Ein Feuer­aus­bruch nahe unserer Aufforstungsgebiete

Ein Feuer­aus­bruch nahe unserer Aufforstungsgebiete

Am Mittag des 26. September brach 900 Meter von unserer Auffors­tungs­fläche des „Lebenswald“-Projekts im Torf­moor von Mawas ein Brand aus. Entdeckt wurde der Brand­herd vom Feuer­über­wa­chungs­turm unserer Auffors­tungs­fläche. Sofort haben wir alle Kräfte vor Ort gebün­delt, um das Feuer zu bekämpfen.

Aktuell sind unsere Teams in stän­diger Alarm­be­reit­schaft. In der noch anhal­tenden Trocken­zeit besteht ständig die Gefahr von mögli­chen Feuer­aus­brü­chen. Doch da dieses Jahr auch noch das El-Niño-Phänomen hinzu­kommt, fürchten wir nach wie vor das Schlimmste. Und hoffen auf das Beste!

Wir haben uns vorbereitet

Denn seit den drama­ti­schen Brand­jahren 2015 und 2019 haben wir – dank der Hilfe unserer Spen­de­rinnen und Spender und mit Unter­stüt­zung des Bundes­mi­nis­te­riums für wirt­schaft­liche Zusam­men­ar­beit und Entwick­lung (BMZ) – viel in den Brand­schutz und in die Brand­be­kämp­fung inves­tieren können. Das könnte nun unsere Rettung sein und uns vor drama­ti­schen Zerstö­rungen bewahren.

Regel­mä­ßige Kontrollen

So gehört es zu unserer Feuer­schutz­rou­tine, dreimal am Tag von den Über­wa­chungs­türmen aus das Gebiet und die Umge­bung zu kontrol­lieren. So wurde auch der aktu­elle Brand entdeckt, der sich bis zum Abend auf 600 Metern ausbrei­tete und damit bis auf 300 Meter an unsere „Lebenswald“-Aufforstungsfläche heranfraß.

Zusätz­lich patrouil­lieren wir rund um das Auffors­tungs­ge­biet morgens, nach­mit­tags und abends mit dem Wasser­fahr­zeug und führen auch zu Fuß Patrouillen an brand­ge­fähr­deten Stellen durch. Dabei helfen uns auch Stege, die wir im schwer zugäng­li­chen Torf­moor errichtet haben.

Mehr zum Thema Torf­moor in Mawas und den beson­deren Herausforderungen.

Moor muss nass

Das Mawas-Gebiet wurde in den neun­ziger Jahren für ein geschei­tertes Reis-Projekt groß­flä­chig gerodet und mit kilo­me­ter­langen Kanälen trocken­ge­legt. Stück für Stück blockieren wir nun diese Kanäle mit Stau­dämmen, wodurch das Wasser nicht mehr so leicht abfließen kann, also im Boden bleibt und nach und nach den Moor­boden wieder­vernässt. Das ist eine Mammut­auf­gabe, die uns noch viele Jahre beschäf­tigen wird. Doch erste Erfolge können wir verbu­chen. Gerade rund um die „Lebens­wald“-Auffors­tungs­fläche konnten wir bereits 45 Stau­dämme errichten, die gut funk­tio­nieren und das Wasser in den und um die Kanäle steigen lassen.

Staudammbau Lebenswald Mawas
Mit Stau­dämmen blockieren wir die Kanäle rund um unsere Auffors­tungs­flä­chen, sodass das Wasser nicht mehr so leicht abfließen kann

Die rich­tige Ausrüs­tung ist vorhanden

So haben die von uns ausge­bil­deten Feuer­lösch­teams, die sich, nach Entde­ckung des Brandes sofort mit Motor­pumpen, Schläu­chen und weiterem Werk­zeug auf den Weg machten, vor Ort aktuell ausrei­chend Wasser zur Verfü­gung, um zu löschen.

Aber nicht nur dafür: Damit sich der Brand nicht weiter ausbreitet, ist es entschei­dend, die Flächen rund­herum, in denen sich das Feuer voraus­sicht­lich ausbreiten wird, mit Hilfe von Schläu­chen zu befeuchten. Auch dafür ist ein höherer Wasser­stand in den Kanälen und die Versor­gung mit instal­lierten Hydranten essenziell.

