Welt­ver­brau­chertag: Rezepte für Orang-Utans Palm­öl­freier Nuss-Nougat-Aufstrich

Welt­ver­brau­chertag: Rezepte für Orang-Utans Palm­öl­freier Nuss-Nougat-Aufstrich

Jeder kennt es, fast jeder liebt es – Nutella. Ein Früh­stück ohne die fettig, süße Nuss-Nougat-Creme ist für viele Menschen unvor­stellbar. Doch gesund ist das nicht. Nicht für den Verbrau­cher. Und erst recht nicht für den indo­ne­si­schen Regen­wald und seine Bewohner. Denn nach Zucker ist Palmöl die Zutat, aus der Nutella und viele andere Nuss-Nougat-Cremes größ­ten­teils bestehen.

Für die Gesund­heit von Mensch und Tier haben sich unsere Unter­stützer Jan und Francis zunächst an die Rezept­re­cherche gemacht und dann in der Küche gerührt, gemixt, expe­ri­men­tiert und natür­lich etliche Geschmacks­tests durch­ge­führt. Das Ergebnis: einfach lecker! Versu­chen Sie doch selbst einmal… (Versucht es doch selbst einmal…)

 

Zutaten

100 g weiche Butter (oder pflanz­liche Alter­na­tive ohne Palmöl)

125 g gemah­lene Haselnüsse

2 EL Backkakao

1,5 EL Honig

2 Messer­spitzen Vanille

Zube­rei­tung

Zuerst die Butter schaumig schlagen. Dann die gemah­lenen Hasel­nüsse, den Back­kakao, den Honig und die Vanille hinzu­ge­geben. Solange weiter rühren, bis die Nuss­creme sich zu einer schön gleich­mä­ßigen Masse verbunden hat.
Der Süßegrad und die Vanil­lenote können dem indi­vi­du­ellen Geschmack ange­passt werden.
Zube­rei­tungs­dauer: 5–10 Minuten.

Der lang­same Lebens­zy­klus der Orang-Utans

Der lang­same Lebens­zy­klus der Orang-Utans

Orang-Utans haben im Vergleich zu anderen Säuge­tieren eines der längsten Inter­valle für Geburten. Ein soge­nanntes Inter­birth-Inter­vall (IBI), also der Zeit­ab­stand zwischen zwei Geburten, ist bei ihnen länger als bei allen anderen Primaten. Das ist sogar noch bei in Gefan­gen­schaft gehal­tenen Orang-Utans mit durch­schnitt­lich 5,5 Jahren der Fall. 

 

Natür­liche Über­le­bens­rate war früher höher als beim Menschen 

Die Menschen­affen pflanzen sich somit nur sehr langsam fort. Aller­dings ist die Über­le­bens­rate ihrer Jungen auch beson­ders hoch. Das gilt im Prinzip für Primaten allge­mein. Bei Orang-Utans ist dies aber beson­ders ausge­prägt, sogar wenn man den Menschen mit einbe­zieht. Nach neuesten Forschungs­er­geb­nissen erleben mehr als 90 Prozent der wild­le­benden Orang-Utan-Weib­chen mindes­tens ihre erste eigene Nach­kom­men­schaft. Eine ähnlich hohe Über­le­bens­rate wird auch bei den Männ­chen ange­nommen. Bemer­kens­wert, wenn man bedenkt, dass solch eine Über­le­bens­rate vom Menschen erst im 20. Jahr­hun­dert erreicht wurde! 

Mögliche Gründe dieses evolu­tio­nären Erfolges könnte die arbo­reale (baum­be­woh­nende) und weit­ge­hend soli­täre (einzeln lebende) Lebens­weise der Orang-Utans sein. Unsere Artver­wandten sind die größten Baum­be­wohner über­haupt und von allen Primaten am besten an ein Leben in den Baum­kronen ange­passt. Zwar hat man fest­ge­stellt, dass sie sich doch öfter am Boden aufhalten, als ursprüng­lich gedacht, aber ihr eigent­li­cher Lebens­raum sind die mitt­leren und höheren Stock­werke des Regenwaldes. 

Lebens­weise als Grund für hohe Überlebensrate? 

Die Wälder Borneos und Suma­tras bieten für Menschen­affen weniger Früchte als die tropi­schen Wälder Afrikas. Sehr wahr­schein­lich ist dies der Grund, warum Orang-Utans nicht in geschlos­senen Sozi­al­ver­bänden leben, sondern mehr oder weniger solitär. Mutter und Kind streifen natür­lich gemeinsam umher. Und ab und zu sammeln sich etliche Tiere um große, frucht­tra­gende Bäume. Ansonsten bleiben Orang-Utans aber für sich, auch wenn die Weib­chen einer Region häufi­geren Kontakt mitein­ander pflegen.

