Willie Smits zum Welt-Orang-Utan-Tag

Willie Smits zum Welt-Orang-Utan-Tag

Oran­gutans: gardeners of the forest and sentient beings. I could produce a huge list of epithets refer­ring to all of their special abili­ties but for me those two desi­gna­tions are all we need to realize that we have to step up and take action to save oran­gutans and their habitat.

The forests of Borneo and Sumatra are treasure houses of biodi­ver­sity. Percen­tages or compa­ri­sons to other count­ries make no sense. Biodi­ver­sity is what shaped the world we live in today and is what we will need for our future to find solu­tions for our needs. This can be through finding new food plants, new medi­cines, deve­lo­p­ment of tech­no­logy through biomi­micry, etc. Oran­gutans are not just part of that biodi­ver­sity, they can even teach us about plants and medi­cines and are respon­sible for the distri­bu­tion and enhanced germi­na­tion of many diffe­rent plant seeds from the rain­fo­rest. Their home is the lowland rain­fo­rest with the highest biodi­ver­sity of all, which is also the most converted ecosystem for human use. Guar­ding their exis­tence actually means guar­ding our own future. Long term inte­rests should prevail over short-term unsus­tainable profit.

I have spoken about oran­gutans as my friends on many occa­sions and about their special capa­bi­li­ties to even under­stand us, compli­cated humans. I have written (e.g. on oran­gutan day 2019) about their empathy and capa­bi­lity to form loving rela­ti­onships, some­times cove­ring many decades like the first oran­gutan I released, Uce, here on the right with her baby boy Bintang. The photo­grapher gave her several pola­roid pictures of this meeting in the forest where she had been living for many years. She kept coming back regu­larly to see them from our staff in the forest for more than a year to look at, hold them for a while to then return to the tree canopy.

Willie Smits mit den "Denkern des Dschungels"
Willie Smits mit den “Denkern des Dschungels”

It is with great sadness that after more than three decades of trying to help them they still need our help so much. The global pandemic caused by Covid-19 is not making things easier and with climate change related natural disas­ters I appre­ciate that we are being asked for help by so many orga­niza­tions. I realize that it is a very hard time for all of us, but if you can then please think of our red haired cousins in need too this August 19th and help in some way if you possibly can.

Willie Smits, August 19, 2021
Founder of the Borneo Oran­gutan Survival Foundation
Founder of the Sintang Oran­gutan Center Foundation

 

Hier geht es zu unserem Online-Event am Welt-Orang-Utan-Tag: “Meet our Cousins — Oran­gutan Conser­va­tion Around the Globe”

19. August 2021: 19:30 — 21:30 CET

 

Wieder was gelernt: Wild­ge­bo­rene Baby-Orang-Utans knab­bern Rinde

Wieder was gelernt: Wild­ge­bo­rene Baby-Orang-Utans knab­bern Rinde

Es war einer dieser heißen Tage, als die Orang-Utan-Weib­chen Lesan und Sayang mit ihrem Nach­wuchs Ayu und Padma gemeinsam durch den Kehje Sewen Wald streiften. Langsam klet­terte die kleine Gruppe von Baum zu Baum und genoss unter dem kühlenden Blät­ter­dach ein ausgie­biges Mahl. Die kleine Padma saß wie so oft sehr nah bei ihrer Mutter Sayang und spielte mit der etwas älteren Ayu. Die beiden Orang-Utan-Mädchen baumelten in den Ästen, neckten sich und unter­suchten alles ganz genau.

