Oran­gutan Jungle School – Kinder­garten mal anders

Leschs Kosmos: Arten­sterben — na und?

Forsche­rinnen und Forscher schlagen Alarm: Wir stehen am Anfang der größten Ausster­be­welle seit dem Ende der Dino­sau­rier. Aber welche Auswir­kungen hat das Verschwinden von Arten über­haupt auf unseren Alltag? Und wie kann eine Trend­wende endlich gelingen? Prof. Harald Lesch blickt in die Ökosys­teme unserer Erde und ist Lösungen auf der Spur. Das Aussterben einzelner Arten ist Teil der Evolu­tion. Doch Exper­tinnen und Experten gehen davon aus, dass das welt­weite Arten­sterben aktuell bis zu 100-mal schneller voran­schreitet als in den vergan­genen zehn Millionen Jahren.

Mo 5.6., 07:15 Uhr, ZDFinfokanal

Oran­gutan Jungle School – Kinder­garten mal anders

Der wilde Norden Sumatras

Dschun­gel­tour zu den Orang-Utans

Sumatra, eine indo­ne­si­sche Haupt­insel, ist die sechst­größte Insel der Welt. Sie erstreckt sich über 1700 Kilo­meter von Nord­west nach Südost und ist bis zu 370 Kilo­meter breit.Der Äquator über­quert die Mitte der Insel. Sumatra ist größ­ten­teils von tropi­schem Regen­wald bedeckt, der 2004 in die Liste des UNESCO-Welt­na­tur­erbes aufge­nommen wurde. Entspre­chend viel gibt es zu entde­cken. Der Film lädt zu einer Reise durch den Norden ein.In den Wäldern lebt eine große Viel­falt von Tieren und Pflanzen. 3500 Pflan­zen­arten wurden im Park gezählt, darunter viele ende­mi­sche Orchi­deen und Farne. Hier ist auch der durch Jagd, Abhol­zung und Tier­handel vom Aussterben bedrohte Sumatra-Orang-Utan zu Hause. Bukit Lawang, ein kleiner Ort am Rande des Natio­nal­parks, ist bekannt für seine Projekte zum Schutz der Affen. Das machte den Ort zur belieb­testen Touris­ten­at­trak­tion in Sumatra. Von dort starten Dschungel-Touren, bei denen man die Orang-Utans, die soge­nannten Wald­men­schen, hautnah erleben kann.

Di 27.6., 13:20 Uhr, 3sat

Guter Hoff­nung

Guter Hoff­nung

Wir hatten uns schon gewun­dert, denn in den zurück­lie­genden Monaten sind Sayang (14) und ihre fünf­jäh­rige Tochter Padma nicht mehr rund um unser Camp Lesik in Kehje Sewen gesehen worden. Dabei hatten sie, genauso wie Lesan (20) und ihre Kinder, sich häufig hier aufgehalten.

Doch dann entdeckte ein Beob­ach­tungs­team (PRM) Sayang und Padma ein Stück­chen entfernt entlang des Haupt­tran­sekts. Die beiden waren intensiv auf Futter­suche und genossen gerade Blätter eines Ficus.

Wieder­sehen mit Sayang und Padma

Orang-Utan im Baum
Padma auf Futtersuche

Das PRM-Team machte sich gleich an die Beob­ach­tung der beiden. Und stellte bald fest, dass Sayang eine Über­ra­schung für uns hatte.

Orang-Utan-Mutter mit Baby am Rücken
Sayang hat sich verändert

Ihr Bauch schien gewölbter und ihre Vulva vergrö­ßert, was deut­liche Zeichen einer erneuten Schwan­ger­schaft sind! Das heißt, dass wir uns bald auf ein weiteres Baby in unserem Auswil­de­rungs­wald Kehje Sewen freuen können. Was für eine wunder­bare Nachricht!

Ein neues Baby

Gruppe von Orang-Utan-Müttern und ihren Kindern
Lesan, Sayang und ihre Kinder

Wir können es kaum erwarten und drücken alle Daumen, dass wir hoffent­lich bald Sayangs neues Baby sehen dürfen, wie es sich im Regen­wald an sie klam­mert und die neue wilde Orang-Utan-Popu­la­tion vergrö­ßert. Padma wird dann eine große Schwester sein – genau wie Ayu, Lesans Erst­ge­bo­rene! Die Orang-Utans und der Regen­wald brau­chen uns. Gerade jetzt. Vielen Dank für Ihre Unter­stüt­zung.

Wie “spre­chen” Orang-Utans miteinander?

Wie “spre­chen” Orang-Utans miteinander?

Orang-Utans leben semi-solitär. Das heißt, sie verbringen den Groß­teil ihres Lebens als Einzel­gänger. Trotzdem gibt es Situa­tionen, in denen sie mitein­ander kommu­ni­zieren – natür­lich über Körper­sprache, aber auch über Laute. Wie hört sich das an? Und was bedeuten Grunzen, Krei­schen oder Kuss-Geräu­sche bei Orang-Utans? 

Orang-Utans klingen anders als andere Primaten. Sie haben ihre eigenen Laut­äu­ße­rungen, mit denen sie in der Lage sind, Gefühle wie etwa Angst, Aggres­sion oder Aufre­gung auszu­drü­cken sowie komplexe soziale Inter­ak­tionen und Bezie­hungen zu definieren. 

