Moderator Frank Elstner hatte den Tierschützer Willie Smits in seiner Sendung „Menschen der Woche“ kennen gelernt und versprochen, einmal selbst nach Indonesien zu kommen, um die Situation der Orang-Utans vor Ort zu erleben. Es sollte eine der spannendsten und emotionalsten Reisen in Frank Elstners Leben werden: Mehr als drei Wochen lang begleitet er den Tier- und Naturschützer Willie Smits durch Indonesien, immer auf der Spur der Orang-Utans.
Die Route führt von Java über Sulawesi bis nach Borneo — die natürliche Heimat der Orang-Utans. Der Moderator lernt dabei Menschen kennen, die ihr gesamtes Leben dem Schutz der seltenen Menschenaffen widmen, bekommt Einblicke in die großen Probleme des Landes und die damit verbundenen Schicksale für die Orang-Utans. Nicht zuletzt begleitet er einen besonderen Orang-Utan auf seinem Weg zurück in die Freiheit. „Einer der schönsten Momente meines Lebens“, sagt Elstner sichtlich berührt bei 40 Grad im Schatten mitten im Dschungel von Borneo.
Padma mag es kuschelig und geborgen. Als unser Post-Release-Monitoring-Team aus Camp Lesik das zweijährige Orang-Utan-Mädchen vor einiger Zeit beobachtete, schmiegte sie sich wie so oft eng an ihre Mutter Sayang. Für uns ist Padma ein ganz besonderes Baby: Sie wurde 2018 als Tochter eines unserer ausgewilderten Orang-Utans in Freiheit geboren.
Die zweite Generation
Schon ihre Mutter Sayang kam auf einer unserer Auswilderungerungsinseln zur Welt und wurde 2013 dann endgültig in die Freiheit entlassen. Fünf Jahre später bekam sie Nachwuchs. Ihre Tochter ist damit der vierte wildgeborene Orang-Utan im Schutzwald von Kehje Sewen – und unser ganzer Stolz, weil mit ihr eine zweite Generation freigelassener, rehabilitierter Orang-Utans geboren wurde. Daher freut sich unser Team immer, wenn sie Sayang und Padma aufspüren, um zu gucken, wie sich die Kleine entwickelt.
Dieses Mal gesellten sich nach einiger Zeit Lesan und ihre Tochter Ayu dazu. Diese Gruppe ist schon öfters zusammen unterwegs gewesen. Ayu ist zwei Jahre älter als Padma und ein neugieriges und sehr unternehmungslustiges Orang-Utan-Mädchen. Als sie die kleine Padma entdeckte, forderte sie sie auf, ihr etwas höher in die Bäume zu folgen. Doch Padma ließ sich nicht unter Mutter Sayangs Arm hervorlocken. Ayu machte immer wieder neue Spielangebote und baumelte einmal sogar kopfüber in den Lianen – direkt vor Padmas Nase. Ganz so als wollte sie sagen „guck mal, wie viel Spaß das macht“. Doch Padma blieb, wo sie war.
Spielen ist wichtig für die Entwicklung
Sie war schon immer etwas zurückhaltender. Bereits bei früheren Ausflügen beobachtete unser PRM-Team, wie Padma gern ganz nah bei ihrer Mutter bleibt und nicht von ihrer Seite weicht. Diese große Nähe ist völlig normal für Orang-Utans in ihrem Alter. Sieben bis neun Jahre kann es dauern, bevor der Nachwuchs beginnt, unabhängig zu werden. Bis dahin lernen die Kleinen von ihren Müttern alles, was sie zum Überleben in der Wildnis benötigen. Doch auch die Interaktion mit Artgenossen gehört zum „Großwerden“ dazu. Glücklicherweise sucht Ayu immer wieder den Kontakt und lädt Padma zum Spielen ein. Wir freuen uns auf den Augenblick, wenn Padma der Einladung folgt und lernt, mit anderen Orang-Utans zu interagieren. Lerne weiter, liebe Padma.
