Der Traum vom Leben in Freiheit. Gerade ist er für sechs weitere Orang-Utans aus dem BOS-Schutzzentrum in Nyaru Menteng in Erfüllung gegangen. Drei Weibchen und drei Männchen durften im Rahmen unserer #Orangutanfreedom-Kampagne am 12. März in den Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark (TNBBBR) in Zentralkalimantan umziehen.
Diese 28. Auswilderung war für unsere Mitarbeiter vor Ort wieder etwas ganz Besonderes: Unter den Kandidaten befanden sich diesmal nämlich sowohl das Mutter-Kind-Gespann Buntok und Borneo sowie der halbwilde Orang-Utan Rosidin. Ein letzter medizinischer Check, dann konnte es auf die 10- bis 12-stündige Reise nach Tumbang Tundu gehen. Die wurde diesmal von heftigen Regenfällen behindert, die es unserem Team schwer machten, auf den matschigen und rutschigen Straßen zu navigieren. In Tumbang Tundu angelangt, ging es für weitere fünf Stunden mit dem Boot weiter auf dem Bemban-Fluss ans endgültige Ziel der Reise.
Noch eine Übernachtung, dann stand am 13. März der große Augenblick bevor: Für Danida, Tristan, Paijah, Rosidin, Buntok und Borneo öffneten sich die Käfigtüren in die Freiheit. Die sechs fingen augenblicklich an, ihr neues Zuhause zu entdecken und machten sich auf die Suche nach Essbarem. Die Öffnung der Käfige bedeutet auch immer den Anfang der Beobachtungen durch unser Post-Release-Monitoring-Team, Dorfbewohnern vom Rand des Schutzgebietes. Dies behält unsere freigelassenen Schützlinge kontinuierlich im Auge, checkt, wie die Regenwaldneulinge Nester bauen und sich bei der Nahrungssuche anstellen.
Mit den sechs neuen Bewohnern hat die Anzahl der von BOS ausgewilderten Orang-Utans in den Bukit Baka Bukit Raya Nationalpark nun die 120er Marke geknackt. Seit 2012 wurden insgesamt 392 Orang-Utans aus den Rettungszentren Nyaru Menteng und Samboja Lestari ausgewildert. In beiden Zentren befinden sich allerdings noch immer mehr als 500 Tiere, die auf ihre Freiheit warten. Eine lange Zeit, in der unsere Artverwandten liebevoll und artgerecht von zahlreichen Mitarbeitern versorgt werden.
Willkommen im TNBBBR, ihr jungen Wilden! Und danke allen Unterstützern!
“Wilde Dynastien” schreibt die Geschichte der Naturdokumentation neu. Fünf Folgen (immer montags um 20:15 Uhr) über fünf Tierarten, die zu den berühmtesten, faszinierendsten und gefährdetsten Tieren auf unserem Planeten zählen. Noch nie zuvor haben Naturdokumentationen derart bewegende Geschichten präsentiert – Geschichten über Familien, Anführer und Helden.
Noch nie zuvor hatten die Zuschauer die Möglichkeit, das Leben der Tiere aus nächster Nähe zu beobachten – sie alle kämpfen gegen heftigste Widrigkeiten, um ihr eigenes Überleben und um die Zukunft ihrer Familien. Ihre Geschichten sind an Dramatik und Intensität kaum zu überbieten.
Revolte der Schimpansen: Im Senegal in Westafrika lebt eine Schimpansengruppe, die von David, dem Alphamännchen, angeführt wird. Als wir Zeuge seiner Geschichte werden, ist er bereits seit drei Jahren der Anführer des Clans. In der Regel herrschen die Männchen nicht wesentlich länger und werden dann irgendwann gestürzt. Was noch schwerer wiegt: David hat keine Verbündeten, die ihn in seinem Kampf um die Vorherrschaft unterstützen. Die Trockenzeit bricht gerade an, sodass auch Nahrung und Wasser immer knapper werden. Innerhalb der Gruppe müssen alle näher zusammenrücken, um zu überleben. David ist umgeben von offener Rivalität, jeder strebt nach seiner Krone und ist bereit, dafür zu töten.
David stehen brutale Kämpfe bevor, seine Welt geht in Flammen auf und er wird einen außergewöhnlichen Akt der Täuschung vollziehen müssen. Gelingt es ihm, seine Position zu behaupten und so lange der Anführer zu bleiben, bis er einen würdigen Nachfolger gefunden hat? Es geht um Macht, um Politik und um den Kampf ums Überleben.
Jeder kennt es, fast jeder liebt es – Nutella. Ein Frühstück ohne die fettig, süße Nuss-Nougat-Creme ist für viele Menschen unvorstellbar. Doch gesund ist das nicht. Nicht für den Verbraucher. Und erst recht nicht für den indonesischen Regenwald und seine Bewohner. Denn nach Zucker ist Palmöl die Zutat, aus der Nutella und viele andere Nuss-Nougat-Cremes größtenteils bestehen.
