Auch wenn BOS Deutschland e.V. seinen Sitz – und damit seine Geschäftsstelle – in Berlin hat, wollen wir anregen, auch hier eine Regionalgruppe entstehen zu lassen. Erste engagierte Unterstützer haben sich bereits gefunden. Am Samstag, den 17. September soll es nun ab 16 Uhr in der Crêpestation, Pappelallee 58 in Berlin-Prenzlauer Berg ein erstes Treffen geben.
Neugierige und Interessierte sind herzlich dazu eingeladen. Bei diesem Treffen steht das Kennenlernen der Teilnehmer auf der Tagesordnung. Außerdem möchten wir besprechen, welche Erwartungen und Ziele jeder Einzelne mitbringt. Wer an der Gründung der Berliner Regionalgruppe beteiligt sein möchte und seine Ideen, Zeit und sein Engagement für die Orang-Utans einsetzen möchte, kommt gerne vorbei.
Die Rehabilitationsstation Nyaru Menteng hat zwei weitere Baby-Orang-Utans aufgenommen, die aus illegaler Haltung gerettet wurden.
Suci
Suci, deren Alter auf über 18 Monate geschätzt wird, wurde am 8.August aus den Händen eines Palmölplantagenarbeiters gerettet, der sie illegal als Haustier gehalten hatte.
Der Angestellte sagte, Anfang August auf dem Weg zur Arbeit sei ihm der kleine Orang-Utan über den Weg gelaufen. Da es am besagten Tag regnete und das Baby zu frieren schien, nahm er es mit nach Hause.
Nachdem die Forstbehörde Kenntnis davon erhielt, ließ sie das Baby von der Polizei beschlagnahmen und nach Nyaru Menteng bringen. Dort erhielt das kleine Orang-Utan-Mädchen ihren heutigen Namen Suci.
Nach gründlicher tierärztlicher Untersuchung konnte festgestellt werden, dass sie in guter Verfassung war und ein natürliches und wildes Verhalten aufwies. So versuchte sie zum Beispiel den Veterinär zu beißen, als er nach ihr griff. Das ist ein gutes Zeichen, da Orang-Utans in der Wildnis natürlich nicht an Menschen gewöhnt sind und sie erst einmal als potentielle Gefahr einschätzen. Suci bleibt trotzdem noch unter Beobachtung durch unser engagiertes Babysitter-Team, bis die Ergebnisse ihrer vollständigen Gesundheitsanalyse vorliegen.
Tumang
Einen Tag, bevor wir am 19. August den Welt-Orang-Utan-Tag gefeiert haben, hat die BOS Foundation und die Naturschutzbehörde BKSDA einen Orang-Utan aus vierjähriger Gefangenschaft als Haustier retten können. Der Besitzer bekam Tumang, wie er ihn nannte, wohl im Alter von sechs Monaten von einem Kollegen.
Tumangs Freiheit verdanken wir einem aufmerksamen Polizisten. Dieser hatte auf einem öffentlichen Fest beobachtet, wie ein Paar mit einem Orang-Utan auf dem Arm einen Wettbewerb ansah. Daraufhin stellte er sie zur Rede und klärte sie auf, dass es illegal wäre, einen Orang-Utan als Haustier zu halten. Kurze Zeit später waren die beiden mit dem Tier verschwunden.
Noch am gleichen Tag informierte der Polizist die Naturschutzbehörde und kurzerhand wurde ein Suchtrupp aus Mitarbeitern der Naturschutzbehörde und dem Zentrum Nyaru Menteng zusammengestellt. Das Team machte sich umgehend auf den Weg, das Haus zu finden, in dem der Orang-Utan gehalten wird. Sie fanden den Mann und konfiszierten den Orang-Utan.
Tumang war eine Art Ersatzkind für das Ehepaar, musste Kleidung tragen, wurde jeden zweiten Tag gebadet und aß das gleiche wie seine Besitzer. Im Großen und Ganzen war er aber gesund.
Orang-Utans sind keine Haustiere
Junge Orang-Utans, die von ihrer Mutter getrennt werden, lernen nicht die notwendigen Fähigkeiten, um in der Wildnis zu überleben. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass sie in über mehrere Jahre trainiert und rehabilitiert werden, um wieder dschungeltauglich zu werden. Die Menschen müssen immer wieder darüber aufgeklärt werden, dass Orang-Utans keine Haustiere sind. Abgesehen davon ist ihre Haltung grundsätzlich illegal. Viele Menschen denken, dass sie Orang-Utans schützen, wenn sie diese allein und zum Teil verwahrlost am Rande eines Waldes vorfinden und dann mit nach Hause nehmen. Der richtige Ansatz wäre jedoch, die Naturschutzbehörde oder Rettungsstationen wie Nyaru Menteng oder Samboja Lestari zu informieren.