Keine Selbst­ver­ständ­lich­keit

Was viel­leicht so selbst­ver­ständ­lich klingen mag – ausrei­chend Lösch­wasser, Pumpen, Schläuche, einstu­dierte Routinen, Über­wa­chungs­türme – ist es in den entle­genen Gebieten auf Borneo keines­wegs. Nur dank inten­siver Arbeit und Inves­ti­tionen in den zurück­lie­genden sieben Jahren, sind wir heute auf diesem Stand. Und können Bränden schneller und effi­zi­enter etwas entge­gen­setzen als 2015 und 2019. Noch hoffen wir, dass wir aus dieser Trocken­zeit glimpf­lich davon­kommen. Doch unsere Nerven sind ange­spannt. Und noch regnet es nicht auf Borneo.

Gemeinsam haben wir schon viel errei­chen können. Und mit Ihrer Unter­stüt­zung stellen wir uns allen Heraus­for­de­rungen, die noch auf uns warten. Vielen Dank dafür.

Orang-Utan-Männ­chen Petto zeigt uns seine wilde Seite

Orang-Utan-Männ­chen Petto zeigt uns seine wilde Seite

Ein ganzes Jahr ist vergangen, seit wir Petto zuletzt im Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­park begegnet sind. Andert­halb Jahre liegt seine Auswil­de­rung mitt­ler­weile zurück. Wie gut sich das 18-jährige Männ­chen inzwi­schen im Regen­wald einge­lebt hat, konnte unser Team jetzt beobachten.

Erin­nern Sie sich an Petto? Wir haben ihn ziem­lich vermisst, denn das Orang-Utan-Männ­chen hält sich offenbar tief im Dschungel des Bukit Baka Bukit Raya Natio­nal­parks auf und hat eine ganze Zeit lang nicht die Pfade unserer Post-Release Moni­to­ring-Teams gekreuzt.

Natür­lich ist es absolut erwünscht, dass sich „unsere“ Orang-Utans fern halten von Menschen. Und trotzdem ist es für uns auch wichtig zu doku­men­tieren, wie es den Ausge­wil­derten ergeht, wie sie sich in Frei­heit entwi­ckeln, ob sie gesund sind und viel­leicht Nach­wuchs haben.

Zwei Orang-Utans in Regenwald
Ating und Petto (unten) am Tag ihrer Auswil­de­rung im Dezember 2021

Die Freude war groß, Petto ausgiebig beob­achten zu können

Unser Team sich­tete ihn in der Nähe des Rangan Nongai-Gebietes, welches für seine einzig­ar­tige Fels­for­ma­tion bekannt ist, die immer dann sichtbar wird, wenn das Wasser des Flusses zurück­geht. Dort saß Petto auf einem Ast eines Keruing-Baumes (Dipte­ro­carpus retusus) in etwa elf bis 15 Metern Höhe. Auf den ersten Blick war für die Ranger die gute körper­liche Verfas­sung des Orang-Utans erkennbar. Im Laufe des Tages konnten sie außerdem beob­achten, wie aktiv das Männ­chen sich verhält.

Über Stunden beschäf­tigte sich Petto damit, viel­fäl­tiges Futter im Dschungel zu suchen: Bambus­sprossen, Ketepeng-Blätter (Senna alata), Rattan­körner und Orchi­deen fanden sein Gefallen. Auch Ameisen und Termiten verschlang er genüss­lich. Ein derart abwechs­lungs­rei­cher Spei­se­plan ist ein sehr gutes Zeichen dafür, dass das Orang-Utan-Männ­chen gut in freier Wild­bahn zurechtkommt.

Unser Team beob­achtet Petto bei der Futter­suche, beim Nestbau und bei Lautäußerungen

Natür­lich bemühten sich die Ranger, Abstand zu halten und den Orang-Utan nicht zu stören. Trotzdem machte Petto im Laufe des Tages deut­lich, dass ihm selbst dieser mensch­liche Kontakt zu viel ist: Mehr­mals klet­terte er hinunter auf den Boden und rüttelte aggressiv an Bäumen, um seinen Unmut deut­lich zu machen. Glück­li­cher­weise konnte sich unser Team rasch zurück­ziehen, so dass Petto sich beru­higte und in die Bäume zurück klet­terte, bis er schließ­lich ganz außer Sicht­weite verschwand.

Vom ruhigen Wald­schüler zum wilden Orang-Utan

Vor seiner Auswil­de­rung war Petto ein ruhiger Orang-Utan, den die Anwe­sen­heit von Menschen übli­cher­weise nicht störte. Und das, obwohl er zum Zeit­punkt seiner Rettung Schlimmes erlebt hatte.

