Alle drei Meter wird ein Baum gepflanzt. Drei mal drei Meter – neun Quadratmeter – Platz braucht ein Baum im Schnitt, wenn er größer geworden ist. Über 1.100 Bäume pro Hektar. Dafür wurden in den letzten Monaten 50 Hektar kahlgeschlagenes Gebiet in Rantau Upak vorbereitet. 10 Hektar sind bereits fertig mit mehr als 11.000 Bäumen bepflanzt und können sich zu einem richtigen Wald entwickeln.
Dahinter steckt vor allem auch die Arbeit der umliegenden Dorfgemeinschaften. Sie bereiten den Boden vor, sammeln geeignete Samen für die neu errichtete Baumschule und ziehen die jungen Setzlinge an. Unter anderem sind das Fruchtbäume wie Rambutan, sehr nützlich für Mensch und Tier. 27 Leute aus den Dörfern waren beschäftigt, die Setzlinge für die ersten zehn Hektar zu liefern. So wirken sie nicht nur als Naturschützer, sondern haben auch bezahlte Arbeit.
Die BOS Foundation und ihre internationalen Partner arbeiten eng mit den Menschen vor Ort zusammen, um sie für das Projekt zu begeistern. Neuer Regenwald entsteht, auch und gerade im Eigentum der lokalen Gemeinschaften. Das ist ein ganz wesentlicher Baustein für die Nachhaltigkeit und Zukunftsträchtigkeit dieser Pionierarbeit.
Wir danken herzlich all unseren Unterstützern, die das möglich gemacht haben!
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns auch dabei, einen atmenden Regenwald zu schaffen – und so den Orang-Utans eine Chance zum Überleben zu geben! Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!
Es bricht uns jedes Mal das Herz, verwaiste Babys in den Rettungsstationen ankommen zu sehen.
Gerade scheint es kein Ende nehmen zu wollen — allein im Mai und Juni haben wir fünf neue Babys in unseren Rettungsstationen aufgenommen. Alle fünf werden in den kommenden Jahren unser Rehabilitationsprogramm durchlaufen, wo sie alles Notwendige zum Überleben in der Wildnis lernen werden. All das, was sie normalerweise von ihrer Mutter gelernt hätten.
Jelapat — Ankunft in Nyaru Menteng im Juni 2016
Auf das Schicksal dieses kleinen Orang-Utan-Männchens wurde BOS auf eher ungewöhnliche Weise aufmerksam. Ein Mitarbeiter der BOS Foundation hatte im Internet auf Facebook zufällig ein Bild von einem gefangen gehaltenen Orang-Utan entdeckt und direkt reagiert. Am 21. Juni konnte sich die BKSDA in Begleitung eines Teams der BOS Foundation auf den Weg zur Rettung des Babys machen.
Sukri — der Mann, der den Kleinen als Haustier hielt, habe ihn Mitte Dezember 2015 auf dem Gelände der Goldmine am Flussufer des Barito einsam und schwach gefunden und mit nach Hause — Süd-Barito, Zentral-Kalimantan — genommen, um sich um ihn zu kümmern. Die verheerenden Waldbrände hatten in dieser Gegend Ende 2015 alles zerstört und die gesamte Region damals in dichten Nebel gehüllt. Seine Mutter muss entweder im Feuer ums Leben gekommen sein oder wurde von Wilderern getötet. Die BOS-Mitarbeiter haben Sukri zunächst über die Gefahr der Übertragung von Krankheiten zwischen Menschen und Orang-Utans aufgeklärt und ihn auf das indonesische Gesetz über gefährdete Arten hingewiesen. Anschließend war Sukri bereit, Jelapat freiwillig zu übergeben.
Bei seiner medizinischen Erstuntersuchung stellte man fest, dass er ungefähr anderthalb Jahre alt sein muss. Nach seiner Ankunft in Nyaru Menteng wurde er in der Quarantänestation aufgenommen.
Bumi — Ankunft in Nyaru Menteng im Juni 2016
Bumi kam am 18. Juni in sehr schlechtem Zustand nach Nyaru Menteng. Der Kleine war stark unterkühlt und schwach. Sofort wurde er in eine dicke Decke gewickelt und mit Milch gefüttert. Er wurde Bumi genannt, was im Indonesischen „Erde“ bedeutet.
Das Rettungsteam ging zunächst davon aus, Bumi sei etwa zwei Monate alt. Tatsächlich stellten sie nach näherer Untersuchung fest, dass sein Bauchnabel noch nicht ganz verheilt ist, was darauf schließen lässt, dass Bumi noch nicht mal zwei Wochen alt sein muss! BOS-Cheftierarzt Agus Fahori verordnete ihm Antibiotika, um die Wunde besser verheilen zu lassen und eine Infektion zu verhindern. Bumi war so unglaublich schwach, dass er nicht mal seine Augenlider heben konnte. Vermutlich wurde er kurz nach der Geburt mit Gewalt von seiner Mutter getrennt.
