by Denitza Toteva | 15 Mai 2017 | Alt, News
Nach einem internationalen Aufruf hat das Orang-Utan-Weibchen mit Albinismus, das Ende April 2017 von BOS befreit wurde, endlich nun einen Namen.
Tausende Vorschläge erreichten uns aus der ganzen Welt. Darunter viele kreative Ideen, die auf das Schicksal und Aussehen dieses einzigartigen Orang-Utan-Weibchens verwiesen. Viele Namen standen für Liebe, Hoffnung oder Frieden – eine wertvolle Botschaft, die das Tier mit den blauen Augen in die Welt trägt.
Die wirklich schwere Entscheidung fiel nach gründlicher Überlegung schließlich auf den Namen ALBA. Die lateinische Bedeutung dieses Namens ist „Weiß“, im Spanischen steht Alba für „Tagesanbruch“.
Wir wünschen uns für Alba, dass sie sich weiterhin gut erholt und zu Kräften kommt und mit ihrer Geschichte unzählige Herzen für sich und den Schutz der Orang-Utans gewinnt. Sie schenkt uns Hoffnung, dass mit ihr als Botschafterin eine Zeit anbricht, in der wir Menschen umdenken und erkennen, wie wichtig der Schutz dieses Planeten ist.
by Denitza Toteva | 15 Mai 2017 | Alt, News
Die Bedeutung tropischer Torfmoorwälder
Torfmoore bedecken nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern aber so viel Kohlenstoff wie alle grünen Pflanzen der Welt zusammen oder — in Kohlendioxid (CO2) ausgedrückt — fast so viel wie die gesamte Atmosphäre. Das macht Torfmoore besonders unter dem Gesichtspunkt der klimarelevanten Treibhausgas-Vermeidung so unglaublich bedeutsam.
Kohlenstoff wird gebunden
Torfmoore kommen in den verschiedensten Ausprägungen in nahezu allen regenreichen Regionen der Erde an Standorten vor, wo Niederschlagswasser kaum abfließen kann, so dass die Böden dauernd durchnässt sind. Dann entsteht Torf: Abgestorbene Pflanzen werden aufgrund von Durchnässung, Versauerung und Luftabschluss nur unvollständig abgebaut. Auf diese Weise sammelten sich über Jahrtausende Millimeter für Millimeter große Mengen organischen Materials an. Der in ihm enthaltene Kohlenstoff (teilweise über 50% der Gesamtmasse) bleibt darin gebunden und gelangt nicht mehr als den Treibhauseffekt förderndes Kohlendioxid in die Atmosphäre. Das ändert sich natürlich, wenn Torfböden trocken fallen und sich dadurch unter Sauerstoffeinfluss zersetzen oder gar verbrannt werden.
175 Länder verfügen über mehr oder weniger große Torfmoor-Flächen, allen voran Russland, Kanada und Indonesien. Nicht zuletzt die tropischen Torfgebiete bilden Standorte für speziell an sie angepasste Regenwälder mit zum Teil bis zu 20 Meter und mehr mächtigen Torfschichten. Anders als die Torfmoore der nördlichen Breiten, die unter regenreicheren Zeiten nach der letzten Eiszeit entstanden sind und heute nicht mehr wachsen, legen tropische Torfböden auch heute noch zu. Vorausgesetzt natürlich, sie sind noch intakt. Auf ihnen gedeihen Biotope, welche bis heute nun unzureichend erforscht sind und Pflanzen, Pilze und Tiere aufweisen, die nirgendwo sonst vorkommen. Die „fleischfressenden“ Kannenpflanzen haben es allerdings bis in unsere Gartenzentren und Wohnzimmer geschafft. In ihrer natürlichen Umgebung geraten kleine Tiere in die kannenfömigen Blattfallen und liefern der Pflanze die Stickstoffverbindungen, die sie aus den sauren, sauerstoffarmen Torfböden nur unzureichend ziehen kann.