Orang-Utan-Junge
Petto als junger Waldschüler

So durch­lief er die Wald­schule erfolg­reich und lernte von den BOS-Baby­sit­tern alles, was er für sein Leben in Frei­heit braucht. Doch obwohl mensch­li­cher Kontakt während der Reha­bi­li­ta­tion unver­meid­lich ist, sind Orang-Utans vor allem wilde Tiere, die in ihren natür­li­chen Lebens­raum gehören, wo sie nicht von Menschen gestört werden sollten.

Die jüngste Begeg­nung hat uns bewiesen, dass Petto sich in den andert­halb Jahren seit seiner Auswil­de­rung bestens an die neuen Lebens­be­din­gungen ange­passt hat.

Petto weiß sich zu benehmen

Jetzt, da er frei ist und die Wahl hat, meidet er die Nähe von Menschen. Und genau deshalb erfüllt uns die letzte Begeg­nung mit ihm mit großer Freude. Denn Petto hat sich unserem Team mit absolut typi­schen Verhal­tens­weisen für einen wilden Orang-Utan gezeigt. Er lebt nun halb-solitär und baut sich einen Lebens­raum auf, den er vor anderen verteidigt.

Orang-Utan im Regenwald
Allein, aber nicht einsam: Orang-Utans leben in Frei­heit halb-solitär

Wir sind nun über­zeugter denn je, dass Petto bestens in seinem wilden Lebens­raum zurecht­kommt, für eine neue Gene­ra­tion sorgen und als „Gärtner des Waldes“ ganz nebenbei das gesunde Funk­tio­nieren des gefähr­deten, tropi­schen Ökosys­tems unter­stützen wird.

Noch immer warten etwa 400 Orang-Utans in unseren Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren in Zentral- und Ost-Kali­mantan auf ihre Auswil­de­rung. Wenn Sie eine Paten­schaft für eines der Tiere über­nehmen, können Sie dessen Reha­bi­li­ta­tion bis hin zur Auswil­de­rung hautnah miter­leben. Wir freuen uns über jede Unterstützung!

Das Leiden der Primaten auf Social Media – und was man dagegen tun kann

Das Leiden der Primaten auf Social Media – und was man dagegen tun kann

Die erschre­ckende Wahr­heit hinter vermeint­lich süßen Primaten-Posts auf Social Media zeigt der aktu­elle Report „Versteckte Qual: Das Leiden von Makaken für Social-Media-Content“ der Social Media Animal Cruelty Coali­tion (SMACC). Was hier am Beispiel der Makaken detail­liert ausge­wertet und analy­siert wurde, gilt aller­dings ebenso für Orang-Utans und andere Wild­tiere: Sie werden für Reich­weite und damit letzt­lich für den Profit nicht nur ausge­beutet, sondern teil­weise bis zum Tod gequält. Und jeder Like und jeder Kommentar unter­stützt das Leiden der Tiere.

„Oh, wie süß!“ „Ich will auch einen!“ Und dazu Millionen von Herzen in den Kommen­taren! So schallt es aus den Sozialen Medien, wenn Primaten wie Makaken, Schim­pansen oder Orang-Utans in Klei­dung gezeigt werden, Golf­carts fahren, Küss­chen verteilen, gebadet werden, Kuchen essen, im Arm kuscheln, gewin­delt werden, und so weiter. Doch was vermeint­lich so nied­lich, so liebe­voll, so fürsorg­lich scheint, ist in den meisten Fällen mit unfass­barem Tier­leid verbunden.

Orang-Utan-Baby in Babystrampler blickt aus Holzkäfig
2016 hatten wir ein Foto von Jelapat bei Face­book entdeckt. Gemeinsam mit der Natur­schutz­be­hörde BKSDA konnte der Orang-Utan-Junge in einem Dorf in Zentral-Kali­mantan befreit werden. Ein Mann hatte ihn am Rande einer Gold­mine entdeckt und ihn einige Monate als Haus­tier gehalten

Denn all diese Tiere sind Wild­tiere, die ihren Müttern geraubt und durch Angst, Futter­entzug und Gewalt dres­siert wurden. Und sie sind nicht für das Leben als Haus­tier geeignet!

Begehr­lich­keiten werden geweckt

Das Milli­ar­den­ge­schäft Wild­tier­handel floriert und jedes Video weckt neue Begehr­lich­keiten, Primaten oder auch Wild­katzen, Repti­lien, Vögel oder Insekten als Heim­tier halten zu wollen. Je exoti­scher, je nied­li­cher, je begehrter.