Für die Gesundheit von Mensch und Tier haben sich unsere Unterstützer Jan und Francis zunächst an die Rezeptrecherche gemacht und dann in der Küche gerührt, gemixt, experimentiert und natürlich etliche Geschmackstests durchgeführt. Das Ergebnis: einfach lecker! Versuchen Sie doch selbst einmal… (Versucht es doch selbst einmal…)
Zutaten
100 g weiche Butter (oder pflanzliche Alternative ohne Palmöl)
125 g gemahlene Haselnüsse
2 EL Backkakao
1,5 EL Honig
2 Messerspitzen Vanille
Zubereitung
Zuerst die Butter schaumig schlagen. Dann die gemahlenen Haselnüsse, den Backkakao, den Honig und die Vanille hinzugegeben. Solange weiter rühren, bis die Nusscreme sich zu einer schön gleichmäßigen Masse verbunden hat.
Der Süßegrad und die Vanillenote können dem individuellen Geschmack angepasst werden.
Zubereitungsdauer: 5–10 Minuten.
Orang-Utans haben im Vergleich zu anderen Säugetieren eines der längsten Intervalle für Geburten. Ein sogenanntes Interbirth-Intervall (IBI), also der Zeitabstand zwischen zwei Geburten, ist bei ihnen länger als bei allen anderen Primaten. Das ist sogar noch bei in Gefangenschaft gehaltenen Orang-Utans mit durchschnittlich 5,5 Jahren der Fall.
Natürliche Überlebensrate war früher höher als beim Menschen
Die Menschenaffen pflanzen sich somit nur sehr langsam fort. Allerdings ist die Überlebensrate ihrer Jungen auch besonders hoch. Das gilt im Prinzip für Primaten allgemein. Bei Orang-Utans ist dies aber besonders ausgeprägt, sogar wenn man den Menschen mit einbezieht. Nach neuesten Forschungsergebnissen erleben mehr als 90 Prozent der wildlebenden Orang-Utan-Weibchen mindestens ihre erste eigene Nachkommenschaft. Eine ähnlich hohe Überlebensrate wird auch bei den Männchen angenommen. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass solch eine Überlebensrate vom Menschen erst im 20. Jahrhundert erreicht wurde!
Mögliche Gründe dieses evolutionären Erfolges könnte die arboreale (baumbewohnende) und weitgehend solitäre (einzeln lebende) Lebensweise der Orang-Utans sein. Unsere Artverwandten sind die größten Baumbewohner überhaupt und von allen Primaten am besten an ein Leben in den Baumkronen angepasst. Zwar hat man festgestellt, dass sie sich doch öfter am Boden aufhalten, als ursprünglich gedacht, aber ihr eigentlicher Lebensraum sind die mittleren und höheren Stockwerke des Regenwaldes.
Lebensweise als Grund für hohe Überlebensrate?
Die Wälder Borneos und Sumatras bieten für Menschenaffen weniger Früchte als die tropischen Wälder Afrikas. Sehr wahrscheinlich ist dies der Grund, warum Orang-Utans nicht in geschlossenen Sozialverbänden leben, sondern mehr oder weniger solitär. Mutter und Kind streifen natürlich gemeinsam umher. Und ab und zu sammeln sich etliche Tiere um große, fruchttragende Bäume. Ansonsten bleiben Orang-Utans aber für sich, auch wenn die Weibchen einer Region häufigeren Kontakt miteinander pflegen.
Beide Umstände — das ganz überwiegende Leben in den Bäumen mit wenig Bodenkontakt und der nur sporadische Kontakt mit Artgenossen – bewirken offenbar einen besseren Schutz vor Parasiten und Infektionen als es bei anderen Menschenaffen der Fall ist. Orang-Utans haben zudem kaum natürliche Fressfeinde. Sumatra-Orang-Utans müssen zwar am Boden den Tiger fürchten, aber in den Baumkronen stellt auf Sumatra und Borneo nur der Nebelparder eine gewisse Bedrohung für Jungtiere dar. Das bedeutet, externe Faktoren wie Krankheiten, Nahrungsmangel oder Prädation (die Beziehung zwischen Räuber und Beute) sind bei wildlebenden Orang-Utans nur in relativ geringem Maß die Todesursachen. Die meisten sterben unter natürlichen Bedingungen aus Altersgründen. Lediglich Unfälle wie ein Sturz aus den Höhen der Regenwaldbäume sind seltene Ausnahmen vom altersbedingten Tod.
