Schutz und Fürsorge für 71 Malaienbären

Schutz und Fürsorge für 71 Malaienbären

Malai­en­bären leben in den tropi­schen Regen­wäl­dern Südost­asiens und sind unter den Groß­bären die kleinste Art. Auch sie leiden unter der fort­schrei­tenden Wald­zer­stö­rung und dem Verschwinden ihres Lebens­raums. Der ille­gale Wild­tier­handel tut sein Übriges: Ihr Über­leben in freier Wild­bahn ist zuneh­mend gefährdet – ein Schicksal, das sie mit den Orang-Utans teilen.

Ende der neun­ziger Jahre übergab das indo­ne­si­sche Forst­mi­nis­te­rium der BOS Foun­da­tion erst­mals beschlag­nahmte Malai­en­bären . Seither kümmern wir uns auch um diese pelzigen Alles­fresser, die auf der Roten Liste der IUCN (Inter­na­tional Union for Conser­va­tion of Nature) als gefährdet einge­stuft werden.

Er ist der Kleinste unter den Großbären

Sie sind die Winzlinge in der Großbärenfamilie
Sie sind die Winz­linge in der Großbärenfamilie

Malai­en­bären sind relativ kleine, dunkel­braune bis schwarze Bären. Mit höchs­tens 1,40 Metern Körper­länge und 35 bis 65 Kilo­gramm Gewicht sind sie die Winz­linge in der Groß­bä­ren­fa­milie. Zum Vergleich: Ein ameri­ka­ni­scher Braunbär kann über 700 Kilo­gramm auf die Waage bringen. Die nacht­ak­tiven Klet­terer werden bis zu 30 Jahre alt und haben sich ausge­zeichnet an ihre Lebens­weise im Baum ange­passt. Wenn sie am Boden unter­wegs sind, laufen sie auf allen Vieren und drehen ihre Füße etwas nach innen. 

Aktuell leben in unserem Schutz­zen­trum in Samboja Lestari 71 Malai­en­bären. Sie wurden uns von der BKSDA (Natural Resources Conser­va­tion Agency) von Ost- und Zentral­ka­li­mantan anver­traut, der für den Arten­schutz zustän­digen Regie­rungs­be­hörde auf Provinz­ebene. Die meisten von ihnen wurden illegal als Haus­tier gehalten und können nicht mehr ausge­wil­dert werden.

71 Malaienbären leben in unserem Schutzzentrum
71 Malai­en­bären leben in unserem Schutzzentrum

Sinn­volle Beschäf­ti­gung verhin­dert Kämpfe untereinander

In Samboja Lestari haben wir auf die Bedürf­nisse der Malai­en­bären zuge­schnit­tene groß­zü­gige Wald-Gehege: Hier werden sie gefüt­tert, sinn­voll beschäf­tigt und medi­zi­nisch versorgt. Anders als bei den Orang-Utans, bei denen der Tier­arzt meist Krank­heiten behan­delt, sind es bei den Malai­en­bären vor allem Wunden und Verlet­zungen, die sie sich in Kämpfen unter­ein­ander zuge­zogen haben.
Um Konflikt­si­tua­tionen vorzu­beugen, werden die kleinen Rauf­bolde mit soge­nannten Enrich­ment Tools sinn­voll zu beschäf­tigt. Dabei wird die Futter­suche mit ähnli­chen Heraus­for­de­rungen verbunden, wie sie die Bären in der Wildnis vorfinden würden. So wird beispiels­weise Honig in Astlö­chern und Insekten tief im Stamm versteckt. Tier­arzt Agus Irwanto: “Im Grunde genommen kümmern wir uns um die Malai­en­bären auf ähnliche Weise wie um Orang-Utans, denn bei beiden geht es nicht nur darum, sich um ihre körper­li­chen Bedürf­nisse zu kümmern, sondern auch um ihre sozialen und psychologischen.”