Am Beispiel der Makaken beleuchtet der SMACC-Report die grau­same Realität hinter dem beliebten Primaten-Content auf YouTube, Face­book & Co. Doch die Tierart ist austauschbar. Auch Orang-Utans müssen unter dem Trend leiden. Auch wir retten immer wieder Wald­men­schen, die Kinder­klei­dung tragen müssen, die mit Menschen­nah­rung gefüt­tert werden, die unter Drogen gesetzt als Pres­ti­ge­ob­jekt gehalten wurden. Und die Videos von verfet­teten Orang-Utans, die in Menschen­klei­dung einen Angel­aus­flug machen, Fußball spielen oder einen Tag am Strand „genießen“, brechen uns das Herz.

Oft werden wir gefragt, ob wir die Tiere nicht aus solchen Haltungen retten können. Doch so einfach ist das leider nicht immer. Selbst falls bekannt ist, wo die Tiere sich befinden, gelten in vielen Ländern laxere Gesetze. Und Privat­be­sitz ist dann eben Privat­be­sitz. In Indo­ne­sien arbeiten wir gemeinsam mit den Behörden, denn die Haltung von Orang-Utans ist dort gesetz­lich verboten. In Dubai oder den USA zum Beispiel sieht das leider anders aus.

Machtlos sind wir aber nicht. Jeder Einzelne von uns kann etwas tun!

  1. Infor­mieren Sie sich über die natür­li­chen Lebens­weisen der Tiere! Je mehr Sie wissen, desto leichter erkennen Sie, ob die Haltung des Tieres artge­recht ist oder nicht.
  2. Schauen Sie sich solche Videos nicht an! Jeder Aufruf macht die Videos beliebter und sorgt für mehr Einnahmen.
  3. Reagieren und kommen­tieren Sie nicht bei solchen Beiträgen! Jede Inter­ak­tion, jedes Like oder Dislike und jeder Kommentar (auch nega­tive) belohnt der Algo­rithmus und macht die Beiträge damit noch popu­lärer und erhöht ihre Reichweite.
  4. Teilen Sie solche Beiträge nicht! Auch nicht, um auf das Tier­leid aufmerksam zu machen. Denn auch das erhöht die Reich­weite und führt somit zum Erfolg des Beitrags und zur Unter­stüt­zung des Tierleids.
  5. Melden Sie Beiträge, in denen Tiere ausge­beutet oder gequält werden direkt an die jewei­lige Platt­form! Wie das geht, sehen Sie in dieser Anlei­tung.
  6. Spre­chen Sie darüber in Ihrem Freundes- und Bekann­ten­kreis und machen Sie auf das Problem aufmerksam! Die wenigsten Menschen sind sich bewusst, welches Leid hinter diesen Inhalten steckt.
  7. Besu­chen Sie z. B. bei Urlaubs­reisen keine Zoos oder Vergnü­gungs­parks, in denen Wild­tiere in Shows vorge­führt werden oder für Erin­ne­rungs­bilder mit Besu­che­rinnen oder Besu­chern posieren müssen! Mit Ihrer Unter­schrift können Sie unsere Peti­tion zum Thema unterstützen.
  8. Vergessen Sie nie: Wild­tiere sind keine Haustiere!

Mit Ihrer Spende unter­stützen Sie unsere Arbeit für die Orang-Utans und viele andere bedrohte Wild­tiere, die den Lebens­raum mit ihnen teilen — zum Beispiel auch Makaken.

Daisy taucht wieder auf – mit einem Baby!

Daisy taucht wieder auf – mit einem Baby!

Unser Post-Release Moni­to­ring (PRM) Team im Bukit Batikap Schutz­wald beob­ach­tete kürz­lich zwei beson­dere Besu­cher in der Nähe des Totat Jalu Moni­to­ring Camps. Ein Orang-Utan-Weib­chen, das später als Daisy iden­ti­fi­ziert wurde, begeg­nete ihnen im Regen­wald – und sie hielt ein Baby in den Armen!

Schon 2013 wurde Daisy in Bukit Batikap (Zentral-Kali­mantan) ausge­wil­dert. Manche erin­nern sich viel­leicht noch aus der Doku-Serie „Insel der Orang-Utans“ (im Original „Oran­gutan Island“ – von Animal Planet) an das inzwi­schen 22 Jahre alte Orang-Utan-Weib­chen Daisy. Seit vielen Jahren hatten wir sie nicht mehr gesehen. Sie war komplett in den Tiefen des Regen­walds abgetaucht.