Bei der Freundin abgeschaut

Ayu zeigt Padma wie es geht
Ayu zeigt Padma wie es geht

Ayu beschäf­tigte sich ausgiebig mit einem großen Stück Baum­rinde. Immer wieder biss sie vorsichtig hinein und knab­bert mit ihren winzigen Zähnen an dem weichen Kambium, einer nahr­haften Gewe­be­schicht zwischen Holz und Rinde. Padma ließ ihre Freundin nicht aus den Augen und beob­ach­tete ganz genau, wie Ayu vorging. Vorsichtig nahm Padma ein Stück Rinde und unter­suchte es. Dann brach sie ein frisches Stück Rinde vom selben Stamm ab, genau wie Ayu es zuvor getan hatte. Doch ihre Zähne waren noch zu klein und ihr Kiefer nicht stark genug, um die Rinde zu zerbeißen. Nachdem sie Aya noch eine Weile beob­achtet hatte, puhlte sie dann das Kambium aus der abge­bro­chenen Rinde und steckte es sich in den Mund. Hmmm, so klappte es! Die beiden saßen noch eine ganze Weile zusammen und snackten von der Rinde.

Nahrung ist ein guter Anreiz

Ayus Mutter Lesan gesellte sich wieder zu der kleinen Gruppe und gemeinsam zogen sie weiter. Offenbar bereit für die nächste Mahl­zeit ging es zu einem Kendon­dong-Baum. Die süßen Früchte dieses Baumes schme­cken so ähnlich wie Ananas und Mango, sind aber so knackig wie ein Apfel. Ein echter Lecker­bissen! Die beiden erwach­senen Orang-Utan-Weib­chen aßen sich an Blät­tern und Früchten satt, während Ayu und Padma sich voll und ganz auf die Rinde konzen­trierten. Jetzt wusste Padma, wie es geht und hörte gar nicht mehr auf, die Rinde zu bearbeiten.

Padma beißt beherzt in den Ast
Padma beißt beherzt in den Ast

Lernen ist sehr individuell

Wir sind immer wieder beein­druckt, wie wild gebo­rene Orang-Utans ihre Über­le­bens­fä­hig­keiten im Wald erlernen. Dabei sind ihre Persön­lich­keiten sehr unter­schied­lich. Padma, die 2018 im Regen­wald geboren wurde, zeigte sich bisher immer sehr scheu. Sie beob­achtet lieber, während die zwei Jahre ältere Ayu neugierig und unter­neh­mens­lustig ist. Schon bei anderen Gele­gen­heiten hat sie versucht, Padma zum Spiel aufzu­for­dern. Doch Padma ist ein echtes Mama­kind. Als wir sie das letzte Mal sahen, war sie kaum unter dem Arm ihrer Mutter hervor­ge­kommen. Doch Ayu gibt nicht so schnell auf und macht ihrer Freundin immer wieder neue Ange­bote zur Inter­ak­tion. Und immer öfter steigt Padma darauf ein. Das ist wichtig für ihre Entwick­lung, denn kleine Orang-Utans lernen nicht nur von ihren Müttern, sondern auch durch ihre Artgenoss:innen. So wie auch dieses Mal.

Junge Orang-Utans lernen voneinander
Junge Orang-Utans lernen voneinander

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Der sechste Sinn der Tiere

Natur­ka­ta­stro­phen bedrohen die Mensch­heit. Die Auswir­kungen sind verhee­rend — die Vorwarn­zeiten meist zu kurz, trotz aller High­tech-Instal­la­tionen und des Inter­nets. Welt­weit arbeiten Forscher deshalb an anderen Lösungen — und sie haben eine heiße Spur: Tiere sollen dabei helfen, früh­zeitig Natur­ka­ta­stro­phen zu erkennen.

