Am Sonntag, dem 06. Mai 2018 findet der 9. GRÜNE UMWELTTAG in Geilenkirchen statt.
Unterschiedliche Fachvorträge und Informationsveranstaltungen runden das Angebot des GRÜNEN UMWELTTAGES in Geilenkirchen ab und unsere Regionalgruppe Aachen wird mit einem BOS-Infostand vor Ort sein.
Hier erfahren Sie etwas über die Bedrohung der Orang-Utans und des Regenwalds und wie Sie BOS unterstützen können. Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch.
Der Umwelttag ist von 10.00 — 18.00 Uhr auf dem Gelände des Sportparks Loherhof für die Besucher geöffnet.
Weitere Infos unter http://www.umwelttag-gk.de/
Klappe auf, Affe frei. So stellen sich viele die Auswilderung eines Orang-Utans vor. Dabei bedeutet solch ein Ereignis viel mehr als nur Käfigtüren zu öffnen. Unsere Schützlinge auf das Leben in Freiheit vorzubereiten, kann mehr als sieben Jahre dauern!
Türen auf, und weiter?
Wenn der Weg in den Regenwald für unsere Artverwandten endgültig frei ist, beginnt für unser Beobachtunsgteam die Arbeit. Ihre Aufgabe: den ausgewilderten Orang-Utans einen vollen Monat lang auf Schritt und Tritt folgen. In dieser Zeit werden sie beobachtet und Daten über ihr Verhalten erhoben. Vom Moment des Aufwachens und Nestverlassens am Morgen bis zum Abend, wenn es Zeit ist, sich ein neues Nest für die Nacht zu bauen, stehen die Tiere unter diskreter Aufsicht unserer Mitarbeiter. Wir nennen das Nest-zu-Nest-Beobachtung. Die in dieser Phase gesammelten Daten verwenden wir, um die individuelle Anpassung an den natürlichen Lebensraum Wald zu beurteilen und auch den Rehabilitationsprozess in unseren Pflegezentren zu bewerten.
Kein Job für Langschläfer
Für diese Aufgabe müssen unsere Mitarbeiter im wahrsten Sinn aufgeweckt sein. Sie müssen sich nämlich auf den Weg zu den Orang-Utan-Nestern machen, bevor diese aufgewacht sind, also vor Sonnenaufgang. Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt dann das Aufzeichnen der Aktivitäten. Was essen unsere ehemaligen Schützlinge? Wie vertreiben sie sich die Zeit? Wo schlafen sie?
Um mit ihnen Schritt zu halten, müssen unsere Kollegen echt fit sein. Während die Waldbewohner sich behende durch die Bäume schwingen, kämpfen die Teams am Boden ziemlich oft mit unwegsamen Gelände. Manchmal wird solch eine 30-Tage-Beobachtung dann leider auch unterbrochen, vor allem, wenn die Orang-Utans spurlos in den Wald verschwinden.
Um die Beobachtung dennoch erfolgreich zum Abschluss zu bringen, patrouilliert unser Team in solchen Fällen oft an sogenannten Transekten, bestimmten abgesteckten Bereichen, welche die Tiere am wahrscheinlichsten besuchen. So gelingt es hin und wieder, verlorene Menschenaffen wieder aufzuspüren wie erst kürzlich in Kehje Sewen. Wen unsere Teams gefunden haben und mehr über ihre Beobachtungen lesen Sie in unseren nächsten Berichten!
Werden auch Sie zum BOS-Unterstützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regenwald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.
Tag für Tag durchstreifen BOS-Teams die Regenwälder Borneos. Ihre Mission: ausgewilderte Orang-Utans ausfindig machen, checken, wie es ihnen geht und wie sie sich entwickeln. Alles, was unsere Mitarbeiter beobachten, wird genauestens protokolliert.
Manchmal braucht es dafür mehr als ein scharfes Auge und einen spitzen Bleistift. Dann zum Beispiel, wenn sich unsere ehemaligen Schützlinge so gut in ihrer neuen Umgebung eingelebt haben, dass sie für uns quasi unsichtbar werden. So wie Orang-Utan-Weibchen Ung.
Die junge Dame ist bei BOS auch als „Ninja von Kehje Sewen“ bekannt. Aus gutem Grund: Genau wie die berühmten japanischen Kampfkünstler und Kundschafter versteht sie sich darauf, sich still und leise zu bewegen. Kaum aufgetaucht, ist sie auch schon wieder verschwunden. Und obwohl sie rund um die Uhr aktiv ist, konnte sie seit ihrer Auswilderung im April 2017 nur ganz kurz gesichtet werden.
Pünktlich zum Jahreswechsel empfing unser Beobachtungsteam auf einem seiner Patrouillen das Signal von Ungs Tracker. Da sie bei der letzten Sichtung am Fluss Telen unterwegs war, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich hier aufhalten könnte. Die Strategie stand damit fest: das Flussufer immer wieder absuchen, um damit dem gewieften Weibchen auf die Spur zu kommen.