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Vieles kam im Ausnahmejahr 2020 zum Stillstand oder wurde in eine nicht näher bezeichnete Zukunft verschoben. Doch die weltweite Zerstörung der tropischen Regenwälder ging und geht weiter – teilweise verheerender denn je, da in vielen Regionen die Überwachung durch Ranger nicht mehr vollständig gewährleistet werden konnte und kann oder die Abwesenheit von Touristen die Zerstörung der Natur noch einfacher möglich macht. Wie es 2021 mit den tropischen Regenwäldern der Erde weiter geht, hängt auch damit zusammen, wie sich die COVID-19-Pandemie entwickeln wird. Doch auch unabhängig davon werfen wir ein paar Spotlights auf mögliche Entwicklungen nicht nur in Indonesien, sondern in der Welt.
Erholung nach COVID
Die Pandemie selbst stellt weltweit unglaubliche Herausforderungen für den Naturschutz dar, einschließlich der Zerstörung von auf Ökotourismus basierenden Wirtschafts- und Lebensmodellen, großen Belastungen für lokale Gemeinden und Forscher, des Rückzugs vieler NGOs aus Feldprojekten, des Preisanstiegs für viele tropische Rohstoffe wie zum Beispiel Palmöl oder Soja, die die Abholzung vorantreiben, und der Umlenkung von Finanzmitteln und Aufmerksamkeit von der Durchsetzung von Umweltgesetzen. Die Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft verschlimmerten jedoch mancherorts die Situation. Indonesien verabschiedete ein weitreichendes Deregulierungsgesetz und andere Programme, die zu großflächigen Abholzungen für Ölpalmenplantagen und Kohleminen führen könnten, und Länder von Brasilien bis Kambodscha drückten ein Auge zu, wenn es um illegale Waldrodungen und Übergriffe ging. Im Rahmen ihrer Konjunkturprogramme forcieren mehrere tropische Länder potenziell zerstörerische Infrastruktur-Großprojekte und lockern gleichzeitig die Umweltaufsichten.
Doch es gibt auch Hoffnung, dass die COVID-Pandemie zu einem Umdenken führen wird, die Zerstörung der tropischen Lebensräume einzudämmen, fossile Brennstoffe zu ersetzen und in den Natur- und Klimaschutz zu investieren.
La Niña
Sollten die durchschnittlichen Temperaturen im Jahr 2021 niedriger ausfallen, als in den vergangenen Jahren, hat das aller Voraussicht nach weniger mit unseren Klimaschutzbemühungen oder den Corona-Lockdown-Maßnahmen zu tun als mit dem Wetterereignis La Niña.
Da La Niña sich hauptsächlich auf die Wintermonate auswirkt, war die Gefahr von Waldbränden auf Borneo in diesem Winter deutlich geringer.
Waldzerstörung in Indonesien
Der Fokus der indonesischen Regierungspolitik lag 2020 ganz klar auf einem Thema: Wirtschaftswachstum. Das dies in den kommenden Jahren auf Kosten der Regenwälder gehen wird, ist absehbar.
Außerdem brachte die indonesische Regierung zwei Initiativen auf den Weg, die die Abholzungsraten für die verbliebenen Regenwälder und Torfmoore für die kommenden Jahrzehnte bestimmen könnten: zum einen das sogenannte “Food Estate”-Programm und zum anderen ein Mandat für Biokraftstoffe. Beide könnten die „Umwandlung“ von Millionen Hektar Wald in Plantagen vorantreiben.
Mit dem „Food Estate“-Programm möchte Präsident Joko Widodo die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sichern und sich von Importen unabhängiger machen. Hierfür sollen in den kommenden vier Jahren 1,7 Millionen Hektar Land zum Anbau von Maniok und Reis sowie für Viehweiden umgewandelt werden. Die größten vorgesehenen Flächen liegen in Papua, aber auch in Zentral-Kalimantan wurden 165.000 Hektar Land für das Programm identifiziert. Diese Pläne erinnern an die militarisierte, industrielle Landwirtschaft unter Suharto, deren katastrophale Folgen wir zum Beispiel in Mawas unter großen Anstrengungen versuchen rückgängig zu machen. Denn auch dort sollte in den neunziger Jahren ein Mega-Reis-Projekt entstehen, das – nachdem der Torfmoorregenwald auf 70.000 Hektar gerodet worden war – gescheitert ist.