Torfwälder bedeckten einst das Tiefland
Gespeist und ganzjährig durchnässt von zahlreichen Flüssen aus dem Hochland, waren die Tieflandregenwälder Borneos ursprünglich fast alle Torfwälder. Wo es sie noch gibt, stellen sie oft die letzten Refugien für Orang-Utans dar. Etwa 120 Baumarten gedeihen pro Hektar Torfwald und bieten den rothaarigen Menschenaffen Nahrung und Lebensraum. Beispielhaft steht dafür das Mawasgebiet in Zentralkalimantan, in dem noch schätzungsweise 3.000 wilde Orang-Utans leben.
Mawas steht aber auch beispielhaft für die Bedrohung und Zerstörung dieses einzigartigen Lebensraumes. Wie in ganz Indonesien wurden weite Teile des über 3.000 Quadratkilometer großen Gebietes für Landwirtschaft und Ölpalmenplantagen entwässert. Mutwillig gelegte und dann außer Kontrolle geratene Brände haben immer wieder furchtbare Verwüstungen angerichtet. BOS sorgt deshalb mit Neupflanzungen und Blockaden von Entwässerungskanälen für die Wiederherstellung zerstörter Areale von Mawas.
Durch ein unheilsames Zusammenspiel von globalen Wetterphänomenen und absichtlich gelegten Feuern stehen etwa einmal im Jahrzehnt weite Teile des indonesischen Archipels buchstäblich in Flammen und bedecken das Land mit giftigem Rauchnebel. Im Oktober 2015 hatten diese Brände solche Ausmaße angenommen, dass auch die internationale Gemeinschaft endlich davon Kenntnis nehmen musste (siehe auch Orang-Utan-Post 1/2016). Die Bedeutung von Torfwäldern geriet endlich in den notwendigen Fokus.
Von Vulkanausbrüchen vielleicht abgesehen, entlässt keine andere Umweltkatastrophe so viel Treibhausgase in so kurzer Zeit in die globale Atmosphäre, wie großflächige Brände von Torfwäldern. Auch nach dem oberflächlichen Erlöschen der Feuer schwelt der ausgetrocknete Untergrund oft noch wochenlang weiter, bis das Wasser des Monsunregens die tieferen Bodenschichten erreicht.
Torfwälder und –moore stellen nicht nur dauerhafte Kohlenstoffsenken globaler Bedeutung dar, sondern bilden Hotspots biologischer Vielfalt und stabilisieren den Wasserhaushalt ihrer Region. Ihre Bewahrung ist Notwendigkeit und Herausforderung für die gesamte Menschheit.
3% DER ERDOBERFLÄCHE SIND TORFMOORE. DIESE SPEICHERN JEDOCH FAST SOVIEL CO2 WIE ALLE GRÜNPFLANZEN ZUSAMMEN.
by Denitza Toteva | 11 Mai 2017 | Alt, Termine
Am Dienstag, den 30. Mai trifft sich die Regionalgruppe Hannover-Braunschweig ab 18:30 Uhr im vegetarischen Restaurant Hiller in Hannover.
Dabei wird die Aktion “Laufen für Orang-Utans” rückblickend ausgewertet und überlegt, welche Aktionen die Regionalgruppe in diesem Jahr noch auf die Beine stellen könnte. Neue Mitstreiter sind herzlich willkommen.
by Denitza Toteva | 3 Mai 2017 | Alt, News
Am 29. April wurde unser Rettungsteam von BOSF nach Kapuas, Zentralkalimantan gerufen, wo es einen Orang-Utan mit seltenem Albinismus aus Gefangenschaft befreite. Das etwa fünf Jahre alte Weibchen wurde dort von Dorfbewohnern für einige Tage in einem Käfig gehalten.
Glücklicherweise zeigt das Tier noch wilde Verhaltensweisen, so dass wir hoffen, es vielleicht schon bald wieder in einem unserer Schutzgebiete auswildern zu können.
