswil­de­rung. Wir werden die sechs weiter im Auge behalten und hoffen, dass sie den Ausgangs­punkt für eine neue Gene­ra­tion Orang-Utans im Wald von Kehje Sewen bilden.

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Clara und Clarita: #Oran­gut­an­Freedom

Clara und Clarita: #Oran­gut­an­Freedom

Erin­nern Sie sich an die drama­ti­sche Geschichte von Clara, deren Baby Clarita von einem Orang-Utan-Männ­chen entführt worden war? Nach langer Reha­bi­li­ta­tion gehörte Clara zu den ersten zwölf Orang-Utans, die die neue Voraus­wil­de­rungs­insel Salat Island beziehen durften.Dort gebar sie ihre Tochter Clarita. Kurz darauf war Clarita aller­dings verschwunden.

Ein Happyend

Nach längerer Suche fand man das Kleine bei Rizki, einem 14-jährigen Orang-Utan-Männ­chen. Er hatte Clarita entführt.
Als wir sie ihm schließ­lich abnehmen konnten, hatte sie einen bösen Haut­aus­schlag, vermut­lich durch eine giftige Pflanze verur­sacht. Sie war stark unter­ernährt, da sie schon länger nicht gestillt wurde. Auf unserer Kran­ken­sta­tion in Nyaru Menteng wurde Clarita intensiv gepflegt und wieder aufge­päp­pelt. Ihre Mutter blieb jedoch vorerst verschollen.

Erst Anfang August tauchte Clara wieder auf. Sie schien sich vor den anderen Orang-Utans versteckt zu haben, ganz beson­ders vor Rizki. Auch Clara wurde zurück nach Nyaru Menteng gebracht und konnte trotz der langen Tren­nung glück­li­cher­weise mit ihrer Tochter wieder vereint werden.

Ihre Geschichte geht um die Welt

Diese Geschichte hat auch die Macher der neuen Serie „Oran­gutan Jungle School“ berührt – und Clara und Clarita so zu welt­weiten Stars gemacht. In Deutsch­land ist die Serie, die in den BOS-Rettungs­zen­tren gedreht wurde, leider noch nicht zu sehen. Aber wir arbeiten mit Hoch­druck daran, dass es bald soweit ist. Bis dahin wollen wir Ihnen einen der stärksten Momente der Serie nicht vorent­halten. Hier sehen Sie exklusiv das bewe­gende Video der Zusam­men­füh­rung von Clara und Clarita, das auch Schau­spie­lerin Lena Headey (Königin Cersei in Game of Thrones) zum Weinen gebracht hat. 

 

Für Clara und Clarita wird sich nun alles ändern. Das inzwi­schen berühmte Mutter-Kind-Paar soll in dieser Woche zusammen mit Pang­kuya und Sisil in den Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park ausge­wil­dert werden. 

Helfen Sie mit, Orang-Utans die Frei­heit zu schenken!

Video Credits: Oran­gutan Jungle School, produ­ziert von NHNZ

Versteck­spiel mit Choki

Versteck­spiel mit Choki

Neuig­keiten aus dem Auswil­de­rungs­wald von Kehje Sewen. Unser Beob­ach­tungs­team aus dem Nles Mamse Camp kann vermelden, dass die sieben­jäh­rige Choki sich hervor­ra­gend an ihr neues Leben in der Wildnis ange­passt hat.

Erst im Juni dieses Jahres hatten wir das Orang-Utan Weib­chen ausge­wil­dert. Anfangs schien Choki sehr zöger­lich in der großen Weite des Regen­walds unter­wegs zu sein. Mit der Zeit aber wurde sie immer mutiger.

Bei ihrer Auswil­de­rung war Choki die Unru­higste unter den fünf Orang-Utans dieser Gruppe neuer Wilder. Ihren Unmut darüber, im Käfig trans­por­tiert zu werden, äußerte Choki durch laut­starke Kuss­ge­räu­sche. Als endlich die Auswil­de­rungs­stelle erreicht worden war, zog sich das Team eine Weile zurück, damit Choki sich beru­higen konnte. Erst dann konnte das Team endgültig den Käfig öffnen.

Von dem Moment an war Choki nicht mehr zu bremsen. Sofort erklomm sie den nächsten Baum und versteckte sich in den Wipfeln der Urwald­riesen. Selbst unsere erfah­rensten Team­mit­glieder hatten Schwie­rig­keiten, sie im Blick zu behalten. Sie klet­terte so weit im Blät­ter­dach hinauf, dass sich das Team einen anderen Ort zu suchen musste, um die junge Orang-Utan-Dame mithilfe von Fern­glä­sern beob­achten zu können. Gegen 18 Uhr, als es schon dunkel geworden war, hörte man von weit oben das Knacken von zerbre­chenden Ästen: Choki baute ihr erstes Nest in Freiheit.

Nachdem Chokis Käfig geöffnet wurde, klettert sie schnell einen Baum hoch
Nachdem Chokis Käfig geöffnet wurde, klet­tert sie schnell einen Baum hoch

In den ersten Tagen bewegte sich Choki nicht allzu weit von ihrem ersten Nest weg. Sie versteckte sich im dichten Laub des Regen­walds. Nur gele­gent­lich streckte sie ihren Kopf hinaus, um die Umge­bung zu beob­achten. Es war ein ewiges Versteckspiel.

Am dritten Tag nach der Auswil­de­rung schien es, als habe Choki beschlossen nun auch die weitere Umge­bung zu erkunden. Sie machte sich früh am Morgen auf den Weg. Voller Elan, von einem Baum zum nächsten hangelnd, suchte Choki nach Nahrung. Shorea (ein Flügel­frucht­ge­wächs), Syzy­gium (ein Myrten­ge­wächs), Stein­fruch­tei­chen, Vitex, Garcinia und Lianen standen auf ihrem reich­hal­tigen Spei­se­plan. Es hat ihr sicht­lich Spaß gemacht, ihre Umwelt zu entde­cken. Unser Team musste stets bereit sein, ihr schnell zu folgen.