Das zweite große Vorhaben ist, den Anteil von Palmöl in Biodieselweiterhin obligatorisch zu erhöhen. Inzwischen enthält indonesischer Biodiesel 30 Prozent Palmöl. Das ehrgeizige Ziel sind 50 Prozent. Der Plan ist, von fossilen Brennstoffen und Importen unabhängig zu werden – vor allem, weil die EU beschlossen hat, den Palmölanteil in Biodiesel bis 2030 auf Null zu reduzieren. Ursprünglich sollten v. a. Rückstände aus der Palmölproduktion und Überproduktionen hierfür genutzt werden. Doch es steht zu befürchten, dass hierfür auch neue Ölpalmenplantagen errichtet werden müssen. Vor allem müssten diese Plantagen keinen internationalen Standards zur Vermeidung von Abholzung oder Menschenrechtsverletzungen entsprechen. Noch gilt ein Moratorium für die Erteilung von Genehmigungen für neue Plantagen. Dieses Moratorium, das von Präsident Joko Widodo im September 2018 verhängt wurde, läuft allerdings im September 2021 aus.
Zumindest die Pläne, eine neue Hauptstadt in Ost-Kalimantan entstehen zu lassen, sind aufgrund der COVID-Pandemie vorerst auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
Dabei zahlt sich Waldschutz aus für Indonesien: Das Land soll mehr als 150 Millionen Dollar aus zwei Fonds als Belohnung für die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen aus der Abholzung erhalten. Der Green Climate Fund der Vereinten Nationen hat eine Auszahlung in Höhe von 103 Millionen Dollar genehmigt, nachdem das Land berichtet hat, dass es zwischen 2014 und 2016 20,3 Millionen Tonnen durch Abholzung verursachte Kohlenstoffemissionen verhindert hat — obwohl diese Behauptungen von Kritikern in Frage gestellt wurden. Norwegen hat angedeutet, dass es bereit ist, Indonesien 56 Millionen Dollar im Rahmen eines separaten Abkommens zwischen den beiden Ländern für die Reduzierung von Emissionen im Jahr 2017 zu zahlen, das erste in einem 1‑Milliarden-Dollar-Abkommen, das vor einem Jahrzehnt unterzeichnet wurde, aber wiederholt durch Anfechtungen ins Stocken geriet.
Ein Ende ist auch 2021 nicht in Sicht. Denn Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro sieht in den verbliebenen Regenwäldern des Landes vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial. So will er weitere Flächen für die Landwirtschaft, den Bergbau und die Energiegewinnung erschließen.
Der Machtwechsel in den USA
Donald Trump hat die Vereinigten Staaten ins Abseits gedrängt, wenn es um gemeinsame globale Anstrengungen zur Bewältigung von Umweltproblemen ging, einschließlich des Rückzugs der USA aus dem Pariser Klimaabkommen. Seine Regierung untergrub die Umweltpolitik, vom Schutz gefährdeter Arten bis zum Management von Naturschutzgebieten, leugnete aktiv die Realitäten des Klimawandels und förderte autoritäre Regime, die Umweltschützer und Journalisten ins Visier genommen haben — all das hat dem Waldschutz großen Schaden zugefügt.
Mit dem Versprechen von Joe Biden, das Klima in den Mittelpunkt der Regierungspolitik zu stellen, ist ein Neustart der Vereinigten Staaten zu erwarten. Auch eine Rückkehr in das Pariser Klimaabkommen hat Biden angekündigt. Die Tatsache, dass die Demokraten nun die Mehrheit im Senat und im Repräsentantenhaus innehaben, lässt hoffen, dass Klimaschutzmaßnahmen leichter umsetzbar werden. Dies könnte zu ehrgeizigeren Klima- und Biodiversitätszielen der USA auf der internationalen Bühne führen, zu einer stärkeren Umweltpolitik im Inland, zu einer Führungsrolle bei einer umweltfreundlicheren wirtschaftlichen Entwicklung und zu mehr Unterstützung für Naturschutzprojekte in Übersee. Falls eine fortschreitende Radikalisierung des Landes nicht dazu führt, dass für solche Themen kein Raum bleibt.
