Taymur bei taff auf Pro7

Taymur bei taff auf Pro7

„Happy End für den berühm­testen Affen der Welt“ beti­telt der Fern­seh­sender seinen Beitrag über unsere bislang drama­tischste Rettung eines Orang-Utans. Hier können Sie den Beitrag in voller Länge sehen und erfahren, wie Sie Orang-Utans wie Taymur helfen können.

Anfang Dezember 2023 geschah so etwas wie ein verfrühtes Weih­nachts­wunder: Taymur konnte auf die BOS-Voraus­wil­de­rungs­insel umziehen. Als Säug­ling war der Orang-Utan-Junge seiner Mutter geraubt und nach Kuwait verkauft worden, wo ihm sein Besitzer Drogen gab, und Ziga­retten rauchen ließ. Dass BOS ihn zurück in den Regen­wald von Borneo bringen konnte, war das erste Wunder. Dass er nach sechs Jahren flei­ßigen Lernens in der BOS-Wald­schule bereit ist, wie ein wilder Orang-Utan zu leben, das zweite.

PRO7 hat die rührende Rettungs­ge­schichte von Taymur in einem Beitrag aufge­griffen, den Sie sich hier in voller Länge anschauen können.

BOS finan­ziert seine Arbeit zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Orang-Utans ausschließ­lich über Spenden. Helfen Sie uns, Taymur und seinen Artge­nossen ein Leben in Frei­heit zu ermög­li­chen. Jeder Euro zählt!

Augen­wi­scherei par excellence

Ist jemand über­rascht, dass die COP28 schon wieder nichts Neues ange­boten hat? Leere Worte, Privat-Jets, eine Menge Lobby­ar­beit, Golf­staaten, die unbe­dingt das Thema fossile Energie aus der finalen Verein­ba­rung gestri­chen haben wollten?

Uns hat das leider nicht über­rascht. Ein Jahr und mehrere nutz­lose Treffen hat es gedauert bis das Thema „Loss and Damage“, die Essenz der Verein­ba­rung von 2022, voran­ge­trieben wurde. Wohl­ge­merkt, die 2022 verspro­chenen Finan­zie­rungen der reichen Staaten ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Daher wundert es mich persön­lich nicht, dass das Ergebnis von zwei Wochen Diskus­sionen so mager ausfällt. Ein Deal, der nach allen Kritiken gegen das erste Entwurf vom 12.12.2023 in einer Nacht und Nebel Aktion entwi­ckelt und beschlossen wurde. Haupt­sache die Dele­gierten können nach Hause fliegen und die COP28 und ihr Ergebnis schadet nicht dem Image von Dubai. Quasi ein Image Akt. Im Text wird zu einem Ausstieg aus fossilen Brenn­stoffen aufge­rufen — einem Über­gang weg von fossilen Ener­gien. Keiner weiß, was das konkret heißt. Keiner wie, wie die nächsten Hand­lungs­schritte aussehen sollen. Keiner weiß, woher das Geld dafür kommen soll.

Aber halt! Eine wich­tige Entschei­dung wurde doch getroffen – der Standort der nächsten Klima­kon­fe­renz, der COP29 in Aser­bai­dschan. „The party must go on!“ Auf Kosten der kleinen Insel­staaten, der bedrohten Tier­arten, der Menschen, die bereits jetzt unter den Folgen der Klima­ka­ta­strophe leiden und im Endef­fekt auf Kosten von 95 % der Welt­be­völ­ke­rung, die am Ende die Quit­tung zahlen werden.

Shame on you, Sultan Al Jaber… Sie waren die Enttäu­schung, mit der alle von Anfang an gerechnet hatten! Und der Abschluss­text, der soge­nannte United Arab Emirates‘ Consensus ist nichts anderes als ein Papiertiger.

Malai­enbär Asri: Klet­ter­ta­lent trotz schwerer Verletzung

Malai­enbär Asri: Klet­ter­ta­lent trotz schwerer Verletzung

Seit drei Jahren lebt Asri nun in unserem Schutz­zen­trum für Malai­en­bären in Samboja Lestari. Wie geht es ihr heute? Wir haben die kleine Bärin besucht.