Tatsächlich tauchte unser weiblicher Ninja nach einer Weile auf. Und war nur wenige Minuten und eine Flussüberquerung später schon wieder verschwunden. Doch so leicht geben BOS-Mitarbeiter nicht auf. Die Kollegen folgten dem Tracking-Signal und fanden Ung schließlich Halme und Früchte essend auf einem Baum sitzend. Die rastlose Menschenaffendame wirkte gesund. Und, wie um ihrem Spitznamen alle Ehre zu machen, schwang sie sich direkt wieder in die Baumwipfel von Kehje Sewen.
Sie verschwand in Richtung der nahen Berge. Unser Team konnte ihr diesmal nicht folgen. Eigentlich ein gutes Zeichen, denn an Erlebnissen wie diesen zeigt sich, wie sehr sich unsere harte Arbeit auszahlt. Nämlich immer dann, wenn unsere Schützlinge sich in ihrem neu gewonnen Lebensraum so wunderbar entfalten. Einem Lebensraum in den sie einfach gehören.
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Daniel Merdes, Geschäftsführer BOS Deutschland, blickt auf seine persönlichen Höhepunkte des Jahres zurück:
Das sich verabschiedende Jahr war sicherlich alles andere als ereignisarm. Die spektakuläre Taymur Rettung – nur möglich durch den Einsatz der BOS Foundation und der zahlreichen Spender aus Deutschland — oder das bis heute ungeklärte Wunder, dass Alba ihren Weg in unsere Rettungsstation fand, haben Menschen weltweit berührt. So auch mich. Aber zwei weitere Ereignisse möchte ich gerne mit Ihnen teilen, da sie mich besonders gefreut haben, nicht zuletzt weil sie – im wahrsten Sinne des Wortes – große und mächtige Symbole der Hoffnung sind.
Nach 24 Jahren die langersehnte Freiheit für Romeo
Im Juni dieses Jahr wurde Romeo nach über 24 Jahren im Rettungszentrum auf „seine“ Vorauswilderungsinsel gebracht. Noch gut kann ich mich an Romeos resignierten Blick in seinem Käfig erinnern, als ich ihn das erste Mal vor drei Jahren in Samboja Lestari begegnen durfte. Seine Augen waren ohne Glanz und voller Hoffnungslosigkeit. Von uns Menschen erwartete er außer seiner täglichen Nahrung nichts Gutes mehr. Wie auch. Orang-Utans können trotz ihrer Intelligenz nicht zwischen Helfern und Freiheitnehmern differenzieren. Wie kann Romeo auch wissen, dass ihm das blanke Leben gerettet wurde und sein vermisster Lebensraum nicht mehr existiert. Was bleibt ist Wut aufgrund der Gefangenschaft. Diese Begegnung hat mich doch sehr betroffen. Kurz davor hatte ich noch die neugierigen Augen der jungen Orang-Utans im Babyhaus als krassen Gegensatz gesehen. Auch die Hauptproblematik war mir natürlich in diesem Moment bekannt: Es fehlen geeignete Auswilderungsflächen für dominante männliche Orang-Utans, denn sie benötigen riesige Territorien und die Abwesenheit konkurrierender Orang-Utan-Männchen, besonders aus der wilden Population. Im Gegensatz dazu lassen sich weibliche Orang-Utans wesentlich einfacher in ein neues Habitat integrieren.
Dieses Jahr kam nun endlich die erlösende Nachricht: Für Romeo wurde eine „eigene“ Vorauswilderungsinsel geschaffen. Nach über 24 Jahren im Käfig konnte er wieder auf einen Baum steigen und die warme Erde unter sich fühlen, die Nase voller mit fast vergessenen Düften aus dem Wald. Und plötzlich war da ein anderer Blick in seinen Augen, erste Verwirrtheit machten einer entschlossenen Wildheit Platz: Romeo ist zurück!
Doch Romeo ist kein Einzelfall
In diesem Monat durfte dieses Erlebnis auch vom vor 23 Jahren eingesperrten Orang-Utan Papa geteilt werden. Nie wieder Einzelhaft für diese majestätischen Geschöpfe, stattdessen Hoffnung und Aufbruch.
Und genau diese Nachricht wünsche ich mir für alle verbleibenden Orang-Utans in unseren Rettungsstationen. Im Jahr 2018 wollen wir weiterhin unser besonderes Augenmerk darauf richten. Alles andere als einfach mit begrenzten Ressourcen an Geldmitteln und Auswilderungsflächen. Wir nehmen aber die Herausforderung an, denn Orang-Utan-Schutz hört nicht bei den Orang-Utan-Babies auf, sondern beginnt da, wo es weh tut. Leider wollen viele nicht die ganze Geschichte hören, aber BOS wird sie auch im nächsten Jahr nicht von der Wahrheit verschonen können. Es gibt noch zu viele Romeos hinter Gittern, auch in diesem Augenblick wird Regenwald unwiederbringlich zerstört. Pro Sekunde global ein halbes Fußballfeld. Ein fast nicht zu ertragender Gedanke. Die Zeitfenster zur jeweiligen Rettung werden täglich kleiner. Auch zwischen den Jahren haben wir zwei weitere Orang-Utan-Babys gerettet. Deswegen müssen wir noch viel mehr mit allen lösungsorientierten Organisationen, Regierungen und Unternehmen zusammenarbeiten.
