by Denitza Toteva | 11 Apr 2016 | Alt, News
„Ich möchte ein Kinderbuch über Orang-Utans machen – und dann möchte ich mein Patentier Henry auf Borneo besuchen“, so Benni vor rund eineinhalb Jahren. „Und wie soll das gehen?“ — „Dann mach mal was klar, Papa“, Bennis typische Antwort, wenn er sich etwas sehnlich wünscht.
Seitdem ist viel mehr geschehen, als Benni sich hat träumen lassen. Der Trickfilm „Henry rettet den Regenwald“ hat mittlerweile viele Kinder begeistert und berührt – und sie rufen in den Raum: „Hört auf mit der Abholzung des Regenwaldes“ oder „Wir wollen Benni und Henry helfen“.
Noch am 8. April wurde das Projekt vom Team Benni, zusammen mit den Ambulanten Diensten des St. Josefshaus Hausen und der medien+bildung.com Ludwigshafen, auf dem Inklusions-Messe-Tag Rheinland-Pfalz in Mainz präsentiert. Auch hier war man sehr überrascht und angetan, weil wohl in dem Projekt gleich drei Dinge auf imposante Art und Weise verbunden werden: Tier- und Artenschutz, Klimaschutz und Inklusion.
Es scheint, dass sich Tag für Tag immer mehr Verbündete der Mission von Benni und Henry anschließen und so eine Bewegung für die Rettung des Regenwaldes und der Orang-Utans in Gang gesetzt werden kann.
So kann es kaum verwundern, dass sich jetzt auch Bennis Herzenswunsch, dem real existierenden Orang-Utan Henry zu begegnen, in Erfüllung gehen mag. Am 23. April werden Benni und seine Familie (Mama Connie, Bruder Florian und Papa Klaus) nach Indonesien aufbrechen.
In Jakarta werden die Overs von dem niederländischen Forstwissenschaftler Dr. Willie Smits in Empfang genommen. Willie Smits, Mitbegründer von BOS, ist einer der bekanntesten Botschafter für die Not der Orang-Utans auf Borneo. Er hat mittlerweile weitere Projekte aus den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft, Permakultur, Wiederaufforstung und Waldmonitoring auf den Weg gebracht. Auch war er Delegierter für Indonesien bei der Klimakonferenz 2015 in Paris. Eine Woche wird Willie Smits Benni und seine Familie in Indonesien begleiten, seine Projekte vorstellen und ihnen die Orang-Utans in ihrer Heimat näherbringen. Als besonderes Highlight wird Benni seine zwei neue Patentiere treffen, die beiden Orang-Utan-Waisen Selly und Maya.
Nach einer Woche voller Erlebnisse und Eindrücke werden Benni und seine Familie nach Palangkaraya (in der Provinz Zentral-Kalimantan) weiter fliegen und dort von Dr. Jamartin Sihite (CEO der BOS Foundation) empfangen. Hier werden sich weitere Reisende aus Europa der Gruppe anschließen: Daniel Merdes (Geschäftsführer BOS Deutschland), Silke Kenter (Bennis Osteopathin) und Birgit Saftig (Bennis ambulante Hilfe). Gemeinsam werden sie die BOS-Rettungsstation Nyrau Menteng erkunden, werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter treffen und sich vor Ort ein genaues Bild über die Situation der Orang-Utans in Indonesien machen. Auch die Deutsche Botschaft in Indonesien plant, einen Vertreter nach Nyaru Menteng zu schicken, um Bennis Mission zu unterstützen. Doch der Höhepunkt, dem die Gruppe und vor allem Benni entgegenfiebern, wird sein, wenn Benni sein Patentier Henry treffen wird – den Orang-Utan-Waisen, der Auslöser für Bennis große Mission ist. Manch´ feuchte Augen und Freudentränen sind da wohl vorprogrammiert.
Auf Initiative und in Trägerschaft der BOS Foundation wird es in Palangkaraya auch zur Gründung einer indonesisch-deutschen Schulpartnerschaft kommen – ein weiteres, diesmal grenzüberschreitendes Glied in der symbolischen „Affen-Menschen-Kette“, mit der vor allem Kindern eine Stimme gegeben werden soll, die sich für die Rettung der Orang-Utans und des Regenwaldes, für den Klimaschutz und damit für eine gute eigene Zukunft einsetzen wollen.
Bennis Zeit bei der BOS Foundation wird ein Team der Filmproduktionsfirma BPI begleiten, um eine Reise-Dokumentation zu produzieren, sodass auch Bennis Freunde und Verbündete später das im 15.000 km entfernten Borneo Geschehene nacherleben können.