Denn über Jahr­mil­lionen haben sie gelernt, sich auf die launi­schen Schwan­kungen der Erde einzu­stellen. Der Mensch muss sich nur einklinken und die gelie­ferten Infor­ma­tionen richtig inter­pre­tieren. „Terra X — Der sechste Sinn der Tiere“ begleitet führende Wissen­schaftler auf eine span­nende Expe­di­tion rund um den Globus in extreme Gebiete dieser Erde. Martin Wikelski, Direktor des Max-Planck-Insti­tuts für Orni­tho­logie, ist einer der welt­weit führenden Forscher auf diesem Gebiet. Seine Vision: in naher Zukunft ein ganzes Netz aus tieri­schen Früh­warn­in­di­ka­toren zu entwi­ckeln, immer am Puls der Erde, um bei extremen Natur­er­eig­nissen Menschen­leben zu retten. In den Dschun­geln Indo­ne­siens ist er dabei, mit wilden Elefanten ein Tsuna­mi­f­rüh­warn­system aufzu­bauen. In den Südaus­läu­fern der Rocky Moun­tains beob­achtet er den majes­tä­ti­schen Kondor, und an den Hängen des aktivsten und gefähr­lichsten Vulkans Europas, dem Ätna, unter­sucht er das Verhalten von Ziegen kurz vor einem Vulkan­aus­bruch. Die genaue Beob­ach­tung tieri­schen Verhal­tens kann Aufschluss über bevor­ste­hende, große Umwäl­zungen in der Natur liefern — Kata­stro­phen vorher­sag­barer machen, Menschen­leben retten. Helmut Schmitz von der Univer­sität Bonn hat ein Faible für den Austra­li­schen Feuer­käfer. Denn er spürt über Hunderte von Kilo­me­tern Wald­brände auf, lange bevor irgend­eine Feuer­wehr davon erfährt — und das in einem Land, das jähr­lich von großen Feuer­stürmen heim­ge­sucht wird. Schmitz beob­achtet diese Tiere und versucht, die Wahr­neh­mung des Käfers zu enträt­seln, der bei der Feuer­be­kämp­fung in der Zukunft eine Schlüs­sel­rolle spielen könnte. Er denkt über eine groß­flä­chige Über­wa­chung der Krisen­re­gionen mit Drohnen nach — Drohnen mit Feuer­kä­fer­sen­soren. Der Austra­lier Graham Jones von der Southern Cross Univer­sity mag es eine Spur dicker: Mit der Stein­ko­ralle Acro­pora hofft er ein Tier zu enträt­seln, das eines der drin­gendsten Probleme der Mensch­heit lösen könnte, den Klima­wandel. Denn die Koralle versteht es, sich wie kein anderes Lebe­wesen auf diesem Planeten selbst zu schützen: Wenn es ihr zu heiß wird, entlässt sie einen spezi­ellen Stoff ins Wasser und in die Luft, der nicht nur zur Wolken­bil­dung und damit zur Beschat­tung, sondern sogar zu Regen führt. Jones stellt sich daher die Frage, ob der Mensch mit ange­legten „Koral­len­gärten“ — welt­weit — das Klima beein­flussen könnte. Weitere Geschichten werden in Form einer span­nenden Spuren­suche erzählt. An der Seite der Wissen­schaftler entdeckt „Terra X“ eine neue und unge­wöhn­liche Seite der Tier­welt. Es könnten visio­näre Schritte in eine Zukunft sein, in der Mensch und Natur Seite an Seite exis­tieren — mit gegen­sei­tigem Nutzen. So spannt der Film einen großen Bogen und erzählt eine Geschichte in atem­be­rau­benden Bildern — unter­stützt durch span­nende Grafiken, die uns die sechsten Sinne der Tiere ein Stück näherbringen.

Ein perfekter Planet

Menschen sind neben den natür­li­chen Kräften Vulka­nismus, Sonnen­licht, Wetter und Ozean­strö­mungen immer mehr zum bestim­menden Faktor auf unserem perfekten Planeten geworden. Wir verän­dern die Regel­sys­teme der Erde, ohne die lang­fris­tigen Folgen ernst­haft zu erwägen. Die Doku­men­ta­tion stellt Menschen vor, die mit ihren Projekten eine weitere Erder­wär­mung verhin­dern wollen oder Arten retten, die vom Klima­wandel beson­ders bedroht sind.