Internationale CO2-Abkommen
Die Regierungen der Schweiz und Perus unterzeichneten im Oktober 2020 ein Kohlenstoffausgleichsabkommen gemäß Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens. Die Schweiz wird Kohlenstoffgutschriften erhalten, die durch die Finanzierung von Projekten zur nachhaltigen Entwicklung generiert werden, die die Treibhausgasemissionen in dem südamerikanischen Land reduzieren. Norwegen, das zwar keine Kohlenstoffgutschriften aus seiner Klima- und Waldinitiative erhält, aber dennoch die vermiedenen Kohlenstoffemissionen als Grundlage für seine Tropenwaldfinanzierung verfolgt, erhöhte im November die Rate, die es tropischen Ländern für den Schutz der Regenwälder zahlt.
Mehr Unternehmen beziehen das Waldrisiko in ihre Entscheidungen ein
Seit einigen Jahren geben immer mehr Unternehmen freiwillige Selbstverpflichtungserklärungen ab, um die Artenvielfalt und das Klima zu schützen. Die Zoological Society of London (ZSL) hat in einer Studie festgestellt, dass die Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Versprechen aber weit zurückliegen. Ohne staatliche Verordnungen wird es also keine erfolgsversprechenden Ergebnisse geben.
Im Frühjahr 2021 will die EU einen Gesetzentwurf zu einem EU-Lieferkettengesetz vorlegen. Damit sollen Unternehmen verpflichtet werden, Menschen- und Arbeitsrechte zu achten und Umweltstandards einzuhalten.
All diese Vorstöße werden sicherlich zu Reibungen mit Handelspartnern führen.
So lobbyieren Malaysia und Indonesien schon seit einigen Jahren heftig in der EU, damit Biodiesel aus Palmöl auf die Standards für erneuerbare Kraftstoffe angerechnet werden kann. Sowohl Malaysia als auch Indonesien arbeiten nun daran, den Verlust dieses Marktes zu kompensieren, indem sie ihre nationalen Biokraftstoffe ausweiten (s. o.). So wird die Nachfrage nach Palmöl aufrechterhalten und die Länder erhoffen sich eine Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Problematisch vor allem: Das angebaute Palmöl wird keinerlei internationaler die Standards für Menschenrechte oder Waldschutz entsprechen müssen.
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Für unsere kleinen Orang-Utan-Waisen gibt es keine Ferien. Jeden Tag gehen sie in den Waldkindergarten oder die Waldschule, um gemeinsam mit den anderen alles zu lernen, was sie für ein Leben in der Wildnis brauchen. Dabei sieht es ganz so aus, als würde ihnen das Lernen sehr viel Spaß machen. Und so soll es auch sein.
Probieren geht über studieren
Genau wie ihre menschlichen Verwandten, müssen unsere Orang-Utan-Kinder lernen, ihr Bett zu machen. Der Unterschied zu uns ist: Orang-Utans schlafen hoch oben im Baum in Nestern, die sie jeden Tag neu bauen. Das will gelernt sein. Die ganz Kleinen fangen mit der Nestbau-Lektion erst einmal auf dem Waldboden an. Für die Fortgeschrittenen – ab einem Alter von zwei bis drei Jahren – geht es dann schrittweise immer höher hinaus, angeleitet von den Babysitterinnen. Zuerst werden alle möglichen Äste auf ihre Tragfähigkeit geprüft und passend zurechtgebogen. Das erfordert schon so manche Anstrengung und elegantes Hangeln zwischen den Bäumen.
Steht das Grundgerüst aus Ästen, wird das Nest mit Blättern ausgelegt. Jede neue Schicht wird mit viel „Haudrauf“ passend zurecht geklopft. Manchmal legen die kleinen Racker auch eine Essenspause ein und schieben sich einen Teil des Baumaterials genüsslich in den Mund. Ein Snack geht immer, das gehört bei Orang-Utans einfach dazu. Nachdem dann Äste und Blätter endlich zu einem Nest geformt sind, wird erst einmal ausgiebig Probe gelegen. Probieren geht bekanntlich über studieren.
Leckere Snacks als Lernanreiz
Orang-Utans sind in der freien Wildbahn jeden Tag rund sechs Stunden damit beschäftigt, Futter zu finden. Diese Vorliebe fürs Essen machen sich ihre Babysitterinnen zunutze, indem sie die Lernerfolge ihrer Schützlinge mit begehrten Leckereien belohnen. Eine Banane zu schälen gehört dabei zu den einfachsten Übungen, das kann jedes Baby. Etwas anspruchsvoller ist da schon das Knacken einer Kokosnuss: Erst schälen und die Nuss dann mit voller Wucht auf eine harte Kante schlagen. Die menschlichen Ersatzmütter machen es immer wieder vor, bis die Kleinen es selbst können. Wenn dann die Nuss splittert und das köstliche Fruchtfleisch frei gibt, ist die Freude groß. Einige Tiere sind hier talentierter als andere – dann kommt es schon mal vor, dass diejenigen, denen das Öffnen nicht geglückt ist, die Kokosnuss von einem Klassenkameraden klauen. Das ist zwar nicht so gedacht, kann aber ebenfalls eine zielführende Überlebensstrategie im Dschungel sein.
