Welche Fort­pflan­zungs­stra­te­gien verfolgen männ­liche Orang-Utans mit und ohne Backenwülste?

Welche Fort­pflan­zungs­stra­te­gien verfolgen männ­liche Orang-Utans mit und ohne Backenwülste?

In einer aktu­ellen Studie wurden alter­na­tive Fort­pflan­zungs­stra­te­gien männ­li­cher Orang-Utans mit und ohne Backen­wülste unter­sucht. Bishe­rige Beob­ach­tungen basierten haupt­säch­lich auf Quer­schnitts­ana­lysen (Moment­auf­nahmen), aber diese Studie führte erst­mals Längs­schnitt­ana­lysen (Daten wurden an mehr als einem Zeit­punkt erhoben) durch, um Verhal­tens­än­de­rungen im Laufe der Zeit zu bewerten. Die Ergeb­nisse liefern neue Erkennt­nisse über die Paarungs­tak­tiken dieser faszi­nie­renden Primaten.

Bei vielen sich langsam entwi­ckelnden Säuge­tier­arten errei­chen männ­liche Indi­vi­duen die Geschlechts­reife lange bevor sie sekun­däre Geschlechts­merk­male entwi­ckeln. Bei männ­li­chen Orang-Utans wurde beob­achtet, dass sie außer­ge­wöhn­lich lange Entwick­lungs­stopps haben, bevor sie sekun­däre Geschlechts­merk­male wie Backen­wülste entwickeln.

Orang-Utan-Mann ohne Backenwülste im Regenwald
Ein erwach­sener männ­li­cher Orang-Utan ohne Backenwülste

In der Studie unter­suchten die Forschenden die Verbin­dung zwischen dem Vorhan­den­sein von Backen­wülsten und den Fort­pflan­zungs­tak­tiken der Männchen.

Mach das Beste daraus

Die Ergeb­nisse bestä­tigen frühere Studien, die gezeigt haben, dass männ­liche Orang-Utans ohne Backen­wülste eine höhere Gesel­lig­keit mit Weib­chen zeigen und eine höhere Paarungs­rate haben. Sie versu­chen auch häufiger erzwun­gene Paarungen. Männ­chen mit Backen­wülsten hingegen zeigen eine andere Paarungs­stra­tegie, bei der sie lange Rufe (long calls) ausstoßen und auf Weib­chen warten, die sich ihnen nähern. Diese Ergeb­nisse deuten darauf hin, dass Männ­chen ohne Backen­wülste eine “Best-of-a-bad-job”-Paarungsstrategie verfolgen, um einen Konkur­renz­kampf mit anderen Männ­chen zu vermeiden.

Wann ist ein Orang-Utan-Mann ein Orang-Utan-Mann?

Die Entwick­lung alter­na­tiver Fort­pflan­zungs­stra­te­gien bei männ­li­chen Orang-Utans könnte mit der verzö­gerten Entwick­lung sekun­därer Geschlechts­merk­male im Vergleich zur Geschlechts­reife zusammenhängen.

dominater Orang-Utan-Mann mit Backenwülsten sitzt neben Orang-Utan-Weibchen im Regenwald
Orang-Utan-Weib­chen bevor­zugen starke Männer

Weib­chen bevor­zugen norma­ler­weise Männ­chen mit sekun­dären Geschlechts­merk­malen, aber bevor die Männ­chen diese entwi­ckeln, können sie bereits einen gewissen Fort­pflan­zungs­er­folg erzielen, indem sie direkte Konflikte mit anderen Männ­chen vermeiden. Dies schafft eine Nische für die Entwick­lung alter­na­tiver Fortpflanzungstaktiken.

Unter­schied­liche Taktiken

Die Studie liefert wich­tige Einblicke in die alter­na­tiven Fort­pflan­zungs­stra­te­gien männ­li­cher Orang-Utans mit und ohne Backen­wülste. Die Ergeb­nisse zeigen, dass diese Primaten verschie­dene Taktiken anwenden, um ihre Fort­pflan­zungs­chancen zu maxi­mieren. Weitere Forschung ist erfor­der­lich, um die ökolo­gi­schen Deter­mi­nanten dieser Stra­te­gien besser zu verstehen. Die Ergeb­nisse könnten auch Auswil­de­rungs­stra­te­gien und die Repro­duk­ti­ons­daten von ausge­wil­derten Orang-Utans beeinflussen.