Es sah gar nicht gut aus für Asri, als sie gefunden wurde: Die kleine Bärin war mit ihrem rechten Hinter­bein in eine Falle geraten und hing so fest, dass sie schwere Verlet­zungen davon­trug. Glück­li­cher­weise konnten wir Asri befreien. Doch für ihr Bein kam die Rettung zu spät. Unseren Ärzten blieb nichts anderes übrig als zu amputieren.

Asri verbrachte einige Zeit in unserem Rettungs­zen­trum für Orang-Utans in Nyaru Menteng, bis sie sich von der schweren Opera­tion erholt hatte. Dann zog sie, gemeinsam mit anderen Malai­en­bären, nach Samboja Lestari um, wo wir ein Gehege ange­legt haben, das speziell auf die Bedürf­nisse dieser Bärenart zuge­schnitten ist.

Malai­en­bären, wegen ihrer charak­te­ris­ti­schen Fell­zeich­nung auch Sonnen­bären genannt, teilen in vielerlei Hinsicht das Schicksal von Orang-Utans: Ihr Bestand wird durch Wild­tier­handel und Vernich­tung ihres Lebens­raumes immer weiter dezi­miert, sodass sie inzwi­schen vom Aussterben bedroht sind. Im Gegen­satz zu Orang-Utans sind Malai­en­bären jedoch nicht mehr auswil­derbar, sobald sie Umgang mit Menschen hatten.

Die inzwi­schen sechs­jäh­rige Asri hat sich prächtig in ihrem neuen Zuhause in Samboja Lestari einge­lebt. Und sie kommt bestens zurecht, obwohl ihr ein Bein fehlt! Tatsäch­lich klet­tert sie sogar genauso gut wie die anderen Malai­en­bären in unserem Rettungs­zen­trum, mit denen sie sehr gerne Zeit verbringt. Am liebsten spielt und klet­tert Asri mit India, Deni, Malinau, Barbie und Tapir.

Wir sind glück­lich, dass sich Asri trotz ihrer trau­ma­ti­schen Erfah­rung so gut erholt und entwi­ckelt hat. Unter diesen Bedin­gungen stehten ihre Chancen auf ein langes und gesundes Leben sehr gut. Malai­en­bären können in Gefan­gen­schaft bis zu 30 Jahre alt werden!

Und Sie können uns dabei unter­stützen, Asri und anderen Malai­en­bären zu helfen: Jede Spende ist uns willkommen!

Der Wild­tier­kor­ridor in Sabah wächst und gedeiht!

Der Wild­tier­kor­ridor in Sabah wächst und gedeiht!

Es war ein visio­näres Projekt, das wir 2019 gemeinsam mit dem Rhino and Forest Fund e. V. gestartet haben. Eines mit erheb­li­cher Bedeu­tung für den Arten­schutz auf Borneo, für das wir jedoch einen langen Atem brau­chen würden. Umso mehr freuen wir uns, dass schon jetzt die ersten Erfolge zu sehen sind!

Im Jahr 2019 haben wir uns mit dem Rhino and Forest Fund (RFF) zusam­men­getan und gemeinsam die einma­lige Chance ergriffen, eine still­ge­legte Ölpal­men­plan­tage in Regen­wald zurück­zu­ver­wan­deln und dadurch eine Wild­tie­r­oase zu schaffen. Genauer gesagt: einen Wild­tier­kor­ridor, der zunächst zwei Natur­schutz­ge­biete mitein­ander verbindet und dann weiter­wächst, bis er ins Herz von Borneo führt.
Und wir nehmen die gute Nach­richt gleich vorweg: Schon jetzt sind die ersten Erfolge zu sehen! Nicht einmal fünf Jahre nach Projekt­be­ginn ist die Rena­tu­rie­rung in Tabin weit fort­ge­schritten und wir konnten bereits neue Gebiete in Sila­bukan Ost und Bukit Piton erschließen! Was wir im Einzelnen erreicht haben, erzählen wir Ihnen hier.

