Den neuen fünf Wilden geht es prächtig in der Wildnis

Den neuen fünf Wilden geht es prächtig in der Wildnis

Am 28. Mai berich­teten wir, dass fünf Orang-Utans sich auf den Weg in die Frei­heit gemacht haben. Diese Woche erreichten uns nun endlich Neuig­keiten aus Indo­ne­sien: Allen fünf ausge­wil­derten Orang-Utans geht es prächtig und sie haben ihr neues Zuhause – den Kehje Sewen Wald – gut angenommen.

Angely, Hope, Kenji und Raymond haben sich bereits ganz allein auf Erkun­dungs­tour begeben. Gadis hingegen verbrachte ihre Zeit mit anderen Orang-Utans.

Gadis, Arief und Long werden Freunde

Am Tag ihrer Auswil­de­rung zeigte Gadis ziem­lich viel Mut und entfernte sich sehr weit von ihrem Auswil­de­rungs­punkt weg. So weit, dass wir sie an diesem Tag nicht mehr gesehen haben.
In den letzten Wochen ließ sie sich dann doch das eine oder andere Mal blicken und war meist in Gesell­schaft von zwei anderen Orang-Utans — Long und Arief. Die beiden wurden im September 2015 ausge­wil­dert. Gadis scheint sich mit ihnen sehr wohl zu fühlen.

Gadis, Arief und Long werden Freunde

Arief und Long lernten sich schon in der Wald­schule kennen. Seitdem ließ Arief sich nicht mehr von seiner selbst­er­wählten Pfle­ge­mutter Long trennen.
Deshalb ist er manchmal etwas eifer­süchtig auf Gadis, weswegen die beiden von Zeit zu Zeit etwas streiten. Wie eine rich­tige Mutter schlichtet Long dann den Streit und sorgt für Frieden zwischen den beiden.

Gadis und Long

Angely und Kenji 

Im Gegen­satz zu Gadis sind Angely und Kenji lieber allein unter­wegs. Wenn sich ein anderer Orang-Utan Angely nähert, versucht sie diesem aus dem Weg zu gehen, um eine Begeg­nung zu vermeiden.
Kenji zeigt seinen Unmut sogar noch nach­drück­li­cher. Wenn ihm jemand in die Quere kommt, wirft er kleine Äste in Rich­tung des anderen Orang-Utans.
Ajeng, ein Weib­chen das im September 2015 ausge­wil­dert wurde, kennt diese Reak­tion anschei­nend nicht. Sie ging einfach weiter auf Kenji zu. Daraufhin schlug der Orang-Utan um sich. An dieser Stelle verstand Ajeng die eindeu­tige Botschaft und ließ ihn in Ruhe.
Angely und Kenji genießen nun alle Früchte, die der Wald hergibt.

Angely isst Baccaurea
Kenji isst ein Stück Brotfrucht

Hope trifft Ajeng

Als Hope ausge­wil­dert wurde, schien er eine Erho­lung von der weiten Reise zu benö­tigen und verbrachte den Groß­teil seiner Zeit damit sich in einem Nest auszu­ruhen. Er stieg nur aus dem Nest, um sich Futter zu suchen.
Nach einiger Zeit wurde er dann aktiver und fand in Ajeng eine neue Freundin. Am Tag ihrer ersten Begeg­nung schien er noch etwas ängst­lich zu sein, doch mitt­ler­weile fressen, klet­tern und spielen die beiden zusammen. Nachts bauen sie sogar ihre Nester nah beieinander.

Hope (links) und Ajeng (rechts)

Raymond genießt das Buffet des Waldes

Raymond begab sich nach seiner Auswil­de­rung auf Entde­ckungs­tour und prallte dabei mit einem anderen Orang-Utan Männ­chen zusammen. Das war Hanung, der im Dezember 2015 ausge­wil­dert wurde. Der war nicht gerade begeis­tert von dem ersten Treffen mit Raymond. Man konnte die Anspan­nung der beiden deut­lich durch die fixie­renden Blicke und die aufge­stellten Haare erkennen. Doch Raymond verstand schnell, dass er körper­lich unter­legen war und floh bevor es zu einem Kampf kommen konnte. Seitdem herrscht ein klares Macht­ver­hältnis und Raymond hält Abstand zu Hanung.

Es ist auch ganz eindeutig, dass Raymond ganz verliebt in die Jabon-Früchte und das Farn­kraut ist. Er genießt beides in abso­luter Fülle und wird ihnen nicht überdrüssig.