Heute, zwölf Tage vor dem Start, herrscht bei Benni nur noch Vorfreude auf eine außergewöhnliche Reise, deren Beweggrund und Auslöser einem einfachen Satz entspringt: „Dann mach mal was klar!“
Auch auf Borneo blickt man Bennis Besuch voller Freude und Aufregung entgegen. Seien auch Sie inspiriert, wenn unter dem Titel „Deutsch im Dschungel“ Henrys Betreuerin Sri Rahayu sich an Benni wendet: „Komm, wir machen mal was klar“.
Wir möchten allen Freunden, Unterstützern und Verbündeten Danke sagen, welche geholfen haben, Benni eine solch´ außergewöhnliche Reise zu ermöglichen:
… und Benni für diese Reise fit zu machen:
Bennis Arzt- und Therapeuten-Team sowie Ambulante Dienste vor Ort
Klaus Over und das Team Benni
by Denitza Toteva | 8 Apr 2016 | Alt, News
Ganz stolz wollen wir ankündigen, dass BOS Deutschland seinen Bildungskoffer PaPa-laPapp am Donnerstag, den 21. April 2016 bei der Zukunfts Tour im Radialsystem Berlin präsentieren darf.
Bei der Zukunftstour stellen Initiativen, Start-ups und Unternehmen vielfältige Ideen und Projekte für eine nachhaltige Entwicklung vor. Workshops und interaktive Lernstationen vermitteln globale Themen anschaulich, spielerisch und praxisnah.
An der Lernstation L14 können Schülerinnen und Schüler unsere Bildungsmaterialien zu Papier und Palmöl ausprobieren. In unseren Materialien finden sie Antworten auf die Fragen: Wie kann ich den Regenwald und seine Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort in Deutschland schützen? Was haben Menschenrechte mit meinem Frühstück zu tun? Warum ist Recycling eine globale Angelegenheit?
Mit dem Bildungskoffer PaPa-laPapp erforschen wir aktiv und mit viel Spaß, wie sich Ressourcenschonung in Deutschland global auswirkt. An unserer Lernstation können die Schülerinnen und Schüler ihre Größe mit der eines Orang-Utans vergleichen, mit Palmölsamen experimentieren, beim Abfall-Quizz ihr Wissen testen und vieles mehr. Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei der Lernstation L14.
Weitere Infos zum Programm unter
Sie sind Lehrer*in und wollen zum Arten- und Regenwaldschutz mit Ihrer Klasse arbeiten: Der kostenlos ausleihbare Bildungskoffer PaPa-laPapp steht für Sie bereit. Weitere Infos unter
by Denitza Toteva | 8 Apr 2016 | Alt, News
Es gibt wieder gute Neuigkeiten aus Kehje Sewen. In der Nähe vom Camp Lesik wurde ein Weibchen mit einem Baby gesehen. Es war Yayang und ihr im Juli 2015 Neugeborenes.
Dieses Baby sollte nun einen Namen von uns bekommen. Doch dazu mussten wir erst einmal herausfinden ob Junge oder Mädchen. Nach intensiver Beobachtung waren wir uns endlich sicher, dass wir den kleinen Menschenaffen Luise nennen können.
Mehrere Wochen lang konnten wir Yayang und Louise weder sehen noch Yayangs Signal erfassen. Als wir sie schließlich doch fanden, durften wir feststellen, dass beide gesund und sehr aktiv waren.
Ein Team kehrte von seiner Tagespatrouille zurück und beobachte zuvor, wie Yayang ein Nest für die Nacht baute. Wir warteten nun darauf, dass sie sich im Nest niederließ. So wussten wir, an welcher Stelle wir am nächsten Tag unsere Beobachtungen starten konnten. Diese „Nest-zu-Nest“ Beobachtungen bedeuten, dass man das Camp vor Sonnenaufgang verlässt, um ein Nest ausfindig zu machen, die Orang-Utans den ganzen Tag beobachtet und sich alle zwei Minuten Notizen über ihre Bewegungen und Verhalten macht, bis der Orang-Utan sich am Abend ein neues „Wipfel-Bett“ herrichtet.
Louise machte einen sehr agilen Eindruck. Sie ließ ihre Mutter kurz los, um an entfernte Äste zu gelangen. Yayang drückte ihr Töchterchen dann immer eng an sich, aber das hielt die Kleine nicht davon ab, sich immer wieder neu zu versuchen. Es war unheimlich schön zu sehen, wie gut Louise sich gemacht hat.
Yayang beschützt ihren zweiten Nachwuchs ebenso wunderbar wie ihr erstes Baby Sayang.