Karte mit Projekte von RFF in Sabah
Karte mit allen Projekten von RFF

Auffors­tung und Biodi­ver­sität auf der Palmölplantage


Unser Partner vor Ort, der RFF, (Link) hat im Jahr 2020 damit begonnen, 50 Hektar erwor­bene Ölpal­men­plan­ta­gen­fläche im Gebiet Tabin zu rena­tu­rieren. Bisher wurden 8.250 Baum­setz­linge von 47 verschie­denen Arten gepflanzt. Dabei nutzt man die Baum­kronen der noch auf dem Areal wach­senden Ölpalmen als Schutz für die zarten Pflänz­chen. Dazwi­schen haben sich zehn­tau­sende wilde Bäum­chen ausgesät, welche wir teil­weise in die Pflege mit einbeziehen.

Baumschule in Tabin, Sabah
Die Setz­linge für die Auffors­tung werden in lokalen Baum­schulen vorbereitet

Nicht alle Setz­linge über­leben die erste Zeit außer­halb der Baum­schule. Wir freuen uns, dass die Morta­lität zwischen den einzelnen Pfle­ge­runden im Jahr 2023 auf 32 Prozent zurück­ge­gangen ist. Um die Auffors­tung weiter voran­zu­bringen, ersetzen wir punk­tuell Pflanzen, die sich an ihrem Standort nicht etablieren konnten, durch andere Arten. So erhöhen wir die Über­le­bens­quote der Bäum­chen und zugleich die Arten­viel­falt auf der Fläche.

Zu Beginn des Projektes haben wir es uns zum Ziel gesetzt, den Bestand der Ölpalmen auf dem Areal zunächst als Schutz für die Setz­linge zu nutzen und sie nach fünf Jahren zu fällen. Und tatsäch­lich sind unsere Setz­linge sowie auch die wilden Bäum­chen an einigen Stellen bereits hoch genug gewachsen. So können unsere Teams im Jahr 2024 mit der Fällung der Ölpalmen beginnen.

Der neu ange­legte See wird zur Wildtieroase


Im Jahr 2022 haben wir auf einer 3,5 Hektar großen Fläche inner­halb der von uns erwor­benen Plan­tage einen künst­li­chen See mitsamt Weide­flä­chen ange­legt. Das Areal war ursprüng­lich komplett mit der inva­siven Pflan­zenart Mucuna brac­teata bedeckt. Seitdem wurden auf der offenen Fläche außerdem rund 500 Bäume gepflanzt.

Teich in einem Gebiet in Tabin, Sabah
Eine Wild­tier-Oase ensteht

Schon jetzt beob­achtet unser Team vor Ort, dass der See und die neu entstan­denen Weide­flä­chen von den Wild­tieren gut ange­nommen werden. Bereits während der Bagger­ar­beiten wurde der See von mehreren Fisch‑, Amphi­bien- und Repti­li­en­arten besie­delt, darunter die gefähr­dete Amboina-Schar­nier­schild­kröte, und die Wasser­fläche wird von etli­chen Vogel­arten genutzt, darunter die gefähr­deten Arten Höcker­storch, Sunda­ma­rabu und Orient-Schlangenhalsvogel.

Unsere Auffors­tungs­teams haben rund um den See auch Elefanten beob­achtet, die ausgiebig auf der neuen Weide­fläche gefressen haben.

Die wilden Tiere kehren zurück


Unser Partner RFF ist seit 2012 konti­nu­ier­lich in dem Auffors­tungs­ge­biet am Ufer des Tabin­flusses aktiv und hatte in dieser Zeit spora­disch Kame­ra­fallen im Einsatz, sowohl entlang des Ufers als auch in der angren­zenden Plan­tage. Außerdem sind Mitar­beiter des RFF häufig im Gebiet unter­wegs. Dadurch haben wir eine recht gute Vorstel­lung davon, welche Arten in diesem Gebiet vor Beginn des Projektes heimisch waren und welche sich im Zuge der Rena­tu­rie­rung neu ange­sie­delt haben. Auch wenn es sich hier um keine syste­ma­ti­sche Studie handelt, so greifen die Teams bei ihren beglei­tenden Beob­ach­tungen der Wild­kor­ri­do­r­er­wei­te­rung doch auf andere wissen­schaft­lich fundierte Erkennt­nisse zurück .