Ein kleines Wunder
Das Weibchen hat eine wahre Kämpfernatur. Daran besteht kein Zweifel. Durch ihren Gendefekt hat sie bereits ihr ganzes Leben mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. Ihre helle Haut- und Fellfarbe schützt kaum vor der gleißenden Sonne Indonesiens. Auch wirkt sich der Albinismus auf die Sehkraft aus und behindert das räumliche Sehen, was es sehr schwierig macht, sich durch das Geäst zu schwingen.
Wir wissen leider nicht, wie lange sie bereits von ihrer Mutter getrennt ist. In der freien Natur bleiben Orang-Utan-Kinder mindestens bis zum siebten Lebensjahr bei ihren Müttern, die ihnen bis dahin alles Nötige beibringen, um selbstständig im Regenwald zu leben. Es grenzt an ein Wunder, dass dieser tapfere Orang-Utan noch lebt.
Langsame Genesung
Momentan ist das Weibchen noch körperlich sehr geschwächt. In unserem Schutzzentrum in Nyaru Menteng kümmern wir uns rund um die Uhr um das traumatisierte Tier. Hier versorgen wir sie medizinisch und geben ihr die Ruhe und Zeit, sich vom Trauma zu erholen. Auch wenn sie wilde Verhaltensweisen zeigt, ist noch nicht klar, ob sie anschließend gleich wieder ausgewildert werden kann. Wir wissen noch nicht genau, welche speziellen Bedürfnisse ein Orang-Utan mit Albinismus hat und müssen erst einmal alle Möglichkeiten prüfen. Ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit stehen für uns an erster Stelle.
Neue Bilder von der Krankenstation
Sehen Sie hier wie es ihr derzeit geht und wie sie langsam wieder zu Kräften kommt. Fast fünf Kilogramm hat sie seit ihrer Rettung schon zugenommen. Wir sind stolz auf dieses einzigartige Orang-Utan-Mädchen.
Wie Alba zu Ihrem Namen kam
Hier sehen Sie das Video zu Albas Namenskampagne.
Wie Sie helfen können
Unsere Rettungsteams rücken immer wieder aus, um Orang-Utans aus privater Gefangenschaft zu befreien. Sie können helfen, indem Sie spenden und weitere Rettungseinsätze ermöglichen.
Herzlichen Dank!
Spenden sind Vertrauenssache
Eine transparente Mittelverwendung ist für uns selbstverständllich. Wir haben uns im September 2013 der Initiative Transparente Zivilgesellschaft angeschlossen und unterzeichneten deren Selbstverpflichtungserklärung.
Unsere Datenschutzbestimmung erläutert, welche personenbezogenen Daten wir von Ihnen erheben und wie sie von uns verwendet werden.
Unser Albino-Orang-Utan in der Presse
Spiegel.de: Seltener Albino-Orang-Utan entdeckt
faz.net: Seltener Albino-Orang-Utan auf Borneo entdeckt
heute.de: Seltener Albino-Orang-Utan auf Borneo gerettet
stern.de: Dorfbewohner fangen extrem seltenen Albino-Orang-Utan
n.tv: Seltener Albino-Orang-Utan gerettet
welt.de: Extrem seltener Albino-Orang-Utan gerettet
by Denitza Toteva | 2 Mai 2017 | Alt, Termine
Am Samstag, dem 6. Mai 2017 ist BOS erstmals mit einem Infostand beim Tierschutzfestival in der Berliner Kulturbrauerei dabei. Von 13 bis 19 Uhr erwarten Sie großartige Live-Acts, vegan-vegetarisch Foodstände, sowie Talks und Infos rund um das Thema Tierschutz.
Es werden u.a. Elif, Fetsum und Astrid North auftreten. Bei BOS können Sie sich über unsere Arbeit zum Schutz der Orang-Utans und des Regenwaldes informieren. Kommen Sie in der Schönhauser Allee 36 vorbei und feiern Sie mit uns – der Eintritt ist frei! Wir freuen uns auf Sie!