Seit vielen Jahren hatten wir Daisy nicht gesehen

Umso größer war die Freude, als sie unserem Über­wa­chungs­camp einen Über­ra­schungs­be­such abstat­tete. Vor allem mit dem kleinen Star­gast, der sich in ihren Armen verbarg!

Das PRM-Team konnte zufrieden fest­stellen, während sie der kleinen Familie beim Maniok-Mahl zusah, dass beide Orang-Utans aktiv und bei guter Gesund­heit waren. Daisys Jung­tier scheint erst wenige Wochen alt zu sein und ist damit noch komplett auf sie ange­wiesen. Aber eines beherrschte es hervor­ra­gend: Sich ganz fest an seine Mutter zu klammern.

Das Geschlecht von Daisys Kind konnten wir noch nicht fest­stellen. Aber wir sind sicher, dass es sich unter der Anlei­tung von Daisy zu einem unab­hän­gigen und geschickten, wilden Orang-Utan entwi­ckeln wird.

Jede Spende hilft! Den Orang-Utans und dem Regenwald.

Schon gewusst: Wie Schmet­ter­linge Orang-Utans helfen

Schon gewusst: Wie Schmet­ter­linge Orang-Utans helfen

In Indo­ne­sien gibt es über 2000 Schmet­ter­lings­arten – mehr als in den meisten anderen Ländern der Welt. Sie haben wich­tige Aufgaben für die Biodi­ver­sität und damit auch für den Lebens­raum der Orang-Utans.

Indo­ne­sien gehört zu jenen 17 Ländern auf dieser Welt, die als mega­di­vers gelten. Das heißt: In diesen 17 Ländern lebt die Mehr­zahl aller Spezies, die es auf der Erde gibt. In Indo­ne­sien allein leben über 2.000 Schmet­ter­lings­arten, von denen viele ende­misch sind, also nur dort vorkommen. Viele dieser Arten exis­tieren sogar nur auf einer oder einigen wenigen der indo­ne­si­schen Inseln.

Das ist schon beein­dru­ckend genug. Aber auch die Spezies selbst ist faszi­nie­rend. Schmet­ter­linge durch­laufen in ihrem Leben verschie­dene Stadien, während derer sie ihr Erschei­nungs­bild völlig verän­dern. Am bekann­testen ist natür­lich das Aussehen der erwach­senen Exem­plare aufgrund ihrer bunten Flügel und zerbrech­li­chen Schönheit.

In diesem Stadium sind Schmet­ter­linge bereit, Eier zu legen und sich fort­zu­pflanzen. Außerdem benö­tigen Schmet­ter­linge in dieser Lebens­phase Blüten­nektar und ‑pollen als Nahrung. Ähnlich wie Bienen fliegen sie von einer Blüte zur nächsten und tragen dadurch maßgeb­lich zur Bestäu­bung und letzt­lich auch Verbrei­tung der Pflanzen bei.

Darum sind Schmet­ter­linge für den Erhalt des Lebens­raumes der Orang-Utans enorm wichtig

Orang-Utans leben in Wäldern, verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf Bäumen und ernähren sich von Pflanzen. Dass diese Pflanzen bestäubt werden, ist daher über­le­bens­wichtig für sie.

Tatsäch­lich ist sogar die Anzahl der Schmet­ter­linge und die Viel­falt der Schmet­ter­lings­arten in einem bestimmten Wald­ge­biet entschei­dend. Und die hängt wiederum vom Zustand des Waldes ab: Wie gesund er ist, wie biodi­vers, welche Pflanzen darin wachsen. Denn viele Schmet­ter­lings­arten legen ihre Eier nur auf ganz bestimmten Pflanzen ab.

Fehlen diese Pflanzen in einem Wald – etwa durch Rodung, Umwand­lung in Mono­kul­turen oder Luft­ver­schmut­zung – so verschwinden auch diese Schmet­ter­lings­arten. Ein weiterer Grund ist die Jagd auf Schmet­ter­linge, die aufgrund ihrer Schön­heit begehrte Trophäen und Ausstel­lungs­stücke sind.

Indem Sie uns dabei unter­stützen, den Lebens­raum der Orang-Utans zu schützen, helfen Sie zugleich, die Arten­viel­falt der Schmet­ter­linge auf Borneo zu erhalten. Wir danken Ihnen für Ihre Spende – jeder Betrag hilft!