Nur gemeinsam haben wir überhaupt eine Chance und nur so hat der Orang-Utan eine Chance!
Bitte schreiben sie mir, wenn sie Fragen, Anmerkungen oder Ideen haben. Auch im nächsten Jahr werde ich jede Zuschrift persönlich beantworten. Ihre Rückmeldungen geben mir und meinem Team die Kraft weiterzumachen!
Vielen Dank für Ihre Achtsamkeit und Unterstützung!
Eine Woche nach der Rettung – Alejandra und Rachel geht es gut!
Wir freuen uns kurz vor dem Jahreswechsel noch einmal eine positive Nachricht mit Ihnen teilen zu können: Die beiden weiblichen Baby-Orang-Utans, die wir kurz vor Weihnachten retten konnten, erholen sich gut und werden mit jeden Tag widerstandfähiger und kräftiger!
Am 22. Dezember konnte eine kleine Orang-Utan-Dame von uns in Sicherheit gebracht werden. Wir schätzen, dass sie drei bis vier Monate alt ist. Etwas geschwächt kam sie in unserem Rettungszentrum in Nyaru Menteng an und nach einigen medizinische Untersuchungen war klar, dass sie zwar viel Nähe und Wärme brauchen wird, um sich vollständig zu erholen, aber ihr Gesundheitszustand ansonsten unbedenklich scheint.
Einen Namen hat die Kleine nun auch schon: ALEJANDRA. Bei ihrer Ankunft war sie noch nicht in der Lage zu sitzen — mit viel Geduld, Liebe und der Hilfe ihrer Babysitterin, wird sie dies in den kommenden Wochen ebenso erlernen, wie andere lebensnotwendige Fähigkeiten. Zur Erinnerung: In der Wildnis leben Orang-Utan-Junge bis zu acht Jahren mit ihren Müttern zusammen und werden, ergänzend zur Pflanzen- und Obstnahrung, teils auch bis zu diesem Alter zusätzlich mit Muttermilch versorgt .…
Unsere Babysitterinnen ersetzten den Neuankömmlingen im Babyhaus die Mutter, spenden Wärme, Zuneigung und vermitteln, was sonst die Orang-Utan-Mütter ihrem Nachwuchs beigebracht hätten.
Und bei der kleinen Alejandra haben diese Bemühungen bereits Früchte getragen: Sie hat sich gut in ihrer neuen Umgebung eingelebt, wiegt nun immerhin schon etwas über zwei Kilogramm, liebt es Milch zu trinken und hat begonnen, weiche Früchte zu essen. Insgesamt macht sie uns einen zufriedenen Eindruck. Wenn sie sich so gut weiterentwickelt, wird die Waage bald noch ganz andere Zahlen anzeigen.
Kurz vor Weihnachten: Weiterer Zuwachs im Babyhaus
Einen Tag vor Weihnachten wurde ein weiteres Orang-Utan-Baby, von einem Dorfbewohner aus der Umgebung, an unser Team in Nyaru Menteng übergeben. Die Kleine wurde uns in einer Holzkiste ausgehändigt, nachdem man sie nicht weit von der Stelle entfernt gefunden hatte, an welcher bereits Alejandra einen Tag zuvor gerettet worden war. Auch dieses, auf 12 bis 18 Monate alt geschätztes Orang-Utan-Weibchen, sollte nicht namenlos bleiben. Wir stellen vor: RACHEL. Bei ihrer Ankunft war sie anfänglich von all den neuen Gesichtern etwas eingeschüchtert. Doch innerhalb der letzten Woche hat sich Rachel sehr gut eingelebt und arbeitet nun sehr erfolgversprechend mit ihrer Ersatzmutter, einer unserer liebevollen und engagierten Babysitterinnen, zusammen um sich fit für die nächste Stufe, den Waldkindergarten zu machen. Sie wiegt knapp acht Kilogramm, liebt Obst und Milch und hat bereits einige der Lernspielzeuge im Babyhaus ausprobiert — wagt sich sogar schon auf nicht all zu hohe Bäume!
Mit Alejandra und Rachel werden nun derzeit im BOSF Nyaru Menteng-Babyhaus 24 Orang-Utans betreut.
Bevor die beiden Neuankömmlinge Teil der Kindergartengruppe werden können, müssen sie eine zweimonatige Quarantäne-Phase durchlaufen.
Aber auch diese Zeit werden sie durch das bereits gewonnene Vertrauen zu unserem Team meistern und in wenigen Wochen werden dann auch Alejandra und Rachel den Waldkindergarten aufmischen.
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