Unser größter Wunsch ist, dass ihnen alle Orang-Utans folgen, die derzeit noch in unseren Stationen in Nyaru Menteng und Samboja Lestari leben.

Quelle: PRM team of Camp Nles Mamse, Kehje Sewen Forest

Uner­war­tete und groß­ar­tige Neuigkeiten!

Uner­war­tete und groß­ar­tige Neuigkeiten!

Einen Orang-Utan auszu­wil­dern ist uns von unschätz­barem Wert. Doch nun konnte das noch über­troffen werden! Im Jahr 2012 wurde die damals neun­jäh­rige Lesan in Kehje Sewen ausge­wil­dert. Vier Jahre später ist Lesan nun Mutter geworden und hat ein Baby in Frei­heit geboren. Man weiß noch nicht, ob Junge oder Mädchen, sondern nur, dass es gesund und munter ist.

Dies ist seit 2012 das zweite Mal, dass eines unserer ausge­wil­derten Tiere in Frei­heit Mutter wurde. Der neue Nach­wuchs wurde am 8. Juni entdeckt, als das Beob­ach­tungs­team nach den Orang-Utans Yayang und Louise Ausschau hielten. In der Nähe der beiden waren unge­wöhn­liche Geräu­sche zu vernehmen. Außerdem tauchte plötz­lich Lesan auf. Doch Lesan war nicht allein. An ihrem Bauch hing ein winziges rotbraunes Baby.

 

Das Team beob­ach­tete die beiden, bis Lesan begann, ein Nest für die Nacht zu bauen.

Schon im Oktober 2015 fiel dem Team auf, dass Lesan schwanger sein könnte, doch da man keine Urin­probe nehmen konnte, war es medi­zi­nisch nicht festzustellen.

Lesan kam im November 2006 mit nur drei Jahren in die Rettungs­sta­tion. Nach sechs Jahren Reha­bi­li­ta­tion war sie 2012 soweit, ausge­wil­dert zu werden. Seitdem hat sie sich zu einem unab­hän­gigen Orang-Utan entwickelt.

 

Am Tag nach Entde­ckung des Neuge­bo­renen machte sich ein Team auf, um Lesan und das Baby noch inten­siver zu beob­achten. Von morgens bis abends wurden alle Akti­vi­täten ganz genau aufge­zeichnet. Sowohl Lesan als auch ihr Baby sind offenbar gesund.

Als sie gerade dabei war, Schöß­linge am Boden zu essen, bekam sie Besuch von Casey. Casey versuchte, das Baby zu berühren, doch das gefiel der besorgten jungen Mutter gar nicht. Nicht lange nach dieser Begeg­nung tauchte Yayang mit ihrem Baby Louise auf und Lesan verzog sich schnell in den Wald. Erst später setzte sie ihre Mahl­zeit fort.

Casey versuchte das Baby zu berühren
 

Diese zweite Geburt in Frei­heit gibt uns große Hoff­nung für die zukünf­tige Popu­la­tion in Ost-Kali­mantan. Schließ­lich sollen sich unsere Orang-Utans in Frei­heit auch fortpflanzen.

2016 feiert BOS Deutsch­land sein 15-jähriges Jubi­läum. Das sind 15 Jahre erfolg­rei­cher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habi­tate! Helfen Sie uns, ein neues Baby­haus zu bauen, damit wir auch zukünftig trau­ma­ti­sierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Gebor­gen­heit geben können.

Quelle: PRM team in Camp Lesik, Kehje Sewen Forest

BOS und die EM: Alle sind in La Belle France!

BOS und die EM: Alle sind in La Belle France!

Im Juni konnten wir die junge Regen­wald-Expertin Emma mit unserem Bildungs­koffer PaPa-laPapp unter­stützen: Bei der Ausstel­lung der 5. Klassen der Inter­na­tio­nalen Schule in Lyon hat sie über Palmöl und seine Folgen informiert.

Die Orang-Utan-Fahne und die lebens­großen Latex-Hand- und Fußab­drücke aus dem Koffer machten ihren groß­ar­tigen Stand noch bunter. Und sie hat einen der bisher hübschesten Einträge im Reise­pass des Bildungs­kof­fers Nummer 18 hinterlassen!

 Emmas Eintrag im Reisepass des Bildungskoffers

Super Enga­ge­ment, Emma! Herz­li­chen Dank und MERCI!