Anggoro — Ankunft Samboja Lestari im Juni 2016
Das Orang-Utan-Männchen wurde am 15. Juni in einem Dorf konfisziert und nach Samboja Lestari gebracht. Es scheint in guter Allgemeinverfassung zu sein. Sein Alter wird auf ein oder zwei Jahre geschätzt. Der Kleine hat noch keinen Namen.
Mema — Ankunft in Nyaru Menteng im Juni 2016
Mema wurde auf einem abgebrannten Torfmoorfeld gefunden und zum Bürgermeister des Dorfes Bereng Rambang in Zentral-Kalimantan gebracht. Dieser informierte glücklicherweise das BOS-Team in Nyaru Menteng.
Nach einer vierstündigen Fahrt erreichte das Team am 1. Juni das Haus des Bürgermeisters und sah, wie das kleine Baby auf dem Rücken in einer Box lag und stöhnte. Ein trauriger Anblick. Der Tierarzt Maryos Tandang nahm das Baby ganz vorsichtig aus der Box und untersuchte es sorgsam. Es befand sich in einer schrecklichen Verfassung. Das kleine Baby war sehr schwach und wog nur 2,3 Kilogramm. Die erste Untersuchung offenbarte eine Wunde am Arm, sowie Beulen am Körper, die vermutlich durch Luftgewehrkugeln verursacht worden waren. Diese Wunden sind leider ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihre Mutter mit großer Wahrscheinlichkeit im Wald durch Schüsse getötet wurde.
Das Orang-Utan-Mädchen erhielt den Namen Mema und wird nun intensiv beobachtet und gepflegt. Sie wird die nächsten zwei Monate in Quarantäne verbringen, sich hoffentlich bald erholen und sich an ihr neues Umfeld in der Rettungsstation gewöhnen.
Serge — Ankunft in Samboja Lestari im Mai 2016
Serge wurde am 20. Mai vom BOS-Team und die BKSDA aus illegaler Haltung in einem Dorf in Ost-Kalimantan gerettet. Während der Beschlagnahmung zeigte das Männchen keinerlei Angst vor Menschen. Dieses Verhalten zeigt, dass er schon einige Zeit in Gefangenschaft lebte. Das Ärzteteam und eine Babysitterin nahmen ihn an sich und führten eine erste Untersuchung durch. Es wurden keinerlei Verletzungen oder Krankheiten festgestellt. Glücklicherweise war der kleine Orang-Utan gesund und sehr aktiv. Die Früchte, die man ihm anbot, nahm er alle ohne zu zögern an. Wie alle Orang-Utans, die in unseren Stationen aufgenommen werden, muss auch Serge sich einer umfangreichen Gesundheitsprüfung unterziehen und einige Zeit in Quarantäne verbringen.
Anlässlich des Welt-Orang-Utan-Tags am 19. August bietet der Zoo Dortmund an diesem Tag zusammen mit der BOS-Regionalgruppe Dortmund ein umfassendes Programm zu den Themen Orang-Utans und Palmöl an. Die Besucher können an zahlreichen Aktivitäten wie Orang-Utan-Fütterungen oder Basteln von Beschäftigungen für die rotbraunen Menschenaffen teilnehmen. Eine Rallye, Kinderprogramm und zahlreiche Infostände werden auch Teil des Programms sein. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!
Es war ein sonniger Nachmittag und ich fuhr in einem Boot den Joloi River entlang, um mit dem Peilsender einige unserer 155 ausgewilderten Orang-Utans zu orten. Die wunderschöne Landschaft und ihre Bewohner allein reichte schon, um mir das Herz höher schlagen zu lassen. Mir begegneten ein riesiger Waran, drei Gibbons, Schwärme von Hornbills und anderen Vögeln. Techniker Jagau, der an diesem Tag das Boot fuhr, sichtete überdies noch zwei Orang-Utan-Nester, die in einer über dem Fluss hängende Baumkrone schaukelten.
Endlich nahmen wir schließlich Funksignale von Mardianto und Compost auf – zwei unserer erst kürzlich Ausgewilderten, die während der letzten Wochen viel Zeit miteinander verbracht hatten. Und es kam noch besser: Ein kurzes Stück weiter flussaufwärts empfingen wir ein starkes Signal von Dewi, einer 21jährigen Orang-Utan-Dame, die wir vor einem knappen Jahr auswildern konnten.
Was für ein Glücksfall, dachte ich, denn immerhin schien Dewi seit Monaten verschwunden zu sein. Jagau und ich legten also am Ufer an. Für Jagau war das ein bisschen unangenehm, denn er hatte nicht damit gerechnet, das Boot verlassen zu müssen und war ohne Schuhe losgefahren. Nach kurzer Suche fanden wir Dewi in einem Baum, zufrieden Früchte mampfend. Ich war so aufgeregt, diesen äußerst versteckt lebenden Orang-Utan gefunden zu haben und sein Verhalten zu protokollieren, dass ich das winzige, halb verborgene Bündel hinter ihr erst gar nicht bemerkte: Ein Neugeborenes!
