Sechse kamen in den Regenwald

Sechse kamen in den Regenwald

Der Natio­nal­park Bukit Baka Bukit Raya in Zentral­ka­li­mantan hat im März sechs neue rothaa­rige Bewohner hinzu­ge­wonnen. Paijah, Rosidin, Danida, Tristan und das Mutter-Kind-Duo Buntok and Borneo wurden zusammen ausge­wil­dert. Einige von ihnen trafen sich schon kurz nach der Auswil­de­rung wieder. Unser Post-Release-Moni­to­ring-Team aus Lewun Kahio war ihnen hart auf den Fersen. 

Paijah ist eher eine zurück­hal­tende Zeit­ge­nossin. Ihren ersten Tag in Frei­heit begann sie vorsichtig mit dem sorg­fäl­tigen Beob­achten ihrer Umge­bung. Später machte sie sich auf Futter­suche und baute ihr erstes Nacht­nest in der Wildnis. Gleich in ihrer ersten Woche in Frei­heit traf Paijah auf den starken Rosidin.

Die zurückhaltende Paijah hat sich schon gut eingeleb
Die zurück­hal­tende Paijah hat sich schon gut eingeleb

Der 20-jährige Rosidin, der nur zwei Monate in der Obhut der BOS-Foun­da­tion verbringen musste, zeigte uns gleich, dass der Regen­wald seine Heimat ist und er nirgendwo anders hinge­hört – obwohl er auf dem linken Auge blind ist. Kaum wurde sein Käfig geöffnet, klet­terte er flink den nächst­ge­le­genen Baum hinauf, arbei­tete sich geschickt und schnell von Ast zu Ast und erkun­dete neugierig sein neues Zuhause. 

Rosidin genießt seine wiedergewonnene Freiheit

Rosidin genießt seine wieder­ge­won­nene Freiheit

Man konnte es ihm direkt ansehen, wie sehr er seine wieder­ge­won­nene Frei­heit genießt. So wunderte sich auch niemand aus dem Beob­ach­tungs­team, dass sich Rosidin immer die ausge­spro­chen hohen Bäume ausge­sucht hat, um in deren Geäst seine ersten Schlaf­nester zu bauen.

Danida erkundete forsch ihren neuen Lebensraum
Danida erkun­dete forsch ihren neuen Lebensraum

Danida ist im Gegen­satz zu Paijah nicht so zurück­hal­tend. Die 13-Jährige machte den Regen­wald des Natio­nal­parks sofort zu ihrem Spiel­platz und verschaffte sich von den höchsten Baum­kronen einen ersten Über­blick über ihren neuen Lebens­raum. Als Danida die Anwe­sen­heit unserer Team­mit­glieder bemerkte, äußerte sie die typi­schen Kuss­ge­räu­sche, mit denen Orang-Utans ihren Unmut kundtun. Später ging sie auf Futter­suche und traf dabei traf dabei auf Tristan. 

Tristan auf Entdeckungstou

Tristan auf Entdeckungstour

Der drei Jahre ältere und attrak­tive Tristan genoss sicht­lich seine ersten Tage in Frei­heit und erkun­dete wie die ebenso drauf­gän­ge­ri­sche Danida sein neues Zuhause. Kraft­voll schwang er sich von Ast zu Ast, suchte intensiv nach Futter und legte entspannte Ruhe­pausen in den Baum­kronen ein. 

Buntok und Borneo
Buntok und Borneo

Auch Buntok und ihr einjäh­riger Sohn Borneo können endlich ganz natür­lich in der Wildnis leben. Mama Buntok entwi­ckelte schnell eine natür­liche Routine in ihrem Tages­ab­lauf. Sie sammelte eine Menge unter­schied­li­cher Früchte, die der junge Borneo probieren durfte. So lernt ein junger Menschen­affe von seiner Mutter. Sie wird Borneo noch eine ganze Weile beibringen, wie man richtig klet­tert, wo man die besten Früchte findet und wie man sich als Orang-Utan zu verhalten hat. 

Wir sind glück­lich, berichten zu können, wie gut sich alle sechs einge­lebt haben und wie gesund und munter sie sind. Nun liegt eine Zukunft als wilde Orang-Utans vor ihnen. 

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Der Tier­arzt bittet zum Check

Der Tier­arzt bittet zum Check

Das unsere Orang-Utans in den Rettungs­zen­tren immer fit und gesund sind, liegt uns sehr Herzen. Aus diesem Grund führen wir mit all unseren Schütz­lingen regel­mä­ßige Gesund­heits­checks durch – auch wenn die Besuche beim Tier­arzt nicht bei allen Orang-Utans beliebt sind. 

