Sagt “Hallo” zu Alba!

Sagt “Hallo” zu Alba!

Nach einem inter­na­tio­nalen Aufruf hat das Orang-Utan-Weib­chen mit Albi­nismus, das Ende April 2017 von BOS befreit wurde, endlich nun einen Namen.

Tausende Vorschläge erreichten uns aus der ganzen Welt. Darunter viele krea­tive Ideen, die auf das Schicksal und Aussehen dieses einzig­ar­tigen Orang-Utan-Weib­chens verwiesen. Viele Namen standen für Liebe, Hoff­nung oder Frieden – eine wert­volle Botschaft, die das Tier mit den blauen Augen in die Welt trägt.

Die wirk­lich schwere Entschei­dung fiel nach gründ­li­cher Über­le­gung schließ­lich auf den Namen ALBA. Die latei­ni­sche Bedeu­tung dieses Namens ist „Weiß“, im Spani­schen steht Alba für „Tages­an­bruch“.

Wir wünschen uns für Alba, dass sie sich weiterhin gut erholt und zu Kräften kommt und mit ihrer Geschichte unzäh­lige Herzen für sich und den Schutz der Orang-Utans gewinnt. Sie schenkt uns Hoff­nung, dass mit ihr als Botschaf­terin eine Zeit anbricht, in der wir Menschen umdenken und erkennen, wie wichtig der Schutz dieses Planeten ist.

Bäume mit nassen Füssen

Bäume mit nassen Füssen

Die Bedeu­tung tropi­scher Torfmoorwälder

Torf­moore bede­cken nur drei Prozent der Erdober­fläche, spei­chern aber so viel Kohlen­stoff wie alle grünen Pflanzen der Welt zusammen oder — in Kohlen­di­oxid (CO2) ausge­drückt — fast so viel wie die gesamte Atmo­sphäre. Das macht Torf­moore beson­ders unter dem Gesichts­punkt der klima­re­le­vanten Treib­hausgas-Vermei­dung so unglaub­lich bedeutsam. 

Kohlen­stoff wird gebunden

Torf­moore kommen in den verschie­densten Ausprä­gungen in nahezu allen regen­rei­chen Regionen der Erde an Stand­orten vor, wo Nieder­schlags­wasser kaum abfließen kann, so dass die Böden dauernd durch­nässt sind. Dann entsteht Torf: Abge­stor­bene Pflanzen werden aufgrund von Durch­näs­sung, Versaue­rung und Luft­ab­schluss nur unvoll­ständig abge­baut. Auf diese Weise sammelten sich über Jahr­tau­sende Milli­meter für Milli­meter große Mengen orga­ni­schen Mate­rials an. Der in ihm enthal­tene Kohlen­stoff (teil­weise über 50% der Gesamt­masse) bleibt darin gebunden und gelangt nicht mehr als den Treib­haus­ef­fekt förderndes Kohlen­di­oxid in die Atmo­sphäre. Das ändert sich natür­lich, wenn Torf­böden trocken fallen und sich dadurch unter Sauer­stoff­ein­fluss zersetzen oder gar verbrannt werden. 
 
175 Länder verfügen über mehr oder weniger große Torf­moor-Flächen, allen voran Russ­land, Kanada und Indo­ne­sien. Nicht zuletzt die tropi­schen Torf­ge­biete bilden Stand­orte für speziell an sie ange­passte Regen­wälder mit zum Teil bis zu 20 Meter und mehr mäch­tigen Torf­schichten. Anders als die Torf­moore der nörd­li­chen Breiten, die unter regen­rei­cheren Zeiten nach der letzten Eiszeit entstanden sind und heute nicht mehr wachsen, legen tropi­sche Torf­böden auch heute noch zu. Voraus­ge­setzt natür­lich, sie sind noch intakt. Auf ihnen gedeihen Biotope, welche bis heute nun unzu­rei­chend erforscht sind und Pflanzen, Pilze und Tiere aufweisen, die nirgendwo sonst vorkommen. Die „fleisch­fres­senden“ Kannen­pflanzen haben es aller­dings bis in unsere Garten­zen­tren und Wohn­zimmer geschafft. In ihrer natür­li­chen Umge­bung geraten kleine Tiere in die kannen­fö­migen Blatt­fallen und liefern der Pflanze die Stick­stoff­ver­bin­dungen, die sie aus den sauren, sauer­stoff­armen Torf­böden nur unzu­rei­chend ziehen kann. 

