by Denitza Toteva | 16 Nov 2017 | Alt, News
Am Dienstagmorgen brach unser Teams von Camp Nles Mamse auf, um sich auf die Suche nach Belinda zu machen, einer Orang-Utan-Dame, die wir im Juli dieses Jahres ausgewildert hatten. Einige Tage zuvor hatte das Team sie bereits entdeckt, als sie sich gerade auf den Weg zurück ins Camp machte.
Glücklicherweise fand das Team Belinda nicht weit von ihrem Nest, in welchem sie zuvor ruhend gesehen wurde.
Das Team begann mit der Beobachtung und sammelte Daten über ihre Aktivitäten. Kurze Zeit später bemerkte das Team Bewegungen im Baumkronendach, gefolgt von Longs und Ariefs Erscheinen. Sie können sich bestimmt noch an die bewegende Geschichte dieses Paares erinnern.
Belinda
Belinda, die Long und Arief bemerkte, grüßte die beiden, als sie ankamen, und die drei verbrachten Zeit miteinander. Arief schien immer noch sehr an Long zu hängen und schmatzte zweimal, bevor er seine Adoptivmutter verließ, um zu Belinda zu gelangen. Diese konnte der Spielaufforderung ihres reizenden Besuchers auch nicht widerstehen.
Arief folgte jeder Bewegung Belindas, während die fürsorgliche Long alles beobachtete und ihm die Freiheit gab, mit seinem neuen Freund zu spielen. Belinda schien es nicht zu stören, dass Arief sie verfolgte. Sie bedachte ihn ab und an mit liebevollen Schubsern und teilte sogar ihre Nahrung mit dem jungen Männchen.
Arief und Belinda
Arief spielte und balgte sich mit Belinda, die geduldig die Eskapaden ihres jungen Spielgefährten ertrug. Belinda versuchte ein Nest zu bauen, aber sie hörte sofort damit auf, als sie bemerkte, dass Arief immer noch im Spielmodus war. Nach einer Weile kehrte Arief zurück zu Long, um Belinda die Möglichkeit zu geben, ihr Nest für die Nacht fertig zu stellen.
Arief und Long
Es fing an zu dämmern, nachtaktive Insekten begannen ihr Konzert. Es wurde Zeit für das Team, das Trio für die Nacht zu verlassen.
Es war fantastisch, Zeuge zu werden, wie gut es diesen drei Orang-Utans im Kehje-Sewen-Wald geht. Ein erfolgreicher Abschluss eines Beobachtungstages! Das Team kehrte zurück zum Camp, um die Geschichte von Belinda, Long und Arief zu teilen.
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by Denitza Toteva | 16 Nov 2017 | Alt, Termine
Pralles Leben, grenzenlose Artenvielfalt, rauschende Blättermeere und mit jedem Schritt eine neue Überraschung: Nirgendwo anders wimmelt es mehr vor Leben als im Dschungel. Wer aber zum allerersten Mal in die Tiefen des Urwalds eintaucht, wird die erwartende überschäumende Fülle auf den ersten Blick vergeblich suchen – es ist nämlich das geübte Auge, das die kleinen Wunder im tiefen Dickicht offenbart: Im Kronendach der Bäume versteckt oder verschmolzen mit dem Pflanzengewirr am Boden, wird die verblüffende Kunst der Täuschung von den Urwaldbewohnern vielfältig zelebriert. Leuchtende Pilze, fliegende Frösche, Insekten, die wie wunderschöne Blüten aussehen – seit Jahrzehnten erkundet und portraitiert der Naturfotograf Dieter Schonlau die verborgene Welt hinter dem grünen Vorhang. Eine Komposition aus spektakulären Aufnahmen, spannenden Erlebnisberichten und einer beeindruckenden Geräuschkulisse – kommen Sie mit in die grüne Wunderwelt Borneos.
by Denitza Toteva | 16 Nov 2017 | Alt, Termine
Pralles Leben, grenzenlose Artenvielfalt, rauschende Blättermeere und mit jedem Schritt eine neue Überraschung: Nirgendwo anders wimmelt es mehr vor Leben als im Dschungel. Wer aber zum allerersten Mal in die Tiefen des Urwalds eintaucht, wird die erwartende überschäumende Fülle auf den ersten Blick vergeblich suchen – es ist nämlich das geübte Auge, das die kleinen Wunder im tiefen Dickicht offenbart: Im Kronendach der Bäume versteckt oder verschmolzen mit dem Pflanzengewirr am Boden, wird die verblüffende Kunst der Täuschung von den Urwaldbewohnern vielfältig zelebriert. Leuchtende Pilze, fliegende Frösche, Insekten, die wie wunderschöne Blüten aussehen – seit Jahrzehnten erkundet und portraitiert der Naturfotograf Dieter Schonlau die verborgene Welt hinter dem grünen Vorhang. Eine Komposition aus spektakulären Aufnahmen, spannenden Erlebnisberichten und einer beeindruckenden Geräuschkulisse – kommen Sie mit in die grüne Wunderwelt Borneos.
Helga Frings, BOS-Regionalgruppe Köln, wird mit einem Infostand vor Ort vertreten sein.
Wir freuen uns über zahlreiche Besucher.
by Denitza Toteva | 15 Nov 2017 | Alt, News
#Orangutanfreedom — das ist es, was uns bei BOS am meisten am Herzen liegt. Gerade erst konnten wir wieder zwölf Orang-Utans im Nationalpark Bukit Baka Bukit Raya in Zentral-Kalimantan auswildern. Dabei durften vier Männchen und acht Weibchen nach jahrelanger Resozialisierung endlich für immer in die Freiheit entlassen werden.