Doch nicht jeder Orang-Utan wurde schutzlos ohne Mutter gefunden. Zu viele von ihnen werden leider von Menschen absichtlich aus ihrem natürlichen Lebensraum herausgerissen, um auf dem schwarzen Markt als Haustier verkauft zu werden.
Im letzten Monat wurde der Borneo-Orang-Utan von der IUCN als akut vom Aussterben bedroht eingestuft. Es dauert durchschnittlich sieben Jahre, bis ein Orang-Utan, der auf eine Station kommt, wieder ausgewildert werden kann. Die Zeit rennt.
Tumang hat die letzten vier Jahre unter Menschen verbracht. So wurden ihm praktisch alle Fähigkeiten vorenthalten, die ihm das Leben in der Wildnis ermöglichen. Für Orang-Utans wie ihn wird der Rehabilitationsprozess dadurch länger dauern.
Unsere Hoffnung besteht darin, dass die Regierung und verschiendene andere Akteure gemeinsam mit uns mehr für den Schutz der Orang-Utans unternehmen. Das Gesetz gegen den illegalen Tierhandel muss strikt eingehalten und durchgesetzt werden.
Wir Menschen teilen 97% unserer DNA mit den Orang-Utans. Wenn man ihnen in die Augen schaut, spürt man diese Verbindung. Nicht nur aus diesem Grund müssen wir dafür kämpfen, dass diese wunderschönen Geschöpfe in Freiheit überleben. Das ist unsere moralische Pflicht.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit und Zukunft geben können.
Viele verwaiste Orang-Utan-Babys haben uns im Jahr 2015 erreicht. Gerade die Anfangszeit ist für sie meist sehr schwierig und die Babysitter auf den Stationen kümmern sich rund um die Uhr darum, dass es den Kleinen an Nichts fehlt. Trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, dass es ihnen gut geht. Daher freuen wir uns sehr, dass sich zwei Neuzugänge gut eingelebt haben.
Einer der Beiden haben wir Napri genannt. Aufgrund von Brandrodung hat er seine Mutter, wie auch sein Zuhause verloren. Einheimische fanden den kleinen Orang-Utan und nahmen sich seiner an, bevor er dann im Herbst letzten Jahres in die BOS Rettungsstation kam.
Auch unser anderer Orang-Utan-Waise Yutris wurde verängstigt und allein aufgelesen. In seinem Fall waren es Vogelfänger, die sich gerade auf der Jagd befanden, die dann das BOS Team und die Naturschutzbehörde BKSDA kontaktierten.
Auf der Rettungsstation werden die Waisen, ähnlich wie in der Schule, entsprechend ihres Alters in Gruppen aufgeteilt. In der Gruppe für „Schüler“ unter vier Jahren hat sich der erst zweijährige Yutris prima eingelebt. Er verbringt bereits die meiste Zeit tobend und kletternd im Dickicht der Äste und genießt das Zusammensein mit seinen Freunden Valentino und Momot. Die drei sind unzertrennlich.
Yutris scheint Gefallen daran gefunden zu haben die Babysitter und die anderen Orang-Utans zu necken. Man kann ihm aber schlecht böse sein, da er so ein liebenswert und ein echter Entertainer ist. Daher bleibt auch sein fragender Blick nach einer Extra Portion Rambutan nicht lange unbeachtet.
Yutris, Madara und Valentino mussten jedoch auch erst ein paar „Unterrichtsstunden“ besuchen, bevor sie die „Rambutan“-Frucht oder andere Leckereien, wie die „Ehang“-Frucht für sich entdecken konnten. Tagtäglich vertiefen sie ihre Fähigkeiten um in der Wildnis zurecht zu kommen. Darunter fällt insbesondere das Erkennen von genießbaren Früchten.
Im Gegensatz zu dem geselligen Yutris, verbringt Napri die Zeit lieber allein. Da Napri erst ein Jahr alt ist, muss er noch einiges an Selbstvertrauen gewinnen. Momentan hängt er sehr an seiner Puppe und lässt sie nur ganz selten los.