Torf­wälder bedeckten einst das Tiefland

Gespeist und ganz­jährig durch­nässt von zahl­rei­chen Flüssen aus dem Hoch­land, waren die Tief­land­re­gen­wälder Borneos ursprüng­lich fast alle Torf­wälder. Wo es sie noch gibt, stellen sie oft die letzten Refu­gien für Orang-Utans dar. Etwa 120 Baum­arten gedeihen pro Hektar Torf­wald und bieten den rothaa­rigen Menschen­affen Nahrung und Lebens­raum. Beispiel­haft steht dafür das Mawas­ge­biet in Zentral­ka­li­mantan, in dem noch schät­zungs­weise 3.000 wilde Orang-Utans leben.

Mawas steht aber auch beispiel­haft für die Bedro­hung und Zerstö­rung dieses einzig­ar­tigen Lebens­raumes. Wie in ganz Indo­ne­sien wurden weite Teile des über 3.000 Quadrat­ki­lo­meter großen Gebietes für Land­wirt­schaft und Ölpal­men­plan­tagen entwäs­sert. Mutwillig gelegte und dann außer Kontrolle gera­tene Brände haben immer wieder furcht­bare Verwüs­tungen ange­richtet. BOS sorgt deshalb mit Neupflan­zungen und Blockaden von Entwäs­se­rungs­ka­nälen für die Wieder­her­stel­lung zerstörter Areale von Mawas.

Durch ein unheil­sames Zusam­men­spiel von globalen Wetter­phä­no­menen und absicht­lich gelegten Feuern stehen etwa einmal im Jahr­zehnt weite Teile des indo­ne­si­schen Archi­pels buch­stäb­lich in Flammen und bede­cken das Land mit giftigem Rauch­nebel. Im Oktober 2015 hatten diese Brände solche Ausmaße ange­nommen, dass auch die inter­na­tio­nale Gemein­schaft endlich davon Kenntnis nehmen musste (siehe auch Orang-Utan-Post 1/2016). Die Bedeu­tung von Torf­wäl­dern geriet endlich in den notwen­digen Fokus. 

Von Vulkan­aus­brü­chen viel­leicht abge­sehen, entlässt keine andere Umwelt­ka­ta­strophe so viel Treib­haus­gase in so kurzer Zeit in die globale Atmo­sphäre, wie groß­flä­chige Brände von Torf­wäl­dern. Auch nach dem ober­fläch­li­chen Erlö­schen der Feuer schwelt der ausge­trock­nete Unter­grund oft noch wochen­lang weiter, bis das Wasser des Monsun­re­gens die tieferen Boden­schichten erreicht. 
Torf­wälder und –moore stellen nicht nur dauer­hafte Kohlen­stoff­senken globaler Bedeu­tung dar, sondern bilden Hotspots biolo­gi­scher Viel­falt und stabi­li­sieren den Wasser­haus­halt ihrer Region. Ihre Bewah­rung ist Notwen­dig­keit und Heraus­for­de­rung für die gesamte Menschheit. 

 

3% DER ERDOBERFLÄCHE SIND TORFMOORE. DIESE SPEICHERN JEDOCH FAST SOVIEL CO2 WIE ALLE GRÜNPFLANZEN ZUSAMMEN.

Treffen der Regio­nal­gruppe Hannover-Braunschweig

Treffen der Regio­nal­gruppe Hannover-Braunschweig

Am Dienstag, den 30. Mai trifft sich die Regio­nal­gruppe Hannover-Braun­schweig ab 18:30 Uhr im vege­ta­ri­schen Restau­rant Hiller in Hannover.

Dabei wird die Aktion “Laufen für Orang-Utans” rück­bli­ckend ausge­wertet und über­legt, welche Aktionen die Regio­nal­gruppe in diesem Jahr noch auf die Beine stellen könnte. Neue Mitstreiter sind herz­lich willkommen.

Spek­ta­ku­läre Rettung eines Albino-Orang-Utans

Spek­ta­ku­läre Rettung eines Albino-Orang-Utans

Am 29. April wurde unser Rettungs­team von BOSF nach Kapuas, Zentral­ka­li­mantan gerufen, wo es einen Orang-Utan mit seltenem Albi­nismus aus Gefan­gen­schaft befreite. Das etwa fünf Jahre alte Weib­chen wurde dort von Dorf­be­woh­nern für einige Tage in einem Käfig gehalten.

Glück­li­cher­weise zeigt das Tier noch wilde Verhal­tens­weisen, so dass wir hoffen, es viel­leicht schon bald wieder in einem unserer Schutz­ge­biete auswil­dern zu können.