Auch die medizinische Betreuung gerhört dazu
Auch die medi­zi­ni­sche Betreuung gerhört dazu

Meist gibt es keinen Weg zurück in die Wildnis

Doch es gibt einen sehr wesent­li­chen Unter­schied zu den rothaa­rigen Menschen­affen: Im Gegen­satz zu den Orang-Utans ist es bei Malai­en­bären viel schwie­riger, ihnen etwas beizu­bringen, ohne dass sie zu sehr an den Menschen gebunden werden. Und genau das macht es fast unmög­lich, sie wieder auszuwildern.
Deswegen ist das Beste, was wir für sie tun können, ihnen adäquate Schlaf­höhlen und möglichst große Gehege in wald­rei­cher Umge­bung zur Verfü­gung zu stellen. Und natür­lich, ebenso liebe­voll für sie zu sorgen, wie wir es auch für die Orang-Utans tun.

Malaienbären sind Allesfresser
Malai­en­bären sind Allesfresser

Werden Sie zum Arten­schützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Malai­enbär, dem Regen­wald und damit sogar auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

 

Speed of Life — Moment­auf­nahmen des Lebens

Costa Rica: Über Jahr­mil­lionen war die schmale Land­brücke zwischen Nord- und Südame­rika ein isolierter Lebens­raum, in dem sich eine unglaub­liche Arten­viel­falt entwi­ckeln konnte. In dieser Folge von „Speed of Life“ unter­nimmt das Kame­ra­team eine aben­teu­er­liche Expe­di­tion in die Tiefen des tropi­schen Regen­waldes, um spek­ta­ku­läre Bilder einer geheim­nis­vollen Tier­welt einzufangen.

Egal ob nacht­ak­tive Baum­schlangen, exoti­sche Insekten, Pfeil­gift­frö­sche, Brüll­affen oder bissige Schnapp­schild­kröten — der Über­le­bens­kampf im Dschungel folgt seinen ganz eignen Regeln.

Kielings wilde Welt

Wie funk­tio­niert Über­leben in extremen Land­schaften? Wer das schafft, braucht beson­dere Fähig­keiten. Andreas Kieling zeigt einige dieser unge­wöhn­li­chen Stra­te­gien. Der Tier­filmer besucht Neusee­land, Kasach­stan, Namibia und Deutsch­land. Inter­na­tional operie­rende Wissen­schaftler lassen Andreas Kieling an ihren Projekten teil­haben und ermög­li­chen ihm einen exklu­siven Zugang zu bestimmten Orten und Arten. Das erste Ziel von „Kielings wilde Welt — Die Letzten ihrer Art“ ist Neuseeland.