Die Babysitter versuchen natürlich, ihn zum Klettern zu animieren, aber er scheint noch etwas zu ängstlich dafür zu sein. Er entfernt sich dann häufig von der Gruppe und spielt in der Hängematte oder sucht nach Früchten auf der Fütterungsplattform. Wenn dann doch ein anderer Orang-Utan ihn zum Spielen auffordert, klettert Napri schnell in die schützenden Arme des nächststehenden Babysitters. Dieses Verhalten ist verständlich für ein Orang-Utan-Baby, das vor nicht allzu langer Zeit seine Mutter verloren hat und nun erst einmal in seiner neuen Umgebung Vertrauen aufbauen muss.
Verwaiste Orang-Utans verlieren mit dem Tod ihrer Mutter, auch die Chance ihre natürlichen Instikte zu entwickeln, die für das Überleben in der Wildnis unentbehrlich sind.
Würde man sie allein im Wald zurücklassen und sich ihrer nicht annehmen, hätten sie kaum eine Überlebenschance. Die traurige Statistik besagt, dass nur einer von fünf Orang-Utans ohne Fürsorge und Anleitung überlebt.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Babysitter den Job der Ersatzmutter übernehmen und den Kleinen viel Zuwendung und Sicherheit geben. Sie sorgen für die Orang-Utans und helfen ihnen dabei unabhängig vom Menschen in der Wildnis zu überleben. Das Rehabilitationsprogramm in den Rettungsstationen Samboja Lestari und Nyaru Menteng würde ohne die liebevollen und aufopfernden Babysitter nicht funktionieren.
Yutris und Napri haben noch einen weiten Weg vor sich, bevor sie in die Wildnis zurückkehren können. Die Zeit wird zeigen wie schnell sie alle nötigen Fähigeiten beherrschen und ausreichend Unabhängigkeit erlangt haben.
Wir blicken hoffnungsvoll in die Zukunft und wünschen den beiden das Beste.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit und Zukunft geben können.
Vor kurzem erst durften wir verkünden, dass das ausgewilderte Orang-Utan-Weibchen Lesan Mutter geworden ist. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir trotz intensiver Beobachtungen aber noch nicht feststellen, ob es sich bei ihrem Nachwuchs um ein Weibchen oder Männchen handelt. Nun konnten wir endlich Licht ins Dunkel bringen.
Gerade erst machte sich eines unserer Monitoring-Teams aus dem Camp Lesik an einem sonnigen Morgen auf den Weg, um Lesans Nest zu finden. Sie trafen zunächst nur auf zwei andere Orang-Utans — Hamzah und Casey.
Doch dann tauchte endlich auch Lesan mit ihrem Neugeborenen auf.
Nachdem die beiden munter genug waren, um in den Tag zu starten, machten sie sich auf den Weg zu einem Feigenbaum in der Nähe. Dabei folgte ihnen Casey. Sowohl Mutter als auch Kind sind die Begegnung mit Casey bereits gewohnt und wissen, dass Casey keine Gefahr ausstrahlt.
Anschließend naschte Lesan einige Stücke Baumrinde und Stängel vom Zimtbaum. Am Mittag verbrachte Lesan die meiste Zeit am Boden in Begleitung von Casey und überschüttete ihr Baby mit vielen Küssen und noch mehr Liebe: So ein rührender Augenblick für unser Monitoring-Team! Und dann kam der große Moment — während Lesan ihr Baby stillte, konnte unsere Mitarbeiter das Geschlecht des Babys feststellen – ein wunderschönes Orang-Utan-Mädchen!
Immer noch oder schon wieder hungrig, verspeiste Lesan nach dem Stillen etwas Bambus. Gesättigt kehrte sie zu ihrem Schlafnest der letzten Nacht zurück, um darin ein Mittagsschlaf zu halten. Anschließend war natürlich wieder Essenszeit und Lesan machte sich erneut auf die Suche nach Futter, das sie dann mit Casey teilte. Satt und zufrieden, sammelte Lesan dann Zweige und Blätter, um ihr Schlafnest auszubessern. Nachdem sie alles repariert hatte, zog sie sich mit der Kleinen wieder zum Schlafen zurück.
Lesan scheint eine sehr gute Mama zu sein. Dem Baby und der Mutter geht es hervorragend. Und wir freuen uns jedes Mal, wenn wir sehen wie gut es unseren ehemaligen Schützlingen nach der Auswilderung in der Freiheit geht.
2016 feiert BOS Deutschland sein 15-jähriges Jubiläum. Das sind 15 Jahre erfolgreicher Einsatz für den Erhalt der Orang-Utans und ihrer Habitate! Helfen Sie uns, ein neues Babyhaus zu bauen, damit wir auch zukünftig traumatisierte Waisen aufnehmen und ihnen wieder Geborgenheit und Zukunft geben können.
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