Übri­gens…

Die Studie wurde u.a. mit Daten aus der Forschungs­ein­rich­tung Tuanan (Mawas Gebiet) erstellt, die BOS Deutsch­land gemeinsam mit der BOS Foun­da­tion, UNAS und der Rutgers Univer­sity 2022 saniert und reno­viert hat, um einen reibungs­losen Forschungs­ab­lauf zu garantieren.

Quelle:
„Alter­na­tive repro­duc­tive tactics of unflanged and flanged male oran­gutans revi­sited“; Quelle: American Journal of Prima­to­logy, Volume 85, Issue 9, 18 Pages, Sept. 2023, Julia A. Kunz et al.

Taymur: Ein Opfer des Wild­tier­han­dels kommt der Frei­heit näher

Taymur: Ein Opfer des Wild­tier­han­dels kommt der Frei­heit näher

Nach sechs Jahren erfolg­rei­cher Reha­bi­li­ta­tion im BOS Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng ist Taymur jetzt auf die Voraus­wil­de­rungs­insel gezogen. Sein Schicksal steht stell­ver­tre­tend für die Opfer des ille­galen Wild­tier­han­dels. Denn Taymur wurde als Baby von Borneo nach Kuwait verschleppt. Dass er entdeckt wurde, verdankt er nur einem glück­li­chen Zufall. Nun ist der neun­jäh­rige Orang-Utan-Junge der Frei­heit wieder einen großen Schritt nähergekommen.

* Zu Weih­nachten 2023: Verschenken Sie Orang-Utan-Glück *

Als die Klappe der Trans­portbox geöffnet wird, stürmt Taymur schnur­stracks heraus. Sein erster Weg führt ihn auf die Fütte­rungs­platt­form, wo Kürbisse und Bananen auf ihn warten. Dann, nach einem letzten Blick auf unser Team, klet­terte er bald auf den nächsten hohen Baum und rüttelte erstmal aufge­regt an den Ästen. Als würde er uns zum Abschied winken.

Erleich­te­rung macht sich im Team breit, wie BOS Deutsch­land Geschäfts­führer Daniel Merdes berichtet, der die Ehre hatte, Taymurs Käfig öffnen zu dürfen: „Es war ein für mich magi­scher Moment, denn ich spürte die kollek­tive Erleich­te­rung des Teams, von mir und auch von Taymur.“ Erleich­te­rung darüber, dass es Taymur – nach seiner tragi­schen Odyssee – bis hierher geschafft hat.

Taymurs Geschichte

Denn als Taymur 2017 im Alter von drei Jahren ins BOS Rettungs­zen­trum Nyaru Menteng kam, hatte er bereits Schreck­li­ches erlebt. Der Mutter beraubt, aus Borneo verschleppt, hatte ihn ein reicher Kuwaiter zu seinem persön­li­chen Spiel­zeug gemacht, ihm sogar das Rauchen beigebracht. Schauen Sie sich Taymurs Geschichte in unserer Graphic Novel an:

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Die Illus­tra­torin Elena Bianco hat Taymurs Geschichte bis zu seiner Rettung in eindrucks­vollen Bildern erzählt

Der Moment, indem Taymur auf seiner Auto­fahrt nach Nyaru Menteng zum ersten Mal stau­nend den Regen­wald erblickt, ist auch für uns beim Betrachten der Bilder, immer wieder ein echter Gänse­haut­mo­ment. Ein Opfer des ille­galen Wild­tier­han­dels, das seinem trau­rigen Schicksal entrinnen konnte.

Orang-Utan-Junge blickt staunend aus dem Autofenster, als er zum ersten Mal den Regenwald sieht
Bei seiner Heim­kehr nach Borneo kann Taymur seinen Blick kaum abwenden, als er den Regen­wald zum ersten Mal sieht 

Ausbil­dung zum wilden Orang-Utan

Endlich konnte Taymur nun lernen, ein wilder Orang-Utan zu sein. Sechs Jahre in der Wald­schule haben ihn jetzt der Frei­heit einen großen Schritt näher gebracht.