Kürz­lich mussten die Schüler der Wald­schul-Gruppe 1 aus dem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari zur tier­me­di­zi­ni­schen Unter­su­chung antreten. Diese Arzt­be­suche dienen der Über­wa­chung des allge­meinen Gesund­heits­zu­stands unserer Orang-Utans, da wir so bei viel­leicht noch unbe­merkten Erkran­kungen sofort reagieren können und eine Anste­ckung weiterer Tiere vermeiden. Dabei werden die Tiere gewogen und gemessen, es werden Blut­proben entnommen, Rönt­gen­bilder ange­fer­tigt sowie Kiefer und Zähne unter­sucht. Entde­cken unsere Tier­ärzte bei diesen Kontrollen eine mögli­cher­weise über­trag­bare Krank­heit, wird der infi­zierte Orang-Utan sofort unter Quaran­täne gestellt, um ihn intensiv zu behan­deln und die Ausbrei­tung der Krank­heit zu verhindern.

Am Tag der Gesund­heits­checks holten unser Mitar­beiter die Wald­schüler in ihren Schlaf­quar­tieren ab und brachten sie mit dem Auto zur Klinik. Ames, Davi, Jeje, Andreas, Riana, und Sally stiegen artig ein, nur Mayer und Leann hatten gar keine Lust auf den Arzt­be­such. Sie klam­merten sich fest anein­ander – bis das große Wiegen anstand. Dann mussten wir sie trennen. 

 

Mayer und Leann halten sich aneinander fest
Mayer und Leann halten sich anein­ander fest

Während der Unter­su­chungen waren Mayer und Sally, die sonst sehr aktiv sind, uner­wartet ruhig. Eine ange­nehme Über­ra­schung für unsere Tier­ärzte, die mit dem wilden Haufen ganz schön zu tun haben. 

Beim Wiegen
Beim Wiegen

 

Röntgenaufnahmen
Röntgenaufnahmen

 

Diese Gesund­heits­checks bedeuten für unsere Mitar­beiter immer arbeits­reiche Tage. Denn die Unter­su­chungen brau­chen ihrer Zeit und die Rassel­bande hält das Team ordent­lich auf Trab. Darum ist ein ganzes Team aus Tier­ärzten, Baby­sit­tern und Pfle­gern einen Tag mit den acht Tieren beschäftigt. 

Nach einem vollen Tag konnten die acht Pati­enten am Abend als gesund entlassen werden – und durften sich erstmal auf dem Spiel­platz austoben. Für die Ärzte und Pfleger ging es am nächsten Tag weiter. Dann mussten Anthony, Yordanka, Pedro, Serge, George und Harriet auf Herz und Nieren geprüft werden. 

Die Gesund­erhal­tung unserer jungen Orang-Utans ist für den Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess von ganz grund­le­gender Bedeu­tung. Die regel­mä­ßigen Gesund­heits­checks helfen uns dabei sicher­zu­stellen, dass möglichst viele Orang-Utans ihre zweite Chance auf ein Leben in der Frei­heit des Regen­waldes von Borneo bekommen. 

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Hannover Mara­thon 2019

Hannover Mara­thon 2019

30 Schü­le­rinnen und Schüler, unter­stützt von sechs Lehrern laufen beim HAJ Hannover Mara­thon am 7. April 2019 im Staf­fel­lauf für die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans und den Regenwald. 

Die Jugend­li­chen besu­chen die Inter­na­tio­nale Schule Hannover Region GmbH (ISHR), die es sich zur Aufgabe macht, ihre Schü­le­rinnen und Schüler auch auf die drän­genden globalen Probleme dieser Welt vorzu­be­reiten. Make a Change ist nicht nur das Motto der #Fridays­For­Fu­ture-Bewe­gung. Auch beim dies­jäh­rigen Hannover Mara­thon gehen Kids für eine bessere Zukunft auf die Straße.

 

Neben der öffent­li­chen Aufmerk­sam­keit, die die Jugend­li­chen mit ihrer Aktion errei­chen wollen, sammeln sie auch Spenden für BOS Deutsch­land. Zur Unter­stüt­zung der Läufe­rinnen und Läufer schickt BOS auch einen (fast echten) Orang-Utan vorbei, der am Start- und Ziel­punkt die Sportler anfeuern wird.

Die Regio­nal­gruppe Köln legt los

Die Regio­nal­gruppe Köln legt los

Die Sonne scheint — das Star­si­gnal für unsere Ehren­amt­li­chen der BOS-Regio­nal­gruppe Köln, um am Sonntag, den 7. April mit einem BOS-Info­stand vor dem Menschen­af­fen­haus im Kölner Zoo auf Besu­cher zu warten.