Mit zuneh­mender Breite des Wild­tier­kor­ri­dors wächst die Artenvielfalt

Mitt­ler­weile ist es durch die Still­le­gung der erwor­benen Plan­ta­gen­flä­chen und deren Rena­tu­rie­rung gelungen, den Ufer­streifen von rund 20 Metern rechts und links des Tabin-Flusses auf rund 800 Meter zu verbrei­tern. Und der neue Lebens­raum zieht neue Arten an! Während von 2012 bis 2020 nur wenige größere Säuge­tier­arten in der Korri­dorfläche am Fluss beob­achtet werden konnten – vor allem Bart­schweine, Makaken, Sund­a­katzen und Elefanten – kam in den vergan­genen drei Jahren eine Viel­zahl von Arten neu hinzu. So konnte das Team des RFF Malai­en­bären, Marmor­katzen, Maro­nen­lan­guren, Nasen­affen, Nebel­parder, Plum­ploris und Orang-Utans beob­achten. Zudem wird der beson­ders seltene Höcker­storch seit 2022 regel­mäßig auf der Auffors­tungs­fläche nachgewiesen.

Effi­zient gegen Wilderer und ille­gale Baum­fäl­lungen vorgehen


Ein schwer zu quan­ti­fi­zie­render, aber deut­lich sicht­barer Erfolg des Projekts ist es außerdem, die stetige Entwal­dung sowie die Wilderei im Osten Sila­bu­kans redu­ziert zu haben.

Aufforstung in Ost-Silabukan
Auffors­tung in Ost-Silabukan

Noch zu Beginn des Projektes wurden weiterhin neue Ölpalmen an der Entwal­dungs­grenze inner­halb des Schutz­ge­bietes gepflanzt. In einem ille­galen Ressort auf dem Gebiet wurde außerdem kommer­zi­eller Jagd­tou­rismus betrieben. Beides wurde von den RFF-Mitar­bei­tern vor Ort entdeckt und umge­hend den Behörden gemeldet. Die Forst­be­hörden reagierten prompt: Sie zerstörten alle neuen Ölpalmen und legten das ille­gale Jagdres­sort still.

Die Botschaft ist ange­kommen: Erneute Inves­ti­tionen in ille­gale Akti­vi­täten sind sinnlos! Seit 2022 wurden keine ille­galen Holz­fäl­lungen im Südosten Sila­bu­kans mehr verzeichnet und die Wilderei ist zumin­dest deut­lich rückläufig.


Heraus­for­de­rungen und Lösungen


Während unser Projekt in einigen Gebieten erfreu­liche Fort­schritte gemacht hat, haben wir in anderen mit Heraus­for­de­rungen zu kämpfen. So befinden sich im Südwesten von Sila­bukan eine Viel­zahl ille­galer Plan­ta­gen­flä­chen. Hier plant der RFF, in Koope­ra­tion mit den lokalen Forst­be­hörden, zunächst rund 26 Hektar entwal­deter Fläche wieder aufzu­forsten. Die Auffors­tungs­fläche soll dann schritt­weise ausge­weitet werden, bis alle illegal gero­deten Gebiete rena­tu­riert sind.


Leider stecken diese Arbeiten noch immer in der Vorbe­rei­tungs­phase, da die von uns beauf­tragte Firma aufgrund von Perso­nal­pro­blemen den Auftrag zurück­geben musste. Wir sind nun dabei, die Arbeiten gemeinsam mit dem Team des RFF zu orga­ni­sieren und dabei auch Menschen aus den umlie­genden Commu­ni­ties einzubeziehen.


Wir sind zuver­sicht­lich, durch einen Endspurt zum Jahres­ende 2023 die zeit­liche Verzö­ge­rung im Projekt zumin­dest teil­weise wieder aufholen zu können. Im Gebiet Bukit Piton laufen die Arbeiten jetzt auf Hoch­touren und wir freuen uns darauf, Ihnen schon bald von der weiteren Entwick­lung berichten zu dürfen.

Werden auch Sie zum Regen­wald-Retter. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, weitere Flächen zu sichern und diese in Regen­wald umzu­wan­deln. Für die Orang-Utans, die Arten­viel­falt und das Klima. Jeder Beitrag hilft.