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Anläss­lich Taymurs Voraus­wil­de­rung schauen auch Tier­arzt Dr. Arga und Baby­sit­terin Sri auf Taymurs erstaun­liche Entwick­lung zurück

Gemeinsam mit Jelapat, Kalanis und Napri ging es per Boot nach Salat Island. Hier machte Taymur sich schon bald auf die Suche nach natür­li­cher Nahrung, fand junge Blätter des Guaven­baumes, Blüten und ein paar Sang­kuang Früchte. Er wurde beob­achtet, wie er mit anderen Insel­be­woh­nern inter­agierte, während er zu den Menschen am Ufer respekt­vollen Abstand hielt. Und in den Nächten baute er sich eigene Schlaf­nester. Bisher sind wir sehr zufrieden mit dem neuen Wald­stu­denten Taymur.

Viel Glück und Erfolg beim Studium des wilden Orang-Utan-Lebens, Taymur! Wir glauben an Dich!

Auch Sie können Orang-Utans wie Taymur auf deren Weg in die Frei­heit begleiten. Zum Beispiel mit einer Paten­schaft.

Wenn der Körper vor lauter Erschöp­fung schlapp macht…

Wenn der Körper vor lauter Erschöp­fung schlapp macht…

Über Wochen waren die BOS-Mitar­beiter in unserem Rena­tu­rie­rungs- und Auffors­tungs­ge­biet Mawas im Dauer­ein­satz. Sie kämpften jeden Tag 24 Stunden gegen die tücki­schen Brände im zerstörten und trocken­ge­legten Torf­moor­ge­biet. Wir haben mit Rudi Hartono, dem Lebens­wald-Feld­ko­or­di­nator gespro­chen, der die Akti­vi­täten zum Feuer­schutz leitet.

Gerade kam heraus: Das Jahr 2023 ist sehr wahr­schein­lich das wärmste Jahr seit 125.000 Jahren. Die Kombi­na­tion aus fort­schrei­tendem Klima­wandel, extremer Trocken­zeit und dem El-Niño-Phänomen führten auf Borneo in diesem Jahr zu heftigen Wald­bränden. Über Wochen waren unsere Mitar­beiter in Mawas im Dauer­ein­satz. Zu Hilfe kamen ihnen dabei die bereits durch Stau­dämme geblockten Kanäle. Denn sie sorgten für einen höheren Wasser­pegel. So hatten die Feuer­lösch­teams einen leich­teren Zugang zum Wasser und vernäss­tere Auffors­tungs­flä­chen.
Einer, der täglich an vorderster Front gegen die Flammen und für den Schutz unserer Auffors­tungs­flä­chen kämpft, ist Rudi Hartono.

Drei Männer vom Lebenswald
Rudi Hartono und zwei seiner Kollegen 

Pak Hartono, was genau waren Ihre Aufgaben beim Kampf gegen die Brände in Mawas?

Vor allem koor­di­nierte ich die Einsätze unserer Teams. Das heißt, ich sorgte dafür, dass die Brand­schutz­aus­rüs­tung, also Pumpen, Schläuche und mobile Wasser­tanks einsatz­be­reit waren und dass Boote und Ausrüs­tung im Notfall repa­riert wurden. Ich kümmerte mich um die Logistik und das alle immer gut infor­miert waren. Dazu gehörte auch die Orga­ni­sa­tion von regel­mä­ßigen Einsatz­be­spre­chungen. Bei Strom­aus­fällen sorgte ich für Abhilfe. Außerdem sammelte ich alle Daten vor Ort. Und, ganz wichtig, ich sorgte dafür, dass immer ein kleines medi­zi­ni­sches Team vor Ort ist.

Mit wie vielen Mitar­bei­tern haben Sie sich den Feuern gestellt?

Unser BOS-Feuer­wehr­team besteht aus allen Lebens­wald-Mitar­bei­tern im Gebiet D1, das zusätz­lich von Personal aus den anderen Mawas-Projekten unter­stützt wurde. Insge­samt sind wir 17 Kollegen.

Was waren die größten Heraus­for­de­rungen bei der Brand­be­kämp­fung in den zurück­lie­genden Wochen?

Die größte Heraus­for­de­rung bestand darin, das Auffors­tungs­ge­biet über den langen Zeit­raum vor der Ausbrei­tung der Flammen zu schützen und meine Kollegen zu moti­vieren, die jeden Tag mit großem Einsatz im Feld stehen und Brände löschen.