Sparsames Nahrungsangebot
Auch die Säuglingssterblichkeit ist bei unseren Artverwandten durchschnittlich geringer als bei anderen Menschenaffen. Die aufwachsenden Jungtiere werden zudem bis zu acht Jahre lang von der Mutter betreut, haben somit eine relativ große Chance, sich ihrerseits zu vermehren. Warum aber ist der Fortpflanzungszyklus bei Orang-Utans insgesamt so lang? Die Gründe dafür liegen sehr wahrscheinlich in der schon erwähnten Nahrungssituation, die von längeren Perioden der Nahrungsknappheit geprägt ist. Es lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Futter und den Zeitintervallen zwischen den Geburten erkennen. So gebären Orang-Utans in Gefangenschaft (Zoo, Tierpark, usw.) im Durchschnitt zwei Jahre früher als wilde Orang-Utans. Dennoch ist die Säuglingssterblichkeit trotz ernährungsphysiologischer Vorteile und tierärztlicher Versorgung in Gefangenschaft höher.
Alles steht und fällt mit dem Wald
Das oben Gesagte wurde hauptsächlich in größeren und ungestörten Waldgebieten dokumentiert. Orang-Utans, die in kleineren Habitaten leben, erreichen die hohen Überlebensraten wahrscheinlich nicht. Und so gut sie auch an ihren Lebensraum angepasst sind, so verwundbar sind sie eben auch. Zwar besitzen sie durchaus eine gewisse Anpassungsfähigkeit, aber je mehr menschgemachten Risiken sie ausgesetzt sind, desto häufiger wird ihnen ihre geringe Reproduktionsrate zum Verhängnis. Die Orang-Utans brauchen unabdingbar ihre Regenwälder!
Quelle: Maria A. van Noordwijk und andere: The slow ape: High infant survival and long interbirth intervalls in wild orangutans, 2018
Die Torfmoorwälder von Mawas sind noch immer bedroht – insbesondere in den Bereichen, in denen BOS tätig ist. Erst im August 2018 beschlagnahmte die örtliche Polizei knapp 800 illegal gefällte Baumstämme. Nun hat ein Team des BOS-Aufforstungsprogramms in Mawas Hunderte weitere illegal gefällter Baumstämme entdeckt.
Erst letzte Woche hatte das Patrouillenteam, das mit der Überwachung der 309.000 Hektar großen Fläche noch bestehenden und in den neunziger Jahren gerodeten Torfmoorwaldes betraut ist, erneut Hunderte gefällter Baumstämme mit einem geschätzten Volumen von rund 200 Kubikmetern im Mantangai River entdeckt. Als das Team weiter in die Gegend von Rantau Upak in Mangkatip und den Telu-See fuhr, entdeckten sie noch weitere Baumstämme, die zum Weitertransport bereit im Fluss schwammen.
Da unser Team nicht über die rechtlichen Befugnisse verfügt, gegen solche Verstöße vorzugehen, wurden die Funde unverzüglich der regionalen Naturschutzbehörde BKSDA und der örtlichen Polizei gemeldet.
Mawas-Programm-Manager Jhanson Regalino äußerte sich enttäuscht und verärgert zu diesen Neuigkeiten und ist extrem besorgt über die drohenden negativen Auswirkungen des weiterhin grassierenden illegalen Holzeinschlags in dieser Region. „Schätzungen gehen davon aus, dass 2019 ein sehr heißes Jahr werden wird. Durch die fortgesetzten illegalen Rodungen wird sich die Situation sicherlich verschlimmern. Je mehr Waldflächen gerodet werden, desto größer ist die Gefahr, dass Brände entstehen. Daher müssen wir die Patrouillen und unsere Bemühungen im Brandschutz in dieser Region verstärken. Durch die Zusammenarbeit von Interessengruppen wie der Forest Protection Unit (KPHL), der BKSDA, der Polizei und den ansässigen Gemeinden vor Ort können wir alle diese Region schützen“, betont Jhanson Regalino.
Um illegale Holzeinschläge in der Mawas-Region zu verhindern, ist es eine wichtige Aufgabe von BOS, vor Ort für alternative Einkommensquellen zu sorgen. Denn mit hungrigen Menschen über Wald- und Orang-Utan-Schutz zu sprechen, ist ein sinnloses Unterfangen. Wir möchten, dass die Menschen nicht gegen bestehende Gesetze und gegen die Natur arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Darum schaffen wir Einkommensmöglichkeiten, unter anderem in den Waldschulen, beim Aufforsten, beim Verschließen der Kanäle, im Brandschutz und natürlich in den Patrouillenteams. Denn gäbe es keine von BOS ausgebildeten und finanzierten Patrouillen, dann wäre auch dieser Fall von illegalem Holzeinschlag unentdeckt geblieben.
Helfen Sie uns, Mawas aufzuforsten und den Menschen vor Ort wirtschaftliche Sicherheit zu schenken. Spenden Sie einen Baum für Mawas.
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