Sayang ist mittlerweile unabhängig und verbringt ihre Zeit etwas abseits vom Camp Lesik mit Hamzah. Yayang brachte Sayang liebevoll bei, unabhängig zu leben und tut nun das gleiche bei Louise. Möge Louise in die Fußstapfen ihrer Mutter treten und eine ebenso außergewöhnliche Orang-Utan-Persönlichkeit werden!
Text von: PRM Team at Camp Lesik, Kehje Sewen Forest (deutsche Bearbeitung: BOS Deutschland)
2016 feiert BOS Deutschland sein 15jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vorm Aussterben zu bewahren.
by Denitza Toteva | 6 Apr 2016 | Alt, News
Wir kennen die Wälder Borneos als Lebensraum der Orang-Utans. Wie alle tropischen Wälder beherbergen sie eine unübersehbare Fülle von Arten. Arten, die zum Teil noch gar nicht entdeckt sind.
Den Teams der BOS Foundation, die das Verhalten der ausgewilderten Orang-Utans beobachten, laufen, klettern oder fliegen natürlich auch noch andere Wesen über den Dschungelweg. Unter ihnen befindet sich zum Beispiel das Borneo-Bronzemännchen (Lonchura fuscans), auch unter dem Namen Rotbrauner Muskatfink bekannt. Der kleine Körnerfresser ist nur in bestimmten Tieflandwäldern Borneos zu finden und nirgendwo sonst. Er wird sehr oft in Kehje Sewen gesichtet, da er gerne die kleinen Felder aufsucht, auf denen die Mitarbeiter von Camp Lesik Gemüse anbauen.
Unter seiner deutschen Bezeichnung ist der Gelbbürzel-Mistelfresser wohl auch nicht viel bekannter als unter seinem wissenschaftlichen Namen Proinochilus xanthopygius. Dieser Vogel lebt von kleinen Früchten und Insekten und bewohnt vor allem tropische Bergwälder.
Zu den Primaten in Kalimantan gehören zum Beispiel der Weißstirnlangur (Presbytis frontata) und der „owa kalawat“, auf deutsch bekannt unter dem Namen Müller-Gibbon (Hylobates muelleri). Die Beobachtungsteams begegnen diese zwei Arten gelegentlich während ihrer Rundgänge auf der Suche nach ausgewilderten Orang-Utans.
Der Weißstirnlangur steht auf der roten Liste der „Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen“ (IUCN) und wird als „gefährdet“ eingestuft. Die indonesische Regierung hat ihn ebenfalls als Art gelistet, die geschützt werden soll. Der früchtefressende Müller-Gibbon gehört wie alle Gibbons zu den Kleinen Menschenaffen und wird auf der Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ geführt.
Die Weißkopf-Gebirgswassernatter (Amphiesma flavifrons) lebt ebenfalls in Kalimantan.
Diese Natter wurde in Flüssen der Primär- und Sekundärwälder entdeckt. Wenn sie schwimmt, ist ihr Kopf auf der Wasseroberfläche sichtbar. Ihre Nahrung besteht aus Eiern, Kaulquappen und Fröschen.
Wir sind es, die dafür verantwortlich sind, diese Wälder zu schützen und diese kostbaren Ökosysteme zu bewahren. Nicht nur um die lokale Umgebung zu schützen, sondern für alles Leben auf unserer Erde.
Text by: PRM team in Camp Lesik, the Kehje Sewen Forest
2016 feiert BOS Deutschland sein 15jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Werden Sie jetzt Pate eines der rotbraunen Menschenaffen und helfen Sie mit, die Orang-Utans vorm Aussterben zu bewahren.
by Denitza Toteva | 24 Mrz 2016 | Alt, News
Trotz engen Terminkalenders nahm sich Georg Witschel, Botschafter der Bundesrepublik in Indonesien, am 16. März die Zeit, die BOS-Station Samboja Lestari zu besuchen. Dr. Jamarthin Sithe, CEO der BOS Foundation, führte ihn durch die Örtlichkeiten, unter anderem die Orang-Utan-Inseln und die Gehege der Malaienbären.
Mittelbarer Anlass der Visite waren die katastrophalen Brände im letzten Herbst, bei denen auch die Aufforstungen von Samboja Lestari teilweise betroffen waren.
Botschafter Witschel ließ sich von den Herausforderungen berichten, denen sich die BOS Foundation beim Schutz der Orang-Utans und ihres Lebensraumes stellen muss und pflanzte einen jungen Baum. Auch zeigte er sich beeindruckt vom internationalen Engagement zur Unterstützung der BOS Foundation. Sein kurzer, aber fruchtbarer Besuch wurde außerordentlich geschätzt, und er verließ Samboja Lestari mit dem Versprechen, die Schutzbemühungen der BOS Foundation weiterhin zu unterstützen.