Karte von Mawas mit Brandgebieten
Die Karte zeigt einen Teil unserer Auffors­tungs­flä­chen in Mawas. Lebens­wald befindet sich in D1. Rot sind die Gebiete markiert, in denen es in den vergan­genen Wochen zu Bränden kam

Was sind aus Ihrer Sicht die Ursa­chen für die Waldbrände?

Vor allem liegt es an der Trocken­zeit und der außer­ge­wöhn­li­chen Hitze in diesem Jahr, die durch El Niño verstärkt wurde. Dazu kommen in der Regel unbe­ab­sich­tigte Akti­vi­täten der Menschen, wie das Roden land­wirt­schaft­li­cher Flächen, die Herstel­lung von Holz­kohle oder das Trocknen von Fisch. Manchmal reicht ein Funke, um einen Brand auszu­lösen, manchmal geraten gelegte Brände – etwa bei Brand­ro­dungen in der Land­wirt­schaft – außer Kontrolle.

Wie waren die Arbeits­schichten orga­ni­siert bzw. wie viele Stunden war ein Team im Einsatz?

Die Feuer­wehr­leute arbeiten im Durch­schnitt in jeder dritten Schicht des Tages. Am Nach­mittag kümmerten wir uns um die Logistik und das Mate­rial und ein Küchen­team versorgte uns mit Essen. Während der Nacht wech­selten sich die Schichten je nach körper­li­cher Verfas­sung ab.

Vom verbrannten Torfmoor steigt Rauch auf
Nach ersten Regen­schauern entspannte sich die Situa­tion auf den Brand­flä­chen. Doch noch lange stieg Rauch aus den Moor­böden auf

Wie viele Stunden haben Sie in den letzten Wochen geschlafen?

Pro Tag bekam ich viel­leicht ein bis drei Stunden Schlaf, oft auch über den Tag verteilt, z. B. eine Stunde morgens, eine am Nach­mittag und eine in der Nacht. Ich war eigent­lich ständig auf der Hut. Und selbst wenn ich schlafen konnte, hielten mich oftmals die Sorge um meine Kollegen im Feld und die Gedanken an das Feuer wach.

Sicher auch die Sorge um Ihre Familie?

Natür­lich auch. Neben der Verant­wor­tung für meine Arbeit und dieses Projekt, sorgte sich mein Herz auch um meine Familie. Wir alle leiden unter dem Rauch und den Bränden. Und wir alle sind traurig, weil das Feuer und der Rauch eine große Gefahr für die Gesund­heit darstellen.

Lebenswald Mitarbeiter Rudi Hartono vor der Aufforstungsfläche in Mawas
Rudi Hartono auf der Lebenswald-Aufforstungsfläche

Hatten Sie bei den Lösch­ar­beiten auch rich­tige Angstmomente?

Oh ja! Auch wenn wir inzwi­schen viel besser auf die Feuer reagieren können, weil wir besser ausge­rüstet und ausge­bildet sind, viele Hydranten im Feld gebaut haben, die Kanäle dank der Stau­dämme mehr Wasser führen, das Moor dank der Dämme stel­len­weise vernässt wurde – trotz der harten Arbeit in den zurück­lie­genden Jahren – kommt es immer wieder zu kriti­schen Situa­tionen. Und dann steht man eben vor den Flammen, aber es gibt gerade keine Wasser­quelle. Oder die Ausrüs­tung geht im falschen Moment kaputt, was bei den extremen Bedin­gungen ja kein Wunder ist. Und wenn der Körper plötz­lich schlapp macht und einem vor lauter Erschöp­fung übel wird, dann bekommt man auch einen ziem­li­chen Schrecken.

Und was waren Ihre alltäg­li­chen Herausforderungen?