Erwach­sene Orang-Utans sind außerdem in der Lage, sehr weit tragende Rufe von sich zu geben. Dadurch können sie auch von Indi­vi­duen gehört werden, die sich weiter entfernt im dichten Regen­wald befinden – was bei Orang-Utans ja über­wie­gend der Fall ist. 

Es gibt aber auch Situa­tionen, in denen Orang-Utans – vor allem Weib­chen – zusam­men­kommen. Eine typi­sche Grup­pen­ak­ti­vität ist zum Beispiel die gemein­same Futter­suche, wenn die Früchte im Regen­wald reif werden. 

In diesen, ganz unter­schied­li­chen, Situa­tionen äußern Orang-Utans Laute, um sich ihren Artge­nossen begreif­lich zu machen. Wir erklären die wich­tigsten hier und im Video gibt es sie zum Nachhören! 

Orang-Utans kommu­ni­zieren über verschie­dene Lautäußerungen

Was bedeutet es, wenn ein Orang-Utan grunzt und prustet? 

Dieser Laut klingt wie ein Grunzen oder ein tiefes Schnauben und signa­li­siert meis­tens den Wunsch eines Orang-Utans nach Kontakt­auf­nahme. Er ist oft zu hören, wenn halb­wüch­sige männ­liche und weib­liche Orang-Utans mitein­ander spielen. Aber auch ausge­wach­sene männ­liche Orang-Utans mit Backen­wülsten geben diesen Laut von sich, wenn sie mit einem domi­nanten Weib­chen kopu­lieren möchten. 

Warum schreien und weinen Orang-Utans?

Diese Laut­äu­ße­rung ist fast nur von Orang-Utan-Babys zu hören und ziem­lich intuitiv zu verstehen. Es klingt wie ein verängs­tigter Schrei, manchmal ist es auch ein lang­ge­zo­genes Heulen oder Krei­schen, und bedeutet, dass das Baby Hunger hat und bei seiner Mutter säugen oder Futter bekommen möchte. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, dass das Orang-Utan-Baby beun­ru­higt ist und Angst hat. 

Der “long call” ist ein kilo­me­ter­weit zu hörender Ruf der Orang-Utans 

Ein impo­santer Big Male

“Achtung, hier bin ich!” — So lässt sich dieser Ruf über­setzen, der kilo­me­ter­weit durch den Regen­wald schallt. Der “long call” besteht übli­cher­weise aus drei Teilen: Zuerst ist ein tiefes Grollen zu hören, gefolgt von einem sire­nen­ar­tigen Woo-Woo-Ruf, und schließ­lich endet es mit einem gurgelnden Geräusch, bei dem sogar etwas Schaum am Mund auftreten kann. Manchmal stoßen die Tiere jedoch nur den mitt­leren, durch den Wald schal­lenden Teil aus. 

Ein solches Lungen­vo­lumen haben nur ausge­wach­sene, männ­liche Orang-Utans mit Backen­wülsten, die auf diese Weise ihr Terri­to­rium abste­cken. Der “long call” soll Weib­chen anlo­cken und gleich­zeitig Konkur­renten davon abhalten, sich in die Nähe zu begeben. 

Manchmal entfährt einem Männ­chen aber auch vor Über­ra­schung ein “long call”, wenn er plötz­lich gestört wird oder sich erschreckt, beispiels­weise durch einen umstür­zenden Baum. 

Ein Orang-Utan auf unserer Schutzinsel

Kuss­ge­räu­sche als Drohung und zur Abschreckung 

Schon Baby-Orang-Utans üben sich darin, die Lippen trom­pe­ten­artig zu spitzen und dann laute, quiet­schende Kuss­ge­räu­sche, die „kiss-squeaks“, von sich zu geben. Dieser Laut wird häufig von wild lebenden Orang-Utans geäu­ßert, um Unmut und Verär­ge­rung zum Ausdruck zu bringen, wenn ihnen Menschen oder auch Raub­tiere begegnen. Unter­stri­chen wird das Kuss­ge­räusch, das für sich genommen womög­lich noch nied­lich klingt, zumin­dest für uns Menschen, meist durch Droh­ge­bärden: Der Orang-Utan rüttelt gleich­zeitig an den Ästen des Baumes, auf dem er sitzt. So wird die Botschaft ziem­lich deut­lich: Man sollte jetzt schleu­nigst das Weite suchen.

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Mehr Infor­ma­tionen

Was grollt denn hier so? 

Dieses Geräusch ist akus­tisch nur zu verstehen, wenn man einem Orang-Utan ziem­lich nahe kommt. Es klingt wie das leise, tiefe Knat­tern und Rumpeln eines star­tenden Motors und kann von den Orang-Utans offenbar unun­ter­bro­chen, sowohl beim Ein- als auch Ausatmen, ausge­stoßen werden. Ein biss­chen wie bei schnur­renden Katzen. 

Das tiefe Grollen kann ganz unter­schied­liche Bedeu­tungen haben. Männ­liche Orang-Utans mit Backen­wülsten beginnen damit oft ihren “long call”. Aber auch erwach­sene weib­liche Tiere sowie Männ­chen ohne Backen­wülste geben dieses Geräusch von sich. Letz­tere zum Beispiel, um beim Kopu­lieren ihr Wohl­be­hagen auszudrücken. 

Jeder Orang-Utan ist eine eigene Persön­lich­keit. Bitte unter­stützen Sie uns dabei, diesen Orang-Utans eine Zukunft zu geben.