 

Ein kleines Wunder

Das Weib­chen hat eine wahre Kämp­fer­natur. Daran besteht kein Zweifel. Durch ihren Gende­fekt hat sie bereits ihr ganzes Leben mit erschwerten Bedin­gungen zu kämpfen. Ihre helle Haut- und Fell­farbe schützt kaum vor der glei­ßenden Sonne Indo­ne­siens. Auch wirkt sich der Albi­nismus auf die Sehkraft aus und behin­dert das räum­liche Sehen, was es sehr schwierig macht, sich durch das Geäst zu schwingen.

Wir wissen leider nicht, wie lange sie bereits von ihrer Mutter getrennt ist. In der freien Natur bleiben Orang-Utan-Kinder mindes­tens bis zum siebten Lebens­jahr bei ihren Müttern, die ihnen bis dahin alles Nötige beibringen, um selbst­ständig im Regen­wald zu leben. Es grenzt an ein Wunder, dass dieser tapfere Orang-Utan noch lebt.

 

Lang­same Genesung

Momentan ist das Weib­chen noch körper­lich sehr geschwächt. In unserem Schutz­zen­trum in Nyaru Menteng kümmern wir uns rund um die Uhr um das trau­ma­ti­sierte Tier. Hier versorgen wir sie medi­zi­nisch und geben ihr die Ruhe und Zeit, sich vom Trauma zu erholen. Auch wenn sie wilde Verhal­tens­weisen zeigt, ist noch nicht klar, ob sie anschlie­ßend gleich wieder ausge­wil­dert werden kann. Wir wissen noch nicht genau, welche spezi­ellen Bedürf­nisse ein Orang-Utan mit Albi­nismus hat und müssen erst einmal alle Möglich­keiten prüfen. Ihr Wohl­ergehen und ihre Sicher­heit stehen für uns an erster Stelle. 

 

Neue Bilder von der Krankenstation

Sehen Sie hier wie es ihr derzeit geht und wie sie langsam wieder zu Kräften kommt. Fast fünf Kilo­gramm hat sie seit ihrer Rettung schon zuge­nommen. Wir sind stolz auf dieses einzig­ar­tige Orang-Utan-Mädchen.

 

Wie Alba zu Ihrem Namen kam

Hier sehen Sie das Video zu Albas Namenskampagne.

 

Wie Sie helfen können

Unsere Rettungs­teams rücken immer wieder aus, um Orang-Utans aus privater Gefan­gen­schaft zu befreien. Sie können helfen, indem Sie spenden und weitere Rettungs­ein­sätze ermöglichen.

Herz­li­chen Dank!

Spenden sind Vertrauenssache

Eine trans­pa­rente Mittel­ver­wen­dung ist für uns selbst­ver­ständl­lich. Wir haben uns im September 2013 der Initia­tive Trans­pa­rente Zivil­ge­sell­schaft ange­schlossen und unter­zeich­neten deren  Selbstverpflichtungserklärung. 

Unsere Daten­schutz­be­stim­mung erläu­tert, welche perso­nen­be­zo­genen Daten wir von Ihnen erheben und wie sie von uns verwendet werden.

 

          

 


Unser Albino-Orang-Utan in der Presse
 

Spiegel.de: Seltener Albino-Orang-Utan entdeckt

faz.net: Seltener Albino-Orang-Utan auf Borneo entdeckt

heute.de: Seltener Albino-Orang-Utan auf Borneo gerettet

stern.de: Dorf­be­wohner fangen extrem seltenen Albino-Orang-Utan

n.tv: Seltener Albino-Orang-Utan gerettet

welt.de: Extrem seltener Albino-Orang-Utan gerettet

BOS beim Tier­schutz­fes­tival in Berlin

BOS beim Tier­schutz­fes­tival in Berlin

Am Samstag, dem 6. Mai 2017 ist BOS erst­mals mit einem Info­stand beim Tier­schutz­fes­tival in der Berliner Kultur­brauerei dabei. Von 13 bis 19 Uhr erwarten Sie groß­ar­tige Live-Acts, vegan-vege­ta­risch Food­stände, sowie Talks und Infos rund um das Thema Tierschutz. 

Es werden u.a. Elif, Fetsum und Astrid North auftreten. Bei BOS können Sie sich über unsere Arbeit zum Schutz der Orang-Utans und des Regen­waldes infor­mieren. Kommen Sie in der Schön­hauser Allee 36 vorbei und feiern Sie mit uns – der Eintritt ist frei! Wir freuen uns auf Sie!