Jedem im Team die passende Aufgabe anzu­ver­trauen. Wir sind ja keine haupt­be­ruf­li­chen Feuer­wehr­leute. Unser Alltag besteht norma­ler­weise aus Auffors­tungs- und Baum­pfle­ge­ar­beiten. So hat jeder Mitar­beiter unter­schied­liche Erfah­rungen und Fähig­keiten. Jetzt müssen sie Brände löschen, Essen zube­reiten und die Ausrüs­tung in Schuss halten.
Dazu kommen die extremen Arbeits­be­din­gungen. Unre­gel­mä­ßiges Essen und unre­gel­mä­ßiger Schlaf bringen auch unsere Verdauung durch­ein­ander. Und nach einer harten Schicht zwischen Feuer und Rauch erwar­tete uns auch keine entspan­nende Dusche. Denn das Wasser wurde zum Löschen benötigt.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich hoffe auf eine noch inten­si­vere Koor­di­na­tion in der Trocken­zeit, um noch effek­tiver gegen künf­tige Wald­brände vorgehen zu können und den Lebens­wald zu schützen.

Wir danken Rudi Hartono und dem Lebens­wald-Team für ihren uner­müd­li­chen Einsatz, ihr Enga­ge­ment und ihre Opfer­be­reit­schaft, um Mawas vor den verhee­renden Wald­bränden zu schützen. Unsere Gedanken sind bei Euch!

Gemeinsam haben wir schon viel errei­chen können. Und mit Ihrer Unter­stüt­zung stellen wir uns allen Heraus­for­de­rungen, die noch auf uns warten. Vielen Dank dafür.

Manches ändert sich nie – Big Boy Beni auf der Walduni

Manches ändert sich nie – Big Boy Beni auf der Walduni

Aus Big Boy Beni ist inzwi­schen, zumin­dest rein äußer­lich, ein junger Orang-Utan-Mann geworden. Seit 2021 besucht er die Wald­uni­ver­sität auf einer Voraus­wil­de­rungs­insel im Salat Island Cluster. Hier hat er auch schon einige – manchmal auch unschöne – Erfah­rungen sammeln können. Doch gewisse Dinge ändern sich bei Beni vermut­lich nie…

Es ist ein sonnig-heißer Morgen auf der Voraus­wil­de­rungs­insel. Der neun­jäh­rige Beni hängt am Ufer ab, mampft ein biss­chen frisches Gras und wirft immer wieder sehn­süch­tige Blicke in Rich­tung des Kanals. Denn er wartet auf die Ankunft des Bootes – eines Bootes voller Leckereien.

Eine Liebe fürs Leben

Auf der Voraus­wil­de­rungs­insel sind die Orang-Utans eigent­lich sich selbst über­lassen und führen ein Leben fast wie im Regen­wald: Sie hangeln durchs Geäst der Bäume, streifen über die Insel auf der Suche nach Nahrung, bauen Schlaf­nester und üben das wilde Leben. Doch da die Inseln nicht immer ausrei­chend natür­liche Nahrung für alle Wald­stu­denten bieten, liefern wir jeden Tag Obst und Gemüse an die Fütterungsplattformen.

Als in der Ferne das deut­liche Geräusch des heran­na­henden Bootes ertönt, wird Beni aktiv. Schleu­nigst begibt er sich auf die Platt­form, als würde er ahnen, dass heute auch seine geliebten Bananen auf dem Spei­se­plan stehen.

Erst Vitamine und Ballaststoffe

Doch zuerst gibt es vitamin- und ballast­stoff­reiche Mani­ok­blätter, die viel­leicht nicht ganz so beliebt, aber dafür sehr gesund sind.
Als dann aber die Bana­nen­stauden auf der Platt­form landen, ist Beni nicht mehr zu bremsen. Sofort lässt er das Grün­zeug fallen und stürzt sich auf seine geliebten süßen Früchte. An seiner Liebe zu Bananen hat sich bei Big Boy Beni einfach nichts geändert.

Ein biss­chen Wellness

Auch eine andere geliebte Ange­wohn­heit aus der Wald­schule hat Beni auf der Wald­uni­ver­sität beibe­halten: das Schlamm­baden! An heißen Tagen wie diesem – das Ther­mo­meter zeigt bereits 34 Grad – macht es sich Beni noch immer am liebsten in einem kühlenden Schlamm­tümpel gemüt­lich. So wie in der Wald­schule, als dieses Ritual zu seiner abso­luten Lieb­lings­be­schäf­ti­gung wurde.

Kaum sind die Bananen verputzt, macht es sich Beni genüss­lich in einem schlam­migen Tümpel bequem.