Hier erfahren Sie von 10 bis 16 Uhr etwas über die Bedro­hung der Orang-Utans und des Regen­waldes. Bei Verlo­sungen können Sie schöne Preise gewinnen. Und natür­lich erfahren Sie aus erster Hand, wie Sie BOS und die Orang-Utans unter­stützen können. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie.

Great Migra­tions — Das große Wunder der Tierwanderungen

Great Migra­tions — Das große Wunder der Tierwanderungen

Die größten Tier­wan­de­rungen der Erde laufen nach exakten Zeit­plänen ab. Jedes Indi­vi­duum wird von einer inneren, mit den biolo­gi­schen Chro­no­me­tern seiner Artge­nossen auf geheim­nis­volle Weise synchro­ni­sierten Uhr ange­trieben. Gemeinsam legen die Tiere nicht selten Tausende von Kilo­me­tern zurück. 

Ihre Ziele sind dabei recht klar: Es geht um Nahrung, Paarung, Brut­pflege. „Great Migra­tions“ begleitet die Reisenden durch das Eis der Antarktis und die Salz­wüsten Bots­wanas. Ganz gleich, wo auf diesem Planeten die Wande­rung beginnt: Milli­arden von Tieren nehmen die härtesten Stra­pazen auf sich, um ihr eigenes Über­leben und das ihrer Art zu sichern. Ob die Walrösser der Arktis, die Walhaie in der Karibik, die Zebras der ostafri­ka­ni­schen Savanne, die Orang-Utans Borneos, die Gabel­böcke der nord­ame­ri­ka­ni­schen Prärie oder Schwärme von winzigem Plankton irgendwo in den Welt­meeren für all diese Tiere ist das Leben ein stän­diger Wett­lauf gegen die Zeit. Tag für Tag.

Treff­punkt Regenwald

Treff­punkt Regenwald

Letztes Jahr im Juli begann für Bulan, Nanda und Ananda ihr neues Leben, als sie im Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park ausge­wil­dert wurden. Jetzt, acht Monate später, hat unser Post-Release-Moni­to­ring-Team die drei Orang-Utans aufge­spürt und eine Weile lang beob­achten können.

Ganz in der Nähes des Ortes Karangan Sebindang trafen unsere Kollegen auf Bulan. Sie sah glück­lich und gesund aus, wie sie sich da im Blät­ter­dach der Bäume ausruhte und genüss­lich eine Wald­frucht nach der anderen verspeiste. 

Bulan
Bulan

Während das eine Team damit beschäf­tigt war, Bulan zu beob­achten, empfing das andere PRM-Team ein Signal. Es waren Nanda und ihr Sohn Ananda. Schnell spürten die Kollegen das Mutter-Sohn-Gespann auf und über­zeugten sich aus sicherer Entfer­nung vom guten Zustand der beiden. Auch diese zwei Orang-Utans machten einen gesunden Eindruck und verzehrten genüss­lich, alles was die Gegend so hergab, wie Ratt­an­sprossen, Feigen und guaven­ähn­liche Früchte. Zwischen­durch unter­bra­chen sie ihr veganes Mahl, um sich leckere Termiten schme­cken zu lassen. Im Anschluss spielte der kleine Ananda etwas abseits seiner Mutter. Diese ließ ihn dabei jedoch nicht aus den Augen. Ganz so, wie es typisch für Orang-Utan-Mamas ist.

Nanda und Ananda
Nanda und Ananda
Ananda
Ananda

Am Nach­mittag gesellte sich die 15-jährige Dina zu den beiden. Sie war am 15. August 2018 ausge­wil­dert worden. Auch diese Orang-Utan-Dame schien sich gut einge­lebt zu haben und machte einen gesunden und zufrie­denen Eindruck.

Dina
Dina

Bulan, Nanda und Dina teilen alle die gleiche herz­zer­rei­ßende Geschichte. Jede von ihnen verlor ihre Mutter in jungen Jahren und jede von ihnen wurde von Menschen gefangen genommen. Nach ihrer Rettung lebten sie viele Jahre im Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng. Dort lernten sie endlich alle Fähig­keiten, die sie für das Über­leben in der Wildnis so drin­gend benö­tigen. Nachdem sie ihre Reha­bi­li­ta­tion erfolg­reich gemeis­tert hatten, wurden die drei Orang-Utans für den Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park ausge­wählt. „Es ist berüh­rend, diese drei ehema­ligen Schütz­linge wieder­zu­treffen. Zu sehen, wie gut sie sich zurecht­finden und was sie nun für ein schönes Leben in Frei­heit führen, ist ein wunder­volles Geschenk“, sagt die PRM-Koor­di­na­torin des Nationalparks.

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