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Beide Umstände — das ganz über­wie­gende Leben in den Bäumen mit wenig Boden­kon­takt und der nur spora­di­sche Kontakt mit Artge­nossen – bewirken offenbar einen besseren Schutz vor Para­siten und Infek­tionen als es bei anderen Menschen­affen der Fall ist. Orang-Utans haben zudem kaum natür­liche Fress­feinde. Sumatra-Orang-Utans müssen zwar am Boden den Tiger fürchten, aber in den Baum­kronen stellt auf Sumatra und Borneo nur der Nebel­parder eine gewisse Bedro­hung für Jung­tiere dar. Das bedeutet, externe Faktoren wie Krank­heiten, Nahrungs­mangel oder Präda­tion (die Bezie­hung zwischen Räuber und Beute) sind bei wild­le­benden Orang-Utans nur in relativ geringem Maß die Todes­ur­sa­chen. Die meisten sterben unter natür­li­chen Bedin­gungen aus Alters­gründen. Ledig­lich Unfälle wie ein Sturz aus den Höhen der Regen­wald­bäume sind seltene Ausnahmen vom alters­be­dingten Tod. 

Spar­sames Nahrungsangebot

Auch die Säug­lings­sterb­lich­keit ist bei unseren Artver­wandten durch­schnitt­lich geringer als bei anderen Menschen­affen. Die aufwach­senden Jung­tiere werden zudem bis zu acht Jahre lang von der Mutter betreut, haben somit eine relativ große Chance, sich ihrer­seits zu vermehren. Warum aber ist der Fort­pflan­zungs­zy­klus bei Orang-Utans insge­samt so lang? Die Gründe dafür liegen sehr wahr­schein­lich in der schon erwähnten Nahrungs­si­tua­tion, die von längeren Peri­oden der Nahrungs­knapp­heit geprägt ist. Es lässt sich ein Zusam­men­hang zwischen der Verfüg­bar­keit von Futter und den Zeit­in­ter­vallen zwischen den Geburten erkennen. So gebären Orang-Utans in Gefan­gen­schaft (Zoo, Tier­park, usw.) im Durch­schnitt zwei Jahre früher als wilde Orang-Utans. Dennoch ist die Säug­lings­sterb­lich­keit trotz ernäh­rungs­phy­sio­lo­gi­scher Vorteile und tier­ärzt­li­cher Versor­gung in Gefan­gen­schaft höher.

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Alles steht und fällt mit dem Wald 

Das oben Gesagte wurde haupt­säch­lich in größeren und unge­störten Wald­ge­bieten doku­men­tiert. Orang-Utans, die in klei­neren Habi­taten leben, errei­chen die hohen Über­le­bens­raten wahr­schein­lich nicht. Und so gut sie auch an ihren Lebens­raum ange­passt sind, so verwundbar sind sie eben auch. Zwar besitzen sie durchaus eine gewisse Anpas­sungs­fä­hig­keit, aber je mehr mensch­ge­machten Risiken sie ausge­setzt sind, desto häufiger wird ihnen ihre geringe Repro­duk­ti­ons­rate zum Verhängnis. Die Orang-Utans brau­chen unab­dingbar ihre Regenwälder! 

 

Quelle: Maria A. van Noor­dwijk und andere: The slow ape: High infant survival and long inter­birth inter­valls in wild oran­gutans, 2018 

Wieder ille­galen Holz­ein­schlag in Mawas entdeckt

Wieder ille­galen Holz­ein­schlag in Mawas entdeckt

Die Torf­moor­wälder von Mawas sind noch immer bedroht – insbe­son­dere in den Berei­chen, in denen BOS tätig ist. Erst im August 2018 beschlag­nahmte die örtliche Polizei knapp 800 illegal gefällte Baum­stämme. Nun hat ein Team des BOS-Auffors­tungs­pro­gramms in Mawas Hunderte weitere illegal gefällter Baum­stämme entdeckt.

Erst letzte Woche hatte das Patrouil­len­team, das mit der Über­wa­chung der 309.000 Hektar großen Fläche noch bestehenden und in den neun­ziger Jahren gero­deten Torf­moor­waldes betraut ist,  erneut Hunderte gefällter Baum­stämme mit einem geschätzten Volumen von rund 200 Kubik­me­tern im Mant­angai River entdeckt. Als das Team weiter in die Gegend von Rantau Upak in Mang­katip und den Telu-See fuhr, entdeckten sie noch weitere Baum­stämme, die zum Weiter­trans­port bereit im Fluss schwammen. 

Die Stämme werden von der Polizei beschlagnahmt
Die Stämme werden von der Polizei beschlagnahmt

Da unser Team nicht über die recht­li­chen Befug­nisse verfügt, gegen solche Verstöße vorzu­gehen, wurden die Funde unver­züg­lich der regio­nalen Natur­schutz­be­hörde BKSDA und der örtli­chen Polizei gemeldet. 