Zwei weitere Orang-Utan-Babys aufgenommen…

Zwei weitere Orang-Utan-Babys aufgenommen…

Obwohl die Rettungs­sta­tionen der BOS Foun­da­tion längst an die Grenzen ihrer Aufnah­me­ka­pa­zität gestoßen sind, muss BOS natür­lich weiterhin verwaiste Orang-Utan-Babys aufnehmen. 

Ein kaum zwei Jahre altes Männ­chen wurde am 15. Juni in einem Dorf konfis­ziert und nach Samboja Lestari gebracht. Es scheint in guter Allge­mein­ver­fas­sung zu sein. Kurz darauf traf noch ein männ­li­ches Jung­tier ein, diesmal in Nyaru Menteng. Es war in sehr schlechtem Zustand. Unser Chef­tier­arzt Agus Fahori und das gesamte Vete­rinär-Team kümmern sich liebe­voll um ihn. Der Kleine war stark unter­kühlt und schwach, und er wurde sofort in eine dicke Decke gewi­ckelt und mit Milch gefüt­tert. Sie haben den Kleinen Bumi genannt, was im Indo­ne­si­schen „Erde“ bedeutet.

Das Rettungs­team ging zunächst davon aus, Bumi sei etwa zwei Monate alt. Tatsäch­lich stellten sie nach näherer Unter­su­chung fest, dass sein Bauch­nabel noch nicht ganz verheilt ist, was darauf schließen lässt, dass Bumi noch nicht mal zwei Wochen alt sein muss!

Bumi wird wieder!
Bumi wird wieder!

Dr. Agus verord­nete ihm Anti­bio­tika, um die Wunde besser verheilen zu lassen und eine Infek­tion zu verhin­dern. Bumi war so unglaub­lich schwach, dass er nicht mal seine Augen­lider heben konnte. Vermut­lich wurde er sehr wahr­schein­lich kurz nach der Geburt mit Gewalt von seiner Mutter getrennt.

Bumi in den Händen von Dr. Agus
Bumi wird gefüttert

In den ersten Nächten war Bumi sehr unruhig und schrie viel. Die Baby­sitter haben ihn ohne Unter­bre­chung getragen und gaben ihm zusätz­lich ein kleines Kuschel­tier. Das scheint ihm geholfen zu haben, denn nun schläft er besser und schreit nur noch, wenn er Hunger hat.

Bumi hat schon wieder Hunger
Bumi hat schon wieder Hunger

In der Wildnis bleiben Orang-Utan-Kinder sechs bis acht Jahre bei ihrer Mutter. Bumi muss nun schon in diesem sehr verletz­li­chen Alter den schmerz­haften Verlust seiner Mutter verkraften.

Der Kleine ist täglich 24 Stunden unter Beob­ach­tung und wird intensiv von unseren Tier­ärzten und Baby­sit­tern betreut. Er wiegt aktuell 1,7 Kilo­gramm, wird mit Säug­lings­nah­rung gefüt­tert und erhält Anti­bio­tika, damit sein Bauch­nabel gut verheilt. Seine Menschen­freunde können Bumi die Mutter nicht voll­ständig ersetzen, aber sie tun alles in ihrer Macht stehende, um ihn ordent­lich aufzupäppeln.

Bumi fasst wieder Zutrauen zur Welt
Bumi fasst wieder Zutrauen zur Welt

Das Team von BOS wird sein Bestes geben, damit auch diese beiden Orang-Utans den Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess gut durch­laufen und eines Tages in die Wildnis zurück­kehren können.


Die BOS Foun­da­tion baut ein neues Baby­haus, um auch zukünftig trau­ma­ti­sierte, verwaiste Orang-Utan-Babys aufnehmen und versorgen zu können. Sie können dabei helfen: https://www.orangutan.de/ein-zuhause-fuer-heimatlose-orang-utan-babys

 

 

 

BOS Info­stand auf dem Toll­wood-Festival München

BOS Info­stand auf dem Toll­wood-Festival München

Am Montag, den 11. Juli und Dienstag, den 12. Juli wird jeweils ab 14 Uhr unsere neue Regio­nal­gruppe München mit einem Info­stand auf dem Toll­wood-Festival in München dabei sein.

Der Stand ist im Grünen Pavillon auf dem Festi­val­ge­lände im Olym­pia­park Süd zwischen der Musik-Arena und der tanzbar zu finden. Lisa Kern und ihre Mitstrei­te­rInnen freuen sich über zahl­reiche Besu­che­rInnen bei ihrer öffent­li­chen Premiere als Regio­nal­gruppe. Sie werden dort über die Arbeit von BOS, über Orang-Utans und die Palm­öl­pro­ble­matik informieren.