Lernen von den anderen
In der Wildnis lernen die kleinen Orang-Utans bis zu acht Jahre lang von ihren Müttern. Das geschieht, indem die Kleinen nachmachen, was ihre Mütter ihnen zeigen. In der Dschungelschule übernehmen die Babysitterinnen diese Aufgabe so gut es geht. Doch auch von den älteren, erfahreneren Tieren lernen die kleinen Orang-Utans. Zum Beispiel was den Gebrauch von Werkzeugen angeht, oder die Fähigkeit, möglichst sicher von einem Baum zum anderen zu hangeln. Hier sind die anderen Orang-Utans auch deutlich bessere Lehrer als die menschlichen Ersatzmütter. Wen wundert’s…
Freund oder Feind? Eine lebenswichtige Erkenntnis
Manche Lernerfahrungen sind für die kleinen Schülerinnen und Schülern nicht ganz so erfreulich. So müssen sie zum Beispiel lernen, Freund und Feind zu unterscheiden. Dafür werden die von Natur sehr neugierigen und friedlichen Orang-Utan-Kinder in ihrem natürlichen Fluchtverhalten geschult. Und so kommt es immer mal wieder vor, dass wenn die Tiere in ihr Spiel vertieft sind oder grade essen, eine menschliche Ersatzmutter plötzlich mit einer Schlangenattrappe um die Ecke kommt! Dann ist die Aufregung unter den kleinen Orang-Utans groß und sie laufen laut schreiend hinter einen Baum oder klettern hoch in die Äste. Und so soll es auch sein. Zwar sind nicht alle 160 im Regenwald von Borneo vorkommenden Schlangensorten für Orang-Utans gefährlich. Aber im Angesicht einer Schlange schnell das Weite zu suchen, ist hier immer die bessere Lösung.
Hauptdarsteller der Dokumentation sind drei Tierfamilien — Eisbären, Elefanten, Buckelwale — auf ihren langen Wanderungen durch Polareis, Kalahari-Wüste und die Ozeane. Sie alle haben ein Ziel: Nahrung zu finden.
In der Arktis verlässt zunächst eine Eisbärenfamilie die schützende Winterhöhle. Wird es ihr gelingen, Nahrung zu finden, bevor das Eis schmilzt? In einer heißen Region der Welt, inmitten der ausgetrockneten Kalahari-Wüste, versuchen eine Elefantenkuh und ihr Junges, das lebensrettende Wasserloch zu erreichen. Inmitten der Ozeane will eine Buckelwalmutter, ihr Junges vom Äquator bis zum nahrhaften Krill der Antarktis bringen und muss dafür 6.000 Kilometer zurücklegen. „Unsere Erde“ zeigt darüber hinaus eine Vielfalt an Tieren in ihren Lebensräumen: Wölfe in der Tundra, die großen Karibu-Herden folgen, Luchse in der Taiga, ein mutiges Mandarin-Entenküken, das sich aus seiner Baumhöhle auf den Boden fallen lässt, Kraniche, die über den Himalaya fliegen müssen, um zu überwintern sowie das aufwändige Balzverhalten der Paradiesvögel in Neuguinea. Jedoch begnügt sich „Unsere Erde“ nicht damit, lediglich die Schönheit von Natur und Artenvielfalt zu illustrieren. Die Dokumentation plädiert eindringlich dafür, diese einzigartige Schönheit auch zu erhalten. Ein Schlussappell der Filmemacher ruft dazu auf, etwas gegen die globale Erwärmung zu tun, da die Eisbären schon 2030 vom Aussterben bedroht seien. Zudem führe der Anstieg der Ozeantemperaturen zur Abnahme des Planktons, der für viele Meeresbewohner lebensnotwendig sei.
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