Hier sucht Andreas Kieling den seltensten Vogel der Welt: den Kakapo. Weniger als 150 Exem­plare leben noch, verteilt auf drei abge­schot­tete Inseln im Fjord­land der Südinsel. Pro Jahr darf nur ein einziges Film­team in Beglei­tung von Vogel­for­schern auf eine dieser Inseln reisen. Bevor Andreas das stark geschützte Refu­gium „Anchor Island“ betritt, erhält er eine Audienz bei Sirocco, dem berühm­testen Kakapo der Welt. Wissen­schaftler gaben ihm den Spitz­namen „One Billion Dollar“-Vogel, denn Sirocco ist der einzige zahme Kakapo, den es jemals gab, gilt im Internet als Person des öffent­li­chen Lebens und wurde in Neusee­land sogar vom Premier­mi­nister höchst­per­sön­lich geadelt: als berühm­tester Botschafter für den Arten­schutz. Im Zentrum Kasach­stans dreht Andreas Kielings Team im größten Frei­luft-Kreiß­saal der Steppe die Geburt von Saiga-Babys. Die Saiga ist die einzige euro­päi­sche Anti­lope. Früher gab es Millionen dieser Huftiere, heute dagegen ist ihre Art vom Aussterben bedroht. Wilderei und eine deut­lich verän­derte Umwelt machten ihr fast den Garaus. Die Saiga sieht sehr seltsam aus, ist unge­heuer scheu und bringt es auf sagen­hafte 80 Kilo­meter pro Stunde. Ein Grund, warum man nur schwer an sie heran­kommt. Mithilfe des deut­schen Geoöko­logen Steffen Zuther von der Frank­furter Zoolo­gi­schen Gesell­schaft gelingt Andreas Kieling die Annä­he­rung. Er wird mit einzig­ar­tigen und berüh­renden Nahauf­nahmen der berüs­selten Anti­lope und ihren Kälbern belohnt. Leider geschieht während seines Aufent­haltes Schreck­li­ches: Andreas wird Zeuge eines rätsel­haften Massen­ster­bens. Ein Jahr danach steht endlich fest, woran 200 000 Saigas starben. In Namibia besucht Andreas ein sehr erfolg­rei­ches Arten­schutz­pro­jekt, das die schnellste Katze der Welt retten will, den Geparden. Hier erfährt er, wie Kangale — statt­liche anato­li­sche Hirten­hunde — den Hoch­ge­schwin­dig­keits­katzen und den Farmern glei­cher­maßen helfen. In Deutsch­land unter­stützt der Tier­filmer Vogel­for­scher, Rotmi­lane zu besen­dern. 60 Prozent der Welt­po­pu­la­tion leben hier, doch die Greife benö­tigen weitaus mehr Platz, als die Betreiber von Wind­kraft­an­lagen ihnen zuge­stehen wollen. Die aktu­ellen Forschungs­er­geb­nisse über die Flug­routen der „Roten Drachen“ bestä­tigen das. Das Dilemma: Arten­schutz steht in direktem Konflikt mit Natur­schutz. Wieder sind die neuen Expe­di­ti­ons­ziele des Tier­fil­mers sehr unter­schied­lich. Die meisten sind entle­gene Orte, bis heute menschen­leer und wild. Genau deswegen träumen viele Menschen davon, einmal im Leben an einen dieser Orte zu reisen. Andreas Kieling tut es: Er besucht einige der span­nendsten Forschungs­pro­jekte auf der Welt und befragt Natur­schützer und Biologen zu Lösungen, um bedrohte Arten zu retten: Wie verhelfen sie der seltsam ausse­henden Saiga-Anti­lope, dem stark gefähr­deten Geparden, dem größten flug­un­fä­higen Papagei der Welt, dem Kakapo, oder dem Rotmilan zu einer reellen Chance? In „Kielings wilde Welt — Die Letzten ihrer Art“ gibt Andreas Antworten auf diese Fragen. Hoch­wer­tige 3‑D-Grafiken visua­li­sieren Bestands­ent­wick­lungen einiger gefähr­deter Arten, aber auch aktu­ellste oder verblüf­fende Forschungs­er­geb­nisse. Ästhe­ti­sche High­speed-Aufnahmen, atem­be­rau­bend schöne Zeit­raffer, intime Bilder einer Nest­ka­mera, bril­lante NASA-Bilder aus dem Welt­raum und Luft­auf­nahmen lassen die Zuschauer staunen. Sie befeuern die Träume von Sehn­suchtsorten wie der Namib, dem Regen­wald Neusee­lands oder der kasa­chi­schen Steppe.

Gute Nach­richten vom Planeten

Tagtäg­lich gibt es Nach­richten über die Zerstö­rung der Natur durch den Menschen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich Über­ra­schendes: Manchmal macht gerade der Mensch ein Über­leben von Tieren und Pflanzen erst möglich — wenn er es richtig macht. Überall auf der Welt sind Unter­nehmer, Natur­schützer und Wissen­schaftler dabei, der Natur Platz zu machen. Und das Beste daran: Sie profi­tieren davon genauso wie die Umwelt.

