Die Ausbeu­tung der Urwälder

Die Ausbeu­tung der Urwälder

Urwälder verschwinden immer schneller: Um das Abholzen aufzu­halten, wurde das Ökosiegel FSC gegründet.

Es beschei­nigt, dass Papier, Möbel, Terras­sen­dielen und andere Produkte aus umwelt­ge­recht gefälltem Holz herge­stellt wurden. Der Doku­men­tar­film zeigt aber, dass auch Firmen, die ille­gales Holz verar­beiten, das Label nicht zwangs­läufig entzogen wird und die Verbrau­cher getäuscht werden.

Klaus kommt bald in die Schule

Klaus kommt bald in die Schule

Seit dem 23. Mai 2018 lebt der kleine Orang-Utan-Waise Klaus in unserem Rettungs­zen­trum Samboja Lestari. Ein Team der örtli­chen Natur­schutz­be­hörde BKSDA und der BOS Foun­da­tion fand den damals drei­jäh­rigen Orang-Utan-Jungen in Mentoko (Ost-Kali­mantan), wo er allein und verloren herumirrte. 

Das Rettungs­team hatte einen Verdacht: Nur wenige Tage zuvor hatten Forscher des Kutai-Natio­nal­parks einen verwe­senden Orang-Utan-Körper gefunden – vermut­lich die Mutter von Klaus. 

Als der junge Waise in Samboja Lestari ankam, war er extrem unter­ge­wichtig und trau­ma­ti­siert vom Verlust seiner Mutter. Meist saß er ganz still und zurück­ge­zogen am Rand und hielt sich von allen Akti­vi­täten seiner Orang-Utan-Kollegen fern.

Heute, acht Monate später, wiegt er gesunde 14 Kilo­gramm. Die Quaran­täne hat er hinter sich gebracht und im Baby­haus, wo er inzwi­schen lebt, wächst sein Selbst­ver­trauen stetig. Menschen mag Klaus nicht so sehr – ein gutes Zeichen, dass er noch einige wilde Verhal­tens­weisen in sich trägt. 

Der junge Orang-Utan spielt und klet­tert am liebsten allein. Gele­gent­lich kann ihn seine Freundin Ecky zu einem gemein­samen Spiel animieren. Dann ärgert sie ihn, wenn er sich gerade im Nestbau übt, indem sie sein Schlaf­nest zerstört. Manchmal spielt er dann tatsäch­lich mit ihr, manchmal zeigt er ihr die kalte Schulter und zieht sich von ihr zurück.

Wenn Klaus den nächsten Gesund­heits­check besteht, kann er endlich die Wald­schule besu­chen. Dort wird er alles lernen, um in später frei und wild im Regen­wald zu leben. 

 

Werden auch Sie zum BOS-Unter­stützer. Mit Ihrer Spende helfen Sie den Orang-Utans, dem Regen­wald und damit auch unserem Klima. Jeder Beitrag hilft.

Welt der Tiere

Welt der Tiere

Ehe, Harem, freie Liebe — Menschen haben in verschie­denen Kulturen ganz unter­schied­liche Lebens­ge­mein­schaften, und das kommt nicht von unge­fähr: Wer sich im Liebes­leben unserer nächsten Verwandten umschaut, findet all das auch bei ihnen.

Die Gibbons im thai­län­di­schen Regen­wald leben in treuen Ehen ein Leben lang zusammen — so dachte man zumin­dest, bis man fest­stellte, dass sich die treuen Vorzei­ge­affen gegen­seitig betrügen. Auch den Harem findet man bei Affen. Bei Gorillas beispiels­weise ist der Harem wohl eher von den Weib­chen erfunden worden. Es gibt unter Affen allein­er­zie­hende Mütter ebenso wie Weib­chen, die Sex mit jedem Männ­chen der Gruppe haben.

 
 

 

Mang­katip – Eine starke Gemeinde für einen starken Regenwald

Mang­katip – Eine starke Gemeinde für einen starken Regenwald

Getreu dem Motto von Jamartin Sihite, CEO BOS Foun­da­tion „Never talk about conser­va­tion with hungry people!” haben wir 2017 in Mang­katip, Mawas unser Pilot­pro­jekt zur Entwick­lungs­hilfe gestartet.