In Kenia beispiels­weise kämpft Angela Sheld­rick um das Leben von Babye­le­fanten. Die immer länger anhal­tenden Dürren setzen die Elefan­ten­po­pu­la­tionen immer stärker unter Druck. Viele verdursten, und oft können über­haupt nur die Kleinsten gerettet werden. 150 der Mini-Dick­häuter konnte Angela Sheld­ricks Team bereits aufziehen und wieder in die Wildnis entlassen. Wenn die derzei­tige Entwick­lung anhält, könnte es jedoch sein, dass immer mehr der verblei­benden geschützten Flächen verdorren und die Über­le­bens­chancen der grauen Riesen weiter sinken. Im Golf von Maine sind es Meeres­schild­kröten, die jedes Jahr durch klima­ti­sche Verän­de­rungen in Lebens­ge­fahr geraten. Das Wasser nahe der Küste wird aus kalten Strö­mungen der Arktis und Ausläu­fern des warmen Golf­stroms gespeist und besaß bis vor einigen Jahren eine mitt­lere Tempe­ratur. Heute kommt immer weniger kaltes Wasser aus der polaren Zone an. Deshalb reisen Schild­kröten im Sommer auf der Suche nach Nahrung immer weiter nach Norden. Wenn dann aller­dings der Herbst anbricht und die Tempe­ra­turen sinken, fallen die Tiere in einen Kälte­schock. Viele ertrinken in den eisigen Fluten, und nur die Schild­kröten, die an die Küste geschwemmt werden, haben eine Chance, zu über­leben. Das New England Aqua­rium in Boston hat mitt­ler­weile eine eigene Rettungs­sta­tion für Schild­kröten einge­richtet, weil die Zahl der gestran­deten Tiere stetig ansteigt. Hier werden sie medi­zi­nisch versorgt und dann in ihre ursprüng­li­chen Verbrei­tungs­ge­biete im Süden ausge­flogen. Viel grund­sätz­li­cher gehen die Mitar­beiter des Projektes „Große Grüne Mauer“ vor. Sie wollen nicht eine einzelne Art retten, sondern ganze Land­schaften. Ein Band aus dürre­resis­tenten Bäumen soll gepflanzt werden, das 8000 Kilo­meter quer durch Afrika verlaufen und die weitere Ausbrei­tung der Sahara stoppen soll. Erst 15 Prozent der Grünen Mauer sind fertig­ge­stellt, doch schon jetzt kehrt das Leben in die betrof­fenen Gegenden im Senegal zurück. Brunnen, die längst ausge­trocknet waren, füllen sich wieder. Die Land­wirt­schaft lohnt sich, und die Menschen können in ihrem Zuhause bleiben.

Die Kommu­ni­ka­tion der Tiere

Ob im Meer, der Savanne oder im Dschungel: Die Lebens­räume von Tieren sind von Rufen und Lauten erfüllt. Wissen­schaftler analy­sieren deren Bedeu­tung und stoßen auf Erstaunliches.Wildhunde, die demo­kra­tisch abstimmen, Fische, die ihre Absichten laut­hals äußern, und Giraffen, die summen — selbst gut erforschte Tier­arten über­ra­schen Forscher.

Fest steht, dass die Kommu­ni­ka­tion der Tiere deut­lich ausge­feilter ist, als bisher angenommen.Nicht nur Menschen haben eine komplexe Sprache entwi­ckelt. Auch wenn Tiere keine Worte verwenden, kommu­ni­zieren sie ständig mittels Lauten und Rufen. Junge Seebären finden so ihre Mutter wieder, Meer­katzen können mittels eines ausge­klü­gelten Alarm­sys­tems vor Bedro­hungen aus der Luft und am Boden warnen, Elefanten und Giraffen halten Kontakt zu anderen Artge­nossen, und Fische vertei­digen laut­stark ihr Revier.Neue Aufnah­me­ver­fahren ermög­li­chen es Wissen­schaft­lern, einzelne Tier­spra­chen zu isolieren und zu analy­sieren. Ihre Erkennt­nisse sind nicht nur erstaun­lich, sondern können in Zeiten von Lärm­ver­schmut­zung und Klima­wandel auch zum Schutz gefähr­deter Tier­arten beitragen.