Die beiden aus Thailand zurückgeholten Weibchen Nanga und Sukamara kamen im November 2006 nach Nyaru Menteng. Zu diesem Zeitpunkt waren sie bereits fünf und neun Jahre alt. Ihr Verhalten deutete darauf hin, dass sie lange gefangen gehalten wurden und in einer Art Unterhaltungseinrichtung „beschäftigt“ waren. In unserem Schutzzentrum wurden die zwei mit 46 anderen, ebenfalls aus Thailand zurückgebrachten Orang-Utans in einer speziellen Waldschulklasse untergebracht. Dort lernten sie grundlegende Fertigkeiten wie Klettern, Nestbau, Nahrungssuche, Sozialverhalten und das Erkennen von Gefahren. Es dauerte sehr lange, bis das Duo soweit war auch den letzten Schritt der Resozialisierung zu gehen: den Umzug auf eine Vorauswilderungsinsel. 2016 war es dann soweit. Die beiden zogen auf die Insel Bangamat. Allein ihre positive Entwicklung trug dazu bei, sie als Kandidaten für diese Auswilderung auszuwählen.
Unser Team aus Nyaru Menteng transportierte die zwölf Orang-Utans in zwei getrennten Gruppen: Nanga, Imot, Kahim, Puput, Puji und Hangei reisten am 9. November ab und wurden am nächsten Tag ausgewildert. Sukamara, Stuart, Rawa, Bruni, Rebecca und Rowo gingen dagegen erst am 11. November auf große Fahrt und gelangten am Tag darauf in die Freiheit.
Jede der beiden Gruppen mit jeweils sechs Tieren verließ, nachdem sie aus der Quarantäneeinrichtung kam, in Transportkäfigen auf Allradfahrzeugen untergebracht die Station.
Der erste Trupp machte sich gegen 7 Uhr abends in Richtung Tumbang Tundu, das letzte Dorf am Rande des Nationalparks, auf den Weg. Insgesamt dauerte die Fahrt zehn Stunden. Natürlich machte das Team alle zwei Stunden Pause, um nach seinen Schützlingen zu sehen.
Von Tumbang Tundu aus wurden die Käfige wasserdicht auf kleine motorisierte Boote gebracht. Mit diesen „ces“ oder „kelotok“ genannten Booten ging es für weitere vier Stunden flussaufwärts.
Zwölf Orang-Utans sind endlich frei!
Gegen 10 Uhr vormittags war das Flussufer nahe der Auswilderungsstellen tief im Innern des Nationalparks endlich erreicht. Die Transportkäfige wurden von den Booten gehoben und zu den vorher festgelegten Auswilderungsplätzen getragen. Jetzt stehen den Menschenaffen ihre ersten Schritte in Freiheit bevor!
Dies ist unsere mittlerweile 19. Orang-Utan-Auswilderung in Zentral-Kalimantan und die siebente innerhalb des Nationalparks BBBR, der jetzt 71 resozialisierte Tiere aus Nyaru Menteng beherbergt.
Mit unserer Arbeit sind wir auf einem guten Weg. Noch einmal ein ganz großes Dankeschön an alle, die unsere Auswilderungsprogramme und unsere Bemühungen, den Orang-Utan zu erhalten, unterstützen!
by Denitza Toteva | 9 Nov 2017 | Alt, News
Mit Schimpanse und Bonobo, zwei Gorilla- und zwei Orang-Utan-Arten gab es (ohne den Menschen) bisher sechs Menschenaffenarten. Zur Überraschung der Fachleute und der ganzen Welt ist jetzt ein siebter aufgetaucht: Pongo tapanuliensis, der Tapanuli-Orang-Utan. Benannt wurde er nach seinem Verbreitungsgebiet in Nordsumatra. Man hielt ihn bisher für eine Unterart des Sumatra-Orang-Utans Pongo abelii und identifizierte ihn erst dieses Jahr als eigenständige Spezies.
Interessanterweise ist der Tapanuli-Orang-Utan enger mit seinen Vettern auf Borneo (Pongo pygmaeus) verwandt als mit den geografisch viel näher beheimateten Sumatra-Orang-Utans. Die Linien der heutigen Borneo- und Sumatra-Orang-Utans trennten sich bereits vor ca. 3,4 Millionen Jahren, während sich Borneo- und Tapanuli-Orang-Utan erst vor etwa 670.000 Jahren voneinander abspalteten. Das war möglich, weil der Meeresspiegel damals tiefer lag und Sumatra und Borneo keine Inseln waren, sondern zum heute versunkenen Sundaland gehörten.
Von Pongo tapanuliensis existieren nach gegenwärtigem Kenntnisstand noch etwa 800 Individuen auf einem Territorium von gerade einmal 1000 Quadratkilometern (zum Vergleich: Berlin erstreckt sich über ca. 890 Quadratkilometer). In diesem Gebiet wird zudem Bergbau und Ölpalmenanbau betrieben, und es ist der Bau eines Staudamms geplant. Damit ist der Tapanuli-Orang-Utan sehr wahrscheinlich die am stärksten bedrohte Menschenaffenart und hätte diesen traurigen Rang den Berggorillas abgelaufen. Eine entsprechende Einschätzung durch die IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) wird im Dezember 2017 erwartet.
Der an der Identifizierung der neuen Spezies beteiligte Primatologe Erik Meijaard von der australischen National University in Canberra mahnt: “Wenn wir sogar noch in der Gruppe der Menschenaffen neue Arten finden, was sagt uns das über alles andere, was wir übersehen: unentdeckte Spezies, unbekannte ökologische Beziehungen, kritische Schwellenwerte, die wir nicht überschreiten sollten?”
Siehe auch: http://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/2017/Dritte-Orang-Utan-Art.html
Bilderquelle: Universität Zürich, Bild: Maxime Aliaga