Die Torf­moor­wälder von Mawas sind von einem fatalen Teufels­kreis aus unter­schied­li­chen Faktoren, bedroht. Nachdem dieses jahr­tau­sende alte Habitat durch das Mega-Rice-Projekt mit Hilfe von Entwäs­se­rungs­ka­nälen in den 1990er Jahren trocken­ge­legt wurde, ist es extrem leicht entflammbar und anfällig für Wald­brände. Flora, Fauna und die dort lebenden indi­genen Völker sind den Flammen und giftigen Rauch­schwaden jedes Jahr aufs Neue schutzlos ausge­lie­fert. Hinzu kommt die verhee­rende Armut der ansäs­sigen Bewohner, die ihr Über­leben oft nur mit Wilderei und ille­galen Holz­fäl­lungen sichern können. Aus diesem Grund ist auch wichtig, dass die Entwäs­se­rungs­ka­näle geschlossen werden. Sonst dienen diese weiterhin als Trans­portweg für die illegal abge­holzten Bäume.

Um Mawas, Lebens­raum von nahezu 3.000 wild­le­benden Orang-Utans, nach­haltig zu retten, unter­stützen wir mit unserem Pilot­pro­jekt, geför­dert vom BMZ im Rahmen eines Bengo-Projekts (2331) das Dorf: Mang­katip. Denn nur wenn die indi­gene Bevöl­ke­rung vor Ort sozial und wirt­schaft­lich gestärkt wird, kann sie auch das grüne Zuhause, in dem sie lebt, pflegen und beschützen. 

 

 

Wich­tiger Start: Grund­lagen schaffen

Im ersten Schritt halfen wir der Gemeinde von Mang­katip, ihre Ortschaft inklu­sive ihrer natür­li­chen Ressourcen offi­ziell kartieren und eintragen zu lassen. Das ist wichtig, des es stärkt ihre Verhand­lungs­po­si­tion gegen­über Behörden und anderen Regie­rungs­au­tori­täten. Ist ihr Dorf offi­ziell als Ortschaft aner­kannt, können sie Förder­gelder und anderen sozi­al­öko­no­mi­sche Maßnahmen einfordern. 

Im zweiten Schritt fanden erste land­wirt­schaft­liche Schu­lungen statt. So wurde den Menschen von Mang­katip bspw. gezeigt, wie man richtig kompos­tiert oder nach­haltig Reis­anbau betreibt.

In einem dritten Schritt wurden zwei Feuer­wehr-Teams ausge­bildet und ausge­stattet. Sie kamen bereits im Sommer zum Einsatz, als erneut Wald­brände in Mawas wüteten. Dank dem uner­müd­li­chen Einsatz konnte schlim­meres verhin­dert werden.

Jetzt geht es erst richtig los

Das Pilot­pro­jekt ist mit vollem Erfolg gestartet und wir freuen uns auf ein 2019 in dem wir die Entwick­lungs­hilfe vor Ort auf zwei weitere Dörfer ausweiten wollen. Darüber hinaus planen wir, die Menschen weiter auszu­bilden, alter­na­tive Einkom­mens­quellen und Mikro­kre­dite anzu­bieten. Wich­tige Stütz­pfeiler, die es ihnen ermög­li­chen, eine Exis­tenz­grund­lage zu schaffen um gut und sicher zu leben. Gut für die Menschen, gut für ihre Umwelt und gut für ihre Nach­barn, den Orang-Utans.

Gober — Vom Schicksal einer Orang-Utan-Mutter

Gober — Vom Schicksal einer Orang-Utan-Mutter

Was macht eine Orang-Utan-Mutter auf Sumatra, wenn ihr Augen­licht durch Grauen Star zuneh­mend schwindet, sie aber noch ein Jung­tier zu versorgen hat? Es ist die Tochter, die der kranken Mutter namens „Gober“ zunächst das Über­leben sichert und sie mit Nahrung versorgt. Schließ­lich aber findet Gober Aufnahme in einer Rettungsstation.

In einer bahn­bre­chenden Opera­tion wird ihr dort das Augen­licht zurück­ge­geben. Gober hat aber auch noch andere Schwie­rig­keiten: Vor allem durch die Ausdeh­nung der Palm­öl­plan­tagen wird das ohnehin schon kümmer­liche Wald­ge­biet auf der indo­ne­si­schen Insel Sumatra für Orang-Utans so gut wie unbewohnbar.