Auf den noch bestehenden Kanälen werden die illegal gefällten Stämme gesammelt und abtransportiert
 

Mawas-Programm-Manager Jhanson Regalino äußerte sich enttäuscht und verär­gert zu diesen Neuig­keiten und ist extrem besorgt über die drohenden nega­tiven Auswir­kungen des weiterhin gras­sie­renden ille­galen Holz­ein­schlags in dieser Region. „Schät­zungen gehen davon aus, dass 2019 ein sehr heißes Jahr werden wird. Durch die fort­ge­setzten ille­galen Rodungen wird sich die Situa­tion sicher­lich verschlim­mern. Je mehr Wald­flä­chen gerodet werden, desto größer ist die Gefahr, dass Brände entstehen. Daher müssen wir die Patrouillen und unsere Bemü­hungen im Brand­schutz in dieser Region verstärken. Durch die Zusam­men­ar­beit von Inter­es­sen­gruppen wie der Forest Protec­tion Unit (KPHL), der BKSDA, der Polizei und den ansäs­sigen Gemeinden vor Ort können wir alle diese Region schützen“, betont Jhanson Regalino.

Unsere Patrouillen entdeckten Hunderte illegal gefällter Baumstämme
 

Um ille­gale Holz­ein­schläge in der Mawas-Region zu verhin­dern, ist es eine wich­tige Aufgabe von BOS, vor Ort für alter­na­tive Einkom­mens­quellen zu sorgen. Denn mit hung­rigen Menschen über Wald- und Orang-Utan-Schutz zu spre­chen, ist ein sinn­loses Unter­fangen. Wir möchten, dass die Menschen nicht gegen bestehende Gesetze und gegen die Natur arbeiten müssen, um ihren Lebens­un­ter­halt verdienen zu können. Darum schaffen wir Einkom­mens­mög­lich­keiten, unter anderem in den Wald­schulen, beim Aufforsten, beim Verschließen der Kanäle, im Brand­schutz und natür­lich in den Patrouil­len­teams. Denn gäbe es keine von BOS ausge­bil­deten und finan­zierten Patrouillen, dann wäre auch dieser Fall von ille­galem Holz­ein­schlag unent­deckt geblieben.

Helfen Sie uns, Mawas aufzu­forsten und den Menschen vor Ort wirt­schaft­liche Sicher­heit zu schenken. Spenden Sie einen Baum für Mawas.

 

Der wilde Norden Sumatras

Der wilde Norden Sumatras

Sumatra ist zum größten Teil vom tropi­schen Regen­wald bedeckt, der 2004 als Natur­denkmal in die UNESCO Welt­erbe-Liste aufge­nommen wurde. Entspre­chend viel gibt es zu entde­cken. In den Wäldern lebt eine große Viel­falt von Tieren und Pflanzen.

3.500 Pflan­zen­arten wurden im Park gezählt, darunter viele ende­mi­sche Orchi­deen und Farne. Hier ist auch der durch Jagd, Abhol­zung und Tier­handel vom Aussterben bedrohte Sumatra-Orang-Utan zu Hause. Bukit Lawang, ein kleiner Ort am Rande des Natio­nal­parks, ist bekannt für seine Projekte zum Schutz der Orang-Utans. Das machte den Ort zur belieb­testen Touris­ten­at­trak­tion in Sumatra. Von dort starten Dschun­gel­touren, bei denen man die Orang-Utans, die soge­nannten Wald­men­schen, hautnah erleben kann. Sehens­wert ist auch der Tobasee, einer der größten und tiefsten Berg­seen der Welt. Ein Film von Monika Birk

Wildes Indo­ne­sien (5)

Wildes Indo­ne­sien (5)

Die letzte Folge dieser Doku-Reihe widmet sich den Repti­lien, der am stärksten vertre­tenen Tierart in Indo­ne­sien. Das tropi­sche Klima bietet den wech­sel­warmen Tieren ideale Lebens­be­din­gungen. Die Viel­falt reicht von kleinen Flug­ge­ckos über Wasser­schlangen bis hin zur größten Echse der Welt. Um ihr Über­leben zu sichern, sind sie alle mit Panze­rungen, Gift­drüsen oder auch extrem schafen Krallen ausgestattet. 

Wildes Indo­ne­sien (4)

Wildes Indo­ne­sien (4)

In dieser Episode der Doku-Reihe lassen sich zahl­reiche Geheim­nisse Indo­ne­siens entde­cken. Viele Tier­arten, wie die panz­erlose Weich­schild­kröte, das nied­liche Baum­kän­guru oder die faszi­nie­renden Para­dies­vögel, sind nirgendwo sonst auf der Welt anzutreffen.