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Das Baden in Wasser oder Schlamm hat für Orang-Utans viele Vorteile. Sie kühlen so nicht nur ihren Körper im tropisch-heißen Klima, sondern schöpfen auch das Wasser, um es zu trinken. Und manchmal lecken sie es von ihren Haaren ab. Egal wie, es hilft ihnen, sich ausrei­chend mit Flüs­sig­keit zu versorgen. Außerdem bede­cken die Schlamm­bäder ihre Haut mit Schlamm, der als natür­li­ches Insek­ten­schutz­mittel wirkt. Beni macht also alles richtig.

Orang-Utan Beni
Im kühlenden Nass fühlt Beni sich auch auf der Walduni wohl

Muster­stu­dent Beni

Auch sonst haben wir von Beni nur Gutes zu berichten. Auf der Insel hat er die für Orang-Utan-Männer typi­sche Wander­lust für sich entdeckt. Eifrig streift er über die mehr als 2.000 Hektar große Insel. So hat sich seine ehemals korpu­lente Gestalt inzwi­schen in einen wohl­pro­por­tio­nierten Körperbau verwan­delt. Auch unsere Tier­ärzte sind sehr zufrieden mit Beni. Und unsere Kollegen, die seine Entwick­lung auf der Insel immer scharf im Blick haben, halten ihn für einen der besten Wald­stu­denten. Selbst wenn es – typisch für Beni – immer mal zu Schwan­kungen kommt.

Orang-Utan Beni
Big Boy Beni badet – in der Wald­schule ein häufiger Anblick

Abwechs­lungs­rei­cher Speiseplan

Obwohl er immer noch von der Zusatz­nah­rung profi­tiert, ist Beni sowohl geschickt als auch fleißig bei der Suche nach seinem eigenen Futter. Er hat sich an die natür­li­chen Ressourcen der Insel gewöhnt und verspeist häufig Feigen und wilde Guaven, aber auch Gras, Holz­fa­sern und Termiten als alter­na­tive Prote­in­quellen. Dies zeigt die bemer­kens­werte Intel­li­genz und Anpas­sungs­fä­hig­keit von Beni, der sich in einem Lebens­raum zurecht­findet, der der Wildnis sehr ähnlich ist.

Helfen Sie uns, Beni und all die anderen Orang-Utans in unserer Obhut auf ihrem Weg in die Frei­heit zu unter­stützen. Ihr Beitrag kann den Unter­schied machen, wenn es darum geht, die Zukunft von Orang-Utans wie Beni zu sichern! Vielen Dank.

Orang-Utan-Glüh­wein auf dem Alt-Rixdorfer Weih­nachts­markt in Berlin

Orang-Utan-Glüh­wein auf dem Alt-Rixdorfer Weih­nachts­markt in Berlin

Wir sind auch in diesem Jahr mit einem Stand auf dem tradi­tio­nellen Alt-Rixdorfer Weih­nachts­markt. Im histo­ri­schen böhmi­schen Dorf rund um den Richard­platz in Berlin-Neukölln findet der schönste Weih­nachts­markt Berlins wieder am zweiten Advents­wo­chen­ende statt.
Mehr als 150 Vereine, Orga­ni­sa­tionen und Verbände präsen­tieren hier selbst­ge­machte Klei­nig­keiten, schönes Kunst­hand­werk und liebe­voll Gebas­teltes für die zahl­rei­chen Besu­cher. Aber auch kuli­na­risch mangelt es nicht an Vielfalt.

BOS Deutsch­land versorgt Sie vor Ort mit unserem beliebten Orang-Utan-Glüh­wein — mit oder ohne Schuss. Außerdem können Sie viele Artikel aus unserem BOShop erwerben, wie z. B. unseren neuen “Waldmenschen”-Kalender.

Der Alt-Rixdorfer Weih­nachts­markt findet auf dem Richard­platz 28 in 12055 Berlin statt. Unser Stand ist vor der Villa Rixdorf, Ecke Richardstraße. 

Wann: 8. bis 10. Dezember 2023

Öffnungs­zeiten:
Freitag, 8. Dezember 17–21 Uhr
Samstag, 9. Dezember 14–21 Uhr
Sonntag, 10. Dezember 14–20 Uhr

Eintritt frei