Als auch Jagau das Kleine sah, schrien wir regelrecht vor Freude. Dewi starrte uns misstrauisch an; sie fragte sich wohl, ob unser Lärm eine Bedrohung sein könnte. Sie beurteilte uns schließlich als harmlos, drehte sich aber sicherheitshalber doch um, um ihr Junges vor uns zu verbergen. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir das Geschlecht des Babys bestimmen können werden. Sein Gesichtchen ist noch ganz rosa, wir schätzen das Kleine auf nicht mehr als vier Monate alt.
Wer unser Auswilderungsprogramm schon länger verfolgt, wird sich erinnern, dass sich Dewi, wie auch zwei weitere Weibchen der zehnten Auswilderungsgruppe, mit dem Männchen Tarzan paarte, als sie in Freiheit war. Ob Dewi weiterhin nur mit Tarzan oder auch noch mit anderen Männchen Geschlechtsverkehr hatte, ist uns nicht bekannt. Wir glauben aber, dass das Junge ein Abkömmling von Tarzan ist. Das Neugeborene wäre somit ein Nachkömmling der in 2012 als erstes Ausgewilderten und der zehnten Auswilderungsgruppe.
Am nächsten Tag kehrte ich zu der Stelle zurück. Leider war Dewi diesmal weit weniger tolerant als bei der ersten Sichtung. Wiederholt kam sie von den Bäumen herab und kam drohend auf uns zugelaufen, zwischen allen Vieren und aufrechtem Gang wechselnd. Das Baby lag dabei auf ihrem Rücken und sogar aus der Entfernung konnten wir sehen, dass es bereits einen festen Griff hatte.
Für kurze Zeit verloren wir den Kontakt, fanden die beiden aber rasch wieder, weil das Kleine jämmerlich schrie. Was war die Ursache für seinen Unmut? Wir fanden Dewi auf einem Ast sitzend, ihren Rücken am Stamm reibend und abwechselnd sich selbst kratzend und ihr Baby am Fell zerrend. Dewi und das Kleine war an ein Ameisennest geraten! Ob versehentlich oder in der Absicht, die Larven und Puppen zu verspeisen, wissen wir nicht. Auf jeden Fall standen Mutter und Kind unter heftiger Attacke der sechsbeinigen Dschungelkriegerinnen. Dewi brauchte über eine Stunde um sich und ihr Junges von den Ameisen zu befreien und das Kleine zu beruhigen.
Obwohl – oder vielleicht auch gerade weil – das Junge sich selbst sehr gut festhalten konnte, hing es oft in merkwürdigen Positionen an seiner Mutter. Manchmal krabbelte es über ihr Gesicht und versuchte sich an Dewis Lippen festzuhalten, wenn diese aß. Dewi ertrug das mit stoischer Geduld und schob ihren Sprössling immer wieder mit Schwung zurück auf ihren Rücken.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit und Zukunft geben können.
Orang-Utan-Weibchen Angely wurde im September 2015 ausgewildert. Seit sie ein Jahr alt war, lebte sie in Samboja Lestari und konnte nach sechs Jahren Rehabilitation nach Kehje Sewen in die Freiheit entlassen werden. Das BOS-Team konnte sie nun wieder aufspüren und beobachten. Angely hat sich sehr gut in ihrer neuen Heimat eingelebt und scheint in der Brotbaumfrucht ihre Lieblingsspeise gefunden zu haben.
Wenn sie am Morgen ihr Schlafnest verlässt, geht sie direkt auf Nahrungssuche. Fündig geworden, verbringt sie mit ihren Mahlzeiten Stunden auf den Bäumen. Wir brauchen uns also keine Sorgen zu machen; Angely zeigt uns, dass sie sehr gut für sich selbst sorgen kann.
Nach dem Essen zieht sie sich tiefer in den Wald zurück, wobei sie sich ausgesprochen flink und geschickt bewegt. Manchmal muss sich unser Team ziemlich anstrengen, um ihr folgen zu können. Kurze Sprinte durchs Unterholz sind nicht selten, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Umso mehr freut es das Team, wenn Angely am Mittag eine Pause einlegt und ein Nickerchen in den Baumwipfeln hält.
Ihr Nest für die Nacht beginnt sie in der Regel schon am Nachmittag gegen halb fünf zu bauen, da in den Tropen die Sonne recht früh untergeht. Uns hat übrigens wirklich beeindruckt, dass sie ihr Frühstück für den nächsten Tag vorbereitet, indem sie Feigen sammelt und diese in ihrem Nest lagert. Sobald die Sonne aufgeht, labt sie sich an diesem Vorrat, bevor sie das Nest verlässt und in den neuen Tag startet.
Einen ausgewilderten Orang-Utan wie Angely so selbstverständlich im Kehje-Sewen-Wald zu sehen, ist herzerwärmend und ermutigend. Wir hoffen, dass ihr noch viele weitere Orang-Utans in die Freiheit folgen werden.
Quelle: PRM team in Camp Nles Mamse, Kehje Sewen Forest
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit und Zukunft geben können.
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