Als Choki anfing, ihr Schlaf­nest zu bauen, ergoss sich ein starker Regen­schauer über dem Wald. Es wurde Nacht und in der Dunkel­heit war es für unser Team zuneh­mend schwierig, das Orang-Utan Weib­chen weiter zu beob­achten. Daraufhin entschieden unsere Mitar­beiter, sich ins Lager zurück­zu­ziehen, um Chokis Daten einzu­geben. Sie freuen sich aber schon auf das nächste Versteck­spiel mit Choki.

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Charity-ArtNight mit BOS in Braunschweig

Charity-ArtNight mit BOS in Braunschweig

In einer ArtNight erschafft der Besu­cher in kurzer Zeit unter Anlei­tung sein eigenes Kunstwerk.

In dieser spezi­ellen Charity-ArtNight im Staat­li­chen Natur­his­to­ri­schen Museum Braun­schweig dreht sich alles um den vom Aussterben bedrohten Orang-Utan. Die Künst­lerin Nina Schö­nian-Söllig betreut Schritt für Schritt die Frei­zeit-Maler bei der Anfer­ti­gung ihres Orang-Utan-Gemäldes. Vorkennt­nisse sind nicht notwendig. Lein­wand und hoch­wer­tige Farben sind im Preis inbe­griffen. Und das fertige Gemälde kann natür­lich mit nach Hause genommen werden. 
Nebenbei erfahren die Hobby­maler von der BOS Regio­nal­gruppe Braun­schweig-Hannover allerlei Wissens­wertes über die rotbraunen Menschen­affen, ihre Bedro­hung und wie sich BOS mit aller Kraft für ihr Über­leben einsetzt.

Das Event kostet 34€ (inkl Mate­rial). Davon geht ein Teil als Spende an BOS Deutsch­land e.V..

Veran­stal­tungsort: Muse­ums­päd­ago­gi­sche Räume (1.OG) des Staat­li­chen Natur­his­to­ri­schen Museums, Pockels­straße 10, 38106 Braunschweig

Anmel­dung ausschließ­lich über ArtNight.com!

Im Roll­stuhl zu den Orang-Utans

Im Roll­stuhl zu den Orang-Utans

Von Nieder­breit­bach in Rhein­land-Pfalz nach Kali­mantan, dem indo­ne­si­schen Teil der Insel Borneo: Warum reist jemand 15.000 Kilo­meter mit dem Roll­stuhl mitten in den indo­ne­si­schen Regen­wald? Das Buch “Im Roll­stuhl zu den Orang-Utans” ist nicht nur ein span­nender Bericht über Benni Overs Reise im Mai 2016, sondern erklärt mit Einschüben den Zusam­men­hang zwischen der Abhol­zung des Regen­waldes, dem Palmöl und dem Klimawandel.

 

Buch­vor­stel­lung, Lesung und Diskus­sion mit Benni Over und Chris­tina Schott am Freitag, den 21. September um 19 Uhr in der Mittel­punkt­bi­blio­thek Schö­ne­berg „Theodor-Heuss-Biblio­thek“ Hauptstr. 40, 10827 Berlin. Eintritt frei.

 

Benni Over, 1990 geboren, ist ein neugie­riger und reise­lus­tiger Mensch. Er ist an Muskel­dys­tro­phie Duchenne (schlei­chender Muskel­schwund) erkrank. Seit seinem 10. Lebens­jahr ist er auf einen Roll­stuhl ange­wiesen. Bennis Weg steht für gelebte Inte­gra­tion und Inklu­sion, mit Hilfe seiner Familie und vielen Helfern führt er ein selbst bestimmtes Leben. Seine große Leiden­schaft gilt den Orang-Utans, die er, als „stark vom Aussterben gefährdet“ einge­stuft, retten möchte. Im April/Mai 2016 konnte Benni sein Paten­kind Henry in der BOS Rettungs­sta­tion Nyaru Menteng und viele weitere Orang-Utan-Waisen auf Borneo besuchen.

Chris­tina Schott, Absol­ventin der Henri-Nannen-Schule, ist Jour­na­listin und Autorin. Nach verschie­denen beruf­li­chen Stationen, u.a. beim Stern und der Hörzu, berichtet sie seit 2002 aus Indo­ne­sien für verschie­dene Zeitungen und Maga­zine. Ihre Themen­schwer­punkte sind Umwelt, Energie und Klima­wandel sowie Gesell­schaft, Kultur und Reise.

 

 

Kölner Zootag mit BOS

Kölner Zootag mit BOS

Am Kölner Zootag am 23. September 2018 werden zahl­reiche Extras und Sonder­ak­tionen für die ganze Familie geboten.

Wie funk­tio­niert ein Zucht­pro­gramm, welche Trans­port­kiste ist für welches Tier geeignet und warum machen Tier­pfleger eigent­lich Trai­nings mit Zootieren? Wie kann man artge­recht beschäf­tigen? Und wieviel frisst ein Elefant am Tag? Diese und viele andere Infor­ma­tionen vermit­teln die Mitar­beiter des Kölner Zoos an span­nenden Info- und Mitmach­sta­tionen. Außerdem präsen­tieren sich Partner des Zoos aus dem Natur- und Arten­schutz­be­reich, so auch die Kölner Regio­nal­gruppe von BOS Deutsch­land, die über Orang-Utans, ihren Lebens­raum und ihre Bedro­hung berichten. Wir freuen uns auf zahl­reiche Besucher.