In der Repu­blik Kongo zeigt ein Holz­un­ter­nehmen, wie man den Regen­wald bewirt­schaften kann, ohne ihn zu zerstören. Im Gegen­teil: Durch die nach­hal­tige Bewirt­schaf­tung leben in diesem Wald sogar mehr der bedrohten Gorillas als im benach­barten Natio­nal­park. Auch die Alpen verdanken ihre Arten­viel­falt den Menschen, genauer den Berg­bauern und Hirten, die seit Jahr­hun­derten das Vieh in die Berge treiben. Die Bewei­dung führt dazu, dass die Büsche die schönen Almen nicht über­wu­chern. Und in Ecuador machen Bauern ein gutes Geschäft mit Raub­tieren, seitdem sie die dortigen Bril­len­bären schützen, statt sie zu schießen. Auch wenn die Bären manchmal ihr Vieh anfallen und dies finan­zi­elle Verluste bedeutet, ziehen sie so viele Touristen an, dass sie für die Bewohner ein Gewinn sind. Und am Bodensee gelingt es einem enga­gierten Vogel­kundler, das Vogel­sterben nicht nur aufzu­halten, sondern sogar wieder mehr Vogel­arten anzusiedeln.Es sind Mut machende, beispiel­hafte Geschichten, die zum Nach­denken und Schmun­zeln anregen. Bezau­bernde Natur­land­schaften, amüsante Grafik­ani­ma­tionen und viele über­ra­schende Fakten zeigen, dass es lohnt, sich für die Zukunft unseres blauen Planeten zu engagieren.

Expe­di­tionen ins Tier­reich — Wildes Südostasien

Die Insel­welt Südost­asiens ist durch die zerstö­re­ri­schen Kräfte der Erde erschaffen worden und doch von unver­gleich­barer Schönheit.Vor etwa 25 Millionen Jahren kolli­dierten die Konti­nente Austra­lien und Asien. Seitdem wurde und wird unab­lässig die Erdkruste verschoben. Die Insel Neuguinea ist ein Produkt dieser Umbrüche.

Vor ihrer Küste lockt ein feuer­spei­ender Vulkan das Leben in seine Nähe. An den Hängen des Tavurvur versam­meln sich jeden Morgen Groß­fuß­hühner. Sie graben tief in die Asche, um ein einziges Ei hinein­zu­legen. Damit sind die elter­li­chen Pflichten erle­digt, die vulka­ni­sche Wärme über­nimmt das Ausbrüten der Eier. Diese eigen­tüm­liche Brut­me­thode ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie das Leben sogar rohe Kräfte aus dem Erdin­neren für seine Zwecke nutzen kann.Als Teil des austra­li­schen Konti­nen­tal­schelfs beher­bergt Neuguinea auch viele Tiere des fünften Konti­nents, die hier aber ganz eigen­ar­tige Lebens­weisen entwi­ckelt haben: Kängurus klet­tern auf Bäume, während Tauben am Wald­boden spazieren gehen. Als spezi­elle Folge der Konti­nen­tal­ver­schie­bungen entstand hier auch die biolo­gi­sche Ausnah­me­erschei­nung der Para­dies­vögel in 39 atem­be­rau­benden Formen.Auch auf die Inseln Java, Sumatra und Borneo haben sich die Erdkräfte ausge­wirkt. Hier glühen Vulkane mit unheim­li­chem blauen Licht. Der größte Vulkan­aus­bruch, den es seit Menschen­ge­denken gegeben hat, hat eines der reichsten Ökosys­teme der Erde geschaffen. Diese Inseln liegen auf dem asia­ti­schen Teil der Erdkruste, daher stammen auch ihre Bewohner von diesem Konti­nent: Orang-Utans und Nashörner zum Beispiel.Biologen nennen den Raum zwischen dem asia­ti­schen und dem austra­li­schen Konti­nent Wallacea. Hier findet sich eine kuriose Ansamm­lung von schiff­brü­chigen Krea­turen, die im Verlauf von Jahr­mil­lionen auf den Inseln stran­deten. Auf Halma­hera lebt der höchst unge­wöhn­liche Bänder­pa­ra­dies­vogel mit seinem extra­va­ganten Feder­schmuck. Auf der Nach­bar­insel Sula­wesi leben die Babi­rusa-Schweine. Sie haben nicht nur einen Hang zu Boxkämpfen, sondern auch das selt­samste Gebiss, das sich im Säuge­tier­reich findet: Die riesigen Hauer wachsen durch den Rüssel hindurch nach oben.